Rangoon unter Segel gegangen. Ueber die Operationen dieser Expedition hatte man keine späͤteren Berichte als vom 28sten Maͤrz, an welchem Tage unsere Truppen Gowhaty, die Hauptstadt von Assam, besetzt hielten, da der Feind in der Nacht vorher alle Verpfaͤhlungen bei dieser Stadt und 8- soosah auf seine arkungen zuruͤckgezogen hatte.
eaza hatte man aus Bassorah erfahren, daß ein Korps von 8000 nubischen Sklaven, von Nhumed Pascha Hakin aus Mekka befehligt, bei Eseer ein hart— näͤckiges Gefecht mit den Beduinen gehabt habe, wo⸗ bei 200 Mann und drei Sirdars von Eseer getoͤdtet und 300 Mann zu Gefangenen gemacht sind.
Nach dem Schreiben eines Schiffskapitains, wel⸗ cher am 16. August Demerari verließ, befuͤrchteten die dortigen Einwohner einen abermaligen Aufstand der Ne⸗ ger, wahrscheinlich wegen des schwachen, vertheidigungs⸗ losen Zustandes der Kolonie, indem unter den europaͤi⸗ schen Truppen der Tod so starke Verheerungen angerich⸗ ret hatte, daß nur 17 Mann dienstfaͤhig waren, und die Miliz die Wachen beziehen mußte. 8
Unsere Blaͤtter sind uͤbrigens sehr leer an politischen Mittheilungen, und fuͤllen deshalb ihre großen Kolumnen, neben den Annoncen und ausfuͤhrlichen Gerichts-Ver— handlungen, zum Theil mit alten Anekdoten an, hin und wieder auch mit ganz grundlosen Geruͤchten, denen je⸗ doch die zuverlaͤssigeren Blaͤtter die Schluß⸗Bemerkung hinzufuͤgen, daß sie solche blos um deshalb in der gan⸗ zen Ausfuͤhrlichkeit mitgetheilt haͤtten, um sagen zu koͤn⸗ nen, daß sie von alle dem nicht ein Wort glaubten.
Hannover, 15. Okt. Se. Koͤnigl. Hoh. der Her⸗ zog von Cambridge, General⸗Gouverneur des Koͤnigreichs, haben sich von Kassel am 10ten d. M. nach Numpen⸗ heim begeben, wo die Frau Herzogin K. H. 1* 22 Prinzen und der Prinzessin von Cambridge, “ Durchlaucht dem Landgrafen Friedrich von Hessen, Sich
A.“ Petersburg, 5. Okt. Ueber das troizkische Graͤnz⸗Zollamt sind im verwichenen Jul. aus der Bu⸗ charei durch die kirgisische Steppe auf 684 Kameelen, russischen und asiatischen Kaufleuten zugehörige Waaren in 1378 groͤßern und kleinern Ballen, und aus 2. Festung Swerinogolow ein Frachtwagen mit 3 Ballen angekommen. 8
Im selbigen Ze Graͤnz⸗Zollamt aus
itraum sind auf dem orenburgischen der Stadt Chiwa gerade durch die kirgisische Steppe 127 Kameele mit 235 Ballen verschie⸗ dener Waaren, bestehend in halbseidenen, baumwollenen und wollenen Fabrikaten, Pelzwerk, getrockneten Beeren, gesponnener und roher Baumwolle, eingegangen.
Blr Portugall. Die Etoile theilt aus Lissabon vom 29. Sept. folgende Nachrichten mit: Es ist hier eine große Anzahl Brasilier angelangt, welche in Portugall eine Zuflucht gegen die gewaltsamen Maßregeln der re⸗ volutionairen Regierung suchen. Mehrere derselben sind vor der Einschiffung ihrer ganzen Habe beraubt. worden und befinden sich int einer bemitleidenswerthen Beduͤrf⸗ tigkeit. Se Maj. der Koͤnig haben sich daher selbst an die Spitze einer Unterzeichnung zur Unterstuͤtzung dieser
Sir William A'Court, der neue englische Ministe am hiesigen Hofe, ist am 24sten eingetroffen, und ha ee. die gebraͤuchlichen Besuche gemacht und e pfangen. b 1 Spanisches Amerika. Die Gazetta von Mu drid enthaͤlt, wie der Aristarque berichtet, folgende Nac richten: Man meldet aus Lima vom 24. Maͤrz, daß Be livar so eben zu hoͤchst gewaltthaͤtigen Maßregeln ge schritten ist. Als er einsah, daß er sich in dieser Hauyt stadt durchaus nicht halten koͤnne (er ist sonach also dos zu der Zeit wirklich im Besitz derselben gewesen), nach dem er den Hafen und die Festung Callao verloren, ga er Befehl zur Pluͤnderung derselben. Die Verraͤthe Martinez und Ganara vollstreckten diesen Befehl m allzu puͤnktlich und die ungluͤcklichen Einwohner werdae lange daran zu denken haben, wie sich aus den Berit ten und Manifesten des Marquis Torre-Tagle ergiesnt Mehrere Staͤdte wuͤrden dieselben Drangsale erlitte haben, wenn nicht der Oberst Navajos, Kommanden der peruanischen Lanziers, mit edlem Sinne sich de
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Auftrages energisch verweigert haͤtte. — Zur Bestaͤtigun alles dessen, was uͤber den dermaligen, fuͤr das Mutta land guͤnstigen Zustand der Dinge in Peru bekannt g.
aus Rio Janeiro vom 14. Jul. mit, den eine glaud wuͤrdige Person an einen Freund geschrieben. In die sem Briefe heißt es unter andern: man kann mit vie ler Wahrscheinlichkeit behaupten, daß vor Ende diesen J. die Koͤnigl. Spanische Fahne im ganzen Koͤnigrei Peru wehen wird, weil nach den Ereignissen von Lima Canterac, wie man weiß, seinen Marsch nach Truypil richtet, welches Bolivar geraͤumt hat, weil ferner Olang so schleunige Bewegungen macht, daß er, wie man melß schon Cordova erreicht hat, und weil endlich die Un nehmung des Generals Freyre gegen die Chiloe⸗Inst 1111“
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Breslau, 10. Okt. Ueber den Ausfall des . abgehaltenen diesjaͤhrigen Herbst⸗ Wollmarkts ist fg gendes mitzutheilen: Was zunaͤchst die Wollschur selh betrifft; so hat man von den Schaͤferei⸗Besitzern ü durchgehends die Klage gehoͤrt, daß der Mangel ü hinrelchender guter Weide als Folge des ungewoͤhnlit trocknen Sommers, den nachtheiligen Einfluß auf die Wolle gehabt habe, daß sie nicht gewachsen, sondern kan geblieben sey; daher denn auch die Schaafe das nich gegeben haben, was sie sonst gegeben haben wuͤrden, sü sogar manche Heerde deshalb gar nicht geschoren wor⸗ den, sondern bis zum Fruͤhjahr zur Einschur geblieben. — Die Produktion anlangend, so läßt sich deren Erho⸗ hung aus der Herbstschur an fuͤr sich wenig beurtheilen, und die zu sammelnden Erfahrungen muͤssen daher der Fruͤhjahrsschur vorbehalten bleiben. Doch ist in dem verflossenen Herbstmarkt nicht unbemerkt geblieben, daß die Wolle groͤßtentheils gut gewaschen gewesen, und die Producenten es sich im allgemeinen fortwaͤhrend ange legen seyn lassen, in der Schaafzucht nicht zuruͤckzukom⸗
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men. — Was hiernaͤchst die Quantitaͤt der zum Ver
widersetzt und die Erfuͤllung des erhaltenen abscheuliche
macht worden, theilt das genannte Blatt einen Briß.
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auf gekommenen Wolle betrifft, so unterliegt es keinem zweifel, daß am diesjaͤhrigen Herbst⸗Wollmarkt circa 200 Centner weniger als am vorjaͤhrigen Markt auf em Platze allhier gewesen, denn wenn man annimmt, auf der hiesigen Stadt⸗Wage Pfd. abgewogen worden ö 2r. vom letzten Fruͤhjahr-Markte an einschuͤriger Wolle ciraa 45 als unverkauft auf den Platz gelegt worden und )h nach ungefaͤhrer Schaͤtzung zum Verkauf anhero gekom⸗ men sind, welche auswaͤrts ge— wogen worden, so ergiebt sich
eine Total⸗Summe von.. die im vorjaͤhrigen Herbstmarkte angenommene Summe der auf dem hiesigen Platz zum Ver⸗ kaufe gelegenen Wolle war. g erscheint sonach die obige Behauptung als gerechtfertigt.
Die Preise anlangend, so haben sich solche in fol— nder Art gestaltet:
Von der einschuͤrigen Wolle hat die feinste 90 bis b0, die mittelfeine 70 bis 85 Rthlr. gegolten. Von r Sommerwolle aber die extra⸗feine 65 bis 70, mit⸗ lfeine 50 bis 60, ordinaire 40 bis 47 und polnische bis 55 Rthlr.
Auch sind einige Posten zweischuͤrige Winterwolle f dem Markte gewesen, wovon der Ctnr. mit 50 bis Kthlr. verkauft worden ist. “
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Auslaͤnder sind wenige hier gewesen und einige au pestphalen sich hier eingefundene Wollkaͤufer hatten sich on am 1sten Markttage wieder von hier entfernt, da
lkeine so feine Wolle, als sie suchten, gefunden ha⸗
Von denen aus Sachsen hier gewesenen Kaͤufern t der Kaufmann Karl aus Luckenwalde das bedeu⸗ dste Geschaͤft gemacht. Derselbe hat 600 Centner ge— ft, und wuͤrde noch mehr gekauft haben, wenn noch che Sorten, wie er gesucht, vorhanden gewesen waͤren. Wieviel die hiesigen mit Wolle handelnden Kauf⸗ ate von der fuͤr Rechnung auswaͤrtiger Haͤuser einge⸗ iften Wolle ins Ausland senden werden, laͤßt sich ge⸗ nwaͤrtig noch nicht ermitteln, da sie gewoͤhnlich die gedshos Einkaͤufe erst sortiren und auf's neue ver⸗ en. Die Preise haben sich waͤhrend der Markttage cht auffallend veraͤndert, obgleich verschiedene Verkaͤu⸗ es am 2ten Tage zu bereuen schienen, die ersten aͤufer nicht festgehalten und fuͤr das erhaltene Gebot sgeschlagen zu haben. Ein großer Theil hat mit den rjaͤhrigen Preisen vorlieb genommen; der groͤßere heil hat 1 bis 5 Rthlr. mehr als vor. Jahr erhalten, d nur sehr wenige haben gegen den vorjaͤhrigen Preis as verlohren. Unverkauft ist gar nichts geblieben, denn wenn auch Abende des letzten Wollmarktstages noch eine Quan⸗ aͤt Wolle feil stand, so hat sie doch auch ihren Abneh⸗
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— Danzig. Am 3ten August d. J. hat die feierliche Verlegung der Kathedral⸗Kirche und des Dom⸗Kapitels von Kulmensee nach Pelplin statt gefunden, und der Bischof von Mathy vom Bisthum von Kulm feierlich Besitz genommen.
Am 20. Sept. ward zu Elbing die, von der dorti⸗ gen Juden-Gemeinde mit einem Kosten⸗Aufwande von ungefaͤhr 10,000 Rthlr. neu erbaute Synagoge eingeweiht.
Koblenz. Obgleich die letzten Tage des Augusts und einige Wochen des Septembers durch ihre warme Witterung wieder einige Hoffnung wegen der Weinlese anfachten, so wurde dieselbe doch durch die kalten Naͤchte und eingetretene rauhe Witterung vereitelt, und es ist sogar wahrscheinlich, daß in der Nacht vom 28. zum 29. September in den Ebenen der Frost vielen Schaden ge⸗ than hat.
Nach allen eingegangenen Berichten giebt es ent— weder gar keinen Wein, oder einen noch schlechtern als Koͤln. Der niedrigste Wasserstand im Rhein be— trug am 18. August 9 Fuß 6 Zoll, der hoͤchste am 2ten Sept. 13 Fuß 5 Zoll.
Wegen des anhaltenden Regenwetters konnte fuͤr die Gemeinde⸗Wege nicht alles geschehen, was man sonst in dieser Jahreszeit dafuͤr gethan haben wuͤrde. Wegen des hohen Wasserstandes mußten auch die Arbeiten an der Werftmauer im hiesigen Sicherheits⸗Hafen eingestellt werden. 8
Das Geschaͤft der Ersatz⸗Aushebung fuͤr das stehende Heer pro 1824, ist in den ersten Tagen des Monats September beendigt worden. Ueberhaupt nimmt man mit Vergnuͤgen wahr, wie sich immermehr die oͤffentliche
deinung ausbildet, daß die dreijaͤhrige Militair⸗Zeit, besonders fuͤr junge Leute vom Lande, eine Bildungs⸗ Schule sey, die auf das ganze kuͤnftige Leben derselben, vortheilhaft zu wirken nicht verfehlen werde.
Liegnitz. Der Leinwandhandel ist noch immer im Steigen, und nirgends findet unter den Webern und Spinnern wirkliche Noth mehr statt. Nach Hamburg und Bremen sind bedeutende Quantitaͤten von Linnen⸗ Waaren abgesetzt worden und noch immer gehen neue Bestellungen ein. Aus Landeshut und Schmiedeberg sind im abgewichenen Monat fuͤr 178,936 Rthlr. ver⸗ schiedene Leinwand versandt worden. 1.“
Auch das Tuchgeschaͤft scheint mehr Umfang gewin⸗ nen zu wollen und man erwartet guten Absatz auf der Leipziger Michaelis⸗Messe. Die hiesige Ruffersche Tuch⸗ Manufaktur arbeitet im gewoͤhnlichen Umfange. Die an kleinen Gewaͤssern liegenden Muͤhlen stehen und an vielen Orten herrscht Mahlnoth, der auch die groͤßeren Mecshes an den Landfluͤssen nicht ganz abhelfen
nnen.
Magdeburg. Zu Salzwedel siel die 2 bis 3 jaͤh⸗ rige Tochter des Schumachers Muͤller in den Jetze⸗Fluß, und war schon eine Strecke fortgeschwommen, als der Handarbeiter Johann Christoph Wolff mit Gefahr des eigenen Lebens das Kind gluͤcklich rettete. Das Lobens⸗ werthe dieser Handlung wird dadurch erhoͤht, daß der Wolff, obgleich er sich eine starke Erkaͤltung zugezogen,
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dennoch eine Belohnung anzunehmen verweigerte. E812 J 8 v“