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ithin 300 Millionen mehr, als in England. Diese nabestreitbare Thatsache erklaͤrt hinlaͤnglich, warum . geachtet der ungeheuren Reduktionen, die in der eng 8 schen Armee und selbst in der Marine statt gehabt ha⸗ ben, das Parlament dennoch fortwaͤhrend auf neue Ein⸗ schraͤnkungen und auf die groͤßte Sparsamkeit dringt. In Frankreich strebt allerdings die Oekonomie auch nach 5 ner weisen Vertheilung der Quellen des Staatsvermoͤ⸗ gens, aber sie hindert nicht, daß die Land⸗ und See⸗ Macht in stetem Verhaͤltniß zunehme; sie entzieht der Regierung nicht die Mittel, alles dasjenige zu bessfheen und zu beleben, was zum Glanze eines großen Reiches dient, wie Kuͤnste, Wissenschaften und Literatur, Dinge, welche die E. ohne Aufmunterung und
erstuͤtzung laͤßt.
.“ 86 8 (Aus der Augsburger Allg. Zeit.) Man hat hier Briefe, und selbst Konsular⸗Be⸗ richte aus Smyrna, welche die verschiedenen irrigen Nachrichten in Betreff der Gefahren, welche angeblich diese Stadt bedrohen, und manche bei dem Handel mit der Levante interessirte Personen in großen Schrecken versetzt haben, hinlaͤnglich widerlegen. Die Lokalitaͤten und die topographische Lage von Smyrna muͤssen in An⸗ sehung der vermeintlichen Gefahren, denen dieser wich⸗ tige Handelsplatz — der Mittelpunkt und das allgemeine Depot des europaͤischen Handels in der Levante — aus⸗ gesetzt seyn soll, schon an sich Beruhigung gewaͤhren. Der Eingang des Hafens, da wo er am schmalsten ist, wird durch ein, stark mit Artillerie vom schwersten Kali⸗ ber versehenes Fort beherrscht, von dem alle griechische Kriegsschiffe, die nur Kanonen von geringem Kaliber fuͤhren, in den Grund gebohrt werden koͤnnten, wenn sie es versuchen sollten, in den Hafen mit Gewalt ein⸗ zulaufen. Bei der bekannten Vorsicht der Griechen ist also nicht zu besorgen, daß sie eine, an sich so gefahr⸗ volle Unternehmung auch nur versuchen wuͤrden. Allein in politischer Hinsicht waͤre eine solche Expedition der Griechen wohl noch gewagter. Smyrna ist durch die eigene Beschaffenheit und durch die Ausdehnung seiner Handelsverhaͤltnisse fast mehr als eine europaͤische, denn eine tuͤrkische Stadt zu betrachten. Ein daselbst jaͤhrlich in Umlauf gesetztes Kapital von mehr als 150 Millio⸗ nen tuͤrkischer Piaster verbindet Smyrnas Interesse mit demjenigen einer großen Zahl von Waaren⸗ und Wech⸗ selhaͤusern in Frankreich, England, Oesterreich, Italien und Holland. Die Kaufleute dieser verschiedenen Natio⸗ nen werden dort durch ihre Faktoren repraͤsentirt, welche den großen Etablissements vorstehen, die zu Smyrna⸗ unter der Aegide des Voͤlkerrechtes und der Garantie der Traktaten gegruͤndet worden sind. Die ersten euro⸗ paͤischen Seemaͤchte haben daselbst in der Regel eine Station von Kriegsschiffen, die nach Befinden der Um⸗ staͤnde mehr oder minder zahlreich ist, und hauptsaͤchlich zum Zweck hat, ihre Unterthanen zu schuͤtzen. Bei einer solchen Lage der Dinge wuͤrde ein gewaltsamer Angriff der Griechen auf Smyrna weniger als ein Angriff gegen die Tuͤrken, als ein Angriff gegen die dort interessirten europaͤischen Nationen seyn, deren Kriegsschiffe nicht er⸗ mangeln wuͤrden,
denselben mit Gewalt abzutreiben, nd die Griechen als Feinde zu behandeln. Diese Um⸗
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stäͤnde sind der griechischen Admiralitaͤt bekannt, und man hat in der letzten Zeit nicht ermangelt, ihr in dieser Hin⸗ sicht Notifikationen zu machen, auf welche sie, wie man mit Zuverlaͤssigkeit zu glauben berechtiget ist, gehoͤrige Ruͤcksicht nehmen wird. Wahr ist es, daß die Griechen Landungen auf Scio und Mitylene bewerkstelliget haben; daß ihre Schiffe ins Innere des Meerbusens von Smyrna vorgedrungen sind, und daselbst Fahrzeuge weggenommen haben, die zum Kuͤstenhandel der Bewohner der Stadt dienten; daß sie partielle Landungen auf den Kuͤsten ver⸗ anstaltet haben und noch veranstalten, um die dortigen Bewohner zu beunruhigen, Kontributionen zu erheben und sich Proviant zu verschaffen; daß die Landbewohner in zahlreichen Haufen sich in die Stadt gefluͤchtet und dort Schrecken verbreitet haben; daß in Folge dieser Vorgaͤnge außerordentliche Maßregeln getroffen, und von den europaͤischen Konsuls selbst bei den tuͤrkischen Ober⸗ Behoͤrden verlangt worden sind, um die Schiffahrt laͤngst
den Kuͤsten zu sichern, und die nothwendigen Verbin⸗
dungen zu erhalten; daß man fuͤr die Verproviantirung und Erhaltung der Ruhe in der Stadt zweckmaͤßige Vorkehrungen getroffen hat; daß die Lokal⸗Behoͤrden und auswaͤrtigen Konsuls deshalb im besten Cinverstaͤnd⸗
nisse handeln und daß man vorzuͤglich von beiden Sei⸗
ten beabsichtiget, die in Gaͤhrung gebrachten tuͤrkischen Einwohner zu beruhigen, um alle Ausschweifungen zu verhindern, die entwaffneten griechischen Bewohner der Stadt zu schuͤtzen, und allen Repressalien zuvorzukom⸗ men. Allein dabei ist es gehlieben, und man hat auch keine einzige Thatsache vernommen, welche vermuthen ließe, daß die Griechen gesonnen waͤren, einen gewaltsa men Angriff gegen Smyrna zu unternehmen.
London, 23. Febr. (Aus dem Journal des Débats*)
Das offizielle Journal die Gazette hat in der That am Sonnabend Abend das am Morgen desselben Tages be⸗ reits verbreitete Geruͤcht von dem Ausbruche der Feinde seligkeiten zwischen der englischen und algierischen Ma⸗ rine bestaͤtiget. .
In der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses legte⸗ der Kanzler der Schatzkammer das Budget fuͤr 1824 vor⸗ Der Total⸗Betrag der Einnahme belaͤuft sich auf 5. Millionen Pfd. Sterling und uͤbersteigt die Ausgaben um ohngefaͤhr 1 Million, der Kanzler hat eine Vermin⸗ derung der Abgabe von Wolle, Rum, roher Seide und Steinkohlen in Vorschlag gebracht, desgleichen die freie
Einfuhr von franzoͤsischen Handschuhen und Damenschut
hen gegen eine Abgabe von 30 pCt. — Die Rede des Kanzlers wurde durch haͤufige Beifallsbezeigungen unter, brochen. — Die unterrichtetesten Maͤnner Englands —
sagt das Journal the new times — verkuͤnden von der
neuen Konstitution Brasiliens keine guten Folgen, inden sie noch zu viel demokratische Elemente enthaͤlt. Je aus— gedehnter ein Land ist, sagt jenes Journal, um so meh:
bedarf es einer koncentrirten und kraͤftigen Regierung;
im Widerspruch mit diesem scheint es aber, als ob die Urheber der neuen Charte einen Gefallen daran gefun⸗ den haͤtten, dem Monarchen die Haͤnde zu binden.
*) Die uͤber Hamburg in Berlin eingetroffenen Londonen Blaͤtter reichen nur bis zum 17. Februar.
nute waͤhrte.
Se. Maj. der Koͤnig werden
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Bruͤssel, 26. Febr.
morgen wieder nach dem Haag zuruͤckkehren.
Vorgestern kam Se. K. H. der Prinz von Oranien ier an. 5 Laut eines Allerhoͤchsten Beschlusses vom 3ten ist das Kriegs⸗Departement ermaͤchtigt worden, eine gewisse Anzahl von Ergaͤnzungs⸗Truppen in Thaͤtigkeit zu setzen.
Die Staats⸗Courant theilt fortwaͤhrend die von den beiden Kammern gebildeten und von Sr. Maj. geneh⸗ migten Tktel des Civil⸗Gesetzbuches mit.
Alle kuͤnftigen Lehrer des israelitischen Glaubens muͤssen sich vor Antritt ihres Amtes der Pruͤfung der im Haag errichteten Ober⸗Behoͤrde fuͤr den ifraelitischen Glauben unterwerfen. 88
Hamburg, 1. Maͤrz. Das Kollegium ehrbarer Oberalten betrauert den Verlust seines aͤltesten Mitglie⸗ des, des Hrn. Johann Gotthard Martens, geboren zu Venedig 1742, seit 1765 aber schon Hamburgischer Buͤr⸗ ger und Chef eines in der Handels⸗Welt ruͤhmlich be⸗ kaunten Handels⸗Hauses. Sein hohes Alter konnte seine buͤrgerliche Thaͤtigkeit, welche bereits ihr 50jaͤhriges Ju⸗
bilaͤum uͤberdauert hatte, nicht aufheben. Leicht und sanft
erfolgte sein Tod am 28. Febr. d. J.
Zu Rinkenis, im Herzogthum Schleswig, hat am 6. Febr., fruͤh um 8 Uhr, ein schwaches Erdbeben statt gefunden, welches seine Richtung von Suͤdwest nach
Nordost nahm, und dessen Getoͤse fast eine halbe Mi⸗
Nuͤnchen, 26. 3 Uhr setzte sich, nach Anordnung des Programms, der Leichenzug zur feierlichen Beisetzung Sr. Koͤnigl. Hoh. des Herzogs von Leuchtenberg ꝛc. in Bewegung. Es war 4 Uhr als der Trauerwagen vor den Pforten der
Hofkirche zum heil. Michael ankam und der Sarg, un⸗
ter Voraustretung der Geistlichkeit und gefolgt von den hohen Klaͤgern und den zu dieser trauervollen Ceremonie geladenen Hof⸗ und Staats⸗Aemtern in die fuͤrstliche Gruft hinabgetragen wurde, wo Se. Hochwuͤrden der Dompropst der Metropolitan⸗Kirche und Bischof von Birtha die Einsegnung vollzog, waͤhrend welchem Akte die Artillerie mehrere Salven gab.
Heute Vormittags um 11 Uhr findet in der Hof⸗
Kirche zum heil. Michael der feierliche Trauer⸗Gottes⸗
dienst fuͤr den Hochseligen statt. St. Leonhard, in Passeyer,
Schuljugend mit ihren Fahnen alle Straßen des Haupt⸗ ortes, und verkuͤndete dem Thale durch ihr einstimmiges unausgesetztes Vivat! wem dieser Tag gewidmet sey. Bei dem feierlichen Hochamte und dem nachfolgenden von dem Dekan angestimmten Te Deum war die Kirche von dem Landgerichts⸗Personal, saͤmmtlichen Ho⸗ noratioren und Schuͤlern, nebst einer großen Volks⸗ Menge besetzt. Die uͤbrige Tages⸗Zeit verfloß unter ei⸗ nes Jeden Geschaͤften, allein am Abende hatte sich ein
Febr. Gestern Nachmittags um
13. Febr. Auch hier in Passeyer ermangelte man nicht, das Geburts⸗Fest des besten Kaisers am gestrigen Tage mit Wuͤrde und herz⸗ lichstem Frohsinn zu feiern. Ein ungewoͤhnlicher Orkan, so bruͤllend, als wollte er des Jaufens Grundfesten er⸗ schuͤttern, hinderte zwar die Abfeuerung der Poͤller, da⸗ fuͤr aber durchzog schon am Morgen die festlich geschmuͤckte
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rein der K. K. Beamten, der naͤchst umli Geistlichkeit, und mehrerer Heworg seg e nnene b0 wuͤrdiger Waffengenossen des Passeyrischen Blutzeugen Andreas Hofer, in dessen Wirthshause am Sande ge⸗ bildet. Eintracht und muntere Laune, herzliche Toasts, dem erlauchtesten Kaiserhause unter Trompeten⸗ Stoͤßen dargebracht, und Volkslieder, der Erinnerung an vergan⸗ gene Tage geweiht, wuͤrzten die laͤndliche Tafel; nur vermißte man Einen — den redlichen Wirth, und in Wimper glaͤnzte eine Thraͤne des Andenkens
Madrid, 19. Febr. Die Gazetta enthält ei 1 Koͤniglicher Dekrete, durch welche die Fhesgne Neie auf den vor dem Jahre 1817 bestehenden Fuß gestellt werden. Unter einer Menge von Bestimmungen bemerkt man insonders die, daß jeder Gemeinde nachgelassen ist auf Berichtigung ihres Katasters oder ihrer Steuer⸗ Rolle anzutragen. — Die Standarte der Kavallerie⸗ Schwadron und die Fahne des 2ten Bataillons der Koͤ⸗ niglichen Freiwilligen von Madrid wurden am gestrigen Tage in der Kirche Unserer Frau von Atocha feierlich eingeweiht, wobei der Koͤnig, um den unerschrockenen Vertheidigern seiner legitimen Rechte seine besondere Zuneigung zu bezeigen, nebst allen Infanten zugegen war. Auch der General Bourmont nebst dem franzoͤsi⸗ schen Generalstaabe nahm an dieser Feierlichkeit Theil
Die Nachricht von den, in der ersten Sitzung des englischen Parlaments, im Oberhause, von dem Grafen Liverpool geschehenen Aeußerungen uͤber den Krieg in Spanien, wird von der Gazetta mit mehreren kritisiren⸗ den Bemerkungen begleitet und besonders darin die von jenem Minister ausgesprochene Ansicht, getadelt: daß es am besten gewesen waͤre, die Parteien in Spanien sich selbst zu uͤberlassen (s. Nr. 40 der St. Z.). Am Schlusse wird, in Bezug auf die Erklaͤrung des Grafen Liverpool: daß es von unermeßlichem Vortheil seyn wuͤrde, wenn Spanien selbst die Unabhaͤngigkeit seiner amerikanischen Kolonien anerkennte — von dem spanischen Publicisten erwidert: Nein, wir sind so fest uͤberzeugt von der Treu⸗ losigkeit aller Revolutionairs des ganzen Erdballs, daß wir den unerschuͤtterlichen Glauben hegen, die Anerken⸗ nung ihrer Werke sey der ganzen Welt nachtheilig. Aus diesem Grunde sind wir auch der Meinung, daß die An⸗ erkennung der Unabhaͤngigkeit unserer amerikanischen Ko⸗ lonien nicht allein fuͤr Spanien sondern se lbst fuͤr Eng— land schaͤdlich seyn wuͤrde. 1“
Koͤnigliche Schauspiele. Freitag, 5. Maͤrz. Im Opernhause: Auf Hoͤchstes
Begehren: Olimpia, große Oper in 3 Abtheil., mit Tanz.
Musik von Spontini. Ballets von Telle.
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8 11““] Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind/ Witterung. 3. Maͤrz A. 27°0 47 — 2 ½% 66° N. W. gebrochner Himmel,
8 17 6 Sternblicke, Frost. 4. Maͤrz F. 279 6 ½ Cear N. W. gebrochner Himmel ““
Sonnenblicke, Fr 8 N. W. hen, Frost.
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