1824 / 86 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 09 Apr 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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uͤber uns die ausgezeichnetsten Wohlthaten usgeschuͤttet hat, gleich unverletzlich ergeben, werden wir das Ziel unserer Arbeiten mit der suͤßen Befriedigung erreichen, zur Befestigung der Rechte des Thrones, so wie der Freiheit des Interesses und der Wohlfahrt des Vater⸗

landes wirksam beigetragen zu haben.“ * 3 Die e Kummer des Drapeau blanc enthaͤlt

wieder ein Schreiben des Baron Méöchin, in welchem derselbe erklaͤrt, daß er in seinem gestrigen Schreiben eine Ziffer verwechselt und einen unfreiwilligen Ana⸗ chronismus begangen habe, indem er der beregten Peti⸗ tion das Datum vom doch vom Jahre 1795 sey. ersteren Zeitraum richtigen

Seine, in Bezug auf den Erlaͤuterungen koͤnnten auf den anderen nicht passen, und er begnuͤge sich daher, was diesen anlange, auf die Petition selbst zu verwei⸗ sen. Selbst der Befangenste werde, wenn er nur in vollstaͤndigem Zusammenhange die Sitzung vom 25sten März und die Petition, deren Organ er (Mochin) ge⸗ wesen, erwaͤge, weder in Ansehung der Umstaͤnde, noch der Beweggruͤnde, noch der Gesinnungen, aus denen die⸗ selbe hervorgegangen, sich taͤuschen koͤnnen. —Rente eroͤffnet 102.25, am Schlusse 102. 80. London, 29. Maͤrz. Wir haben diesen Morgen Neu⸗Yorker Blaͤtter vom 2ten d. M. erhalten, welche eine hoͤchst wichtige, faber eben deshalb wohl noch der Bestaͤtigung beduͤrfende Nachricht enthalten. Der Kapitain eines von Porto⸗Rico kommenden und am 16. Febr. in Havannah eingelaufenen Schiffes versichert, daß der dasige Gouverneur am 2ten desselben Monats die Nachricht erhalten habe, daß Santa de Bogota Hauptstadt von Columbien) sich zu Gunsten Ferdinands

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VII. erklaärt habe. Noch eine andere Nachricht hatte großes Aufsehen in den vereinigten Staaten gemacht; naͤmlich daß die englischen Kommissarien Mexiko ver⸗ lassen haben. Man erwartete mit Ungeduld etwas Naͤ⸗ heres uͤber die Motive zu dieser ploͤtzlichen Abreise. Consols 93 ½. 198 I111“ Bruͤssel, 1. April. Der Koͤnig, welcher den oöͤf⸗ fentlichen Unterricht in seinen Staäaͤten moͤglichst zu ver⸗ bessern sucht, hat unterm 10. Febr. verordnet, daß an die Stelle der einstweiligen Jury fuͤr den mittleren und niederen Unterricht in der Provinz Namur, eine Pro⸗ vinzial⸗Unterrichts⸗Kommission treten soll, welche unter dem Vorsitze des Gouverneurs aus den Inspektoren der 8 Schulbezirke, worin die Provinz getheilt ist, bestehe. Se. K. H. der Prinz Friedrich der Niederlande sollte am 18. Maͤrz Rom verlassen, um sich nach Nea⸗ pel zu begeben. Z 8 88 1 Aus Baiern, 4. April. Unsere öͤffentlichen Blaͤt⸗ ter empfehlen neuerdings dringend die Bildung patrio⸗ tischer Vereine zur Verdraͤngung auslaͤndischer Produkte und Fabrikate von dem vaterlaͤndischen Boden. Die all⸗ gemeine Klage (sagt eins derselben) uͤber die aͤußerst ge⸗ ringen Preise und den Mangel an Absatz der Produkte des Ackerbau⸗ und Gewerbestandes in Baiern vermehrt sich taͤglich. Die Ursachen dieser druͤckenden Verhaͤltnisse und des durch dieselben immer fuͤhlbarer werdenden Geldmangels, scheinen in dem dermeligen Gange des all⸗ Welthandels, in dem gehemmten Zuflusse des

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25sten Maͤrz 1793 gegeben, da sie

Goldes und Silbers aus den amerikanischen Staaten nach Europa, in der Entbehrung derjenigen großen Geld⸗ summen, welche fruͤher fortwaͤhrende Kriege in Cirkula⸗ tion setzten, und in den Einfuhr⸗Verboten anderer deut⸗ schen und europaͤischen Staaten, begruͤndet zu seyn. Vergroͤßert werden diese nachtheilige Verhaͤltnisse noch dadurch, daß vom Auslande eine Menge entbehrlicher Luxus⸗Waaren in Baiern eingefuͤhrt werden, deren Ab⸗ satz auf den vielen Jahrmaͤrkten fortwaͤhrend sehr bedeu⸗ tende baare Geldsummen in das Ausland ziehen.

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Uunter den vorwaltenden Umstaͤnden, und da die

geographische Lage des baierischen Staates, dessen Ver⸗ haͤltnisse zu den uͤbrigen deutschen Bundesstaaten, so wie die Beruͤcksichtigungen des noch bestehenden Aktiv⸗ und Transitohandels, die Annahme eines Prohibitiv⸗Handels⸗ Systems, wie solches in anderen Staaten statt findet, dem Staats⸗Interesse nicht angemessen seyn duͤrfte, scheint nur ein anwendbares Mittel vorhanden zu seyn, den zu großen Ausgang des baaren Geldes in das Aus⸗ land zu hemmen, und durch Sicherung des Absatzes und der Konsumtion der Produkte des inlaͤndischen Ackerbau⸗ und Gewerbsstandes die hoͤchst wohlthaͤtige Cirkulation des baaren Geldes im Innern wieder herzustellen. Es besteht dasselbe in der Bildung freiwilliger Privatver⸗ eine, deren Mitglieder durch ihre Unterschriften sich ge⸗ genseitig feierlich verpflichten: fuͤr sich und ihre Familien, zur Kleidung, zum Putze, zur Meublirung ihrer Woh⸗ nungen, u. s. w. durchgehends nur der inlaͤndischen Er⸗ zeugnisse sich zu bedienen, und auf die Waaren des Aus⸗ landes in so fern solche durch inlaͤndische ersetzt wer⸗ den koͤnnen zu verzichten.

Dergleichen Vereine wuͤrden zur Folge haben, daßs ind Essi⸗

Mannfakturen, Fabriken, Handlung, und der gesamme Verkehr des Gewerbsstandes und des Ackerbaues wieder in eine bessere Lage versetzt, und dadurch der gesunkene Wohlstand von Neuem fest begruͤndet wuͤrde. Der Geheime Rath von Utzschneider zu Muͤnchen, hat zu glei⸗ chem Endzwecke zur Emporbringung der inlaͤndischen Schaafzucht, um den Absatz der veredelten Schaafwoll zu sichern, sich entschlossen, seine Tuchmanufaktur all einen Kapital-⸗Fond von 7200 Aktien, jede von 50 F. zu stellen, welche zu vier vom Hundert jaͤhrlich verzi⸗ set werden. Die Aktien koͤnnen cedirt werden; auch wo⸗ den solche ein Jahr nach schriftlicher Aufkuͤndigung zu— ruͤckbezahlt, wenn der Inhaber es verlangt, welcher si jedoch verbindlich macht, jaͤhrlich wenigstens drei Ellen Tuch, im Werthe von 4 Fl. bis 12 Fl. die Elle, nach eigener Wahl und Bestellung aus der Manufaktur abe zunehmen. Jaͤhrlich wird, nach gezogener Bilanz, außet den 4 pCt. Zinsen, der reine Gewinn als Dividende un⸗ ter die Aktionairs vertheilt.

Frankfurt, 31. Maͤrz. Privat⸗Briefe aus Lvyon melden, daß die Menge und Groͤße der dort eingegange⸗ nen Bestellungen auf Seidenfabrikate, die guͤnstigsten Aussichten fuͤr diesen bedeutenden Zweig des dortigen Manufakturwesens eroͤffnen. Neuerdings mußte der Lohn der Arbeiter gesteigert werden, und demungeachtet ist de⸗ ren Anzahl fuͤr den gegenwaͤrtigen Bedarf nicht hinrel chend. Das ungluͤckliche Schicksal der im vorigen J. von hier nach

rasilien Ausgewanderten und des, wahr v 8— v“

heinlich auf eine gewaltsame Weise, umgekommenen,

nternehmers Sauracker, scheint leider aͤhnliche Verblen⸗ ete nicht von neuen Versuchen abzuhalten, in fernen hegenden ein Gluͤck zu finden, welches ihnen das Ge⸗ hick oder eigene Bequemlichkeitsliebe, in der Heimath ersagten. Von der naͤchsten Messe verspricht man sich Ganzen nicht viel, da alle Spekulationen auf den bandel mit Staatspapieren gerichtet sind.

Stuttgart, 1. April. Auch bei uns scheint man, hie in England, das Prohibitiv⸗System aufgeben ind dagegen das System der Handels⸗Freiheit anneh⸗ en zu wollen. Die unterm 24. Jun. 1822 ergangene zerordnung gegen die Einfuhr franzoͤsischer Weine, Li⸗ neurs ꝛc. hat, in Folge der von der Koͤnigl. Wuͤrtem⸗ ergschen Regierung daruͤber gemachten Erfahrung und ach vorgaͤngiger Verabredung mit der Großherzoglich hadenschen Staats⸗Regierung, durch eine Koͤnigl. Ver⸗ dnung vom 25. Maͤrz d. J. folgende Abaͤnderungen halten: „Die Einfuhr franzoͤsischer Weine, Brannt⸗ geine aller Art, Weingeist, Spiritus, Liqueurs und Es⸗ ge ist von dem Tage der Bekanntmachung der gegen⸗ ͤrtigen Verordnung an, sowohl zum eigenen Verbrauche 6 zum Handel erlaubt, ohne daß es dazu einer beson⸗ eren Einfuhr⸗Licenz bedarf. Die genannten franzoͤsi⸗ hen Getraͤnke, ohne Unterschied, ob sie unmittelbar aus rankreich oder durch den Zwischenhandel aus einem an⸗ eren Lande eingehen, unterliegen dem in der Verord⸗ ng vom 24. Jun. 1822 auf die fremden (nicht deut⸗ hhen) Getraͤnke gelegten Einfuhr⸗Zoll von zwoͤlf Gulden om Centner. Die Bestimmung, wonach der Ursprung emder (nicht deeen Weine, Branntweine, Liqueurs ssige bei der Einfuhr durch Urkunden nachgewiesen derden soll, ist hiedurch aufgehoben.”)

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Tuͤrkei. Die Augsburger Allgemeine Zeitung theilt

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ilgende Nachrichten von daher miit:—

Semlin, 18. Maͤrz. In Belgrad ist der Tatar üus Seres und Salonichi mit den Briefen vom 2osten

üs Bsten Februar nicht eingetroffen, und das Geruͤcht Ugemein verbreitet, daß der Pascha von Sophia ihn it alen Briefen und Baarschaften festgenommen und ach Konstantinopel gesendet habe.

21. Maͤrz. Die Aufhebung des Posttatars von

Halonichi bestaͤtigt sich. Es sollen mit ihm bedeutende Summen weggenommen und zu Abboulubut Pascha ge⸗ tacht worden seyn. Aus Bitoglia melden Briefe vom lten d. M., daß der dortige Bischof auf Befehl des Sultans nach Konstantinopel gefuͤhrt wurde. In einem göoßen Theile von Albanien sind alle tuͤrkischen Behoͤr⸗ den von dem Volke verjagt, und neu erwaͤhlte eingesetzt

worden. Die meisten Albanier halten es mit den Grie⸗

hen, wozu angeblich englische Agenten das Meiste bei⸗ iugen. So sagen wenigstens Briefe aus Blaszitze vom sten Maͤrz. 88 1 1 88. Odessa, 12. Maͤrz. Seit zwei Tagen sind meh⸗ ere Schiffe aus Konstantinopel, mit Nachrichten bis zum 6ten, hier angelangt. Handels⸗Haͤuser erhielten hamit Briefe, worin die Insurrektion des Pascha von legypten neuerdings gemeldet wird, so daß Manche Nese wichtige Nachricht nicht mehr bezweifeln wollen.

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alten Denkmaͤlern, zweites Stuͤck.“

„Der Sultan hatte den kranken Großvezier mehrmals

besucht. Trriest, 23. Maͤrz. Aus Alexandrette in Syrien ist ein Schiff in 20 Tagen eingelaufen, welches gleich⸗ falls das Geruͤcht mitbringt, daß der Pascha von Aegyp⸗ ten sich in Insurrektionsstand gegen die Pforte gesetzt habe. ESIZAn** 8 1“ In n 8 Berlin. Zu der morgen bevorstehenden Pruͤfung in dem Berlinisch⸗Koͤllnischen Gymnasium ladet der Di⸗ rektor desselben, Konsistorial⸗Rath Bellermann, in einem so eben erschienenen Programm ein, welches, als Fort⸗ setzung und Ergäaͤnzung des vorjaͤhrigen Programms, den Titel fuͤhrt: „Das graue Kloster in Berlin mit seinen Wie das vorige Programm einen sehr interessanten Versuch der Ge⸗ schichte des alten Franziskaner⸗Klosters gab, in welchem seit 262 Jahren das genannte Gymnasium seinen Sitz hat, so betrifft das jetzige die Verfassung des Franziska⸗ ner⸗Ordens, dessen Abzweigungen, Vorrechte und Auf⸗ sicht uͤber andere Orden, und giebt zuletzt einige Zusaͤtze und Berichtigungen zum Inhalte des vorigen. Es geht uͤbrigens daraus hervor, daß die Anzahl der Schuͤler uͤberhaupt, welche im letzten Vierteljahre diese Lehr⸗An⸗ stalt besuchten, sich auf 693 belaͤuft; 29 derselben wer⸗ den jetzt zur Universität abgehen. An Michaelis v. J. sind deren 19 dahin abgegangen. k“ LTabellarische Uebersicht

tudixenden auf der vereinten Friedrichs⸗Unive -tHGHalle Wittenberg 1u

Michael 1823 bis Ostern 1824.

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