1824 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 20 Apr 1824 18:00:01 GMT) scan diff

ischen Feuerloͤsch⸗Anstalten gelang es jedoch, das Feuer und die große drohende Gefahr abzuwenden.

Der General Gullleminot ist vorgestern von hier abgereist, um seinen Gesandtschaftsposten in Konstanti⸗ nopel anzutreten. Die letzten Briefe von daher (vom 1oten Maͤrz) melden, daß die große Handels⸗Angelegen⸗ heit, den Tarif zwischen der Pforts und Rußland be⸗ treffend, beendigt ist. Das russische Wappen sollte uͤber dem Eingange des Konsulathauses wieder aufgestellt werden, woruͤber man in Konstantinopel sehr erfreut war.

Wir haben, sagt die Etoile, gestern mit einigen Worten der Nachrichten erwaͤhnt, die der spanischen Re⸗ gierung aus Puerto Rico zugekommen und in der Ga⸗ getta von Madrid vom 15ten kurz angegeben sind. Diese, vom 5. Februar datirten, mithin sehr neuen Nachrichten, verdienen um so mehr Aufmerksamkeit, als sie mit den Londoner Briefen uͤbereinstimmen, aus welchen wir eben⸗ falls gestern einen Auszug gegeben haben. Aus allem, was dem Gouvernement von Puerto Rico von der Terra firma zugekommen ist, geht hervor, daß die Voͤlker jener Gegenden sich von allen Seiten erheben, um das druͤk⸗ kende Joch der Revolutionairs abzuschuͤtteln. Der Ruf der Liebe und der Treue gegen den Koͤnig wird an allen oöͤffentlichen Orten laut. Die sogenannten konstitutio⸗ nellen Autoritaͤten zu Santa Fé, denen es an Geld und an Huͤlfsmitteln gebricht, haben einen Versuch gemacht, von den noͤrdlichen Provinzen der columbischen Repu⸗ blik Geld zu erpressen, und wollten zu dem Ende Trup⸗ pen gegen sie marschieren lassen, um sie zur Bezahlung der ruͤckstaͤndigen Kontributionen zu zwingen; diese Trup⸗ pen aber, die selbst keinen Sold erhalten haben, verwei⸗ gerten den Dienst, und jene feindseligen Absichten haben daher zu weiter nichts gefuͤhrt, als daß seit drei Mona⸗ ten aus den noͤrdlichen Haͤfen keine Zoll⸗Einnahme mehr eingeht. Caraccas ist einer Kontribution von 20,000 Piastern unterworfen worden, um den Truppen einen Theil des ruͤckstaͤndigen Soldes zu bezahlen. Man zaͤhlt in ganz Venezuela nicht mehr als 2000 Mann unter den Fahnen; die uͤbrigen sind entwichen. Die Plaͤtze Puerto Cabello, Maracaibo und Cumana sind fast ohne Garnison. geganhss Gscahs.

Auf der Insel Beamten angekommen, Reaktion Santa Feée verlassen. 1 keir Sitzungen mehr daselbst zu halten. Jene Columbier sa⸗ gen laut: „Wir sind verloren, wenn England uns nicht beisteht.“ Daß aber England nichts thun wird, ist nach der feierlichen Erklaͤrung der Minister in den beiden Haͤusern des Parlaments ganz gewiß. Dasselbe Blatt versichert, daß die, in den englischen Zeitungen enthaltenen, vergleichenden Angaben der Ein⸗ wohner⸗Vermehrung von Paris und London (s. Nr. 99 der St. Z.) ganz unrichtig seyen. Die, auf 700,000 angegebene Einwohner⸗Zahl von Paris habe bereits vor

5 Jahren 713,000 betragen, und wenn auch diese Zahl noch jetzt in den statistischen Jahrbuͤchern unveraͤndert ortgefuͤhrt werde, so duͤrfe man doch nur den seit je⸗ ner Zeit statt gefundenen bedeutenden Zuwachs an neuen Straßen und Haͤusern, welche letztere, kaum fertig, schon vom Erdgeschoß bis zum 5ten oder 6ten Stockwerk mit Be⸗

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welche aus Furcht vor einer Der Kongreß wagt keine

Curagao sind mehrere columbische

wohnern

rend auf 60,000 oder 80,000 anzunehmen sey. Bei der Ein⸗ wohner⸗Zahl von London seyen dagegen die 200,000 ode. 300,000 (2) Seeleute von allen Nationen mitgerechun die sich auf ihren, in der Stadt und bis auf mehren Meilen unterhalb London auf der Themse liegende Schiffen befaͤnden. Hienach sey dafuͤr anzunehmen, ziß die Einwohner⸗Zahl von London die von Paris nur m.

Das seit einiger Zeit erwartete neue Werk vgf Pouqueville: „Geschichte der Wiedergeburt Griechm⸗

Am ersten Tage sind gleich 750 Exemplare verkauft worte Rente 102. 60. babon, 17. Apeil. Unterhauses vom 13ten d. M. ist nachtraͤglich noch zut merken, daß Hr. Huskisson in einem Komité des ua zen Hauses um die Erlaubniß bat, eine Bill einbrinat zu duͤrfen, wonach Denjenigen, die auslaͤndisches C treide unter Koͤniglichem Schloß und Riegel liegen hl. ten, gestattet wuͤrde, solches vermahlen zu lassen, w ausgesetzt, daß sie fuͤr die Zuruͤcklieferung einer verhet⸗ nißmaͤßigen Quantitaͤt Mehl an dessen Statt Sichete bestellten. Seine Absicht gehe hiebei dahin, daß Dhß nigen, welche ihr Kapital in fremdem Getreide angal eine Gelegenheit erhalten moͤchten, dasselbe wieder 9 auszuziehen und einen fremden Markt fuͤr das Prof zu suchen. Von Hamburg und anderen Haͤfen seyens kurzem ungeheure Quantitaͤten Mehl nach den westt schen Inseln verschifft worden, welche, wenn die henden Verordnungen nicht im Wege staͤnden, ebu gut von hier aus haͤtten ausgefuͤhrt werden koͤnnen. 9e Huskisson machte dabei unter anderen die Aeußerung, er vor der Hand nichts von den Korngesetzen sehm wolle, obwol er gegen eine wesentliche Aenderung da selben nichts einzuwenden habe. Hr. Curwen wal W Meinung, daß, da sich jetzt nur 400,000 Quarters fem⸗ der Weitzen unter Koͤnigl. Schloß befaͤnden, wend Ge⸗ fahr mit der vorgeschlagenen Maßregel verbunde seht werde, und daß, wenn man auch diese Quanttiat ah den Markt zu bringen gestatte, dies doch bei weiet nicht so unheilbringend seyn wuͤrde, als die Eroͤffnnue der Haͤfen fuͤr fremdes Getreide, die, wie er fuͤrce wahrscheinlich mit dem August d. J. eintreten welte Hr. Letherbridge meinte, daß zu einer desfallsigen 9 sorgniß kein Grund vorhanden sey. Die Erlaub zur Einbringung der Bill ward ertheilt. 26 Die Akten des Prozesses gegen den Missiam Smith auf Demerary, sind gedruckt, und unter die 5 glieder des Hauses der Gemeinen vertheilt worden. sind so lang, daß sie 92 eng gedruckte Folio⸗Seiten 8 nehmen. Hr. Smith hatte 6 bis 7 Jahre auf den lonie zugebracht und ein Tagebuch gefuͤhrt, in we er solche Ereignisse, die ihm merkwuͤrdig erschieneng

dem Jahre 1817 an, niederschrieb. Aus diesem

0 88 k];

angefuͤllt wuͤrden, einigermaßen in Betracht zie hen, um sich zu uͤberzeugen, daß die Einwohner⸗Zahl von Po ris sich jetzt, maͤßig gerechnet, auf 800,000 belaufe, abgesehen von den hier anwesenden Fremden, deren Zahl auch fortwaͤh⸗

lands,“ ist nunmehr bei Firmin Didot erschienen. 6 ½ hat vier Theile mit Charten und Gemaͤlden, und en haͤlt eine Darstellung der Ereignisse von 1740 bis 189

Aus den Verhandlungen h

Buche von 6 Jahr, fuͤhrte der Richter 17 Abschnitte an, um zu beweisen, daß der Umgang des Missionairs mit den Negern ein solcher gewesen sey, daß letztere zum Mißvergnuͤgen gegen die Regierung angereizt werden mußten. Die bloße Thatsache, daß die Zahl der Abschnitte, aus einem Journale von so langer Zeit, waͤhrend eines thaͤtigen Lebens gesammelt, so klein ist, spricht bereits zu Gunsten des Hrn. Smith, aber selbst, wenn man diese Abschnitte gelesen hat, muß man gestehen, daß sie nichts egen den Angeklagten beweisen, es sey denn, daß es ein Verbrechen ist, eifrig und human zu seyn, und einiges Entsetzen uͤber die Bedruͤckung eines Nebenmenschen zu fuͤhlen. Folgendes ist unter anderen einer der Abschnitte, aus welchem das Kriegsgericht auf Demerary den Ver⸗ rath des Ungluͤcklichen Verstorbenen gefolgert zu haben scheint: „Den 17. Nov. 1821. Gestern Abend waren nicht mehr als 50 Individuen in der Kapelle, und ich kann nicht vielmehr erwarten, so lange der Kaffee und die Baumwolle nicht eingesammelt sind. Die Leute ha⸗ ben fast keine Zeit zum Essen, gekocht wird wenigstens jetzt nichts, und alles was sie essen sind rohe gelbe Fei⸗ gen (blantains). Dies geht wohl auf einige hart dabei zu arbeiten und fortwaͤhrend gepeitscht zu werden, ist etwas, uͤber dessen Ertragung ich mich wun⸗ dern muß.“ 1 Leipzig, 25. April. Am 19ten d. M. Nachmittags nach 5 Uhr hatte unsere Stadt das Gluͤck, Se. K. H.

den Prinzen Johann von Sachsen nebst Hoͤchstdero Frau Gemahlin, Amalia Augusta K. H., letztere zum ersten⸗

mal in unserer Mitte eintreffen zu sehen. J. J. K. K. H. H. nahmen die vorzuͤglichsten Sehenswuͤrdigkeiten der Stadt in hoͤchsten Augenschein, und erschienen mehrere Abende bei vollem Hause im Theater. b Heute Fruͤh nach 7 Uhr haben JJ. K. K. H. H., unter den froͤmmsten Wuͤnschen der Bewohner dieser Stadt, die Reise nach Baiern und Baden fortgesetzt. Warschau, 19. April. Am 13ten d. M. fand hier die oͤffentliche jaͤhrliche Sitzung des Wohlthaͤtigkeits⸗Ver⸗ eines statt. Aus dem in derselben vorgelesenen Jahres⸗ Berichte geht hervor, daß der Verein im vorigen Jahre

4.,225 Fl. 4 Gr. eingenommen und 80,308 Fl. 13 Gr.

ausgegeben hat. Nach den hier angestellten Berechnungen der hiesi⸗ Na Konsumtion im vorigen Jahre, betraͤgt der Ge⸗ sammt⸗Werth aller auf den hiesigen Maͤrkten in Geld umgesetzten Konsumtions⸗Artikel, 24 Millionen Fl. poln. J 8 n 9 d. E

Feln. Im Monat Maͤrz sind an beladenen Fahr⸗ ehen. zu Berg 22, zu Thal 266, uͤber⸗ h 288, und abgefahren: zu Berg 39, zu Thal 2 Der hoͤchste Wasserstand im Rhein betrug am 18. Febr. 11 Fuß 4 Zoll, der niedrigste am 4. Maͤrz 6

1]

Nahres Zeit ungewoͤhnlich warme Witterung hat auch e Anfang der Schiffahrt fruͤher als sonst herbeigefuͤhrt, n einen staͤrkeren Schiffsverkehr veranlaßt, als er im Mongate Maͤrz gemeiniglich zu seyn pflegt.

In Pillau sind eingegangen 10 Schiffe, 9 mit Bal⸗

S 88

Zeit, aber

Luß 9 Zoll. Koͤnigsberg. Der gelinde Winter und die fuͤr die

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last und 1 mit Salz; ausgegangen sin mit Holz, 8 mit Stäͤckguͤterne 823 5 88 e. 8 In Memel sind elngekommen 81. Schiffe, 1 mit Haͤring, 2 mit Steinkohlen, 1 mit Dachpfannen und 77 Ballast; ausgelaufen sind 45 Schiffe, 38 mit Holz, 5 mit Saat, 1 mit Stuͤckguͤtern und 1 mit Flachs. Koͤslin. Aus dem Stolpmuͤnder Hafen ging im vorigen Monate 1 Schiff ab, und aus dem zu Ruͤgen⸗ waldermuͤnde liefen 5 dergleichen aus. Zu Kolberger⸗ muͤnde langten 2 Schiffe an, und 6 verließen den Hafen. Die Bootsfahrten, die von geringem Belange wa⸗ ren, sind hierbei nicht eingeschlossen. Die seewaͤrtige Aus⸗ fuhr nach dem Auslande war unbedeutend. Mehrere Versendungen von einheimischen Erzeugnissen, haben uͤber See nach inlaͤndischen Plätzen statt gefunden, der Werth der, aus den am Ostseestrande belegenen Kreisen, im Jahre 1823 seewaͤrts nach inlaͤndischen Plaͤtzen versandten But⸗ ter, belaͤuft sich auf 18,415 Rthlr. an Leinwand wurde in demselben Jahre fuͤr beinahe 100,000 Rthlr. auf die⸗ sem Wege ausgefuͤhrt, wovon fuͤr etwas uͤber 70,000 Rthlr. direkt ins Ausland ging; an Glasfabrikaten wurde im vorigen Jahre fuͤr etwas uͤber 9000 Rthlr. aus dem hiesigen Regierungs⸗Bezirk verschifft, wovon etwa die Haͤlfte direkt nach dem Auslande ging. 1“ denjenigen 8 Staͤdten des hiesigen Departements, in welchem das Tuchmachergewerbe am staͤrksten geht, be⸗ lief sich das Fabrikations⸗Quantum des Jahres 1823 auf 281,949 Ellen Tuch, grober und mittler Sorte, und auf 38, 204 Ellen Flanell, Fries, Rasch und dergl. 1 Potsdam. Der Verkehr auf der Elbe war, der Jahres⸗Zeit nach, im Monate Maͤrz ziemlich lebhaft, indem bei Wittenberge 100 beladene und 11 unbe⸗ ladene Kaͤhne aufwaͤrts, und 123 beladene und 22 un⸗ beladene Kaͤhne niederwaͤrts abgefertigt worden sind, worunter sich resp. 13 und 18 Kaͤhne mit direkten Tran⸗ sito⸗Guͤtern von Sachsen und Boͤhmen befanden. Bei den Ausfuhrartikeln waren Zink und Leinwand die vor⸗ zuͤglichsten, besonders kam ersterer in sehr betraͤchtlicher Menge vor, weil er von Frankreich und England stark gesucht wird. Die Einfuhrartikel bestanden hauptsaͤchlich in uͤber⸗ seeischen Waaren. iah 1I. h Ueber das Haupt Zoll⸗Amt Wittstock gingen 148 Frachten ein, welche mit 3037 Centnern beladen waren. Davon kamen in Wittstock 1095 Ctnr., meist Butter, Indigo, Eisen, Heringe und Syrup zur vollen Versteue⸗ rung; nach Orten im Innern wurden 1729 Ctur. haupt⸗ saͤchlich Twist, baumwollene und wollene Waaren, Thee und Suͤdfruͤchte auf Begleitscheine abgelassen, und 213 Ctnr., vorzuͤglich rohe Felle, Wolle, Salz, Zucker und Brantwein transitirten direkt ins Ausland. Der Ausgang betrug 339 Ctnr., worunter sich 141 Ctnr. ausfuhrzollpflichtige Gegenstaͤnde befanden. Stettin. Im vergangenen Monate sind in Stet⸗ tin 9 beladene Schiffe eingegangen und 22 beladene Schiffe ausgegangen, und als nicht unbedeutende Aus. gangs⸗Artikel 5790 Ctnr. roher Zink und mehreres Holz, als Eingangs⸗Artikel aber 1266 Tonnen Leinsaat,

3678 Ctur. Syrup, 1407 Ctnr. Zucker und 1087 Ctur. Thran anzunehmen. ü 65

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