. 88 8 8 8 * “ Zeit ihrer Bildung schon be andene
nd zu deren Bewahrung und weiteren Ausbildung, nicht aber auf die abstrakte Theorie einer Volksvertre⸗ tung, wie sie fruͤher in Deutschland niemals angewendet worden ist, gegruͤndet sind. Indem die Regierungs⸗Vor⸗ fahren Sr. Herzogl. Durchl. dem Herzogthume Land⸗ staͤnde gaben, haben sie also nicht unbestimmten, sich oft als unausfuͤhrbar in der Wirklichkeit darstellenden Theo⸗ Darum ruht auch uusere Landstaͤndische Verfassung auf geschichtlichen Grundlagen, und daher
rien gehuldiget.
ruͤhrt es, daß alle Versuche von selbst haͤtten scheitern muͤssen, deren Zweck gewesen waͤre, durch das Organ unserer Staͤnde neue mit monarchischen Institutionen oder bestehenden Rechten und Einrichtungen unverein⸗ barliche Systeme anzuwenden, oder Institute bei uns einzufuͤhren, die nur anderen nicht deutschen Laͤndern fruͤher angehoͤrt haben. Darum drohte Ihnen, hochge⸗ ehrte Herren! auch nicht die Gefahr, Ihre, den Regen⸗ ten in Allem, was das Wohl des Landes befoͤrdert, zu unterstuͤtzen bestimmte Thaͤtigkeit in eine Ihm eutgegen wirkende verwandelt zu sehen; darum konnte Ihr Wir⸗ ken dem Hauptgegenstande Ihrer Bestimmung, dem voll⸗ staͤndigen Ordnen des Landestags⸗Haushaltes und der richtigen Repartition der nothwendigen Steuer⸗Beitraͤge unter die Steuerbaren, waͤhrend der verfassungsmaͤßigen Fjaͤhrigen Dauer dieser Versammlung nicht entzogen werden. Als eine der Folgen dieses gluͤcklichen Verhaͤlt⸗ nisses ist es zu betrachten, daß ich Ihnen, hochgeehrte Herren! heute schon anzukundigen vermag, daß es Ih⸗ nen die Beduͤrfnisse der Steuer⸗Kasse erlauben, in die⸗ sem Jahre die direkte Steuer⸗Bewilligung gegen das verflossene Jahr um ein volles Fuͤnftheil zu vermindern. Schon haben sich durch Ordnung und Sparsamkeit die Beduͤrfnisse der Steuer⸗Kasse vermindert, und es ist vor⸗ auszusehen, daß diese Verminderung in den folgenden Jahren noch zunehmen wird. Die Rechnungs⸗Abschluͤsse der verflossenen Jahre werden Ihnen, wie es auch fruͤ— her schon geschehen ist, vorgelegt werden. Auf dieser sicheren Grundlage beruhen die Forderungen fuͤr das lau⸗ fende Jahr. Alles werden Sie so vorbereitet finden, daß wenige Wochen hinreichen werden, um das zu be⸗ schließen und zu ordnen, was nach der Verfassung des Landes der gegenwaͤrtigen Staͤnde⸗Versammlung noch zu LE““ und zu ordnen obliegt. Wien, 24. Febr. In derselben Nacht wo Kut⸗ tenberg und Budweis in Boͤhmen, von Sturm und Gewitter heimgesucht wurden, (siehe Staats⸗Zeitung Nr. 47) kam, aller Wahrscheinlichkeit nach, dasselbe Ge⸗ witter auch in der Naͤhe von Wien zum Ausbruche, wie aus nachfolgenden Schreiben aus Kronenburg vom 12ten d. M. erhellt: „In der Nacht vom 11ten auf den 12ten Februar d. J. wehte ein Sturmwind aus Nordwest; es fror in dieser Nacht, der Mond schien hell, wurde aber oft von Wolken bedeckt und es schneite zuweilen so, daß in der Fruͤhe ungefaͤhr einen Zoll die Felder mit Schnee bedeckt waren. Um 11 Uhr Nachts kam in die egend ober Stockerau eine sehr ausgedehnte Gewitter⸗
Lan es⸗Verfa E
ia rgEns 8 2 188 “ eescnls Paais 11
— er, das die ganze Gegend bedeckte und bis nach 1 Uhr, jedoch ohne Regen, dauerte. Blitz 8. Donner waren heftig; es schlug mehreremal in die Do⸗ nau und deren Auen ein; auch fuhr ein starker Blitz in den hohen Thurm der Pfarrkirche zu Stockerau. Dleser elektrische Feuerstrahl ward durch den eisernen Glocken— draht von der kupfernen Thurmbedeckung herabgeleitet, und er schmelzte einen Theil dieses Drahtes. Diese Um⸗ staͤnde, dann die Trockenheit und Milde des gegenwaͤr⸗ tigen Winters, auch in Rußland, lassen einen trockenen und warmen Sommer vermuthen.
„Kopenhagen, 23. Febr. Elne K. Verord . K. nun 9. Jan. bestimmt, J.
kultäͤten, eine hoͤhere und eine geringere akade Wuͤrde ertheilt werden soll. Erster⸗ ist der es.a in der Theologie, Rechtsgelehrtheit, Nedizin und Philo—⸗ sophie, letztere der Licentiatengrad in den drei ersten Fa⸗ kultaͤten und der Magistergrad in der Philosophie.
soson 8 Dieser Tage ist die „Berechnung der Einnahmen
Jahres vom 1. Aug. 1822 bis den 31. Jul. 1823“ er⸗ 1e.. Es ergiebt sich daraus, daß 8 jetzt auf der — haftende Zettelgeld eine Summe von 21 Mill. 325719 Rbthlr. 49 Schill. ausmacht. Die Bank besitzt oder hat zu gut, an Silber 2 Mill. 537710 Rbthlr. 9 Schill.; in Obligationen besitzt dieselbe 5920 Rböthlr. und ist schuldig 6 Mill. 107800 Rbthlr; in Zetteln besitzt sie 6 Mill. 410278 Rbthlr. 48 Schill. und ist 3 Mill. 746536 Rbthlr. 10 Schill. schuldig.
Wearschau, 23. Febr.
W“
Fuͤrsten Koͤnigl. Statthalters vom 10. d. M. erschienen,
woolke aus Noebdwvest⸗ in kurzer Zeit bildete sich ein foͤrm⸗
wonach bis dahin,
daß das neue Strafreglement fuͤr di Zollkontraventionen freg t fuͤr die
beendigt seyn wird, diejeni — utionen beend „ diejenigen Per⸗ sonen welche sich Einschwaͤrzungen von Getraͤnken in sol⸗ chen Staͤdten zu Schulden kommen lassen, in welchen die Getraͤnke-Konsumtion zum Vortheil des Schatzes ver— pachtet worden ist, außer dem Verluste des eingeschwaͤrz⸗ ten Gegenstandes auch noch seinen doppelten Werth z entrichten verbunden sind. Dagegen sollen diejenigen e. 8 Armuth nicht im Stande sind, le afe zu erlegen, in einer Straf⸗ der Betrag abarbeiten. 8 n ö“ Von Seiten des Fuͤrsten Koͤnigl. die fuͤr christliche und juͤdische oͤffentliche Anstalten aus⸗ en ne; 9 verstorbenen Israeliten Berk, Szmul, onnenberg bestaͤtigt worden. Sie betragen zu 182,500 Fl. poln. 1sb
Konstantinopel, 28. Jan. Das Gespraͤch des Tages in Pera ist (wie die Allgemeine — Sea die Ankunft des russischen Staatsrathes v. Minziaky, und die anbefohlene Freilassung Danesi's. Letzterer be⸗ fand sich zu Boli im Exil und festen Gewahrsam, und soll kraͤnklich seyn. Unter der griechischen Gemeinde macht seine verkuͤndete Freilassung wenig Eindruck, ja viele
Statthalters sind
wollen gar nicht daran glauben, da dieser Tage erst der
abgefuͤhrt wurde. Manche fuͤrchten, daß er bereits
. Jan V daß hinfuͤhro bei der hiesigen Univer⸗ sitaͤt, sowohl in der philosophischen als easee Fa⸗
und Ausgaben der National⸗Bank waͤhrend des Bank⸗
so wie gur
Es ist hier ein Dekret des
Bischof von Heraklea, ein allgemein geachteter Priester, ergriffen und in die Gefaͤngnisse des Bostandschi
hin⸗ gerichtet sey. Aus Trebisonde sind Briefe von armeni⸗ schen Kaufleuten hier, die von neuen Feindseligkeiten der
8 11“ WVEETETEE L1“
119
* 11111646“
Berichte uͤber den Gesundheits⸗Zustand aus dem Innern des Reiches vom Ende Januar. I. Ostpreußen: — Koͤnigsberg. Die natuͤrlichen
ocken haben sich von neuem jedoch nur in einzelnen Pülen, gezeigt. Mehr sind die Kinder von den Masern und Windpocken befallen worden. Die rheumatischen
und katharralischen Fieber dauern noch fort und man
hoͤrt von vielen Entzuͤndungen, besonders im Halse. Bei allen dem, ist die Sterblichleit nicht ungewoͤhnlich gewe— sen. — Gumbinnen. In der Stadt Stallupoͤnen, und in zwei zu diesem Kreise gehoͤrender Ortschaften, desglei⸗ chen in zwei Doͤrfern des Gumbinnischen, und in drei Hrtschaften des Pillkallenschen Kreises, sind die Men— schen⸗-Pocken ausgebrochen, uͤbrigens die Haussperren an gedachten Orten verfuͤgt, und durch diese Masregel, ch die angeordnete Vaccination der pockenfaͤhi⸗ die Unterdruͤckung dieser anstecken⸗ den Krankheit bald erwarten. IIl. Westpreußen. — Danzig. Von herrschenden boͤsartigen Feechrhen ist nichts zu hoͤren, und die Mor⸗ talitaͤt war nicht ungewoͤhnlich, ungeachtet die bisherige, der Jahreszeit nicht angemessene Witterung uͤble Fol⸗ gen fuͤr die Gesundheit befuͤrchten ließ. — Marien⸗ werder. Obwohl die Witterung so ungewoͤhnlich ge⸗ linde und feucht gewesen, so ist dennoch in dem Gesund⸗ heitszustande der Menschen im Allgemeinen keine auffal⸗ lende Veraͤnderung vorgegangen und die Sterblichkeit sehr maͤßig geblieben. Rheumatische und katarrhalische Krankheiten sind noch immer die herrschenden, wenn gleich sie gegen Ausgang des Monats als wahrscheinliche Folge der Witterung, immer mehr nerveusen Karakter an— genommen haben, und in einzelnen Faͤllen selbst in wahre Nervenfieber uͤbergegangen sind. Menschenpocken haben sich in zwei 2 I Verbreitung ist aber sofort Einhalt geschehen.— III. Brandenburg. — Potsdam. Nervenfieber, Keuchhusten und Scharlachfieber, letzteres besonders un⸗ ter den Kindern in und um Spandau, sind die herrschen⸗ den Krankheiten gewesen. Der Karakter aller Krank⸗ htiten im Monat Januar war rheumatisch⸗gastrisch, ging aber bald in einen nerveusen Zustand uͤber. In Perle⸗ berg herrschten die Windpocken unter den Kindern. Auch erkrankte in Wittstock ein aus Kopenhagen eingewander⸗ ter Tischlergeselle an den natuͤrlichen Blattern; die noͤ⸗ thigen polizeilichen Maaßregeln sind sogleich getroffen wor⸗ den, um die Weiterverbreitung zu verhuͤten. — Frank⸗
furt. Ein vermehrte
gen Subjekte laͤßt sich
rege
ggelmaͤßigen Witterungslauf bewirkte Krankheiten und Seuchen, sind nicht bemerkt worden. Rheumatische ka⸗ tharrhalische und gichtische Uebel so wie Husten, beson⸗ ders unter den Kindern der Keuchhusten sind sehr haͤufig, auch Hals⸗- und Augenentzuͤndungen, Haͤmorhoidal⸗Be⸗ schwerden und andere Zufaͤlle entzuͤndlicher Natur viel⸗ fach vorgekommen, ohne einen boͤsartigen Karakter anzu⸗ nehmen. Nur aus dem Arnswaldschen Kreise ist die vorlaͤufige Anzeige von dem Scharlachfieber und einigen Faͤllen des Nervenfiebers im Dorfe Curtow eingegangen. Dagegen haben die Masern im Luckauer Kreisdorfe Waldo gaͤnzlich aufgehoͤrt, und es ist, obwohl saͤmmtliche Kinder 106 an der Zahl davon befallen gewesen, doch nur der eine fruͤher bemerkte Todesfall vorgekommen.
IV. Pommern. — Koͤslin. Die Krankheiten und Sterbefaͤlle unter den Menschen sind, bei der gegen⸗ waͤrtigen feuchten Witterung, haͤufiger als sonst. Beson⸗ ders herrschen in verschiedenen Gegenden Scharlachfieber, namentlich in mehreren Ortschaften des Schlaweschen und Stolpschen Kreises, so wie in Bresen, Lauenburg⸗ schen Kreises; wogegen diese Krankheit in der Stadt Stolp und in Barnow, Rummelsburgschen Kreises, wie⸗ derum aufgehoͤrt hat. In einigen Doͤrfern des Schla⸗ weschen Kreises zeigen sich auch Roͤtheln und die Hals⸗ Braͤune unter den Kindern. In allen vorangefuͤhrten Krankheitsfaͤllen sind die erforderlichen sanitaͤts⸗polizeilichen Maßregeln getroffen. — Stralsund. Ueber den Gesund⸗ heits⸗Zustand der Einwohner dieser Provinz ist anzufuͤh⸗ ren, daß in diesem Monate Schnupfen und Husten so all⸗ gemein herrschend waren, daß man es eine wahre Influenza nennen konnte. Auch der hartnaͤckige Husten bei den Kindern dauerte fort. Die uͤbrigen Krankheiten hatten den katharralisch-rheumatisch⸗entzuͤndlichen Karakter, und nahmen nur selten eine nerveuse Form an. Daher kamen Rheumatismen mit und ohne Fieber, Anginen, Brustentzuͤndungen, seltener Entzuͤndungen der Organe des Unterleibes, Gicht und Haͤmorrhoidal⸗Beschwerden vor. Außer der obgedachten Jufluenza wurde keine ei⸗ gentliche Epidemie bemerkt; doch war die Sterblichkeit bedeutender, als in dem verflossenen Monate December vorigen Jahres.
Breslau. Der allgemeine
Ortschaften des Kreises Loͤbau gezei t, 8
Krankheits⸗Karakter blieb katarrhalisch⸗rheumatisch; im Anfange des Monats mit entzuͤndlicher, gegen das Ende mit nerveuser Beimischung. Als vorherrschende Krank⸗ heitsform zeigte in hiesiger Stadt sich ein katarrhalisches Fieber, wobei gewoͤhnlich Kopf, Hals und Brust sehr afficirt waren. Schlagfluͤsse kamen haͤufig vor und wa⸗ en bei vielen alten Personen toͤdtlich. Rheumatische Beschwerden mit den heftigsten Schmerzen, Gesichts⸗ Kose, acute Gicht und Bauchfell⸗ Entzuͤndungen zeigten sich mehrmals. Unter den Kindern ging das Flußfieber herum und befiel selbst Neugeborene; Roͤtheln, Masern und Keuchhusten waren ebenfalls sehr haͤufig, seltener der Scharlach. Die haͤutige Braͤune zeigte sich einige⸗ mal bei Kindern. Die gleichen Krankheitsformen wa⸗
Sterblichkeit, oder durch den un⸗
ren im ganzen hiesigen Regierungs⸗ Bezirke unter den