1824 / 43 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 19 Feb 1824 18:00:01 GMT) scan diff

Allerhoͤchster Anordnung, auf Sonntag den 8ten d. M. uͤbertragen, und auf die gewoͤhnliche Art gefeiert.

Auf Allerhoͤchste Anordnung Ihrer Majestaͤt der Kaiserin⸗Köoͤnigin, als obersten Schutzfrau des hochadeli⸗ gen Sternkreuz⸗Hrdens, wurde vorigen Freitag den 6ten Febr. d. J. der Gedaͤchtnißtag der hoͤchsten Ordensstifte⸗ rin, weiland Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Eleonora, ge⸗ bornen Herzogin von Mantua, vereint mit dem Jahres⸗ Tage aller verstorbenen Mitglieder dieses hohen Ordens, mit einem Seelenamte, Vormittags um 11 Uhr in der K. K. Hofburg⸗Pfarrkirche feierlich begangen; wobei Ihre Majestaͤt die Kaiserin, die hier anwesenden durch⸗ lauchtigsten Frauen Erzherzoginnen, und eine große An⸗ zahl von Ordens⸗Damen, erschienen.

b St. Petersburg, 30. Jan. Se. Maj. der Kai⸗ ser hat mehreren verdienstvollen Officieren 21,000 Desaͤti⸗ nen unkultivirter Kron⸗Laͤndereien im Gouvernement Saratow, Bessarabien, der Krimm ꝛc. zum immerwaͤh⸗ renden Besitze verliehen. 6

Der General⸗Kriegs⸗Gouverneur von Moskau, Fuͤrst Golpzin, ist hier eingetroffen. 86 Es wird jetzt beabsichtigt, eine Verbindung der Ostsee mit dem Memel⸗ und durch diesen mit dem Win⸗ dau⸗Flusse zu bewirken, wodurch Liebau's Handel unge⸗ mein gewinnen wuͤrde. Eine bedeutende Summe soll zur Ausfuͤhrung dieses Entwurfs bestimmt und Major Rokasowsky bereits mit der Nivellirung jener Gegend beauftragt worden seyn.

Eine am 29. Dec. v. J. erschienene Kaiserl. Ukase enthaͤlt die neuen Etats⸗ und Gehalt⸗Erhoͤhungen der Kameral⸗Hoͤfe aller Gouvernements, mit Ausnahme der fibirischen, welche 3,961,755 Rubel betragen.

Der hiesige Civil⸗Gouverneur, Staatsrath Tscherbi⸗ nin, hat von Sr. Maj. dem Kaiser eine kostbare Taba⸗ ne mit Allerhoͤchstihrem Namenszuge zum Geschenk er⸗ halten. Geheimerath, Senateur Sievers, ist in Liefland mit Tode abgegangen.

Den von dem heiligen Synod bekannt gemachten officiellen Listen zufolge belief sich die Anzahl der im Jahre 1821 im ganzen Reiche gebornen auf 1,545,679, also 24,720 weniger als im Jahre 1820. Gestorben sind 945,088 Personen, also 27,408 mehr als im Jahre 1820. Unter den Gestorbenen erreichten uͤber 700 das Alter von 100 Jahren, 120 das Alter von 110 J., 78 von 115 F., 49 von 120 J., 16 von 125 J., 5 von 130 J. und endlich erreichte einer das erstaunliche Alter von 145 bis 150, und ein anderer das von 150 bis 155 Jahren. Wir haben hier fortwaͤhrend einen uͤberaus milden Winter. Den St. Annen⸗Orden 2ter Klasse mit Brillanten haben erhalten: der Staatsrath Witte, Oberarzt des E2er e. der Hofrath Ignatowitsch, der Sektions⸗ Chef im Departement der Wege⸗Kommunikationen, Glusch⸗ kow, und der Oberst Baschenow; denselben Orden ohne Brillanten, die Obersten Bogdanwosky und Wachulsky, und den MWladimir⸗Orden 3ter Klasse, der General⸗Ma⸗ jor Buturlin, der Civil⸗Gouverneur

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Groholsky, der Vice⸗Gouverneur Diwow, der General Major, Fuͤrst Pheise, und der General⸗Major Green.

Breslau, 4. Febr. Heute hat in der hiesigen Frohnveste eine Einrichtung begonnen, welche, wie leb⸗ haft zu wuͤnschen ist, nicht ohne guten Erfolg bleiben moͤge. Es wird naͤmlich von nun an jeden Mittwoch um 10 Uhr in dem maͤnnlichen Spinnsaale, in welchem zu diesem Ende ein Altar errichtet worden, ein woͤchent, licher Gottesdienst mit Predigt gehalten, und halbjaͤhr— lich an Ostern und Michaelis das heilige Abend— mahl gefeiert werden, und zwar dergestalt, das der ka⸗ tholische und evangelische Ritus abwechselt. Saͤmmtliche Pfarrer beider Bekenntnisse, mit Ausnahme der oberen Geistlichkeit, haben nach der Reihe diesen Gottesdiens zu verrichten. Ein Mittel, das vielleicht dem sittlichen Verderben einigermaßen Einhalt thut, indem zu erwar⸗ ten steht, daß wenigstens nicht ein durchaus steiniger um unfruchtbarer Acker vorgefunden werde.

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Miittwoch, 18. Febr. Im Opernhause: Das ver⸗ orgene Fenster, oder: Ein Abend in Madrid, Singspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen bearbeiter von M. Tenelli. Musik von J. P. Schmidt. Hieraulf. Zephyr und Flora, Ballet in 3 Abtheil., von Didelot.

Freitag, 20. Febr. Im Opernhause: Iphigenia in Aulis, große Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Gluck. Hierauf: Der neue Narciß, Ballet in 1 Aufz., von Taglioni.

Die zu der Oper: Armide, bereits gekauften, mit Montag bezeichneten Opernhaus⸗-Billets, werden zur Oper: Iphigenia guͤltig seyn, oder bis Donnerstm Mittag zuruͤckgesendet werden koͤnnen. Die zu Iphig⸗ nia noch zu kaufenden Billets, sind ebenfalls mit Mon— tag bezeichnet.

Montag, 23. Febr. Im Opernhause: Nurmahal, oder: das Rosenfest von Caschmir, lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Spontini. Bal⸗ lets von Telle.

Da zufolge Allerhoͤchster Verfuͤgung die Oper: Nur— mahal, im Laufe des Karnevals gegeben werden soll, so hat Mad. Schulz bei noch fortdauernder Unpaͤßlichket der Mad. Seidler, die Parthie der Nurmahal uͤber⸗ nommen.

Die zur Oper: Nurmahal gekauften, mit Freitag bezeichneten Opernhaus⸗Billets bleiben fuͤr Montag guͤl⸗ tig, auch werden die zu dieser Vorstellung noch zu kau⸗ fenden Billets mit Freitag bezeichnet senn.

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Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind/ Witterung. 17. Febr. F. 270 7

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bar halten wuͤrde, wenn ich Sie nicht fortdauernd von meinen bedeutenderen Angelegenheiten unterrichtete. Tau⸗ send Dinge an Ihren Sohn und an die ganze Familie sei⸗ nes Schwiegervaters. Wann werde ich sie alle umar⸗

Dem Postverwalter Li ndau in Sangerhausen ist men koͤnnen? Philipps.“ In einer Nachschrift heißt das Praͤdikat „Post⸗Kommissarius“ beigelegt worden. es: „Wenn die Ueberbringerin Sie nicht treffen sollte,

sso wird Merilhou, wie ich glaube, im Stande seyn, Ih⸗

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Fi⸗ nen die naͤhere Auskunft, auf die ich mich beziehe, zu vanz⸗Rath, Praͤsident der Hauptverwaltung der Staats⸗ ertheilen. Außer einem Briefe, welcher ihm durch die⸗

her, von Luͤben.

Belley ihm einen zugestellt, welcher, mit jenem verbun⸗

Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets⸗Kourier Lie⸗ den, Sie beide ins Geleis bringen wird (vous mettra werth, von Wien. . en voye).“ Der Brief an Paulin ist aͤhnlichen dunklen

èDTIFhnhaltes. Beide Briefe wurden von den, in der Auf⸗

I. Zei

Paris, 12. F

schrift ganz richtig bezeichneten Empfaͤngern nicht aner⸗ kannt, unter der Versicherung, daß deren Schrkiber ih⸗ nen ganz unbekannt sey. Was von dieser Versicherung

rechte Licht gesezt. 6

ebr. Die neuesten Blaͤtter enthalten. Heiß und nicht ohne gewaltige Gaͤhrung und An⸗

1.“

wenig Neues und weniger Bedeutendes. Der Moniteur strengung der Parteien (sagt ein von der Allgemeinen sefert den Beschluß des Vortrages des General⸗Advo⸗ Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Paris) wird es bei

katen Broé in der Untersuchungs⸗Sache gegen Sauquaire⸗ den Wahlen zugehen. Die Trennung der ministeriellen

Souligné und Konsorten. Er betrifft besonders die, wi⸗ von den royalistischen Kandidaten, wie die Oppositions⸗ dr die bekanntlich freigesprochene Frau Chauvet Blaͤtter sie glauben machen moͤchten, ist im Durchschnitte ufgestellten Thatsachen, und namentlich die von ihr aus ertraͤumt. Die Gegen⸗Opposition, wie man sie nennt, Ludon nach Frankreich gebrachten, großentheils von dem ist nur in ihren Se dem Hrn. v. Villele besonders

mysterieusen Philipps geschriebenen Briefe, unter denen feindlich; diese sch einer an den General Lafayette und ein anderer an

einen Hrn. Paulin achtbarer Freund! Dame, welche die

aͤupter sind die Hrn. v. Lalot und v. Labourdonnaye; ihre Wahl ist so zuverlaͤssig, daß die befindet. Der erstere lautet: „Mein Minister nicht daran denken koͤnnen, andere Kandidaten Ich benutze in Eil die Abreise einer gegen sie aufzustellen. Wuͤrden sie freilich die entschie⸗ Besorgung dieses Briefes gefaͤlligst dene Majoritaͤt in den Kammern bilden, so muͤßte das

üͤbernehmen will, um Ihnen einige Nachrichten von mir Ministerium abdanken; dazu scheint sich aber nichts Be⸗

zu geben. Sie wird Ihnen sagen, daß ich sehr krank sonderes anzuschicken. Die Wahlen moͤchten, im großen

gewesen, aber mich

jetzt weit besser befinde. Die Kraͤfte Durchschnitt, das heutige Ministerium eher verstaͤrken

werden, wie ich hoffe, ploͤtzlich (tout d'un coup) zuruͤck⸗ als erschuͤttern. Die Verkuͤndung der italienischen Ver⸗

kommen, und ich

rechne auf den Fruͤhling. Sie wird schwoͤrung der Adelfen, in ihrem Zusammenhange mit

Ihnen auch von meinen Geschaͤften und von den Dis⸗ der Hauptloge zu Paris, deren Vorsitzer der bekannte

positionen meiner

neuen Einrichtung (etablissement) d'A... seyn soll, ist fuͤr die Liberalen ein unerwarteter

Nachricht geben. Zu allen Zeiten haben Sie mir ein Donnerschlag gewesen, und giebt ihnen ein etwas verle⸗

so lebhaftes Intere

sse bezeigt, daß ich mich fuͤr undank⸗! genes Ansehn, kurz vor den Wahlen. Schweigen ist fuͤr

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zu halten sey, ward von dem General⸗Advokaten ins