1824 / 144 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 22 Jun 1824 18:00:01 GMT) scan diff

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und A. 8 Berliner Invaliden⸗Hauses, von Kessel, nach Schlesien. üüs

Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger Tre

umann Kourier nach St. Petersbur Eq888

Zeitungs⸗Nachrichte Nusland.

Paris, 15. Mai. Vorgestern hatte das Buͤreau

der Pairs⸗Kammer die Ehre, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige den Tages zuvor von dieser Kammer angenommenen Gesetz⸗Entwurf in Betreff, der Steuer; und Registri⸗ rungs⸗Gebuͤhren zu uͤberreichen. Unmittelbar nachher

legte das Buͤreau der Deputirten⸗Kammer den Gesetz⸗

Entwurf wegen der Pensionirung der Alters⸗ und gei⸗ stesschwachen Richter vor. Gegen die Aeußerungen des Journal des Bezug auf den la Bourdonnayeschen Vorschlag wegen Entschaͤdigung der Ausgewanderten (s. das gestrige Blatt der St. Z.), erhebt sich die Etoile. Der Koͤnig, sagt sie, sprach in der, bei Eroͤffnung der Kammern gehalte⸗ nen Rede: die letzten Wunden der Revolution sollen geschlossen werden; die Minister erklaͤrten in beiden Kammern, zur weiteren Entwickelung der Koͤ⸗ nigl. Worte: „die Ausgewanderten werden die so lange aufgeschobene Entschaͤdigung fuͤr das, was sie dem Koͤ⸗ nige geopfert, die Entschaͤdigung fuͤr das, was sie in einer Zeit des Ungluͤckes verloren haben, empfangen.“*) Und ein Journal, welches glaubt, wir haͤtten ein eben so kurzes Gedächtniß, wie es selbst, will uns heute ver⸗ sichern, daß die Ehre eines solchen Vorschlages ganz dem Deputirten angehoͤre, der morgen in dem geheimen Ko⸗ mité der Kammer sich wird vernehmen lassen. Man faͤngt damit an, eine falsche Thatsache unterzustellen und zieht daraus falsche Schluͤsse; das ist die Logik der Lei⸗ denschaften. Der Infant D. Miguel hat sich, wie die Etoile meldet, von Brest nach Rennes begeben, wo er mit al⸗ len, seinem Range gebuͤhrenden Ehrenbezeugungen em⸗ pfangen worden. Se. Köͤnigl. Hoh. wurde am 10ten in Nantes erwartet; dieser so wie der folgende Tag verstrich jedoch, ohne daß die Ankunft erfolgte. Das 16te Linien⸗ Regiment stand beide Tage lang unter den Waffen, um dem Infanten die militairischen Ehrenbezeigungen zu er⸗ weisen. Auch eine große Menge Neugieriger harrte ver⸗ gebens. Aus Anger meldet man unterm 12. Juni, daß Se. K. H. dort eingetroffen sey und die Reise nach Paris fortsetze. b. 5 Die großen Zerstoͤrungen und Beschaͤdigungen, die seit einiger Zeit durch den Blitz geschehen sind, inson⸗ ders der vor ganz kurzem erfolgte Brand der Kathedrale von Rouen haben die Behoͤrde veranlaßt, das Verwah⸗ rungsmittel der Wetterableiter mehr in Anwendung zu bringen. Der Minister des Innern hat von der Akade⸗ mie der Wissenschaften eine Instruktion abfassen, und diese allen Praͤfekten zugehen lassen, mit der Aufforde⸗

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wie mit den Uebeln einer

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derung, die Aufmerksamkeit der GemeindeVorsteher

diesen wichtigen Gegenstand zu lenken, und selbst daru zu wachen, daß auf allen Kirchthuͤrmen, Praͤfektur, baͤuden, Gerichts⸗Hoͤfen, Gefaͤngnissen und mehreren! gleichen oͤffentlichen Gebaͤnden, Blitzableiter angehra werden. 11mp“*“

Ie22e8—““ —* 1rLI. 11. Jun.

es Unterhauses waren von besonderem Interesse, j Herr Hume, nachdem sowohl er als 8 He’,n (Letzterer von den Londoner Kaufleuten und Schiffen nern) vorher bereits Petitionen gegen die Fortdauer! Matrosen⸗Pressens uͤberreicht hatte, diesen wichtigg Gegenstand ausfuͤhrlich zux Sprache brachte. Zuniich stellte er dar, daß diese Maßregel auf keinem Gese sondern nur auf Gewohnheit beruhe, und den Statmg vielmehr zuwiderlaufe. Hiernaͤchst bestritt er die Neth wendigkeit und die Nuͤtzlichkeit der Maßregel: saͤt man die Matrosen gut bezahle und gut behandle, wan es keiner Presse beduͤrfen; ein gezwungener Dienst fal uͤberall laͤstiger, und werde schlechter geleistet als freiwilliger, und es sey Erfahruungs⸗Sache, daß in Fah jener verhaßten Zwangs⸗Maßregel nicht nur die tion unter den Koͤnigl. Matrosen sehr haͤufig sey, u man, ungeachtet mehrfacher Vortheile, die der Diea auf Koͤnigl. Schiffen, namentlich im Falle eintretem Invaliditat, habe, doch den Dienst auf Kauffahrtei⸗Schise vorziehe, sondern sogar Manche leber sich verstuͤmme ja selbst den Tod gegeben haͤtten, um nur nicht auf Koͤnigl. Flotte zwangsweise dienen zu muͤssen he Hume sprach hiernaͤchst uͤber die mit dem Preßdienst) sammenhyangenden Maͤngel in dem System unsers 20 dienstes uͤberhaupt: die Laͤnge der Dienstzeit (die ih keine bestimmte Anzahl von Jahren beschraͤnkt, sich un Umstaͤnden auf die ganze Lebenszeit ausdehnen koöͤnn, dann die Schwierigkeiten, die man dem Matt!s mache, ihn ans Land gehen zu lassen, dann die hm Behandlung und die furchtbaren Strafen. Hrn. me’s Absicht ging dahin, durch ein Komits diese Verhü nisse untersuchen zu lassen, vorlaͤufig aber trug derselbe i auf an: zu beschließen, daß das Haus, wohl bekannt mitze Schwierigkeiten der Schiffsbemannung in Kriegszeiten, sen n einer zwangsweisen Bemannung, uh in Betracht, daß Friedenszeiten am besten eine w staͤndige Pruͤfung dieses hochwichtigen Gegenstandes lassen, gleich zu Anfang der naͤchsten Parlaments⸗Sitzust denselben in ernste Erwaͤgung ziehen wolle, in der sicht, soweit es mit der Wirksamkeit der Flotte und Interessen des Landes vereinbar sey, jenen Uebeln helfen. Gegen ihn sprach ausfuͤhrlich der Adnul Cockburn, welcher die Maßregel als wohlbegruͤndet 1 nothwendig, die Behandlung der Matrosen als den Vae haͤltnissen gemaͤß, und strenge Disciplin mit harten Strafen als unerlaͤßlich darstellte. Bei der Abstim mung zeigte sich eine Majoritaäͤt von 70 Stimmen (10. gegen 38) gegen Herrn Hume’s Antrag.

Hr. Peel hat eine Bill zur Verbesserung der Gesche in Betreff der Transportation von Verbrechern ins Un⸗ terhaus gebracht, welche Strafe durch den gedeihliche Zustand, in den die Kolonie Neu⸗Suͤd⸗Wales gebracht

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Die gestrigen Verhandlune

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Lord das Amt des

ngen hat, fast mehr ein Reiz und eine Ver⸗ .. n. zu werden, Die Bill soll unter nderen die Befugniß ertheilen, die schlimmsten Verbre⸗ her tiefer ins Innere 1heRS oder auch auf ĩ folk Insel zu verschicken. 1 börichtigt die Nachricht, daß der Oberst amilton den Vice⸗Praͤsidenten von Columbien, Sant⸗ ünder, mit einer goldenen Dose, im Namen Sr. —— ischen Maj. beschenkt habe. Derselbe habe zwar meh⸗ ldene Dosen mit dem Bildnisse des Koͤnigs mit⸗ enommen, jedoch nur um nach Maßgabe der Umstände, ais eine bloße Hoͤflichkeits⸗Bezeigung die Haupr⸗Perso⸗ nen von Columbia damit zu beschenken. in Bei einem Prozesse wegen eines Vertrages 8 er Regierung von Columbien bemerkte neulich der 8. an⸗ ler: er kenne und koͤnne da⸗ otiz von ihr ne . *

f 89 0,. viel Zemonztes brasilianisches Geld nach der Bank von Rio gesendet, und man glaubt, 88 diese Sendung schon auf Rechnung einer bald abzuschlie⸗

ßenden Anleihe geschieht. d Cochrane, welche seine Man hat Briefe von Lord Cochrane, besttigen.

mit der brasilianischen Regierung best 442* genommenen Schiffe sind kondemnirt, sol⸗ sen aber nicht zum Verkauf gebracht werden, *+☚ n der Mannschaft eine Abfindung bezahlt. Man hat de Schatzmeisters der Marine angeboten. Aus dem Haag, 10. Jun. Nachstehendes ist die Adresse, welche die Fenesakstigren F epne uͤber den 5 6 Ackerbaues vorgelegt haben:

58 Beweisstuͤcke uͤber den Zustand des kerbaues, welche Ew. Maj. uns, in Folge Ihrer. 3 Eroͤffnüng der diesjaͤhrigen Sitzung gehaltenen 8 5 mitzutheilen geruheten, haben wir mit einer ganz eso deren und der Wichtigkeit des Gegenstandes angemesse⸗

erksamkeit untersucht.“ Uüsfanee nem Zeitpunkte hat das Sinken des Frucht⸗ Preises auf eine beunruhigende Weise fortgedauert, so daß es nunmehr dringend nothwendig scheint, der Land⸗ wirthschaft durch wirksame Maßregeln wieder aufzuhel⸗ Im Vertrauen auf die Weisheit Ew. Maj. nd berußigt durch die unablaͤßige Sorgfalt, womit Aller⸗ hoͤchstdieselben die verschiedenen Interessen zu vereinigen suchen, wagen wir die Bitte um abermalige Beruͤcksich⸗ gung dieses Gegenstandes.“ v. Ew. Maj. bringen wir, mit dem Ausdrucke jefsten Er ie Versicherung dar, daß wir zur tiefsten Ehrfurcht, die ersi g „daß u Anwendung der heilsamen Maßregeln, die eine weise Vorsicht empfehlen duͤrfte, mit vereintem Streben bei⸗

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F Jun. Die von der K. K. Landwirth⸗ schafts⸗Gesellschaft in Wien alljaͤhrlich angeordnete oͤffent⸗ liche Ausstellung von veredeltem Rind⸗ und Schaafvieh wurde am 10. und 11. Mai d. J. allhier im Hofe des K. K. Augartens unter einem sehr zahlreichen Besuche aus allen Staͤnden und Klaässen der Bewohner hiesiger

auptstadt abgehalten.

95 be ethnt; hl des zur Schau gestellten Rind⸗

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Viehes erhob sich auf 52 Stuͤck von

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16 Eigenthuͤmern;

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Schaafe, sammt einem einzeln uͤberbrachten, auf 37 Stuͤck von 30 Schaͤfereien. Auch in diesem Jahre

waren aus den Schaͤfereien Sr. Majestät des Kaisers, dann der Erzherzoge Karl, Johann und Rainer, Kaiser⸗ liche Hoheiten, Thiere zur Ausstellung anher gesendet wordenä.ß

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X““ Zu Medebach hat sich ein hoͤchst merk⸗

( 7 8 8 Arnsberg.

wuͤrdiger Krankheitsfall ereignet. Die 20jaͤhrige Toch⸗ ter eines dortigen unbemittelten Buͤrgers verfiel, nach⸗ dem sie einige Zeit uͤber Schmerzen in den Gliedern, vorzuͤglich in den Fuͤßen und uͤber große Schlaͤfrigkeit geklagt hatte, am 8. Mai v. J. in einem tiefen Schlaf, aus dem sie nur mit vieler Muͤhe und nur auf wenige Augenblicke geweckt werden konnte. In diesem Zustande befindet sie sich noch, ohne daß Verstellung zum Grunde zu tiegen scheint.

Sie sieht gesund aus, und alle tionen ihres Koͤrpers sind vollkommen regelmaͤßig. Um ihr Speise und Trank beizubringen, wird sie zu Zeiten durch anhaltendes Ansprechen und Ruͤtteln geweckt, und nur mit Muͤhe so lange wach gehalten, als zu diesem Zwecke erforderlich ist. 1 11“

Brieg, 12. Jun. Am verflossenen, d 1 M. abgehaltenen Fruͤhjahrs⸗Wollmarkt allhier, wurden 207 Centner 59 Pfund Wolle abgewogen. 8

Verkauft wurde solche: die beste zu 44 Rthlr. und 41 Rthlr. 27 Sgr. Pf., die mittlere zu 40 Rthlr. und 37 Rthlr. 21 Sgr. 5 ½ Pf., und die geringere zu 35 Rthlr. 18 Sgr. 65 Pf. und 31 Rthlr. 12 Sgr. 102 Pf. der Centner, wobei jedoch nicht unbemerkt blei⸗ ben darf, daß es saͤmmtlich nur gewoͤhnliche Landwolle war.

Zum Durchgange nach Breslau wurde abgewogen: aus Schlesien 2017 Ctur.; mit Einschluß obiger 207 Ctnr. 59 Pfd. also uͤberhaupt 2224 Ctur. 59 Pfd.

Greifswald. Die Koͤnigl. Gartenbau⸗Gesellschaft in London, die Wernersche Gesellschaft fuͤr die gesamm⸗ ten Naturwissenschaften in Edinburg und die physiogra⸗ phische Gesellschaft in Lund haben den Prof. der Natur⸗ geschichte bei der hiesigen Universitaͤt, Hrn. Dr. Horn⸗ schuch, zu ihrem korrespondirenden Mitgliede erwaͤhlt.

Landsberg a. d. W., 18. Jun. Vom 8ten bis in klusive 13ten d. M., wurde allhier der Pfingst⸗Wollmark abgehalten, und es sind in diesem Zeitraume zum Ver kaufe gestellt. . . . ..un

Im vorjaͤhrigen Pfingst⸗Wollmarkte— waren aber nur eingegangen und abgewoo“—

Funk⸗

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den 2osten v.

712 Stein.

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2.

also diesmal mehr.

Uuunter denen zu diesem Wollmarkt verwogenen 29,934

schweren Steinen, befanden sich 2900 Stein extrafeine,

8

12,308 Stein feine, 10,720 mittle und 4006 Stein extrafeine Wolle der Stein 23 Rthlr., feine der St. 14 Die vorjaͤhrigen waren im Durchschnitt: extrafeine

eringe Wolle. 1I . Z Fr diesjaͤhrigen Preise waren im Durchschnitt: 8 Rthlr., geringe der St. Rthlr. 10 Sgr. E Wolle der Stein 22 Rthlr. 15 Sgr., feine der St. 13