in Newyork dem General La Fayette zu Ehren gab, wurden natuͤrlich eine Menge Trinkspruͤche ausgebracht und unter anderen: das Andenken an Napoleon Buona⸗ parte mit der Freiheit Frankreichs vereint! Dies war wirklich, sagt ein hiesiges Blatt, ein sehr passender Toast fuͤr geschworene Republikaner.
Ein gewisser Dr. O'Neill in Comber (Irland) ver⸗ fertigt gegenwaͤrtig aus Schweineschmalz, welches zuvor eine chemische Prozedur erlitten hat, Lichte, die ungleich besser, als die vom russischen Talge angefertigten breunen ollen. Spanien. Durch eine in dem Journal von Bar⸗ celona vom 10. Sept. enthaltenen amtlichen Bekannt⸗ machung, ist der dasige Handelsstand warnend benach⸗ richtigt worden, daß nach einer von dem dasigen hollaͤndischen Konsul der Behoͤrde geschehenen Meldung, die Algierer in aller Eil ein kleines Geschwader ausruͤ⸗ sten, ohne Zweifel um die spanische Kauffartheischiffe anzugreifen. Diese Meldung des Konsuls beruht auf den Nachrichten, welche der Tags zuvor, nach fuͤnftaͤgi⸗ ger Fahrt aus Algier in dem dortigen Hafen eingelau⸗ fene Kontre⸗Admiral Wetterbeck, Befehlshaber der hol⸗ laͤndischen Division im mittellaͤndischen Meere mitge⸗
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Landwirthschaftliche Berichte aus dem In⸗ nern des Reichs vom Ende August.
1. Ostpreußen. — Koͤnigsberg. Die Aerndte ist zwar durch den haͤufigen Strichregen aufgehalten wor⸗ den, und hin und wieder ist das Winter⸗Getreide aus⸗ gewachsen, jedoch kann man sie im Ganzen als gut voll⸗ endet ansehen, fuͤr das Einbringen der Sommerfruͤchte ist jetzt die guͤnstigste Witterung eingetreten. — Gum⸗ binnen. In der Mitte des Monats waren hinterein⸗ ander einige schoͤne und trockene Tage, in denen die Be⸗ sitzer kleinerer Wirthschaften die Roggen⸗Aerndte gluͤck⸗ lich beendigen konnten, wogegen in den groͤßeren Wirth⸗ schaften die Roggen⸗ und Weitzen⸗Aerndte, durch die bald darauf folgenden oͤftern Regenguͤsse sehr erschwert und verzoͤgert, jedoch jetzt auch voͤllig und gut beendigt ist. Durch Hagel haben einige Feldmarken im Ragnit⸗ schen und Insterburger Kreise bedeutend gelitten.
II. Westpreußen. — Danzig. Waͤhrend der er⸗ sten drei Wochen dieses Monates war die Witterung veraͤnderlich; besonders fiel in diese Zeit haͤufiges Regen⸗ Wetter, wodurch die Aerndte sehr aufgehalten wurde; das Getreide hat jedoch groͤßtentheils trocken eingebracht werden koͤnnen, indem stark wehende Winde das Trock⸗ nen der Garben auf dem Felde in den regenlosen Zwi⸗ schenraumen beguͤnstigten. Indessen ist das Getreide stellenweise, besonders bei großen Wirthschaften, ausge⸗ wachsen. Die Roggen⸗ und Gersten⸗Aerndte ist groͤß⸗ tentheils beendigt. — Marienwerder. wurde durch den haͤufigen Regen aufgehalten; jedoch hat er im Ganzen keine bedeutend nachtheiligen Folgen ge⸗ habt, da das anhaltend heitere und warme Wetter seit dem 25sten die Feld⸗Arbeiten sehr beguͤnstigte. Das
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Winter⸗Getreide verspricht besonders eine ergiebige Aerndte. 8 ö1X“ 8 8 “
Die Aerndte
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IHI. Brandenburg Potsdam. Die habte unguͤnstige Witterung hat die Aerndte erschwerz und verzoͤgert; da indeß die fortdauernden Winde sehr bald das wieder abgetrocknet haben, was durch das haͤn⸗ fige Regen⸗Wetter angefeuchtet war, so ist das Einsam⸗ meln der Feldfruͤchte dennoch ziemlich gefoͤrdert worden und bis auf den Spaͤthafer und die Spaͤtgerste sind die Garben⸗Fruͤchte gegenwaͤrtig eingeaͤrndtet. Vom Ausfall der Aerndte lassen sich bis jetzt noch keine bestimmte Re⸗ sultate angeben, da noch kein Ausdrusch erfolgt ist; der Einschnitt der Getreide-Arten war indeß im Allgemeinen den Wuͤnschen des Landmannes entsprechend. Vom Win⸗ ter-Getreide erwartet man einen besseren Ertrag, alz vom Sommer⸗Getreide. Die Erbsen sollen besonders schlecht gerathen und wenig ergiebig seyn. — Die Heu⸗ Aerndte faͤllt gesegneter aus, als man anfaͤnglich ver muthete. — Frankfurt. Das erst in den letzten Ta⸗ gen des Monates eingetretene anhaltende trockene Wet— ter und die fortwaäͤhrende große Hitze ist dem Reifen des Weines und des Obstes sehr dienlich und belebt die Hof nung der Wein bauenden Gegenden der Provinz au
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eine doch mittelmaͤßige Weinlese. Die haͤufigen und hes
tigen Regenguͤsse hatten zwar die Aerndte etwas in die Laͤnge gezogen; sie ist jedoch, nach allen daruͤber einge⸗ gangenen Berichten, unter die guten zu rechnen. .IV. Pommern. — Koͤslin. Der taͤgliche Regen in diesem Monate war der Aerndte des Roggens, der, wo nicht ganz vorzuͤgliche Behandlung eintrat, theilweise ausgewachsen ist, aͤußerst hinderlich. Hiernaͤchst trat un⸗ unterbrochenes warmes Wetter ein. Dieses besteht noch, und die Aerndte, die sehr ergiebig ausfäͤllt ist in vollm Gange. — Stralsund. Die anhaltenden Regeng Ke und die vielem Stuͤrme haben den Feldfruͤchten im Gan⸗ zen großen Schaden zugefuͤgt, indem dadurch das Ein⸗ aͤrndten derselben sehr aufgehalten und in mehreren Ge⸗ genden der Roggen in Stroh weich geblieben ist, der Weitzen und die Gerste eingeknickt, auf dem Halme theil⸗ weise ausgeschlagen in den Hocken ausgewachsen, und saämmtliche Kornarten besonders aber der Weitzen ausge⸗ fallen sind. Die seit mehreren Tagen eingetrene guͤnstige Witterung, hat indeß das Einbringen des Winterkorns
sehr befoͤrdert, so, daß solches jetzt groͤßtentheils in den
Scheunen liegt. Auch geht seit einigen Tagen das ein⸗ aͤrndten des Sommerkorns gluͤcklich von statten. So viel sich jetzt uͤbersehen laͤßt, ist der Aerndte⸗Ertrag im Allgemeinen gut ausgefallen. Die Wiesen versprechen ebenfalls beim zweiten Schnitt einen ziemlich ergiebigen Ertrag, jedoch besorgt man, daß das Futter sehr leiden wird, da sie mit Wasser angefuͤllt sind. V. Schlesien. — Breslau. Die Aerndte, welche in den hoͤheren Gebirgs⸗Gegenden erst im September beginnen kann, ist in dem platten Lande bis auf einen
geringen Theil von Hafer beendet, und, obgleich anfangs
durch haͤufige Strichregen verzoͤgert und erschwert, doch im Ganzen gut und trocken eingebracht worden. Sie ist bei allen Getreide⸗Gattungen so reichlich ausgefallen, daß es an vielen Orten noͤthig wird, Schoben zu setzen, weil es in den Scheunen an Raum fehlt. In Hinsicht des Koͤrner⸗Ertrages laͤßt sich noch nichts bestimmen. Bei dem hie und da vorgenommenen Probe⸗Drusch hat
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8 ve.. stattgesch große Verschiedenheit gezeigt.
der Oder vom Schock nur 1 bis 1 ½ cheffel, diesseits der Oder 22 sgedroschen worden.
ben, daß ch minder mehlreich als sonst sey. Hie und da scheint
6 Sommer⸗Getreide durch
ejetzt an ffeln,
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Im Ohlauer Kreise
B. sind jenseits
Scheffel und daruͤber Beim Roggen will man bemerkt er nicht nur leichter an Gewicht, sondern
die Naͤsse und Kaͤlte im gelitten zu haben. Gleich nachtheilig wirkt haltende Duͤrre auf Flachs, Kraut und Kar⸗ und die Grummet⸗Aerndte duͤrfte sehr gering Schon jetzt mangelt es an manchen Orten Rindvieh an gruͤner Futterung; ja es tritt sogar asser-Mangel in einigen Gegenden ein. — Liegnitz. je Aerndte ist groͤßtentheils beendigt und gehoͤrt zu den egneten. Das Obst ist gut gerathen. Die Witterung ir auch dem Gedeihen der Feld⸗ und Garten⸗Fruͤchte r zutraͤglich. — Oppeln. Die Vorarbeiten zur Herbst⸗ nsaat haben schon begonnen, da bei der fuͤr die Aerndte tso guͤnstig gewesenen Witterung beinahe saͤmmtliche etreide-Arten haben eingebracht werden koͤnnen. Es aͤtigt sich indessen die fruͤher gehegte Vermuthung mer mehr, daß naͤmlich beim Roggen die Aerndte in nsicht der Schockzahl sehr reichlich, in Hinsicht des rner⸗Ertrages aber weniger ergiebig ausfaͤllt. VI. Posen. — Posen. Dem Einbringen der dfruͤchte, ist die im Laufe des Monats statt gehabte re veränderliche Witterung nicht nachtheilig geworden, ch mit Bestellung der Aecker zur Winter⸗Saat so weit die Aerndte gestattet, fortgefahren. Die Weitzen⸗ und oggen⸗Aerndte ist uͤberall beendigt, die des Sommer⸗ etteides aber groͤßtentheils erst angefangen. Das Re⸗ tat der Aerndte wird im Allgemeinen auch in Ruͤck⸗ † der Gartenfruͤchte und besonders den Kartoffeln sehr stig seyn, nur Kraut 1 den vom Mehlthau gelitten, nnd die Obst⸗Aerndte hin und wieder wegen der zur Bluͤthezeit statt gefun⸗ en trocknen Witterung fehlgeschlagen. Die Grum⸗ Aerndte verspricht bessern Ertrag als die Heu⸗Aerndte. Bromberg. Der viele Regen ist dem Sommer⸗
uͤhjahre
zfallen.
treide und Heu⸗Aerndte auf den einschnittigen Wie⸗
hat auch die Roggen⸗ und Weiz⸗ Aerndte zum Nachtheil des Landmanns aufgehalten. am 8ten d. M. in der Gegend von Zydowo, im eise Gnesen gefallener Hagel hat nicht unbedeutenden aden angerichtet. 115
VII. Sachsen. — Magdeburg. Die ersten zwei ittheile des Monats zeichneten sich durch stets abwech⸗ d regnichte aber dabei groͤßtentheils warme Witte⸗ g aus. An den uͤbrigen Tagen war das Wetter voll⸗ men heiter und schoͤun. Jene Witterung wirkte auf Vegetation sehr guͤnstig, veranlaßte aber in den seit
Anfange des Monats begonnenen Aerndte⸗Arbeiten en wesentlichen Aufenthalt, und hatte den Nachtheil, die Fruͤchte nicht allenthalben trocken eingebracht den konnten, und man in einigen Gegenden dem swachsen des Korns vorzubeugen nicht im Stande
nachtheilig geworden,
gr. Das fruͤher versaͤumte wurde aber bei der spaͤter⸗
eingetretenen guͤnstigen Witterung nachgeholt, und es t sich daher im Allgemeinen annehmen, daß die jetzt ahe vollendete Getreide⸗Aerndte im Winter⸗Getreide
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und Kohl hat in einigen Ge⸗
Felde gemaͤhet stehen gebliebenen.
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vzn e 8 . 78 8 18 1. vorzuͤglich gut, im Sommer⸗ Getreide mittelmaͤßig gut ausgefallen ist. Von der Grummet⸗Aerndte steht eben⸗
falls ein reichlicher Ertrag zu erwarten. Die Obst⸗Aerndte wird nur mittelmaͤßig ausfallen. — Merseburg. Der
haͤufige Regen in diesem Monate war den Aerndte-⸗Ar⸗ beiten sehr hinderlich. Dessen ungeachtet ist die Aerndte
in diesem Augenblicke in den meisten Gegenden fast be⸗ endigt, und schon von allen Seiten her ruͤhmt man ihren
Ertrag besonders im Winter⸗Getreide. Eben so vortreff⸗ lich als das Getreide ist der Flachs gerathen, und die Herbstfruͤchte besonders die Kartoffeln versprechen eine
ausgezeichnete Aerndte.
Die Wiesen sind von Neuem .
mit hohem schoͤnen Grase bewachsen, und so wird die
Grummet⸗Aerndte das ersetzen, was in den Elb⸗- Mul⸗
de⸗- Luppe⸗ und Elster⸗Gegenden durch die letzte Ueber⸗ 86
schwemmung an Heu verloren gegangen ist. — Erfurt.
Waͤhrend des verflossenen Monats verging kein Tag ohne Regen, so, daß mit Grund das Auswachsen der bereitis
geschnittenen Winterfruͤchte und das Lagern der noch auf
dem Halme stehenden zu befuͤrchten war. Nach heftigen 1 Wiudstoͤßen trat indessen in den letzten Tagen trocknes
selbst heißes Wetter ein, so daß die Aerndte hat gluͤck⸗
lich vor sich gehen koͤnnen, sie faͤllt fast allgemein sehr
gut aus. Fuͤr die Besoͤmmerung, Garten und Futter⸗ Gewaͤchse war die Witterung aͤußerst guͤnstig, und ein
Theil der Sommerfrucht wird bei fortdauerndem schoͤnen 8
Wetter bereits eingebracht. VIII.
Westphalen. — Muͤnster. Die Roggen⸗ Aerndte mit welcher man am Schlusse des Monats Ju⸗ lius schon vorangeschritten war, ist durch die nasse Wit⸗
terung außerordentlich verspaͤtet und kaum am Monats⸗
Schluß vollendet worden. naß eingefahren werden muͤssen, und vieles war bei der
stets herrschenden warmen Witterung auf dem Felde
ausgewachsen. Waͤhrend indeß aus einigen Gegenden
Fast uͤberall hat das Getreide
uͤber den daraus erwachsenden Nachtheil große Klage ge⸗ fuͤhrt worden, wird solcher aus andern und den meisten
Orten als nicht sehr bedeutend dargestellt, so daß der
Schaden im Ganzen genommen als sehr erheblich nicht 18
zu betrachten seyn duͤrfte. Die bestimmteren Nachrich⸗ ten uͤber den Ertrag des Roggens werden erst spaͤter ein⸗ gezogen werden koͤnnen. Weitzen, Hafer und Gerste, mit deren und der Sommerfruͤchte Einaͤrndtung man gegen⸗ waͤrtig noch beschaͤftigt und wozu die jetzige Witterung
sehr guͤnstig ist, sollen von dem Regen weniger gelitten Auch mit dem Ausfall des Buchweitzens ist man
haben. zufrieden, wogegen uͤber den des Flachses besonders des fruͤh gesaͤeten fortwaͤhrende Klage gefuͤhrt wird, wenn gleich diesem letztern die Naͤsse nicht geschadet haben soll. Im Kreise Ahaus hat man mit dem Bau der hier bisher wenig bekannten Hirse den Anfang gemacht und an mehreren Orten hat dieselbe ein vortheilhaftes An⸗ sehen. Der hin und wieder gefallene Hagel hat den Gartenfruͤchten merklichen Nachtheil verursacht. — Min⸗ den. Die unter guͤnstigen Aussichten angefangene Aerndte wurde durch den heftigen Regen uͤberall gehemmt. Die
wenigen Fruͤchte welche voreilige Landwirthe hastig ein⸗
scheuerten, sind zum Theil auf den Boͤden ausgewachsen; und hin und wieder traf dies Loos auch die auf dem
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Gluͤcklicherweise hat