die gewoͤhnlichen Krankheiten der Jahreszeit bei der ge⸗ linden Witterung ausgezeichnet haben, desto mehr sind contagieuse Uebel hervorgetreten, ohne daß jedoch von Todesfaͤllen in bedeutender Zahl die Rede ist. Auch ha⸗ ben einige dergleichen fruͤhere Ausbruͤche, wie z. B. der Typhus in Kniegnitz und das Scharlach⸗Fieber in Lieg⸗ nitz und in mehreren anderen Orten, den getroffenen me⸗ dicinalpolizeilichen Vorkehrungen weichen muͤssen. Zu Reichwaldau, Schoͤnauer Kreises, bewahrheitet sich immer mehr das Kontagium der Kranken, als Typhus, der we⸗ gen der Naͤhe der Stadt Schoͤnau, auch seiner minderen Boͤsartigkeit ungeachtet, noch Besorgnisse erregt. Hof⸗ fentlich wird auch hier die Sperre ihm Graͤnzen setzen. Das Scharlach-Fieber in Sagan scheint auch nach ein— getretenen kraͤftigen Vorkehrungen sich seinem Ende zu naͤhern. Die Roͤtheln und Masern verbreiten sich aber, oöobgleich gutartigen Karakters, doch in mehreren Kreisen immer mehr. — Oppeln. Der allgemeine Krankheits⸗ Karakter war katarrhalisch⸗rheumatisch⸗gastrisch, von Hals⸗ und Lungen⸗Entzuͤndungen bepleitet. Kinder lit⸗ ten am Keichhusten und Scharlach⸗Fieber. Im Lubli⸗ nitzer Kreise und in der Stadt Oppeln zeigte sich das Nerven⸗Fieber, dessen Opfer auch einige Personen wur⸗ den. Dennoch erhielt sich die Sterblichkeit in den ge⸗ woͤhnlichen Schranken.
VI. Posen. — Posen. Die anhaltende nasse Witterung hat zwar hin und wieder Krankheiten veran⸗ laßt, die aber unbedeutend und voruͤbergehend gewesen sind. Selbst die Krankheiten, an denen seither in meh⸗ reren Gegenden Menschen darnieder lagen, haben ent⸗ weder ganz aufgehoͤrt oder sind im Abnehmen. Nur in der Stadt Pleschen hat sich Friesel⸗Fieber gezeigt, wel⸗ ches epidemisch werden zu wollen scheint, durch den ein⸗ getretenen Frost aber wohl gehemmt werden wird. Im Adelnauer Kreise sind in einigen Orten Nerven⸗Fieber, welche jedoch keine außerordentliche Sterblichkeit zur Folge gehabt haben. — Bromberg. In den Doͤrfern Dubrszez, Wudzyn und Smukalla, hiesigen Kreises, zeigte sich das Scharlach⸗Fieber ohne boͤsartige Folgen.
VII. Sachsen. — Magdeburg. Die besorgte nachtheilige Einwirkung der bisherigen veraͤnderlichen Witterung auf den Gesundheits⸗Zustand der Menschen, aͤußerte sich nicht in dem Grade, daß die Anzahl der Kranken erheblich war. Auch die Sterblichkeit hat ihre gewoͤhnlichen Schranken nicht uͤberschritten. Der Karak⸗ ter der Krankheiten war fortwaͤhrend rheumatisch⸗ga⸗ strisch, jedoch sprach sich der nerveuse Karakter im Allge⸗ meinen mehr aus und es zeigten sich nerveuse Katarr⸗ hal⸗ und Schleim⸗-Fieber. — Merseburg. Außer den
dasern, welche unter den Kindern verbreitet waren, und dem Nerven⸗Fieber in dem, zum Bitterfelder Kreise gehoͤrigen Dorfe Niemegk, das noch immer nicht ganz hat unterdruͤckt werden koͤnnen, sind keine ansteckende Krankheiten vorgekommen. — Erfurt. Krankheiten und Sterblichkeit sind der Jahreszeit angemessen und uͤbersteigen das gewoͤhnliche Verhaͤltniß nicht.
VIII. Westphal — Muͤnster. Der Gesund⸗
heits⸗Zustand war fortwaͤhrend erwuͤnscht. wo das Scharlach⸗Fieber gefaͤhrlicher als an anderen Or, ten war, hat dasselbe aufgehoͤrt; nur zu Lembeck starben daran und an hinzugekommener Gehirn⸗Entzuͤndung viele Kinder. Die Masern zu Emsditten haben eben⸗ falls aufgehoͤrt. Die Pocken⸗Impfung im verflossenen
Jahre hat uͤberall die befriedigendsten Resultate ergeden,
allein im Kr. Warendorf wurden 830 Kinder geimpft Minden. Epidemische Krankheiten sind nicht be⸗ merkt. — Arnsberg. Der Gesundheits⸗Zustand war erwuͤnscht. Ansteckende toͤdtliche Krankheiten blieben fern; die Krankheits⸗Formen waren nur rheumatischer und ka⸗ tarrhalischer Natur. Die Sterblichkeit ist selbst unter dem Gewoͤhnlichen geblieben. IxX. Juͤlich, Kleve, Berg. — Koͤln. Der
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Krankheits⸗Karakter war anfangs katarrhalisch⸗gastrisch,
nachher katarrhalisch-rheumatisch. — Duͤsseldorf
Der Gesundheits⸗Zustand ist im Allgemeinen erwuͤnscht“ nur wenige Menschen werden noch von dem Nerven⸗
Fieber befallen.
X. Nieder⸗Rhein. — Koblenz. Die herrschen⸗ den Affektionen waren im verwichenen Monate rheuma⸗ tischer und gastrischer Art, jedoch ohne daß eine beson⸗ dere Sterblichkeit vorwaltete. Unter den Kindern herrsch⸗ ten ziemlich allgemein die Masern; sie waren uͤberal
gutartig. In der Buͤrgermeisterei Boppard zeigte sich auch
der Stickhusten unter den Kindern. — Aachen. Auf den Gesundheits⸗Zustand der Menschen hat die Witterung, einige hin und wieder durch sie gefoͤrderte rheumatische und katarrhalische Uebel abgerechnet, keinen nachtheiligen Einfluß geaͤußert. — Trier. Die Augen⸗Krankheit im Kreise Merzig ist noch immer nicht ganz verschwunden; mit der sogenaͤnnten aͤgyptischen hat dieselbe jedoch nichts gemein; auch sind von dieser letzteren nirgendwo Spu⸗— ren entdeckt worden. In allen uͤbrigen Theilen des Re⸗ gierungs⸗Bezirkes herrscht der erwuͤnschteste Gesundheits⸗
48 Koͤnigliche Schauspiele.
Mittwoch, 4. Febr. Im Schauspielhause, zum er⸗ stenmale: Das verborgene Fenster, oder ein Abend in Madrid, Singspiel in 3 Abtheilungen, aus dem Franze⸗ sischen, von M. Teuelli. Musik von J. P. Schmidt.
Hierauf: Das schlechtbewachte Maͤdchen, komisches Bal⸗
let in 2 Abtheilungen. Freitag, 6. Febr. Im Opernhause: Die Bajaderen, n Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von atel.
¹3u dieser Vorstellung werden Opernhaus⸗Billets verkauft, welche mit Sonnabend bezeichnet sind.
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind/ Witterung. 2. Febr. A. 285 47 — 12 775 S. 86 Febr. F. 28⁰ 3 ½ — 1½ 80⁰ S. W. trüb, Frost. M.28 ° 3 ½9 +† 1° 1729 (S. W. ttrüb, Thauwetter E 1* 1““ Redakteur John.
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I. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
und der Herzog von Cambridge sind von Neustre⸗
6 25 Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung 81b 88 zu Erfurt, ist dem Kandidaten der Theologie, Gettfried Heinrich Holzhausen, die Rektor⸗Stelle bei der evangelischen Knaben⸗Schule in Sachsa uͤbertragen; zu Liegnitz, der Kandidat der Theologie, Hus o, zum evangelischen Prediger zu Alt⸗Oels, Bunzlauer § 2 ernannt worden. “
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mMom gris Paris, 28. Jan. Die Prinzessin Louise von Condé, deren Gesundheit schon seit einiger Zeit schwankte, ist gestern in einen Zustand von Lethargie gerathen, welcher die lebhaftesten Besorgnisse fuͤr sie erregt. Nach dem heutigen Buͤlletin war die Prinzessin jedoch um 8 Uhr Morgens wieder erwacht und zum Bewußtsein gelangt.
Blatte der St. Ztg. erwaͤhnte) Li⸗ franzoͤsischen
quidations⸗Kommission fuͤr den Verlust des Handelsstandes durch See⸗Prisen waͤhrend des Krieges in Spanien, besteht aus den vier Staats⸗Raͤthen, Rit⸗ ter Faure, Jurien, Bertin de Vaux und Grafen von Tournon, und aus den fuͤnf Requetenmeistern Tabou⸗ reau, Fumeron d'Ardeuil, Malllard, Abrial und von Roziere. —
Eine heftige Feuersbrunst, welche die traurigsten Folgen haͤtte haben koͤnnen, brach gestern Abend um 10 Uhr im Gasthause zum Plat⸗d'stain, nahe bei dem Thore St. Martin aus. Binnen wenig Stunden war ein großer Stall, in welchem sich eine Menge Fourage befand, ein Raub der Flammen. Zum Gluͤck war es
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hungen der Feuerloͤsch-⸗Mannschaften, das Feuer zu be⸗
meistern, welches außerdem leicht das ganze dortige Stadtviertel zu einem Aschenhaufen haͤtte machen koͤn⸗ nen. Die Gendarmen und die gleichfalls nach der Feuerstaͤtte geeilte National⸗Garde wetteiferten mit den Spruͤtzen⸗Mannschaften, und ein Gendarme waͤre bei⸗ nahe erstickt. Nur mit Muͤhe gelang es, ihn halb todt aus dem brennenden Stalle heraus zu schafften. Die vielbesprochene Frage wegen der Siebenjaͤhrig keit der Kammer, ist noch immer der Gegenstand der lebhaftesten Diskussionen, wie es auch bei der Wichtig⸗ keit derselben nicht anders seyn kann. Unter den Schrif⸗ ten zur Belehrung des Publikums uͤber seinen wahren Vortheil, verdient die vor kurzem hier erschienene: „Darstellung der Verhandlungen, welche im englischen Parlament von 1716 in Bezug auf die Siebenjaͤhrigkeits⸗Bill stattgehabt ha⸗ ben“ eine besondere Aufmerksamkeit. Der Verfasser hat darin den Gang jener denkwuͤrdigen Verhandlungen auf das klarste auseinandergesetzt und beschließt seine Analyse mit folgenden lesenswerthen Worten: 8 „Jener denkwuͤrdige Beschluß erfolgte 30 Jahre nachdem die jetzt regierende Dynastie zum Throne ge⸗ langt war, deren Macht dadurch wesentlich befestigt wurde. Die Berathschlagung bot die merkwuͤrdigsten Seltsamkeiten dar; sie hob alle alten Verbindungen und Maßregeln der Partheien auf, und verruͤckte alle langge wohnten Kombinationen. Die Jacobiten, die Torys und die Whigs vermischten oder sonderten sich, nach ei⸗ nes Jeden Gewissen und Einsicht. Ihren strengen Grund⸗ saͤtzen zum Trotz stimmten viele Whigs fuͤr die Maßre⸗ gel, weil durch selbige die, ihren Interessen entspre⸗ chendste Monarchie befestigt ward, und weil eine Ga⸗ rantie mehr Werth fuͤr sie hatte als ein Princip. Einige Jacobiten dagegen ließen sich durch ihren Haß gegen die haͤufigen Wahlen und gegen das bewegte Treiben der demokratischen Versammlungen nicht abhalten, wi⸗ der die Siebenjaͤhrigkeits⸗Bill zu stimmen, blos aus Abneigung gegen das Haus Hannover; ja sie vereinigten sich in diesem Punkte mit einigen starren Anhaͤngern der republicanischen Grundsaͤtze und der Volks⸗Souve⸗
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windstill und daher gelang es den angestrengten Bemuͤ⸗
Die große Mehrheit der Torys verräcn
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