8 85*
8 8 14““ F““ vX1“ tung Schreiben aus Marseille vom 26. Jun. mit, wonach man dort Nachrichten aus Alexandria bis zum 22. Mai haben wollte, des Inhalts, daß, obgleich man in Unter⸗Aegygten noch immer von der Einschiffung von Truppen des Vice⸗Koͤnigs sprach, dergleichen Trup⸗ pen bis dahin doch noch nicht in der Nähe von Alexan⸗ dia eingetroffen waren. Das Korps, das Ibrahim Pascha, wie es heißt, befehligen sollte, kampirte, wenn man je⸗ nen Nachrichten Glauben beimessen darf, damals noch einige Stunden von Kairo, und machte noch keine An⸗ stalten zum Aufbruch. Ibrahim befand sich bei seinem Vater auf einem Landhause in der Naͤhe von Kairo. Uebrigens behauptete man, daß die zur Einschiffung be⸗ stimmten Truppen nicht nach Morea gebracht oder zur Verfuͤgung der tuͤrkischen Regierung gestellt werden, sondern daß sie sich nach Kandia verfuͤgen wuͤrden, wo sich bereits ein starkes Korps aͤgyptischer Truppen befin⸗ det, dem allein die Vortheile zu verdanken sind, welche die Tuͤrken bis dahin auf dieser Insel errungen haben. Endlich heißt es in jenen Briefen, das zur Einschiffung bestimmte Korps belaufe sich nicht hoͤher als auf 6000
NKann, und von Projekten gegen Griechenland koͤnne nicht die Rede seyn, als bis ganz Kandia bezwungen sey, wozu die einzuschiffenden Truppen mitwirken sollen. Von fernern Operationen der tuͤrkischen Flotte, unter dem Kapudan Pascha, wußte man in Marseille nichts
üverlaͤssiges, glaubte aber sehr bestimmt, daß diese
lotte noch nicht in der Naͤhe des Peloponnes oder am Eingang des jonischen Meeres erschienen sey, sondern noch immer in den Gewaͤssern von Negropont, wo sie einige ihrer Schiffe eingebuͤßt haben soll, verweile. Schiffernachrichten erwaͤhnten einer versuchten neuen Landung bei Volo, die aber mißlungen sey. Im Pelo⸗ ponnes war es uͤbrigens noch gar nicht ruhig, und Ko⸗
lokotroni hatte neuerdings feindliche Schritte gegen die
Central⸗Regierung unternommen. Man glaubte jedoch nicht, daß er im Einverstaͤndniß mit den Tuͤrken handle. Korfu, 21. Jun. Der Praͤsident des vollziehen⸗ den Rathes der in Argos eingesetzten Provisorischen Regierung von Griechenland, Georg Konduriotti, hatte unterm 27sten April d. J. aus Argos ein Dekret folgenden Inhalts erlassen:
„In Betracht, daß der gesetzgebende Koͤrper beschlos⸗ sen hat, eine Anleihe von 4 Millionen spanischer Thaler (800,000 Pf. St.) zu kontrahiren, und von dieser in London abgeschlossenen Anleihe ein Theil bereits in Zante angekommen ist; in Betracht, daß unter den gegenwaͤr⸗ tigen Umstaͤnden es hoͤchst dringend ist, alle moͤglichen Maßregeln zu ergreifen, damit das Geld zweckmaͤßig ver⸗ wendet werde, indem das Gegentheil die schlimmsten Fol⸗ gen nach sich ziehen koͤnnte: dekretirt der gesetzgebende Koͤrper: 1) Es soll kein Schilling des besagten Geldes zur Deckung fruͤherer Ausgaben oder Rechnungen, von welcher Beschaffenheit sie auch seyn moͤgen, verwendet werden. 2) Der Extrag der Anleihe ist lediglich den Fort⸗ schritten der Nation gewidmet, und soll mit strenger Oe⸗ konomie, theils fuͤr die Expeditionen zu. Wasser und zu
Lande, theils fuͤr andere kuͤnftige Staats⸗Beduͤrfnisse, 1111“ E E beeee eUn 21 Fen
8 8
8
2 *⁵
s bm 9 1 he GHa f e..—
18. Jul. F. 28° 42
Gedruckt dei Hayn. dadat T1124 Seids8 89
ausgegeben werden. 3) Die Gelder sollen in
Cerigo deponirt bleiben. 4) Die von London aus ernannt Kommission soll die Zahlüͤngen, je nachdem die Regie rung daruͤber verfuͤgen wird, gegen ein jedesmaliges von Praͤsidenten oder Vice⸗Praäͤsidenten des gesetzgebenden
Koͤrpers unterzeichnetes, und von dem Protokoll der
Sitzung desselben begleitetes Certifikat leisten, welches der vollziehende Rath durch den Finanz⸗Minister einge ben wird. 5) Dieses Gesetz soll, bis uͤber die gesammt, Anleihe disponirt ist, nach . unverbruͤchlich beobachtet werden.“
In Bezug auf dieses Dekret ist vorgestern hier eine
Proklamation von Seiten des Praͤsidenten und der Se⸗ jonischen Inseln
natoren der vereinigten Staaten der erschienen, worin es im Wesentlichen heißt: „Die jonische Regierung hat zu wiederholten Ma⸗
len und erst ganz neuerlich ihre Neutralitaͤt in dem
Kriege, der auf dem nahe liegenden Kontinent und auf den Inseln des Archipelagus gefuͤhrt wird, erklaͤrt; und es waͤre eine offenbare Verletzung dieser Neutralitaͤt, zl gestatten, daß ihr Gebiet zur Niederlage der Geldmitte
oder Kriegsvorraͤthe eines der kriegfuͤhrenden Theile ge
ᷓ“ „Die Regierung dieser Staaten dekretirt daher, was folgt: “ „Art. 1. Weder die Insel Zante oder Cerigo, noc andere zum Gebiet der jonischen Inseln gehoͤrigen Orte duͤrfen obbesagter Anleihe zur Niederlage dienen.“ „Art. 2. Falls nach dieser Erklaͤrung, eine oder meh⸗ rere Personen eine solche Anleihe bei sich deponiren las⸗ sen, sollen sie, sind es Unterthanen der jonischen Stua⸗ ten, allen in den bestehenden Gesetzen und Verordnungen gegen Verletzung sind es aber Fremde, 13. April 1824 angedrohten Verfuͤgung (der Verweisung aus dem Gebiete der
2 suhE Hün t
8
vsonn
8
Dienstag, 20. Jul. Loͤwenherz, Singspiel in 3 Abtheilungen. Musik von Gretry. (Hr. Hambuch der Aeltere,
Theater zu Stuttgart: Blondel.)
In Potsdam: Das Raͤthsel, Lustspiel in 1 Aufzuge, vom National⸗Theater
von Contessa. (Mlle. Lindner, zu Frankfurt am Main: Elise.)
1 Hierauf: Die beiden Billets, Lustspiel in 1 Aufzuge.
Und: Die Proberollen,
I Lustspiel in 1 Aufzuge. (Mlle. Lindner: Mad. Sch nell.)
Meteorologische Beobachtunge n.⸗ Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung
t
A. 280 2 ½ /†+ 14⸗ F. 28° 37 [₰4. 9 ½⸗ M. 28° 4 ½%¼4. 17 ½⅔* A. 28° 4½ † 139
548 S.W. heu, Wolken, lau. 732 S. W. he,it tühl. 8* S . P ’. bell, sehr warm, Wd. 8 3 W. hell, angenehm. + 10⸗ 72° S. W. heu, angenehm⸗ † 18 ¼ °1 432 S. W. str, Sonenbl., warm
Reedaktrur John. mesanh inmn
17. Jul. 8. 8
I1“M“
seinem Buchstaben und Sinm
ter Klasse zu verleihen geruhet. 1
der Neutralitaͤt verhaͤngten Strafen,
der in der Bekanntmachnng vom 8 1 hung berufen worden: der Prediger Stophasius
jonischen Inseln) unterworfen linchen, als solcher zu Schwachenwalde; der
Im Schauspielhause: Richard
vom Koͤnigl. Hof furt; der Rektor zu Reetz Boͤse, als Diakonus daselbst;
sgr. als Ober⸗Prediger zu Neudamm.
Reichenfelde; der Rektor 3
an das Koͤnigl. Ober⸗La
ÜA z bein 18 1 mit . u11116“*“*“ 1“ v114“
v““
8
““
8* 8
1“
8.
3 E“
3 F 8 8 52 8 4 1
81“
Berlin, den 20 sten Julius 1824.
5
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Amtsrath Sehmsdorff den Rothen Adler⸗Orden drit⸗
8
Der bisherige Stadt⸗Justiz⸗Rath Merkel ist zum
Justiz⸗Kommissarius bei dem Stadtgerichte und den Un⸗
tergerichten in Breslau, und zugleich zum Notarius publi- 88 im Bezirke des Ober⸗Landesgerichts daselbst estellt
eia Ses
72 redige r
u Ber⸗ iakonus u Woldenberg, Dr. Guͤndel, als Prediger zu Bruͤgge; der rediger und Rektor Bohnstaͤdt zu Landsberg a. d. W., als Prediger zu Klosterfelde; der Prediger zu Deutsch⸗ Lieskau, Roth, als solcher zu Glinicke; der Kandidat des Predigamtes Wegener, als Divisions⸗Prediger bei der 5ten Division des IIlten Armee⸗Korps in Frank⸗
ZI“ “ Im Bezirk der Koͤnigl. zu Frankfurt, sind 1) als evangelise
und der Divisions⸗Prediger Laͤmmerhirt in Frank⸗ 2) als evange⸗ lische Prediger bestaͤtigt: der interimistische Prediger zu Nahausen, Gruͤndler, als Prediger an den, zur dor⸗ tigen Pfarrei gehoͤrigen Filial⸗Kirchen Grabow und immermann zu Soldin,
als Prediger zu Marwitz und Ratzdorf; der Kandidat
der Theologie, Dr. Goltz, als Archidiakonus und 2ter
Prediger zu Fuͤrstenwalde; und der Prediger zu Hohen⸗ walde, Siegert, als 2ter Prediger zu Woldenberg. zu Magdeburg, ist der bisherige evangelische Pre⸗
diger Muͤller zu Mehmke, zum Prediger der Parochie
Packebusch, Hagenau und Broock berufen und bestaͤtigt, und der eth Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗Assessor C. W. Zimmermann zu Magdeburg, in gleicher Eigenschaft
vböö.
8 v116“ 8 2. *
8 88 8 8
e“ “
E ½ Mtmsnn11“ *g *† . — * 8 8 8 8 8 82 1
v“
8* 8 88 8
“ Abgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Geheime
Staats⸗Minister, Freiherr von Brockhausen, nach
Stargardt. 8“
1
8 Paris, 13. Jul. In der Sitzung der Deputirten⸗
Kammer vom 10. kamen, nachdem der Graf Mollien den Jahres⸗Bericht uͤber den Zustand der Tilgungs⸗Kasse abge⸗ stattet hatte, verschiedene Bittschriften zum Vortrage. Der Antrag eines Advokaten bei dem Tribunale erster Instanz in Strasburg, daß man durch ein Gesetz die unbemittelte Klasse von der Bezahlung der Gerichts⸗Kosten befreien moͤge, gab Hrn. v. Puymaurin Veranlassung, sich gegen die Pluͤnderungen gewisser Sachwalter (avoués) zu er⸗ heben, die nicht selten mit der Landkutsche ankaäͤmen und schon nach einer fuͤnfjaͤhrigen Praxis, mit dem Vermoͤ⸗ gen ihrer Klienten gemaͤstet, reiche Maͤnner waͤren. Der Großsiegelbewahrer, dem die obige Eingabe uͤberwiesen ward, nahm sich des Korps der Avoués im Allgemeinen an, und verlangte Beweise, damit die Regierung derglei⸗ chen Mißbraͤuche bestrafen koͤnne. — Nach Beseitigung einiger anderen unerheblichen Bittschriften, wurden die Berathungen uͤber das Budget und namentlich uͤber den Etat des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten fortgesetzt. Der (bereits im vor. Stuͤck dieser Zeit. er⸗ waͤhnte) Reduktions⸗Vorschlag des Herrn Dartigaux wurde, nach einigen Erklaͤrungen des Herrn v. Martig⸗ nac, verworfen. Ueber das Kapitel „Ausgaben fuͤr au⸗ ßerordentliche Missionen“ ergriff der Graf Alexis von Noailles das Wort: „In fruͤheren Zeiten,“ aͤußerte der⸗ selbe,“ nahm das Ministerium der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten unter den uͤbrigen Ministerien den ersten Nang ein. Aber Alles in der Welt hat jetzt eine andere Ge⸗ stalt angenommen; nachdem dieses Ministerium zuerst dem des Innern untergeordnet worden, haben beide jetzt dem Finanz⸗Ministerium Platz machen muͤssen. Dies liegt aber in dem Geiste unseres Jahrhunderts; die Geld⸗
Spekulationen verdraͤngen die Politik, und das Steigen
Wie g2h g28