lich eingenommenen Haupt⸗Seestadt) haben unsere Trup⸗ ven 81 Stuͤck schweres Geschuͤtz gefunden. 8 en Vor dem Ausbruche der Feindseligkeiten zwischen dem birmanischen Reiche und der ostindischen Kompag— nie (im Januar 1823) sendete der Hof von Ava eine Gesandtschaft an den Hof von Cochinchina um densel⸗ w in sein Interesse zu ziehen, und eine engere Ver⸗ chließen. Diese Gesandtschaft, deren Haupt⸗ Hr. Gibson, Sohn eines Englaͤnders aus und deren Gefolge sich auf 70 Personen nicht, indem sie von der,
1I1I11“
person ein
1 reiche vwar das Ziel belief, erreichte zu betie ,, ichcen des Hofes von Ava durchschauenden Re⸗ gierung von Cochinchina nicht einmai bis zur Hauptstadt gelassen, sondern nach 9 monatlichem Aufenthalte in Nieder Cochinchina, obwohl unter ehrenvoller Behand⸗ 8 lung, unverrichteter Sache wieder abziehen mußte. Durch die bei dieser Gesandtschaft angestellt gewesenen Perso⸗ nen sind jedoch manche interessante Notizen uͤber die dermaligen Verhaͤltnisse jeues wenig bekannten Landes zu uns gelangt. Der gegenwaͤrtige Koͤnig von Cochin⸗ china scheint einen gewissen Stolz darin zu setzen, die Sitten und die Politik des chinesischen Hofes und Rei⸗ ches nachzuahmen und legt daher eine unverhohlene Ab⸗ neigung gegen alle auswaͤrtigen Verhaͤltnisse und Frem— den an den Tag. Das Christenthum darf nun nicht mehr oͤffentlich gepredigt werden, er will keine katholi⸗ schen Bischoͤfe ferner um sich sehen, wie der vorige Koͤ⸗ nig that; und die Franzosen, welche so lange in diesem Koͤnigreiche gewohnt haben, schicken sich nun zur unver— breise an. 1 zügl e, 2 dem Hofe des Koͤnigs, sondern auch an den Hoͤfen der Statthalter (oder Vice⸗Koͤnige) von Tunhin und Cambodscha herrscht ungemeine Pracht und
bee; Person von der erwaͤhnten Gesandtschaft giebt
Eine . einen authentischen Bericht von einer sonderbaren und
teten Entdeckung, welche ein gewisser Hr. Diard 8 5 Cochinchina gemacht hat. Dieser Englaͤnder fand auf einer Reise zwischen den suͤdlichen und noͤrdlichen Pro⸗ vinzen von Cochinchina ein Volk, das sich zur Hindu⸗ Religion bekennt. Es ist der sogenannte Loi⸗Stamm, „Einwohner des Landes, der sich vom Kap St. Jakob bis zu den dreizehnten oder vlerzehnten Grad noͤrdlicher Breite erstreckt. 1 genwaͤrtig auf die gebuͤrgigten (innern) Theile des Lan⸗ des beschraͤnkt, indem die Kuͤste von den Cochinchinesen oder Annamesen, der erobernden Nation, bewohnt wird. Hindu⸗Tempel und Bilder kommen in dem eben erwaͤhn⸗ ten Gebiete ziemlich haͤufig vor, und Hr. Diard soll dem Vernehmen 58g. Isch amnbee und Originale von densel⸗ mitgebracht haben. h Zußoige 88 Proklamation des Marquis von Ha⸗ stings vom 11. Sept. werden auf der Insel Malta Ma⸗
gazine zum Entrepot fuͤr alle daselbst zum Transit einge ,
henden Waaren errichtet. Ausgenommen sind: alle Ge⸗ treidearten, Mehl und Schießpulver, die bei der Abla⸗ dung einen Zoll zahlen muͤssen, der aber bei der Wieder⸗ Ausfuhr verguͤtet wird. .— 1
Aaf Lloyds ist die Nachricht eingegangen, daß ein spanisches Geschwader aus 1 Fregatte, 2 Korvetten und
8 — .
Dieser Volksstamm ist ge⸗
8
“ e“ 5 Kauffahrteischiffen bestehend, das Kastel St. Juan de Ulloa mit frischer Mannschaft und Munitton versehen habe. Die Zahl der daselbst befindlichen Truppen wird auf 600 Mann angegeben; nach andern Nachrichten sol⸗ len beinahe 2000 Mann in die Festung geworfen wor⸗ den seyn. Der Gouverneur, General Lemaur, hat auf alle in die Bai von Sacrificios einlaufenden Schiffe eine starke Abgabe gelegt. Der zu Vera⸗Cruz residirende brit⸗ tische Konsul hat den Admiral Halstead ersucht, ein brit⸗ tisches Kriegsschiff an der Kuͤste kreuzen zu lassen, um den englischen Handel zu beschuͤtzen; auch hat derselbe das Kommitté von Lloyds aufmerksam darauf gemacht, allen Schiffen die Weisung zu geben, so lange der ge⸗ genwaͤrtige Zustand der Stadt noch daure, nicht nach Vera⸗Cruz, sondern nach Alvarado zu segeln.
Der vormalige Praͤsident zu Pernambuco, Manoel
de Carvalho Pais d'Andrade hat zur Widerlegung der
Geruͤchte, die hinsichtlich seines Benehmens daselbst in Umlauf sind, eine mit Aktenstuͤcken begleitete Erklaͤrung in unsere Blaͤtter einruͤcken lassen. Er habe, sagt er, die reinsten Absichten gehabt, den ihm vom Volke bei seiner Ernennung gegebenen Auftrag treu zu erfuͤllen. Er habe sich nicht an Bord des englischen Kriegsschiffes gefluͤchtet, sondern auf seiner Ruͤckfahrt mit einem Boot, um die Vertheidigung in Recife fortzusetzen, haͤtten die Bootsfuͤhrer, aus Furcht, von den bestaͤndig auf sie feuernden Kaiserlichen umgebracht zu werden, sich durch⸗ aus geweigert, in den Platz zuruͤckzukehren, und ihm seye nichts uͤbrig geblieben, als an Bord des Tweed zu fah⸗ ren und Kommodore Jewett die (bekannten) Kapitula⸗
tions⸗Vorschlaͤge zu schicken (die Gen. Lima verwarf).
Zum Beweise, daß es fruͤher nur bei ihm gestanden, sein
Leben zu retten, legt er die ihm am 23. Aug. vom Ad⸗
miral Cochrane Maranhao vorgeschlagenen, aber damals von ihm verweigerten Bedingungen bei, wornach den Haͤuptern des Widerstandes freier Abzug mit ihrem Ei⸗ genthum und allen Bewaffneten Amnestie zugesichert worden, wenn die Unterwerfung am 28sten geschehen wuͤrde.
Kassel, 19. Nov. Die Wetrra hat nach den bis jetzt eingegangenen Nachrichten keinen besondern Scha⸗ den gethan. Die Doͤrfer Wendershausen und Vach stan⸗ den ganz unter Wasser, und die Kommunikation von Witzenhausen nach Heiligenstadt und Goͤttingen war voͤl⸗ lig gehemmt, daß die Landstraße streckenweise 4 bis 5 Fuß unter Wasser stand.
Nachrichten aus Hanau vom 17. Nov. melden Fol⸗ gendes: Nach einem seit einigen Tagen fast ununter⸗ brochenen anhaltenden Regen, der wie in Stroͤmen vom Himmel fiel, hat der durch den hohen Wasserstand des Rheins ohnehin stark angelaufene Main endlich eine Hoͤhe erreicht, daß er seine Ufer welt uͤberstieg, den bei unserer Stadt in denselben sich ergießenden Kinzigfluß stemmte, und mit diesem zugleich alle Niederungen un⸗ serer ganzen Umgegend in einer nnuͤbersehbaren Weite uͤberschwemmte. Da die oberen Gegenden des Mains in jenen Tagen mit uns gleiche Witterung hatten, so schwollen alle kleineren b dort her in seinem Lauf aufnimmt, ebenfalls zu wilden Stroͤmen an, und trugen nach allen Seiten wohin si
8—9 8 .
Fluͤsse und Baͤche, die er von
ch ausbreiteten, Gefahr und Verheerung. Die Fluth am so schnell und heftig, daß sie mehrere Bruͤcken zer⸗ rte, Menschen, die in einzelnen Haͤusern im Freien vohnten, der Lebensgefahr aussetzte, und in Zeit von 2 Stunden alle Post⸗Verbindung dermaßen unterbrach, aß die hierdurch nach Erfurt gehende Diligence vorge⸗ tern von hier nicht weiter befoͤrdert, sondern zuruͤckge⸗ alten werden mußte, und erst gestern nach Gelnhausen bgehen konnte. Der erste Schrecken und die Angst bei jeser so schnell eingebrochenen und in dieser Jahreszeit ngewoͤhnlichen Wassernoth erzeugte am vorgestrigen Morgen manche, Gottlob ungegruͤndet befundene Ge⸗ üͤchte von Ungluͤck an Menschen und Vieh. Seit der
acht von vorgestern auf gestern und bis zum heutigen Tage ist nun das Wasser des Mains und der Kinzig pinder um vieles gefallen, und von den uͤberschwemm⸗ en Gegenden zum Theil zuruͤckgetreten, so daß wir hof⸗ en duͤrfen, uns bald von jeder Gefahr und Ungluͤck bieder ganz befreit zu sehen.
Aus der Schweitz, 15. Nov. Das Apellations⸗ Gericht in Lausanne hat durch eine neue am 1. Nov. lassene Straf⸗Sentenz, den ordinirten Geistlichen, Oli⸗ jer, wegen sektirischem Unfug und Verletzung des neuer⸗ ich gegen Sektirer⸗Versammlungen ergangenen Gesetzes, beger Landesverweisung und Kostenzahlung ver⸗ rtheilt. 4
Der Staatsrath des Standes Waadt hat dem be⸗ unnten Joseph Schmid, welcher seit geraumer Zeit die eitung des Pestalozzischen Instituts in Iserten besorgt atte, aus bewegenden Gruͤnden den laͤngeren Aufent⸗ alt im Kanton untersagt, und ihm innerhalb einiger Pochen denselben zu raͤumen befohlen.
Den beiden Dampfbooten, dem Wilhelm Tell und dem Winkelried, die seit etlichen Monaten rivalisirend den
Genfersee befahren, soll nun ein drittes beigesellt wer⸗ en, das gleich dem Winkelried, Reisende und Waaren ufnehmen wird, und fuͤr dessen Erbauung in Ouchy die interzeichnung eroͤffnet ist.
Spanien. Aus Madrid vom 11. Nov. theilt die toile folgende, auf außerordentlichem Wege erhaltene achrichten mit:
Der Koͤnig und die Koͤnlgl. Familie befinden sich och im Escurial.
Ein in der Madrider Zeitung bekannt gemachtes oͤnigl. Dekret enthaͤlt nachstehende Bestimmungen: Da ortdauernd Beschwerden uͤber das Benehmen erhoben verden, welches die zu der revolutionairen Armee gehoͤ⸗ ig gewesenen Officiere, trotz der durch das Amnestie⸗ Dekret vom 1. Mai d. J. ihnen angedtehenen Wohlthat, ch zu Schulden bringen; so befehlen Se. Maj.: 1) Die beneral⸗Kapitains sollen den fraglichen Officteren alle
dem Dienst der Kavallerie oder der Artillerie taugli⸗ hen Pferde, welche der sogenannten konstitutionellen Ar⸗ ee gehoͤrt haben, entziehen. 2) Mit den Pferden sol⸗ n zugleich auch alle Geschirre und Zubehoͤr genommen bderden. 3) Diese Bestimmungen finden keine Anwen⸗
zung auf Officiere, welche anerkannt Subsistenzmittel
esitzen und denen die Pferde rechtmaͤßig zugehoͤren. Ein anderes Dekret enthaͤlt Vorschriften uͤber den Untericht in den Seminarien, welche unter Leitung der
Erzbischöfe und Bischofe stehen. Die geistliche Zucht soll darin nach den Vorschriften des Tridentinischen 8-ce
im Kapitel de Reformatione hergestellt werden.
Der offentliche Unterricht ist der Gegenstand der be⸗ sonderen Aufmerksamkeit Sr. Maj. gewesen. Durch das Dekret vom 14. Okt. sind die Grundlagen der allgemei⸗
nen Studien⸗Organisation festgestellt. Diese Organisa⸗
tion ist das Resultat der Arbeiten der zu dem Ende von * — ernannt gewesenden
Kommission. Der Koͤnig hat den Druck des neuen 8.
anbefohlen, damit Jedermann, der geschickt ist, seine
Sr. Maj. im Monat Juli d. J.
Meinung in einer so wichtigen Angelegenheit abz
sie zur rechten Zeit i Sitne- Irgr Eeen; Portugall. Nach Mittheilungen, welche der Lon⸗
doner Courier aus der Lissabonner Zeitung macht, sind
am 25sten daselbst revolutionaire Machinationen entdeckt
und gluͤcklich vereitelt worden. Die letztgenannte Zeitung
vom 29. Okt. enthaͤlt daruͤber folgendes: „Wir haben Anstand genommen, von dem was sich in der Nacht von 25sten in hiesiger Stadt begeben, und eine Menge wi⸗
dersprechender, zum großen Theil abgeschmackte Geruͤchte veranlaßt hat, Erwaͤhnung zu thun, weil wir diesen Ge⸗ genstand nicht eher, als bis wir von der Wahrheit der zu
machenden Mittheilungen uͤberzeugt waͤren, beruͤhren moch⸗ Nunmehr, da wir genaue Auskunft zu erlangen im Stande gewesen, koͤnnen wir unsern Lesern die Nach⸗ richt ertheilen, daß die Bewegung, welche in jener Nacht— statt gefunden, dadurch veranlaßt worden ist, daß die “ Regierung sich in die Nothwendigkeit versetzt sah, die Verhaftung mehrerer Individuen anzuorbnen, welche, durch revolutionairen Wahn irre geleitet, Raͤnke der ver⸗ Wir koͤnnden
ten.
brecherischesten Art angesponnen hatten. jetzt ruhig seyn, da ihre boͤsen Anschlaͤge gluͤcklich ent⸗ deckt worden und da diejenigen, welche darin verwickel
waren, verhaftet sind, und unverzuͤglich verhoͤrt werden, die
fuͤr schuldig befundenen aber demnaͤchst die verdiente Be⸗ strafung empfangen sollen. Mitten in dem Schmerz, wel⸗ chen wir daruͤber empfinden, daß noch einige ausgeartete Portugiesen unter uns sind, welche auf Stoͤrung der oͤf⸗ fentlichen Ruhe sinnen, haben wir doch den Trost, ver⸗ E““ aller Korps der hiest⸗ gen Garnison sich bei dieser Gelegenheit so gezeigt hat, wie er von Truppen, die ihrem Koͤnig und dem Lande
sichern zu koͤnnen, daß der Geist
treu sind, zu erwarten ist. Alle Korps haben sich in ei⸗
ner so wuͤrdigen Weise benommen, daß sie die Ausdruͤcke, welche von dem Kriegs⸗Minister in dem von uns mit⸗:
getheilten Tagesbefehl mit Recht an sie gerichtet sind,
verdient haben
8
Die Rhein⸗Ueberschwemmun b an der Tages⸗Ordnung, und verursachen auch in hiesiger
8 “
n sind leider
g
“
Beonn.
Gegend großen Schaden. In der Nacht vom 30. zum
31. Okt. erfolgte zuerst ein so ploͤtzliches Steigen, daß
der Fluß aus seinen Ufern trat, die angraͤnzenden Fel⸗ der und Weingaͤrten uͤberschwemmte, in der Stadt in
viele Haͤuser drang, und deren Erdgeschosse und Keller
mit Wasser fuͤllte. Das Wasser stieg, abgerechnet einige Tage, wo es etwas zu fallen schien, immer fort, bis zum 16. Nov.