nur so nebenbei mitwirke; uͤberhaupt zieht er das Ku⸗ riren des Viehes, welches ihm nach seiner Versicherung auch mehr Geld eingebracht hat, der Behandlung kran⸗
ker Menschen weit vor. 1 Die ganze Bildung dieses gewoͤhnlichen Pferde⸗ Knechts laͤßt auch in der That nichts von ihm erwarten. Er ist der Sohn eines Bauern im Herzogthum Sach⸗ sen, erhielt den nothduͤrftigen Schulunterricht, huͤthete als Kind das Vieh, und vermiethete sich spaͤteryin als Knecht. Der zufaͤllige Besitz eines im Jahre 1767 von einem Quacksalber herausgegebenen Buchs, welches ver⸗ schiedene Recepte gegen Krankheitszufaͤlle bei Menschen und Vieh, und einige Bemerkungen uͤber mehrere Kraͤu⸗ ter enthielt, gab ihm zunaͤchst Veranlassung, bei dem Vieh und hiernaͤchst auch bei Menschen sein Heil zu ver⸗ suchen. Außer dem Gebrauche von Vitrioloͤl, Salmiak⸗ Spiritus, Fischthran, Baͤrenfett, Decoct von Birken⸗ RNinde u. s. w. betastete er die entbloͤßten krankhaften Theile mehr oder minder unsanft, bekreuzte sie gewoͤhn⸗ lich, und murmelte seinen Spruch dreimal her. Dieser lautete, nach Verschiedenheit der Krankheit, folgender⸗
maßen: Boͤses Wesen, ich sage Dir, daß Du sollst vergehen hier, im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen!A
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oder 8 Brand, ich sage Dir, daß Du sollst stehen still u. s. w. oder Verstopfung, ich sage Dir, daß Du sollst vergehen hier u. s. w. MNiiccht weniger benetzte er oͤfters mit seinem Spe⸗⸗ chel die Haͤnde und Finger, ehe er den leidenden Theil betastete, spuckte letzteren an, kratzte ihn mit seinen Naͤ⸗ geln blutig, steckte dem Kranken die Zunge in den Mund, oder spuckte solchen wohl gar in den Hals. UHZeber den Standpunkt und die Glaubwuͤrdigkeit des Grabe laͤßt sich auch nach den von ihm selbst er⸗ zaͤhlten abentheuerlichen Geschichten und unter andern auch schon aus der folgenen urtheilen: der Kopf einer Tageloͤhner⸗Wittwe war vom Krebse so angegriffen, daß die Gurgel, beide Backen, beide Ohren und das Genick eg waren; durch seine Behandlung sind die Ohren und die Gurgel wieder gewachsen, und sie ist bis auf ein Fleckchen an der Schulter vollkommen geheilt. 8 1 Unter diesen Umstaͤnden ist dem Grabe auf Aller⸗ hoͤchsten Befehl fernerhin das innerliche und aͤußerliche Kuriren, selbst unter Zuziehung und Genehmigung eines approbirten Arztes, so wie das mißbraͤuchliche Anrufen deaes Namen Gottes bei den erwaͤhnten Beschwoͤrungen untersagt, und zugleich das Koͤnigliche Ministerium der Geistlichen⸗, Unterrichts⸗ und Medicinal⸗Angelegenheiten ermaͤchtigt worden, jedem Arzte, welcher sich bei seinen Kuren etwa des Grabe bedienen sollte, die Civil⸗Praxis zu untersagen. 1 Eine ausfuͤhrlichere Nachricht uͤber den Gang der stattgefundenen Verhandlungen werden die betreffenden vpissenschaftlichen Journale liefeerkrkr.
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11116“n Weechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗ Berlin, 29. Okt. London 3 Mon. à 6 Rthlr. 19 ¾ G. — Hamburg 2 Mon. à 150 ¼ pCt. kurz 151 ½ pCt. — An sterdam 2 Mon. à 143 ⅞ pCt., kurz 144 pCt., — Parst Mon. à 81 3 vCt., — Augsburg 2 Mon. à 103 ¼ pCt., . Frankfurt a. M. 2 Mon. à 102 ½⅞ pCt., — Wien in 20 Pr. Mon. à 103 ¾ vCt., — Breslau 2 Mon. 98 ¼¾⁄ vCt., Brieseu — Leipzig Uso 103 pCt., Geld ohne Briefe. — Stnaatz Schuld⸗Scheine à 89 ¾ pCt. Briefe, 89½ pCt. Geld. — Prt. mien⸗Staats⸗Schuld⸗Scheine à 146 pCt. Briefe. — Prenj Engl. Anl. von 1818 à 6 ¾ Rthlr. à 101 ¾ pCt. Briefe.— Banko⸗Obligationen bis incl. Lit. H. à 90 ¾ pCt. Briefe. Kurm. Obltigationen mit lauf. Coup. à 85 ⅜ pCt. Briefe. Neum. Int. Scheine mit lauf. Coup. à 85 ¼ pCt. Briefe. Berliner Stadt⸗Obligationen 3 102 ½ pCt. Briefe, 101¾ p,. Geld. — Koͤnigsberger Stadt⸗Obligationen à 84 ¾ pCt. Brjeil⸗ — Danz. Stadt⸗Obligationen in Thl. Z. p. 2. Jul. 10. 23 pCt. Briefe. — Desgl. in Gl. Z. v. 2. Jul. 10. à1 pCt. Briefe. — Westpreußische Pfandbriefe à 86 ½ pCt. Brit⸗ — Westpreuß. vorm. Poln. Anth. Pfandbriefe à 84 p0. Briefe. — Großherzogl. Posensche Pfandbriefe à 89 ½⅞ g Briefe. — Ostpreußische Pfandbriefe à 86 ⅞ pCt. Briefe. Pommersche Pfandbriefe à 101 ¼¾ pCt. Briefe. — Kur⸗ M Neumaͤrksche Pfandbriefe à 101 ¾ pCt. Briefe. — Schlesisgehtuh Pfandbriefe à 103 ½ pCt. Briefe. — Pommersche Domcthlh Pfandbriefe à 104 pCt. Geld. — Maͤrkische Domain. Pfean briefe à 104 pCt. Geld. — Ostpreuß. Domain. Pfandoör à 102 pCt. Briefe. — Ruͤckstaͤndige Coupons der Kurmalls à 25 pCt. Briefe. — Desgl. der Neumark à 24 pCt. Bris⸗ — Zins⸗Scheine der Kur⸗ und Neumark à 26 pCt. Brit — Holl. Dukaten alte à 18 ¾ pCt. Briefe. — Friedrichen à 15 ⅞ pCt. Briefe, 14 ⅞ pCt. Geld. — Diskonto 1 ½ a2 M à 4 v½ „Ct. Briefe und Geld. — 5pCt. Norwegische Arnl der Hamb. Avista⸗Kours 150 „Ct. p. C. 99 pCt., Geld Briefe. — 6pCtige Norweg. Anleihe p. C. 105 pCt. ”” 104 ⅞½ p Ct. Geld. — 5p Ctige Oesterr. Obligationen pi 99 ¼ pCt., — Wiener Bank⸗Aktien p. C. 798 pCt. — Ojꝛe⸗ reich. Obligattonen in Loosen à 100 Fl. p. C. 153 ½ — Oesterreichsche Parttal⸗ Obligationen à 250 Fl. p. gi 132 ½ pCt., Verkaͤufer und ohne Frage. — Russ. Instrihtts⸗ nen p. C. a 88 pCt. Briefe, 87 3½ vCt. Gelld.
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Koeoͤnigliche Schauspiele.
DSonnabend, 30. Okt. Im Schauspielhause: 9s Vorposten, Schauspiel in 5 Abtheil., von H. Claum.
Sonntag, 31. Okt. Im Opernhause: Die Wie ner in Berlin, Posse mit Gesang in 1 Aufzug, C. v. Holtei. (Mad. Seidler: Louise v. Schlingen. Hierauf: Kiaking, großes Ballet in 3 Abtheilungm
von Titus.
Im Schauspielhause: Fridolin, Schauspiel in 529
theilungen, von F. v. Holbein.
Wind] Witterung⸗ S. W. Regen, Sternbli
b Buaromete Therm.] Hygr.
F. 270 9, + 6 ¼*] 899 S. W. trüb, Wind. M. 27 9, 14. 7 ½ 64“° [S. W. Sterublicke, Wic 1 . MRedakteur John.
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