tung befinde, daß die Franzosen le
Talleyrand scher und Decazes scher
worden seyn soll, daß ein Adjutant Riego's, Namens 8eJen an der Spitze eines an 400 Mann star⸗
. Buerillas⸗Korps und in einer so imposanten 182 8 1 5 Passage verlassen haͤt⸗
mesich nach St. Sebastian zuruͤckzuziehen. Man 1 kargs Resultat fuͤr die Royalisten ꝛc. Die⸗ ser Artikel ist luͤgenhaft von Anfang bis zu Ende. Es giebt weder Adjutanten noch Guerillas in den Provin⸗
zen Guipuscoa und Biscaya, noch auch in den angraͤn⸗ zenden. Kein einziger Feind des Koͤniges von Spanien ist dort unter den Waffen, und man reist dort jetzt mit
mehr Sicherheit, als sonst. Ich beeile mich, Sie da⸗ von z 2
(gez.) Der Maréchal de camp Higonet.“
Wir haben auf direktem Wege folgende Nachrichten aus Buenos⸗Ayres vom 4ten December v. J. erhalten: „Die Einfaͤlle der Indianer haben auf kurze Zeit auf⸗ gehoͤrt. Die Regierung trifft Anstalten und Vorberei⸗ tungen, um sie zuruͤckzutreiben. Man baut neue Forts auf der Graͤnze, eine Maßregel, die um deshalb unnuͤtz ist, weil man nicht Truppen genug hat, um sie zu verthei⸗ digen. Indessen versichert man, daß man binnen hier und einem Monate, deren in hinreichender Zahl ver⸗ sammelt haben werde, um die Indianer anzugreifen.
Der General Sta. Cruz, der 5000 Mann befehligte, ist
in den Ebenen von Sora⸗Sora, von den Generalen la Serna, Valdez, Wanela und Carotila, geschlagen wor⸗
en; 600 Mann sind getoͤdtet oder verwundet, 2000 zu Gefangenen gemacht, 5000 Flinten, 200,000 Patronen, alle Artillerie und Gepaͤck genommen worden. Der naͤchste Befehlshaber nach dem General Santa Cruz ist unter den Todten; der Rest des Korps ist auf der Flucht, und man schmeichelt sich seiner baldigen Vernichtung. Canterac hat den Bolivar drei Tage nach einander ge⸗ schlagen, und dieser zieht sich auf Trujillo zuruͤck. Alle diese Details scheinen glaubhaft; es geht daraus hervor, daß die spanische Armee ihr Hauptquartier in Tucuman aufschlagen wird.“ — Auszug aus dem Argus von Buenos⸗Ayres vom 3. Dec: „Riva⸗Aguera, der, nach den bei Moynequa erlangten Vortheilen, eine sehr gute Position genommen, stand in der festen Meinung, daß die Royalisten ihn nur in den von ihm behaupteten Stellungen angreifen koͤnnten; aber der General Val⸗ dez hat mit den Bataillons Victoria und Cuzadores die Positionen tournirt, indem er durch einen Fluß schwamm.
1 Hiedurch wurden die Independenten in gaͤnzliche Ver⸗
wirrung gebracht, und man verfolgte sie bis Aye⸗Ayo. ei Viacho wurde ein Regiment Lanziers uͤberfallen; der Brigadier Carralulu verfolgt die Independenten von einer anderen Seite.“) 11““ 8 Den Doctrinairs und Sereg, g. Ministeriellen, Nuͤance wird (wie ein, in einem suͤddeutschen Blatt befindliches Privat⸗ Schreiben aus Paris meldet) das unverholene liberale Getreibe jetzt wieder zu arg. Nach einem kurzen, durch das Wahlsieber herbeigefuͤhrten Bunde, scheiden sie sich
foͤrmlich von den seit 1820 erworbenen Genossen, und suchen, wie sie durch das Journal de Paris aussprechen, ihre Selbststaͤndigkeit zu behaupten. Das stets geleug⸗
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u benachrichtigen und die verbreiteten falschen Ge⸗ uͤchte zu widerlegen. Ich habe die Ehre c.
nete Komité⸗Directeur brach seit kurzem mit dreuster Stirne hervor; es ist die Revolution, welche sich, hof⸗ fentlich nun ihrem letzten Athemzuge nahe, noch einmal anstrengt, mit gewohnter Verkennung des Historischen und Lebendigen im Volk, mit Anregung alles Gemeinen, wild Revolutionairen, mit Huldigung des blos Materiel⸗ len im Staate. Daß in England, wo Whigs wie To⸗ rys nur auf Ein Ziel, Befestigung der Monarchie, hin⸗ arbeiten, Ausschuͤsse und Staaten im Staate geduldet werden, laͤßt sich begreifen; Alles lebt dort in gegenseiti⸗ ger Sicherheit. Gestatten die Englaͤnder aber ihren Ra⸗ dikalen Bildung einer revolutionairen Regierung, einen Staat im Staate? Man weiß wie sie sich in Manche— ster, bei den Angelegenheiten ihrer Hunts und Konsor⸗ ten daruͤber aussprachen. Wir haben keine Whig's, hoͤch⸗ stens duͤrften die Doctrinairs in der Folge solche abge⸗ ben; sie sind aber ohne Ansehen und Bekanntschaft im Volke. Was wir besitzen sind Demokraten oder Oligar⸗ chen (derselbe Schlag Leute, unter verschiedener Form, indem jeder emporgeschossene Demokrat Oligarch wird,) und diese Menschen, seit der Revolution her, sind in be⸗
staͤndiger Verschwoͤrung gegen jede auf Historisches sich
stuͤtzende Staats⸗Form. Unsere Liberalen sind dieselbe Partei, wie die englischen Radikalen. Ich wuͤßte keinen Unterschied zwischen den Gesinnungen eines Francis Burdett in England, und eines d'A. bei uns. Der fa⸗ natische Radikalismus und Haß gegen alles hoͤhere Ele⸗ ment im Staate ist derselbe. Grausen wuͤrde in Deutsch⸗ land gewisse, von der Hoͤhe der Tribune ausgesprochene Meinungen des Hrn. d'A. erregen, wenn man erfuͤhre, mit welchem nackten Materialismus in geistiger, und ro⸗ hem Industrialismus in politischer Hinsicht, er sich aus⸗ zusprechen wagt, wie unwissenschaftlich, ja fanatisch er⸗ hitzt gegen alles hoͤhere geistige Vermoͤgen dieser Mann seinen Grundsaͤtzen nach ist. Man lasse sich nicht irren durch seine Vertheidigung der Evangelischen zu Nismes. Die groͤßten Feinde der Religion vertheidigen heut zu Tage in Frankreich den Protestantismus gegen Katholi⸗
ken, den Katholizismus gegen Protestanten, nicht aus
Toleranz (man kennt ihre Toleranz gegen religieuse In⸗ stitute,) sondern um Zwist unter entzweiten Bruͤdern des christlichen Bundes auszustreuen. Spaniens und Nea⸗ pels Revolution, radikale Umtriebe in England, Kom⸗ plotte in der Schweitz, in Piemont, in der Lombardei, aufgefangene Korrespondenzen in Frankreich haben un⸗
serm heuchlerischen Komité⸗Directeur vollends die Larve
abgerissen.
— Nach Handels⸗Briefen aus Westindien lebte man dort seit einiger Zeit in großer Besorgniß wegen der unter den Negern herrschenden Gaͤhrungen, die, wie man jetzt weiß, vorzuͤglich durch Mulatten ange⸗ facht worden sind. Diese unguͤnstige Stimmung be⸗ schraͤnkt sich nicht auf eine oder die andere Insel allein,
auch nicht auf die einer einzigen Macht unterworfenen
Kolonien, sondern auf säaͤmmtliche Antillen, also auch auf die Besitzungen der Englaͤnder, wie auf die der Spanier, Franzosen, Niederlaͤnder und Daͤnen. Alle diese Natio⸗ nen haben daher ein gemeinschaftliches Interesse, jener nicht zufaͤllig entstandenen, sondern kuͤnstlich verbreiteten Gaͤhrung entgegen zu arbeiten, indem die Folgen dersel⸗
ben, wenn sie sich mehr entwickeln sollten, nicht allein von hoͤchst gefaͤhrlicher Natur waͤren, sondern sogar die Herrschaft der Europaͤer uͤber die Antillen wesentlich be⸗ drohen wuͤrden. Ie. 8 8
*Ein Franzose, Hr. Cottu, hat ein Werk uͤber das
peinliche Verfahren in England herausgegeben, aus dem
wir hier folgende merkwuͤrdige Stelle entlehnen: „In England sagt man und in Frankreich sagt man es nach, daß die englischen Richter die Vertheidiger der Angeklag⸗ ten sind. Diese Aeußerungen findet man in Aller Munde,
ja felbst in dem der gemeinen Leute, und sie beweist, wie
weit bei dem englischen Volke das Zutrauen auf die Billigkeit, die Milde und die Menschenfreundlichkeit sei⸗ ner Obrigkeit geht. So ausdrucksvoll nun auch diese
Aeußerung ist, so giebt sie doch noch keine vollkommene
Idee von dem Schutze, welchen der englische Richter dem Angeklagten gewaͤhrt. Ee behandelt ihn waͤhrend der Verhandlung als ein schwaches und ungluͤckliches Ge⸗ schoͤpf und er wird hierin auf die bewundernswertheste Weise von dem ganzen Auditorium, dem Volke, den
Advokaten und den Geschwornen unterstuͤtzt. Daher
7 die Angeklagten allenthalben auf aufmunternde Ruͤcksichten. Sind sie unschuldig, so strebt man nach dem Augenblick, wo ihre Gefangenschaft ein Ende hat; sind sie schuldig, so beklagt man sie, ja ich moͤchte sagen, man wuͤnscht, daß sie frei gesprochen werden; weit ent⸗ fernt sich mit einer gehaͤssigen Freude angelegen seyn zu lassen, die Beweise des ihnen schuld gegebenen Verbre⸗ chens zu sammeln, scheint man weit mehr alles aufzu⸗ suchen, was ihnen guͤnstig ist. Man fragt sie nicht al⸗ lein nie, sondern man thut ihnen sogar Einhalt, wenn sie sich in Einzelnheiten einlassen wollen, welche ihnen nachtheilig seyn koͤnnen; der Gerichtsschreiber, die Advo⸗ katen, ein wohlwollendes Gemurre des Publikums, selbst die Richter (ohne Zwelfel oft zur wesentlichen Gefaͤhr⸗ dung der gemeinen Sicherheit), laden sie ein, zu schwei⸗ gen und nicht Waffen gegen sich in die Hand zu geben.“ London, 13. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung des
Unterhauses wurden nicht weniger als neun Petitionen
hegen die Sklaverei eingereicht, und saͤmmtlich zum Druck dhestimmt. — Wir sind, sagt eins unserer Journale, auf das festeste uͤberzeugt, daß das gegenwaͤrtige System unserer Korngesetze in seinem Princip ganz irrig und in seinen Folgen hoͤchst verderblich ist. Indem unsere Korngesetze ein gewaltiges Schwanken der Preise veranlassen, gehen
sie dahin, bald die Producenten und bald die Konsumen⸗
ten in die aͤußerste Noth zu versetzen. Sie haben es dahin gebracht, daß die Guͤte des Himmels zum Ver⸗ derben gereicht; sie haben das allgemeine Gefuͤhl und die Gesinnung der zwei großen Klassen der Gesellschaft in direkten und feindlichen Gegensatz gegen einander ge⸗ stellt: denn den Producenten ist kein anderer Weg zum Reichwerden gelassen, als durch das Elend und den Druck der gewerbtreibenden und handelnden Klassen, und letz⸗ tere dagegen koͤnnen nur dann wohlfeiles Brot essen, wenn die Land⸗Eigner und Paͤchter in Banquerutt und
Verderben gerathen. — Die Produktion zu erleichtern
und die Lebensmittel wohlfeil zu machen, das sind die großen Mittel zur Befoͤrderung des Wohlstandes und
alles Verkehres, und es liegt klar am Tage, daß kein
Gesetzgebungs⸗System Unterstuͤtzung verdien
nach jenem Ziele hinstrebt. Aber unsere Korngesetze stre⸗ ben dem vielmehr entgegen. Indem sie die Einfuhr von den wohlfeilsten Maͤrkten verhindern, erhoͤhen sie die Preise und noͤthigen zur Anlegung eines großen Theiles des National⸗Kapitals und der Industrie in einem vergleich⸗ weise unvortheilhaften Geschaͤft. Hohe Preise sind nie vortheilhaft. Wenn der Bedarf an Arbeitskraft, zur Producirung einer hinreichenden Menge Korn, oder die Geldsumme, fuͤr die man diese Menge kaufen kann, sich vermindert, so bleibt, wie man leicht einsieht, mehr Ar⸗ beitskraft oder mehr Geld resp. zur Erzielung oder zum Erkaufen anderer Erfordernisse und Annehmlichkeiten des Lebens uͤbrig, und der Betrag des National⸗Vermöͤgens steigt mithin. — Man sieht auch leicht ein, daß es fuͤr die Paͤchter unendlich besser ist, wenn die Preise sich in Stetigkeit auf Hoͤhe von etwa 50 als von 80 Schill. halten: denn die Pacht, das Arbeits⸗Lohn und andere Auslagen richten sich alle danach. Stetigkeit der Preise wuͤrde aber erlangt werden, wenn man es hierin blos von den natuͤrlichen Schranken abhaͤngen ließ. — Sehr richtig bemerkte im vorigen Jahre der Kanzler der Schatz⸗ Kammer, daß der Handel mit uns fuͤr das Ausland so beschraͤnkt sey, daß es unseren Schiffen, welche Waaren ausgefuͤhrt, aͤußerst schwer halte, Ruͤckfracht zu bekom⸗ men. Wenn wir z. B. die kornerzeugenden Laͤnder im noͤrdlichen Europa betrachten; wie koͤnnen sie auf die Dauer unsere Baumwollen;, Seiden⸗ und Eisen⸗Waa⸗ ren abnehmen, wenn sie dafuͤr nichts zu geben haben, als Guͤter, denen der Zugang in unser Land versagt ist? Ihr Getreide liegt ihnen auf dem Halse, und wenn sie dafuͤr nicht die Manufaktur⸗Waaren bekommen koͤnnen, deren sie beduͤrfen, so bleibt ihnen nichts uͤbrig, als selbst Manufakturen anzulegen, und kein Wunder waͤre es, wenn sie allen Verkehr mit uns abbraͤchen, bis die Korn⸗ VBill aufgehshein It. ..
Basel, 15. Maͤrz. Zunaͤchst fuͤr die Erlangung der juridischen Doktorats⸗Wuͤrden bestimmt, gewaͤhrt die von Hrn. Johann Rudolph Burkhardt juͤngsthin erschienene historisch⸗kritische Ausarbeitung uͤber die kriminalgericht⸗ lichen Einrichtungen der franzoͤsischen, brittischen, deut⸗ schen und schweitzerischen Voͤlkerschaften, wie durch die Wahl des Stoffes, so durch seine treffliche Behandlung, ein allgemeineres Interesse. Der Verfasser giebt zuerst eine gruͤndliche, aus Quellen geschoͤpfte und in solchen nachgewiesene Darstellung der Entwickelung und des jetzi⸗ gen Bestandes der kriminalgerichtlichen Verfassung und ihrer Formen in jenen verschiedenen Laͤndern, bei wel⸗ cher auch eine Zusammenstellung der Einrichtungen der vaterlaͤndischen Kantone ihren Platz sindet, und er geht dann zur Untersuchung und Vergleichung der eigenthuͤm⸗ lichen Vortheile jeder besonderen Gattung der strafgericht⸗ lichen Einrichtungen uͤber. Er stellt unter anderen dar⸗ in die Behauptung auf: daß die Vortheile des Geschwor⸗ nen⸗Gerichts nur an die Oertlichkeit Englands, wenigstens an englische Sitten geknuͤpft, und daß hinwieder dasselbe fuͤr Frankreich nicht passend sey. b
Zuͤrich. Der kuͤrzlich ausgegebene „Dritte Bericht uͤber die Einnahmen und Ausgaben des Zuͤrcher Huͤlfs⸗ Vereins fuͤr die Griechen,“ schließt sich der zu Ende 1822