1824 / 172 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ö :;e“ 1 vigs XV. eine Statue zum Andenken Luͤdwigs XVI. er⸗ ichte. Das 8te Kapitel wurde hierauf angenommen; eben so das 9te im Betrage von 2,780,278 Fr. fuͤr außerordent⸗ iche, dem Staate ea g-⸗ Arbeiten in den Provinzen. Das 10te Kapitel enthaͤlt 12 53 ½,000 Fr. fuͤr bestimmte oder mehteren Departements zusaämmen zu Gute kommende Aus⸗ Moéchin machte bei diesem Kapitel ei⸗ Bemerkungen uͤber das Dienst⸗Per⸗

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aͤuftige

en Praͤfekturen und Unter⸗Praͤfekturen und fand

die Organisation dieser Behoͤrden nicht so wie sie unter der Herrschaft einer liberalen Charte seyn sollte. Der Redner wurde bei dem Worte liberal durch heftiges Murren unterbrochen. „Meine Herren“ rief er laut, „der Koͤnig hat in seiner Deklaration von Saint⸗Quen gesagt, daß er seinen Voͤlkern eine liberale Charte verleihen wuͤrde. Sie haben diese Charte beschworen, folglich sind sie Alle Li⸗ berale!“ Ein schallendes Gelaͤchter folgte auf diese Erklaͤ⸗ rung. Der Graf v. Vallon erhob sich gegen die hohe Be⸗ soldung der Praͤfekten, die er namentlich in kleineren Staͤd⸗ ten, wo sie 18,000 Fr. (das Minimum) betraͤgt, uͤbermaͤßig fand, und guf deren Verminderung antrug. Hr. Ben⸗ jamin Constant unterstuͤtzte diesen Antrag und berief sich darauf, daß der Graf von Corbiere, zu einer Zeit, wo derselbe blos Deputirter und Bericht⸗Erstatter der Bud⸗ gets⸗Kommission gewesen (im J. 1816), das Gehalt der Präfekten selbst viel zu hoch gefunden habe; es mäͤsse ihn wundern, fuͤgte er hinzu, daß dieser Deputirte, seit⸗ dem er Minister geworden, von seinen damaligen An⸗ sichten so sehr zuruͤckgekommen sey. Der Graf v. Cor⸗ biere erklaͤrte hierauf, daß, was Frankreichs Lage in finanzieller Hinsicht betreffe, das Damals von dem Jetzt auch sehr verschieden sey; daß er uͤbrigens auch als Minister noch der Meinung sey, daß das Gehalt der Praͤfekten und die Kosten der Praͤfekturen ermäͤßigt werden koͤnn⸗ ten, wie er solches wohl hinlaͤnglich dadurch bewiesen habe, daß seit seinem Eintritte in das Ministerium, auf jenes 88,000 und auf diese 95,000 Fr. erspart worden seyen; wenn uͤbrigens noch fernere Ersparnisse gemacht werden sollten, so muͤßten diese vorzugsweise die Praͤ⸗ fekten in den kleineren am schlechtesten bezahlt, 8 staͤnden, als sie nicht zu repraͤsentiren brauchten. Das d0te Kapitel wurde hierauf bewilligt. Das 1ite enthaͤlt fuͤr veraͤnderliche und jedem Departement besonders zu Gute kommende Ausgaben 22,009,752 Fr. Der Baron Mechin verlangte dabei die Absetzung einer Summe von 309,000 Fr., Unter der Rubrik: verschiedene Aus⸗ 38g welche bisher mit zu den Kosten der alljaͤhrigen

sich doch in so fern am besten

usammenberufung der Wahl⸗Kollegien verwendet wor⸗ den sey, bei der jetzigen siebenjaͤhrigen Zusammenstellung der Deputirten⸗ Kammer aber wegfalle. Der Redner fragte bei dieser Gelegenheit, warum das zweite Bezirks⸗ Wahl⸗Kollegium des Departements des Gers (zu Cauze), das bekannklich mit seiner Wahl nicht zu Stande ge⸗ kommen war, nicht verfassungsmaͤßig wieder zusammen⸗ berufen worden sey. Der Minister des Innern antwor⸗ tete darauf⸗ daß das Gesetz nur veulange, daß, wenn eine Deputation unvollständig geworden, sie binnen 2 Monaten wieder vervollstaͤndigt werden solle; dies sey⸗ inzwischen hier nicht der Fall, wo die Waͤhler auseinan⸗

der gegangen seye ihre Wahl beendigt zu haben; er, der Minister, werde inzwischen die Befehle des Koͤ⸗ nigs einholen, um wo moͤglich jenen Waͤhlern die Mit⸗ tel an die Hand zu geben, ihren Fehler e e ss zu

inzwischen nicht; er fuͤhrte den Text des 10ten des Gesetzes vom 29. Jun. 1820 an, worin es ausdruͤck, lich heiße: „Im Falle einer Erledigung durch eigene Wahl Tod, Abdankung, oder sonst wodurch (ou autremenk,

besinde sich aber ohne Zweifel in einem der durch die Worte: ou autrement vorhergesehenen Faͤlle, und selbi⸗ ges muͤsse daher um so schleuniger wieder versammelt werden, als nicht die Waͤhler, sondern der Stellvertre⸗ ter des ploͤtzlich krank gewordenen Praͤsidenten selbst, und zwar dadurch, daß er selnen Posten verlassen habe, an der nicht zu Stande gekommenen Wahl Schuld gewesen sey. Hr. von Gallard⸗Terraube (ebenfalls Deputirter des Gers⸗Departements) gab uͤber diese Sache folgende, von der linken Seite als hoͤchst naiv gepriesene Aus⸗ kunft: In dem Augenblicke, als die Waͤhler sich naͤmlich nach Eauze verfuͤgt haͤtten, waͤren ploͤtzlich eine Masse von Wahl⸗Zetteln (etwa 34 an der Zahl) von Indiv duen producirt worden, die man wenige Tage fruͤher als zur Wahl nicht berechtigt erkannt gehabt haͤtte; hier⸗ durch waͤre alles Gleichgewicht gestoͤrt worden, und Waͤhlern und Präaͤsidenten waͤre zuletzt nichts wei⸗ ter uͤbrig geblieben, als jeder seines Weges zu gehen.

Staͤdten treffen, die, wenn gleich

Dem Redner wurde von der linken Seite fuͤr diese frei⸗ muͤthige Erklaͤrung lauter Beifall gezollt; der Graf von la Bourdonnaye aber forderte die Minister auf, sich üͤber dieses Faktum umstaͤndlich gegen die Kammer zu aͤußern, da die erwaͤhnten 34 zur Wahl nicht berechtigten Indi⸗ viduen von einem Staatsbeamten aus eigenem Antriebe abgeschickt worden waͤren, und dieser Staatsbeamte gleich⸗ wol noch jetzt in Diensten staͤnde. (Bewegung.) Der Graf von Villele erklaͤrte, von seinem Platze aus, und unter dem groͤßsten Tumulte, daß sein Kollege, der Minister des Innern, bereits alle noͤthigen Aufschluͤsse gegeben habe. Der oben erwaͤhnte Reduktions⸗Vorschlag des Barons Mochin wurde hierauf fast einstimmig veu worfen und das 11te Kapitel angenommen. Das 121 und letzte, im Betrage von 1,818,986 Fr., fuͤr besonder Unterstuͤtzungen der Departements, gab zu keiner Dis kussion Anlaß. Die Versammlung nahm hierauf daß Budget des Koͤnigl. Rathes fuͤr den oͤffentlichen Unter

richt vor, und bewilligte dasselbe ohne Weiteres. De Einnahme darin betraͤgt 2,567,486 Fr., die Aus gabe

2,230,100 Fr., und der reine Ueberschuß mithin 337,386 Fr

Gestern war das Budget des Kriegs⸗Ministeriums

an der Reihe. Die Kosten der Central⸗Verwaltung ke

tragen 1,732,000 Fr. Der Kriegs⸗Minister ergriff gleic

vorweg das Wort, um die Kammer zu ersuchen, auf de

von der Kommission in Vorschlag gebrachten Herabseg zungen des Budgets nicht einzugehen, da er bereits ale mit dem Besten des Dienstes vertraͤgliche Ersparnisse gemacht habe; die Kammer, fuͤgte er hinzu, moͤge be⸗ denken, daß sein Departement durch 32 neue Bataillons⸗

Cadres und viele andere Gegenstaͤnde vergroͤßert worden

machen. Herrn Casimir Périer genuͤgte diese Erklaͤrung rtikels

she des Landes und zur guten

wird das betreffende Kollegium binnen zwei Monaten zusammen berufen.“ Das gedachte Bezirks⸗Kollegium

welchem die Schauspieler des Gymnase

wieder auf ein Jahr

werk z Abtreiben

85 1 sey, und daß das Budget wenigstens 15 Jahre hinter einander jaͤhrlich um 10 Millionen erhoͤht werden muͤßte, üm die festen Plaͤtze und Arsenäle mit dem erforderli⸗ en Kriegs⸗Matersal zu versehen; in den letzteren vor⸗ zuͤglich sey dieses Material noch geringer, als vor der evolution. Der Redner erklaͤrte schließlich, daß er im nächsten Jahre der Kammer einen Etat aller zur Sicher⸗ Haltung der Armee er⸗

orderlichen Summen vorlegen wuͤrde.

Vorgestern, als am Namenstage Sr. K. H. des Herzogs von Bordeaux, war, demselben zu Ehren, in Füae glud ein kleines Fest veranstaltet worden. Auf einem schoͤn gelegenen Platze des Parkes, dem man den Namen Trokadero gegeben hat, waren drei Zelte errich⸗ tet, das eine zu einer Tafel von 100 Kouverts, das zweite um Ball und das dritte zu einem kleinen Theater auf

elegenheitsstuͤck auffuͤhrten. . 88 Fedienung der Gäaͤste eingerichtet, waren in der Naͤhe jener drei groͤßeren aufgeschlagen. Die ganze Koͤnigliche Familie mit Ausnahme Sr. Maj. des Koͤnigs, der da⸗ durch das Andenken des zwei Tage zuvor mit Tode ab⸗ gegangenen Herzogs von la Chatre ehren wollte, nahm zn dem Feste, in Begleitung des Infanten Don Miguel, Theil. Abends war der Garten glaͤnzend erleuchtet und der Ball dauerte bis spaͤt in die Nacht hinein.. 8 Kours der Rente vom 16. Sul 98.751 Bern, 14. Jul. In der zweiten Sitzung der

Tagsatzung am 6. Jul. fand der von

en⸗Polizei und des Mißbrauchs Pen zu bestaͤtigen, nicht den mindesten Widerspruch; vielmehr ward die durch die Erfahrung be⸗ staͤtigte Zweckmaͤßlgkeit dieser Beschluͤsse vielfach geruͤhmt, und die Bestätigung derselben erfolgte daher ganz ein⸗ stimmig. Das Konkordat wegen der Folgen der Reli⸗ gions⸗Aenderung in Bezug auf Land⸗- und Heimath⸗ Rechte gab dem Deputirten von Bern zu der Erklaͤrung

diesen Punkt noch nicht vollendet sey; daß Bern inzwischen

Veranlassung, daß die Gesetzgebung seines Standes uͤber

zunaͤchst auf die Erhaltung rein evangelischer und rein ka⸗

tho ischer Gemeinden bedacht seyn werde, und daß es gegen die eifrige Proselytenmacherei einer gewissen Klasse kotholi⸗ scher Geistlichen der Nachbarschaft (der Kantone Freiburg und Solothurn), die ihre Bemuͤhungen vorzuͤglich auch dahin richteten, Minderjaͤhrige und Kinder zum Ueber⸗ tritt zu verlelten, schuͤtzende Maßregeln ergreifen wolle, weshalb auch der Kanton fuͤr diesmal dem Konkordate noch nicht beitreten koͤnne. Der Deputirte des Kan⸗ tons Schwyz machte einen Antrag zur Errichtung eines Konsulates auf den jonischen Inseln und der des Kan⸗ tons Genf gab den Wunsch zu erkennen, daß der bereits vor gerkaumer Zeit fuͤr Odessa ernannte immer in Paris verweile, endlich nach Bestimmung abgehen moͤge.

1 Usqt⸗ 88 1 1 II 4 8 8 1 Arnsberg, 5. Jul. Auf dem silberhaltigen Blei⸗

zu Ramsbeck, Kr. in Anfange des verflossene

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dem Orte seiner

Nark

dramatique ein

Verschiedene kleinere Zelte

dem Vororte ge⸗

nachte Antrag, die vorjäͤhrigen Beschluͤsse in Betreff der der Druckerpresse

Konsul, der noch

Eslohe, wurden bei dem tetzten

1

wenig Absatz.

wurden saͤmmtliche

reinen Silbers ge

Das Blei findet uͤbrigens

Die zu Lohe, im Kr. Siegen, neu angelegte herr⸗ schaftliche Stahihuͤtte, ist nunmehr in Gang gesetzt. Saiß hoffentlich bald ins Leben tretende Chaussee⸗An⸗ lage bei Altena und Luͤdenscheid, wird den Fabrik⸗Arhei⸗ tern eine erwuͤnschte Gelegenheit zur Beschaͤfrigung und zum Verdienste darbieten. Die Landsbergische Fabrik⸗ Anlage von Wocklum, hat bedeutende Fortschritte gemacht, und der Apparat fuͤr die aus dem gewonnenen Holzessig zu fertigenden chemischen Praͤparate, wie z. B. destillir⸗ ter Essig verschiedener Aualitaͤt, Bleizucker, Bleiweiß ꝛc. duͤrfte ebenfalls innerhalb Jahresfrist vollendet seyn.

Die verschiedenen Aufforderungen zur Befoͤrderung

der Obstbaumzucht sind nicht ohne Erfolg gewesen, indem

diese Kultur einen großen Eingang gefunden hat. Besonders machen sich um diesen Zweig der Industrie in dem unwirth⸗ samen Kr. Wittgenstein Se. Durchl. der Fuͤrst von Witt⸗ genstein zu Berleburg und der Pfarrer Florin zu Girk⸗ hausen verdient. Ersterer hat eine Baumschule angelegt, welche 7000 8000 Bäaͤume fassen kann, und aus welcher die Unterthanen, sobald die Schule vollkommen im Stand ist, mit den noͤthigen Staäͤmmchen versehen werden sol⸗ len. In dieser Baumschule wurden im vorigen Jahre 2000 Stuͤck theils angepflanzt, theils durch Pfropfen und Hkuliren veredelt. Unter dieser Zahl befinden sich 250 Staͤmmchen Steinobst, das Uebrige ist Kernobst. Eben so hat der Pfarrer Florin eine eigene kleine Baumschul angelegt, aus der er die Eingesessenen seines Kirchspiele mit jungen Baͤumen versieht, und ihnen zum Pflanzen, Pfropfen ꝛc. Anleitung giebt. Unter seiner Leitung sind im vorigen Jahre in seinem Kirchspiele 150 Wildlinge gepflanzt, 311 Staͤmmchen gepfropft oder sonst veredelt worden. Unter den letzteren befanden sich nur 4 Staͤmme Steinobst. Auch in den uͤbrigen Theilen dieses Kr. wie des Regierungs⸗Distrikts uͤberhaupt, gewinnt die Obst⸗ Kultur von Jahr zu Jahr an Vollkommenheit und Aus breitung. 8.

Im Siegenschen macht die konsolidirte Haubergs⸗ 8 Wirthschaft welcher das Land vorzuͤglich seinen Wohlstand verdankt, immer erwuͤnschtere Fortschritte. So stehet namentlich die Gemeinde Luͤzel in Begriff 400 Morgen Hauberge zu konsolidiren. Es ist ein fuͤr den Forstmann und fuͤr den Landwirth gleich erfreulicher Anblick, wie die unter der Dismembration fruͤher verwuͤsteten Wal⸗ dungen und Hauberge, als Folge der eingefuͤhrten kon⸗ solidirten Haubergs⸗Wirthschaft nun theilweise schon mit Holz bestanden sind, und in der Folge durch Holz, Hude und Fruchtbau den moͤglichst hohen Ertrag liefern wer⸗ den. Die Stadt Olpe laͤßt einen bedeutenden Bruch, der fruͤher fast keinen Ertrag lieferte, durch Siegensche Wiesenbauer in eine Wiese verwandeln, und zugleich einige junge Leute in der Siegenschen Wiesen⸗Baukunst unterrichten. Die Anlage findet allgemeinen Beifall, und es wird ihr an Nachfolgern Fülcht fehlen.

Die diesjaͤhrige Landwehr⸗Uebung sowohl der In⸗ fanterie als Kavalerie, ist wiederum zur Zufriedenheit der Militair⸗Vorgesetzten ausgefallen. Der Kavalerte Pferde mit 294 Stuͤck freiwillig und die Zahl der Angebote⸗

ohne dritte Unternehmer gestellt;