Augsburg, 14. Jul. Das heutige Stuͤck der All⸗ gemeinen Zeitung theilt ein Schreiben aus Triest vom 27. Jun. mit, demzufolge Berichte aus Zante vom 19. Jun! melden, daß der Theil der englischen Anleihe, wel⸗ chen der griechische Verein von London an Lord VByron zur Vertheilung uͤbermacht hatte, der aber wegen dessen in der Zwischenzeit erfolgten Todes in Zante liegen ge⸗ blieben war, bis bestimmt werden wuͤrde, an wen das Geld weiter geschickt werden solle, am 9ten Jun., nach eingegangener Instruktion, an den Fuͤrsten Maurokor⸗ dato zu Missolunghi uͤbergeben worden ist.
Karlsruhe, 14. Jul. Zur Feier des hohen Ge⸗ burts⸗Festes J. M. der Koͤnigin von Baiern, sind ge⸗ stern J. J. M. M. der Koͤnig und die Koͤnigin von Baiern, mit den Prinzessinnen Toͤchtern und dem Prin⸗ zen Friedrich von Sachsen K. H., J. M. die Koͤnigin Friederike, sodann der Erbgroßherzog und die Frau Erb⸗ Großherzogin mit dem Prinzen Karl von Hessen H. H., von Baden hieher gekommen, und haben mit Sr. K. H. dem Großherzog bei der Frau Markgraͤfin Amalie K. H. im Familienkreise zu Mittag gespeist. Der Koͤ⸗ nigl. Baiersche Gesandte am Großherzogl. Hofe, Graf v. Reigersberg, hatte die Ehre, zu dieser Tafel eingela⸗ den zu werden. — Die wehmuͤthigen Erinnerungen an den Verlust der theuren Zwillings⸗Schwester J. Maj., welche von nun an unzertrennlich an diesen Tag sich knuͤpfen, ließen keinen lauten Aeußerungen der allgemei⸗ nen Freude Raum, die sich sonst bei den getreuen Be⸗ wohnern des Landes gegen die erhabene Fuͤrsten⸗Tochter des geliebten Regenten⸗Hauses aufs herzlichste ausge⸗ sprochen haben wuͤrde. Das schoͤnste Schauspiel blieb jedoch der Anblick der in gluͤcklichem Wohlseyn und Liebe um die ehrwuͤrdige fuͤrstliche Mutter vereinten Familien⸗ Glieder. — Die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften
sind Abends wieder nach Baden zuruͤckgekehrt.
Das Großherzogliche Staats⸗ und Regierungs⸗Blatt vom 12ten d. M. enthaͤlt unter andern auch eine Be⸗ kanntmachung des Ministeriums des Innern, wonach die Auswanderungen nach Brasilien, wo schon so man⸗ cher Unvorsichtige, der in diesem fernen Welttheile ein Gluͤck zu erhaschen hoffte, das er in seinem Vaterlande nicht zu finden verstand, sich den Tod oder, was noch schlimmer ist, das tiefste Elend zugezogen hat, den dies⸗ seitigen Unterthanen unbedingt verboten werden.
Bern, 10. Jul. Am 5ten geschah hieselbst die Er⸗ oͤffnung der Tagsatzung mit den gewohnten Feierlichkei⸗ ten in der Kirche zum heiligen Geist, nachdem zuvor alle Abgeordnete dem Gottesdienste ihrer Konfessionen beige⸗ wohnt und sich alsbdann in der Wohnung des Praͤsiden⸗ ten der Tagsatzung vereinigt hatten. Das diplomatische Korps, mit Ausnahme des durch sein hohes Alter zuruͤck
ehaltenen Kaiserl. Oesterreichischen Gesandten, war ei der feierlichen Handlung zugegen. In einer wuͤrde⸗ vollen und kraͤftigen Rede, pries der Herr Amtsschult⸗ heiß von Muͤlinen den Frieden, die Ruhe und das Gluͤck des Vaterlandes, welche vorherrschend fortbestaͤnden; warnte, wie vor geschaͤftigen Raͤnkemachern, so vor bos⸗
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haften oder unklugen Neuerern und Anhaͤngern von
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Verhaͤltnissen, die nicht mehr bestehen und nicht mehr wiederkehren koͤnnen; empfahl treues und aufrichtiges An⸗ schließen an die bestehende Verfassung des Bundes, Staates so wie Vermeidung alles dessen, was die Ein⸗ tracht der Bundes⸗Glieder zu stoͤren vermoͤchte. Der Rede folgte der Bundes⸗Schwur der Abgeordneten und die Ab⸗ singung des: Herr Gott dich loben wir.
Christiania, 8. Jul. Die hiesigen Zeitungen ent⸗ halten einen Auszug aus der Uebersicht der Einnahme und Ausgabe der norwegischen Staats⸗Kasse im vorigen Jahre. Nach demselben belief sich die Einnahme auf 727,321 Spec. 54 Schill. Silber und 2,293,486 Spec.
12 ½⅞ Schill. Papier, die Ausgabe dagegen nur auf 583,304 †
55 88 Schill. Silber und 1,921,248 Spec. 115 Schill. apier.
Die Regierung hat nunmehr dem Storthing durch das Staats⸗Sekretarlat drei Dokumente, betreffend den Beschluß der schwedischen Staͤnde wegen Verguͤtung der Reise⸗ und Vermaͤhlungs⸗Kosten Sr. K. H. des Kron⸗ prinzen zugehen lassen, und sind dieselben dem Aus⸗ schusse, welcher diese Sache schon fruͤher behandelt hat,
zum Gutachten uͤberwiesen worden.
Einer in Stockholm erschienenen offiziellen Liste zu⸗ folge, sind im ganzen Umfange des schwedischen Reichs im Jahre 1821: 92,072 Menschen geboren und 66,416 gestorben, im Jahre 1822: 94,809 Menschen geboren und 59,390 gestorben, woraus sich fuͤr die Zunahme der Po⸗ pulation in diesem weitlaͤuftigen aber spaͤrlich bevoͤlkerten Staate ein sehr guͤnstiges Resultat ergiebt.
Madrid, 6. Jul. JIJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin haben gestern Fruͤh ihre Reise nach Sacedon zum Gebrauche der dortigen Baͤder angetreten. Die In⸗ fanten sind in Madrid zuruͤckgeblieben.
Deer diesseitige Konsul in Boston zeigt dem Mini⸗ ster Staats⸗Sekretair Grafen von Ofalia an, daß ein von der Kuͤste von Chile kommendes, in Boston einge⸗ laufenes nordamerikanisches Schiff dort die Nachricht mitgebracht hat, daß die spanischen Royalisten unter den Befehlen des Generals Quintanilla sich d Valdivia bemaͤchtigt haben.
Aus Algesiras meldet man, daß ein in 118 Tager von Guayaquil daselbst angekommenes nordamerikanisches Schiff die Nachricht von dem Ruͤckzuge Bolivars und der Befreiung des oberen Perus bestaͤtige. gliche Schauspiele. „ 21. Jul. Im Schauspielhause: Das Raͤthsel, Lustsp. in 1 Aufzuge, von Contessa. (Mlle. Lindner: Elise.) Hierauf: Kanonikus Ignaz Schuster, xwae s 8 1 1e K. Blum. Und: Die
alentprobe, Lustsp. in 1 Aufzuge, von F. W. itz. (Mlle. Lindner: Minna.) Sn ürra rologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind Witkerung 5 19. Jul. A. 782 4 ½⅔⁷ + 11 ³½˙° 698 S. W. trüb, Regen. 5
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I Amtliche Nachri chten. 1 Kroniike des Lagezs. Seine Majestaͤt der Koͤnig hat die Befoͤrderung des ssherigen apostolischen Vikars Joseph von Hommer u Ehrenbreitstein, zum Bisthume Trier landesherrlich ngenehmigen geruhet. Die fuͤr den gedachten Herrn bischof aus Rom angekommenen kanonischen Ausferti⸗ zungen sind in der uͤblichen Weise zugelassen worden. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den vormals in Koͤ⸗ sglich Daͤnischen Diensten gestandenen Obrist⸗Lieutenant n Wasser⸗Bau⸗Direktor von Kramer, zum Regie⸗ ungs⸗ und Bau⸗Rath bei der Regierung zu Koͤslin Al⸗ ergnaͤdigst zu ernennen 111161A1“
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ö111“ A u s 1 a n 1I1m“ Die Diskussion uͤber das 2te
Paris, 15. Jul. Diskus 8 Kapitel des Budgets des Ministerium des Innern
Geistlichkeit 25,650,000 Fr.“ wurde in der vorgestri⸗ gen Sitzung der Deputirten⸗Kammer fortgesetzt. Her“ Chevalier Lemore verlangte, daß die den Gemeinden be⸗ willigte Beisteuner zur Ausbesserung der Kirchen und pfarrhaͤuser, im Betrage von 200,000 Fr., erhoͤht werde. Hr. Cornet⸗Dincourt glaubte, daß der Schatz diese Aus⸗ gabe nicht allein tragen koͤnne, und daß die General⸗ Konseils in den Departements auch das ihrige dazu bei⸗ tagen muͤßten. Herr Clausel de Coussergues stimmte dieser Ansicht zwar bei, meinte aber, daß die obige Summ⸗ der 200,000 Fr. doch zu gering sey; Frankreich habe uͤber 5,9000 Kirchen, wovon den Land⸗Gemeinden wenigstens 60,000 gehoͤrten, die waͤhrend der Revolution zu aller⸗ hand Gebraͤuchen benutzt worden, und zum Theil in ho⸗ em Grade verfallen waͤren; England habe in diesem Jahre zur Wiederherstellung von 10,000 Kirchen 500,000 öfd. Sterl. bewilligt, und der Wunsch, daß Frankreich biesem lobenswerthen Beispiele folgen und wenigstens zur Haͤlfte
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vohl um so billiger,
Kloster⸗Guͤter eingezogen habe;
daß die Regierung diesen hochwichtigen genstand im naͤchsten Jahre in naͤhere Erwaͤgung ziehen Das oben erwaͤhnte 2te Kapitel unverkuͤrzt angenommen, eben so das 3te, nicht-katholischen Kultus 575,000 lich dessen der Vorschlag eines Zuschusse Ausbesserung der evangelischen Kirche Das 4Ate Kapitel: „Gemeinnuͤtzige Anstalten u meine Unterstuͤtzungen,“ belaͤuft sich auf 2, Der Graf Alexis von Noailles benutzte diese Gelegen⸗ heit, um die Aufmerksamkeit der Regierung auf das von
Ludwig dem Heiligen gestiftete Spital der 300 Blinden ten, das, nachdem e
sich daher,
werde.
(hospice des Quinze- vingts) zu lei durch die Revolution bedeutende Einkuͤnfte verloren, jetzt nur noch mit 250,000 Fr. und zwar auf den Ertrag der Spielhaͤuser dotirt sey, dergestalt, ren endlich einmal geschlossen wuͤrden und die betreffend
Taxe aufhoͤrte, das gedachte Institut ganz wuͤrde einge⸗ aͤußerte der Redner, in Pari
noch gedachte Anstalt etwa oͤnnen. — Hier⸗ dagegen wurde Noailles, die Do⸗ im Be⸗
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hen muͤssen; es gaͤbe,
uͤberhaupt 1800 Blinde, und setzte man daher nur 50,000 Fr. aus, so wuͤrden in die 330 Blinde mehr aufgenommen werden k auf ging die Kammer indessen nicht ei ein anderer Vorschlag des Grafen von tation der hiesigen Schule fuͤr jung Fr., um 6000 Fr.
trage von 60,000
nommen. Die Taubstummen⸗Anstalt dotirt, und fuͤr die ausgewanderte Domingo ein Unterstuͤtzungs⸗Fon Auf beide Gegenstaͤnde — langt, aber nicht bewilligt, und das 4te Kapitel sonach
In der gestrigen Siz⸗ t. Das 5te Kapitel Handel und Manu Herr Fadatt orschlag, die auf die (Den Rest
gesetzt.
mit 2,274,000 Fr. angenommen.
dieser Sitzung morgen.)
fuͤr die Ausbesserung der Kirchen beitragen
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s der Staat die Kir⸗ er schmeichle gen Ge⸗
zung wurde die Diskussion fortgesetz enthaͤlt fuͤr Ackerbau, Stutereien, fakturen die Summe von 3,725, de Saint⸗Georges machte den V Stutereien verwendete Summe z
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e Blinde, zu erhoͤhen, ange⸗ ist mit 123,000 Fr n Pflanzer von St 1 Million aus⸗ wurden Zuschuͤsse ver
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Unmittelbar nach Aufhebung der vorgestrigen Siz ..““
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welches fuͤr den enthaͤlt, und hinsicht⸗ s von 10,000 Fr. zur n verworfen wurde. nd allge⸗ 68,000 Fr.
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