1824 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 15 Sep 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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cen⸗Gebaͤnde veranstalteten glaͤnzet

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den Ball mit Hoͤchst⸗

Ihrer Gegenwart zu beehren, und reisten heute Morgen von hier nach Leuthen ab, um uͤber das in dortiger Ge⸗

gend versammelte 6te zu halten. lichen Herrschaften zum heutigen mens⸗ Fuͤrsten, Kinder

Armee⸗Korps ebenfalls Heerschau Vorher haben Hoͤchstdieselben den Großfuͤrst⸗ Tage, als dem Na⸗ des jungen Groß⸗ Großfuͤrstin Olga, Niko⸗

Tage des Kaisers Alexander und so wie dem Geburts⸗Tage der 1 Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfuͤrsten

laus und unserer verehrten Koͤnigs⸗Tochter, Hoͤchst Ihre

Gluͤckwuͤnsche persoͤnlich abgestattet.

““ Grooßfuͤrstlichen Herrschaften ihre Cour gemacht.

doner Hofe, Hr. 3 niger Zeit hier befand, ist nach Madrid abgegangen.

Saͤmmtliche Mili⸗

und Civil⸗Behoͤrden haben hierauf ebenfalls den

ichten.

ungs⸗Nachr Ausland.

Paris, 6. Sept. Der spanische Gesandte am Lon⸗

ea de Bermudez, welcher sich seit ei⸗

Der Graf Pozzo di Borgo hat vorgestern Kouriere

nach Lissabon und Madrid und gestern einen Kourier

nach St.

Sovres, hat seine

Petersburg abgefertigt. General⸗Conseil des Departements der beiden

Das Sitzung am 29sten v. M. geschlossen.

Unter die von demselben verhandelten wichtigsten Gegen⸗ staͤnde gehoͤrt die beabsichtigte Austrocknung der Moraͤste,

wodurch nicht weniger als 26,000 H

jetzt noch nen werden wuͤrden. gen Land⸗Eigner, und die aufmunternde Unterstuͤtzung von Seiten der Regierung Bezuge Ludwig Reente 99.10.

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Yorker Blaͤtter bis zum 8. Idvertiser vom 4ten befindet

Peru, welche eben so wenig Wahrscheinlichkeit hat als

uns zugegangene nerals Olaneta zur

ektaren Landes, die

unter Wasser stehen, fuͤr den Ackerbau gewon⸗ Der einsichtsvolle Eifer der dorti⸗

lassen erwarten, daß die in jenem schon von Heinrich IV. gehegten Wuͤnsche unter XVIII. in Erfuͤllung gehen werden. L Wir haben heute fruͤh New⸗ Aug. empfangen. In dem sich eine Nachricht aus

London, 7. Sevpt.

die, (fruͤher gemeldete) vor einigen Tagen uͤber Jamaica 8 Nachricht von dem Uebergange des Ge⸗

fen aus Baltimore soll nämlich uͤber Panama die Nach⸗

8 Ereignisse statt gehabt haben sollen, ben, und

nehmen, daß

Rivadavia vorgestern hier eingetroffen. bloß Privat⸗

richt dahin gekommen seyn, daß Lima in Bolivars V Sache in Peru nichts mehr zu ho punkt, wenn diese,

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und Callao wieder Gewalt gerathen, und fuͤr die Koͤnigliche ffen sey. Der Zeit⸗ mit den fruͤheren, von verschiedenen und als ganz zuverlaͤssig zu betrach⸗ in grellem Widerspruche stehenden wird nicht angege⸗ man kann daher wohl mit Bestimmtheit an⸗ diese Korrespondenz aus Baltimore zu den gehoͤrt, mit denen die Freunde der zu bedienen

Seiten eigegangenen tenden Meldungen

vielen Fabrikationen mit suͤdamerikanischen Unabhaͤngigkeit uns jetzt belieben.

Mit dem Paquetbvot aus Buenos⸗Ayres ist Herr Seine Reise soll Angelegenheiten betreffen. Das Paquetboot hatte Buenos⸗Ayres am 26. Jun. und Monte⸗Video am

Consols 94¼. ½.

Partei der Insurgenten. Nach Brie⸗ Gegend von

Kugel einige

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b . 8 8n ; z⸗ WE““ 29sten dess. M. verlassen. Die mit demselben eingegan, 89 Briefe sollen keine Nachricht von Wichtigkeit ent, alten. Am verwichenen Donnerstag zeigte hier das Ther⸗ mometer 89 Grad Fahr. im Schatten, und vorgestern war die Hitze so groß, daß eine Londoner Post⸗Kutsche wegen Ermattung der Pferde in der Halde von Mans field nicht fortkommen konnte, und uͤber eine Stunde lang dadurch aufgehalten ward. Eine schon fruͤhe bekannte, aber seit 30 Jahren unbenutzt gewesene Mi⸗ neralwasser⸗Quelle in der Naͤhe von Windsor, ist auf Anordnung Sr. Maj. jetzt wieder eroͤffnet worden. Wie mangelhaft unsere Polizei-Anstalten noch im mer sind, hat sich gestern Abend wieder gezeigt, inden

netwa um 7 Uhr in der Naͤhe vom Saunters Theata

eine große Anzahl Personen von einer Rotte Boͤsewich tern angefallen, und auf das gewaltsamste ihrer Huͤt Uhren und anderer Gegenstaͤnde beraubt wurde. 1— Bruͤssel, 6. Sept. Die Regierung hat ihre Alf merksamkeit auf den Nutzen gewandt, welcher aus de Urbarmachung der großen Haiden erwachsen koͤnnte, d sich in mehreren unserer Provinzen befinden, und scheint, daß die Austheilung derselben vorgenommen woh den soll, als die einzige und beste Art, den Ackerbu derselben zu versuchen. Bisher waren sie Gemeing. der Kommunen.

Aus der Schweitz, 6. Sept. Die Unterhandlu gen wegen des neapolitanischen Kapitulationsdienstes wes den nicht mehr mit jener Lebhaftigkeit betrieben, mi. welcher sie begonnen hatten. Noch hat außer Luzer und Unterwalden keiner derjenigen Staͤnde, welche fruͤherhin zu kapituliren geneigt zeigten, wirklich kapit lirt. Luzern hat fuͤr ein Bataillon und Unterwalde fuͤr eine halbe Kompagnie abgeschlossen. Lqaut dem u Zeit bekannt gewordenen Kapitulationsentwurf haͤtt aber der Koͤnig von Neapel wenigstens drei Schweitze

Regimenter in seinen Sold zu nehmen gewuͤnscht, nac

dem anfaͤnglich sogar von 6 Regimentern die Rede waß Der Herzog von Calvello weilt in Bern, auf fernes Instruktionen seines Hofes, wie es scheint, harrend.

Italien. Im Großherzogthum Toskana in do S. Pietro in Bagno, spuͤrte man im M nat August verschiedene Erdbeben⸗Stoͤße, die jedoch we Schrecken als Schaden stifteten. Vom 12. auf den 1 spuͤrte man 20 Stoͤße. Die Glocken schlugen an, und einige Kamine stuͤrzten ein. Die Stoͤße dauerten aut an den folgenden Tagen und Naͤchten fort, waren abe nicht mehr so heftig. Vor dem Erdbeben war es seh finster; die Sonne schien wie umschleiert, und sah mel dem Monde aͤhnlich. In der Nacht des ersten Erdbe⸗ bens sah ein Reisender die Atmosphaͤre von einer Feun Zeit lang von blendendem Lichte bestrahl!

Rom, 25. Aug. Im Gebiete von Passerano, das an jenes von Tivoli stoͤßt, versank am 10ten d. M. eine Erdstrecke; aus der Tiefe drang so viel Wasser hervor, daß es einen See bildete, der bei 27 Palmen tief ist und 130 derselben im Umfange hat.

Jonische Inseln. Die Regierung hat sich be wogen gefunden, eine Verordnung gegen die Seeraͤube⸗

ünes Drittheils der geretteten Gegenstaͤnde. ünem Schiffbruche genießen Seeraͤuber nicht die Vor⸗

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ei zu erlassen. Folgendes sind die wesentlichen Bestim⸗ nungen derselben: 1) Jeder jonische Unterthan, welcher hne gehoͤrige Ermaͤchtigung, oder mittelst Mißbrauchs erselben, ein Schiff von was immer fuͤr einer Nation ngreift, die Besatzung derselben verwundet, mißhan⸗ elt, wird mit dem Tode bestraft, und sein Vermoͤgen ingezogen. 2) Die Todesstrafe trifft auch Auslaͤnder, benn sie sich einer gleichen Handlung schuldig machen, bie auch jene, welche Seeraͤubern auf irgend eine Art nd Weise Unterstuͤtzung und Vorschub leisten. 3) Eben o trifft sie jene Schiffsherrn oder Kapitaine, welche hr Schiff Seeraͤubern, die ihnen als solche bekannt nd, abtreten, und Seeleute, die auf dem Schiffe Meu— ereien anstiften. 4) Kein jonischer Unterthan darf bei Fonfiskationsstrafe die von den Piraten geraubten Ge⸗ enstaͤnde an sich kaufen; er wird noch uͤberdieß mit aͤhrigem Kerker bestraft. Dieses gilt auch vom Ver⸗ aufe solcher Effekten. 5) Wer einem Seeraͤuber seine Seute abjagt, erhaͤlt zur Belohnung das Eigenthum 6) Bei

heile schuldloser Verungluͤckten, sondern Alles, was han bekoͤmmt, wird fuͤr die Eigenthuͤmer der geraubten Sachen weggenommen. 7) Die erbeuteten Piraten⸗ ahrzeuge gehoͤren denen, welche sie erobert haben; die eraubten Eigenthuͤmer haben kein Recht, ihren Scha⸗ enersatz aus solchen Schiffen zu suchen.

Spanien. Die Etoile meldet folgende, durch außer⸗ dentlichen Kourier nach Paris gelangte Nachrichten

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6 Madrid vom 3. Sept.: Se. Maj. nebst der Koͤnigl.

milie befinden sich noch zu San Ildefonso. Der Koͤ⸗ aig hat das Entlassungs⸗Gesuch des Kriegs⸗Ministers .Jos. de Cruz angenommen und dessen Portefeuille Aterimistisch dem General⸗Major D. Jos. d'Aimerich vertraut, der jedoch dabei die General⸗Inspektion der nfanterie fortbehalten wird. D. Pasqual Lignan ist m Militalr⸗Gouverneur von Madrid und Hr. Rusino zonzales zum Polizei⸗Intendanten daselbst ernannt orden. Eine sonstige Ministerial⸗Veraäͤnderung (wie nere franzoͤsische Blaͤtter gemeldet) ist nicht eingetre⸗ n. Die permanente Militair⸗Kommission des Koͤnig⸗ iches Navarra hat uͤber die Urheber und Mitschuldi⸗ en der Unruhen, die zu verschiedenen Zeiten in Pam— eluna statt gehabt wo aufruͤhrerische Lieder und das beschrei: Es lebe die Konstitution! erschollen nun⸗ ehr das Urtheil gefaͤllt. Sechs derselben, Einwohner on Pampeluna, sind zu 10jaͤhriger Haft in den Presi— os in Afrika, mehrere Andere zu geringeren Strafen erurtheilt worden. Nach officieller Meldung des ommandirenden Generals im Lager von Gibraltar, D. gGos. O'Donnel, an den Kriegs⸗Minister, sind am 23. nd 24. August daselbst 36 Rebellen erschossen worden, on denen 6 zu der Bande gehoͤrten, welche der Rebell hristoph Lopez Herrera in Rimena zu errichten begon⸗ en hatte, die 30 übrigen aber gehoͤrten zu denen, welche us der Bay von Gibraltar gekommen. Von 106 an⸗ eren Individuen, die zu Tarifa gefangen genommen vorden, wurde der Prozeß schleunigst betrieben. Die Gande des Herrera zaͤhlte nur Buͤrger und Bauern;

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Junter der Schaar des Valdez, die Tarifa uͤberrumpelte, befanden sich jedoch mehrere konstitutionelle Officiere. Der General⸗Befehlshaber der Marine von Cadixr hat Ordre ertheilt, daß fuͤnf Kutter und Briggs nebst einer Kanonier⸗Schaluppe, sich zum 27. und 28. August segelfertig halten sollen, um thells oͤstlich bis nach Al- meria, theils westlich bis Ayamonte zur Verfolgung der Re⸗-⸗ bellen und Bewachung der beiden Kuͤsten gehen zu koͤnnen. Spanisches Amerika. Die Morning-Chronicl enthaͤlt folgenden sehr interessanten Aufsatz uͤber den gegenwaͤrtigen Zustand von Paraguay: 8 „Der Staat Paraguay, der am Parana⸗Strome zwischen Peru, Chili und Brasilien liegt, und alle jen unermeßlichen und uͤppigen Landstriche, welche sich im Westen und Suͤden von Brasilien fast bis an die Andes⸗ Kette erstrecken, umfaßt, ist in sechs Provinzen getheilt. namentlich Santiago, Conception, Villarica, Curuguati, Candelaria und Assumption. Dieß herrliche Land, das Herz von Suͤdamerika bildend, und durch die Arbeiten der Jesuiten und Schriften von Charlevoix, Muratori und Azara beruͤhmt geworden, ist jederzeit als ein wah⸗ rer Garten, und dessen Einwohner als das gluͤcklichste Volk in der ganzen suͤdlichen Hemisphaͤre gepriesen wor⸗ den. Sie sind fuͤr ihr Vaterland außerordentlich einge⸗ nommen, arbeitsam, standhaft in ihren Unternehmungen sanft und bieder in ihrer Sinnesart, und gegenseitig

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einander sehr zugethan. Obschon sie mitunter auch wohl spanisch sprechen, bedienen sie sich im gemeinen Leben der Guarany⸗Sprache, von der ihre ehemaligen Lehrer die Jesuiten, eine Grammatik zu ihrem Gebrauche ver faßt haben. Paraguay wurde stets als die wichtigst Provinz des Vice⸗Koͤnigreichs von La⸗Plata, betrachtet und war lange der Hauptsitz desselben, bevor Buenos⸗ Ayres zum Sitz der Regierung gemacht wurde. Der vor⸗ nehmste Hafen (am Parana) und die Hauptstadt ist die Stadt Assumption; es giebt jedoch noch eine große An⸗ zahl anderer Haͤfen, die von verschiedenen Stroͤmen ge bildet werden, die sich in den maäjestaͤtische Parana er⸗ gießen, dessen Vereinigung mit dem Uruguay den Ri de la Plata bildet.“ „Die Paraguayaner vereinigen auf der oben ange⸗ gebenen Ausdehnung ihres fruchtbaren Gebiets beinahe alle Erzeugnisse des Erdbodens; und die, welche in Bra⸗ silien, auf den Philippinen und auf der Insel Kuba erzeugt werden, sind dem Klima von Paraguay vorzuͤg⸗ lich angemessen. Das Land besitzt eine außerordentlich reiche und mannigfaltige Vegetation, und die Waͤlder erzeugen einen Ueberfluß an kostbaren Hoͤlzern, Harzen und Gummis, welche auf den europaͤischen Maͤrkten noch gaͤnzlich unbekannt sind. Der Haupthandel von Para⸗ Zuay hat bis jetzt hauptsaͤchlich in Taback und Para guay⸗Thee bestanden, eine Pflanze, die in allen den be⸗ nachbarten Staaten allgemein im Gebrauche ist und da⸗ her stark gesucht wird. Baumwolle, Haͤute, Indigo, Zucker, Talg, Drachenblut und Zimmt, sind ebenfalls Produkte von Paraguay. Zimmer⸗ und Schiffsbau⸗ hholz wird in Floͤßen die großen Stroͤme herab nach Buenos⸗Ayres gebracht; eine Beschaͤftigung, zu welcher

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vormals eine große Anzahl von Indianern, die in die⸗ ser Gattung von Arbeiten ausnehmend gewandt ““