1824 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 28 Oct 1824 18:00:01 GMT) scan diff

Koͤnigl. Regierung das vorsichtige Festlegen einiger solcher Hunde veranstaltet worden, um den Folgen dieses Bisses naͤher auf die Spur zu kommen. Es ist mehr als wahr⸗ scheinlich, daß nicht alle kranke Füͤchse die wirkliche Toll⸗ wuth haben. Dagegen ist es aber auch gewiß, daß ei⸗ nige damit befallen sind, und daß sich ihr Biß mittheilt. Schon im Fruͤhjahr war im Herzogthum Nassau ein ge⸗ bissener Ochs mit allen Zeichen der Wasserscheu toll ge⸗ worden, und nicht laͤngst hat man ein aͤhnliches Beispiel zu Arenberg, bei Ehrenbreitstein, statt gehabt. Man fand naͤm⸗ lich vor kurzem daselbst in einem Stalle einen todten Fuchs liegen und an einer Kuh verschiedene Bißwunden. Letztere wurde an mehrere Ketten gelegt, und vorsichtig beobachtet. Nach einiger Zeit wurde sie von der Wuth in einem solchen Grade befallen, daß man ein Loch in der Wand machen mußte, um sie zu erschießen.

Uebrigens sind von Seiten der Koͤnigl. Regierung Jagden gegen die Fuͤchse angeordnet, so wie auch ver⸗ fuͤgt worden, daß in jedem Dorfe ein Paar geladene Flinten bei sicheren Leuten zum Toͤdten derselben bereit stehen sollen; ferner, daß die Hunde angelegt, und alle die man frei im Felde laufen sieht, niedergeschossen wer⸗ den. Endlich sind auch die Einwohner des rechten Rhein⸗ Ufers wegen des Genusses von Wildprett theils gewarnt, theils so viel wie moͤglich gesichert auch der Verkauf des⸗ selben vom rechten auf das linke Rhein⸗Ufer untersagt worden.

Magdeburg. Sehr erfreulich ist es, wie aufs neue mehrere Kreise in diesem und im Erfurter Regierungs⸗ Bezirke ihren Patriotismus und lebhafte Theilnahme an dem Institute der Landwehr dadurch bethaͤtigt ha⸗ ben, daß von ihnen im Laufe dieses Jahres nachstehende freiwillige Geldbeitraͤge zur Verschoͤnerung der Landwehr geleistet worden sind, naͤmlich: fuͤr das 1ste Bataillon (Stendaler) 26ͤsten Landwehr⸗Regiments, vom Stenda⸗ ler Kreise 200 Rthlr., vom Gardelegener Kr. 300 Rthlr., zusammen 500 Rthlr.; fuͤr das 2te Bataillon (Burger) desselben Regimentes, vom Magdeburger Kr. 150 Rthlr., vom 1sten Jerichower Kr. 187 Rthlr. 6 Sgr., vom 2ten Jerichower Kr. 151 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., zu⸗ sammen 488 Rthlr. 28 Sgr. 6 Pf.; fuͤr das 3te Ba⸗ taillon (Neuhaldenslebener) desselben Regimentes, vom Neuhaldenslebener Kr. 90 Rthlr., vom Wanslebener Kr. 82 Rthlr., vom Kalber Kr. 86 Rthlr. 15 Sgr., vom Wollmirstaͤdter Kr. 35 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., zu⸗ sammen 293 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; fuͤr das 2te Ba⸗ taillon (Muͤhlhausener) 27sten Landwehr⸗Regimentes, vom Muͤhlhausener Kr. 83 Rthlr. 16 Sgr. 7 Pf., vom Heiligenstaͤdter Kr. 18 Rthlr., vom Nordhausener Kr. 100 Rthlr. 15 Sgr. 7 Pf., zusammen 202 Rthlr. 2 Sgr. 2 Pf.; fuͤr das 3te Bataillon (Erfurter) desselben Re⸗ gimentes, vom Erfurter Kr. 155 Rthlr. 15 Sgr.; Summa aller Beitraͤge 1640 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf. Merseburg. In Weißenfels ist nach dem Bei⸗ spiele der Staͤdte Halle, Naumburg und Wittenberg eine Sparkasse errichtet worden.

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Schiffe. Die

des hiesigen Regierungs⸗Bezirkes eine Neben⸗So bemerkt haben. Stettin. In Swinemuͤnde sind im Septembe⸗ 64 beladene Schiffe eingegangen und 60 beladene Sch ausgegangen. Unter den ersteren befanden sich 38 „. ßische und das von der Koͤnigl. Seehandlung befraqhe Schiff „der Mentor,“ und unter letzteren 39 preußs aupt⸗Eingangs⸗Artikel waren 9882 6G Asche, 2426 Ctnr. Kaffee, 12,719 Ctnr. Farbe⸗H 8388 Ctnr. Talg, 6766 Ctnr. roher Zucker, 2818 . raffinirter Zucker. Die vorzuͤglichsten Ausgangs⸗Arz waren, außer 24,247 Schfl. Getreide verschiedener; mehrere Sorten Nutzholz und 3149 Ctnr. roher Zin Wenn gleich der Oder⸗Handel, wie in den vegf senen letzten Jahren, noch immer stockt, so ist doch zu leugnen, daß mehrere preußische Schiffe in Fahrt und von fremden, vorzuͤglich englischen Schiffen, m ger Frachten nach pommerschen Ostsee⸗Haͤfen in die Jahre gebracht sind. Dieses Ereigniß ist guͤnstig wird recht dankbar erkannt, und ist lediglich eine 9 des mit England unterm 2ten April d. J. geschlose Handels⸗Vertrages. 1

Berlin, 25. Okt. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Aachen 3 Rthlr.; Breslau 1 Rthlr.; Danzig 3 ¼ R. Duͤsseldorf 3 ½⅞ Rthlr.; Elbing 3 Rthlr.; Frankfurt a. M Fl. Fuß) 2 ½ Rthlr.; Frankfurt a. O. ☚¶ Rthlr.; Gloga Rthlr.; Halle 1 Rthlr.; Hamburg (in Golde a 5 R. 2 ⅞˖ Rthlr.; Koͤnigsberg 4 ½ Rthlr.; Konitz 2 ½¾ Rthlr.; bus ½½ Rthlr.; Krossen 3 Rthlr.; Leipzig 2 v½⅞ Rthlr.; L. 1 Rthlr.; Luͤbeck (in Golde à 5 Rthlr.) Rthlr.; deburg 1 Rthlr.; Marienwerder 4 ½ Rthlr.; Nuͤrnbe Fl. Fuß) 3 ½ Rthlr; Posen Rthlr.; Prag (20 Fl. 8 Rthlr.: Reichenbach 1⸗Rthlr.; Rostock (in Golde à 9 7 1182 Teghng 1 ¾ Frhir Se 15 Rthlr.; St

in Golde) 1 ½ r.; Warschau 5 Rthlr.; Wien

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Koͤnigliche Schauspiele,.

„Mittwoch, 27. Okt. Im Opernhause, zum male: Semiramis, große Oper in 3 Abtheilungen dem Franzoͤsischen von Castelli. Musik von Catel.“ lets von Telle.

Wegen fortdauernder Unpaͤßlichkeit der Mad. 6 baum kann die Oper: Fernand Cortez, nicht gyut , g 9 b

Donnerstag, 28. Okt. Im Schauspielhause: Großpapa, Lustspiel in 1 Aufzuge. Hierauf zum et male wiederholt: Die Schule der Alten, Lustspiel 11A6AA“ .

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Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr./ Wind Witterun A. 275117 [4+ 78 870 sS. O. Sternbt, angene F. 272117 + 7°0 870 S. H. gebr. Hmbhanj⸗ M. 27010 ¾ 4 11 3¾1 700 trüb, lau, Wind

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25. Okt. 26. Okt.

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I. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Berlin, 28. Okt. Vorgestern den 26sten dieses, urde das hohe Geburtsfest J. M. der Kaiserin Mut⸗ r, um 10 Uhr Vormittags, durch russischen Gottes⸗ enst in der Kapelle des Koͤnigl. Schlosses feierlich be⸗ angen. Außer der Großfuͤrstin Kaiserl. Hoh. wohnten emselben Se. Maj. der Koͤnig, die Prinzen und Prin⸗ ssinnen des Koͤnigl. Hauses, die hier anwesenden emden Prinzen, saͤmmtliche Hofstaaten und die hier Frolichen Russen bei. Sie vereinten ihre ir hebete fuͤr die Erhaltung und das Wohlseyn dieser er⸗ lönen Monarchin an diesem, beiden Nationen so wich— gem Tage. Mittags war große Tafel in Charlotten⸗ rg, bei welcher Se. Maj. der Koͤnig die Gesundheit hro Maj. der Kaiserin ausbrachten. Abends war bchauspiel auf dem dortigen Schloßtheater.

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Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Hofrath, octor medicinae Eisfeld zu Potsdam, den Rothen dler-Orden dritter Klasse, dem Landrentmeister Gro⸗ emann, bei der Regierungs⸗Haupt⸗Kasse zu Marien⸗ verder, dem Ober⸗Foͤrster Siemenroth, zu Linden⸗ usch im Regieruugs⸗Bezirke Marienwerder, das Allge⸗ eine Ehrenzeichen erster Klasse, und dem bei dem Marstall⸗Fourage⸗Magazin in Potsdam angestellten rovisionair Sonnenburg, das Allgemeine Ehren⸗ eichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet. G

Den Kaufleuten und Fabrikanten Deinhard und Tesche zu Koblenz, welche mehrere im Auslande er⸗ undene zu Holz⸗Arbeiten dienende Vorrichtungen ein⸗ zufuͤhren beabsichtigen, ist auf die alleinige Anfertigung nd Benutzung der zum Ziehen der Federn und Nuten eu zusammengesetzten Maschine, insbesondere aber auf den neu und eigenthuͤmlich eingerichteten Wagen dersel⸗ ben und, die daran angebrachte Vorrichtung zum Fest⸗ halten der Hoͤlzer, nach der davon gegebenen zu den Akten des Handels⸗Ministeriums genommenen Zeichnung nd Beschreibung, ein vom 19. Sept. c. an, 10 Jahr

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den 28sten Oktober 1824.

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ertheilt worden.

II. Zeitungs⸗Nach 1 ichten.⸗ 28 oEo11144244*

Paris, 20. Okt. Der Koͤnig hat dem Fuͤrsten von Hohenlohe Privat⸗Audienz ertheilt und im Minister⸗ welcher bis nach 3 Uhr dauerte.

Unsere heutigen Blaͤtter geben uͤber den vorgestri⸗ gen Besuch Sr. Maj. im Invalidenhause ausfuͤhrliche Nachricht. Im Wagen des Koͤnigs, zur Seite Sr. Maj. befand sich Se. K. H. der Dauphin, auf dem Ruͤck⸗ sitz saßen die Herzoͤge von Grammont und von Polignac, jener Kapitain der Garden, dieser erster Stallmeister Sr. Maj. Der Wagen fuhr an einer, dem Haupt⸗Ein⸗ gange der Kirche gegenuͤber eigens erbauten Bruͤcke vor, woselbst Se. Maj. von dem Gouverneur, Marquis von Latour Maubourg, an der Spitze des Generalstabes em⸗ pfangen wurden; der Geistliche des Invalidenhauses und die Schwestern von St. Vincent de Paula harrten Sr. Maj. am Eingange der Kirche, in welche Se. Maj. ge⸗ fuͤhrt wurden, und das Domine salvum fac regem an- hoͤrten. 18ns

Der Koͤnig begab sich sodann nach dem Speisezim- mer der Officiere die eben beim Mittagsmahl waren. Se. Maj. ergriffen ein Glas Wein und tranken „auf das Wohl der Herren Officiere und aller Invaliden.“ Sodann stiegen Se. Maj. in den Hof hinab, wo alle Unter⸗Officiere und Gemeinen aufgestellt waren. Der Koͤnig ging durch alle Glieder, zog sodann ein Verzeich⸗ niß aus der Tasche rief 10 jener Veteranen unseres mi⸗ litatrischen Ruhms namentlich auf, und stellte ihnen ei⸗ genhaͤndig das Kreuz der Ehrenlegion zu mit den Wor⸗ ten: Ihr habt es durch euere Leistungen verdient; Ich habe es euch selbst geben wollen. Der tausendfach wie⸗ derholte Ruf: Es lebe der Koͤnig! ertoͤnte daraus.

Der Koͤnig besuchte darauf die Kranken⸗Anstalt, und die Baͤckerei und gab uͤber die vorherrschende gute Ord⸗ nung seine Zufriedenheit zu erkennen. Es war drei

Viertheil auf 4 Uhr als Se. Maj. das Haus verließen,

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