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. 1“ 41A141A1XAAXA4AXXAX“ Brruͤssel, 19. Nov. Wegen einer Sr. Maj. dem Koͤnige zugestoßenen leichten Unpaͤßlichkeit haben heute, ungeachtet des Geburtstages J. M. der Koͤnigin, keine Festlichkeiten bei Hofe statt gefunden, doch wurde dieser frohe Tag hier in der Stadt, wie in den uͤbrigen Staͤd⸗ ten des Reichs, aufs festlichste begangen. N 1 Noch immer hegt man aͤngstliche Besorgnisse wegen des hohen Wasserstandes aller Fluͤsse. Der Leck ist be⸗ deutend gestiegen und mehrere ihn umgebende Deiche ind so beschaͤdigt, daß kein Wagen mehr daruͤber fahren ann. In und um Herzogenbusch hatte man am 15ten einen schr hohen Wasserstand. Die Binnenlaͤnder von Orthen, Empel, Alem, Maren, Kessel ꝛc. sind so schnell unter Wasser gesetzt worden, daß die Bewohner nicht einmal ihre Habseligkeiten zu bergen vermochten. Nach Berichten aus Amsterdam war auch der Y so angeschwol⸗ len, daß die Keller und niedrigen Theile der Stadt un⸗ ter Wasser gesetzt wurden. Vom Helder schreibt man, daß die See in der Nacht vom 14ten auf den 15ten d. M. so hoch angeschwollen gewesen sey, als man es sich bei Menschengedenken nicht zu erinnern wisse.
Nymwegen, 19. Nov. Die Waal war gestern Morgens bis auf 21 Fuß 11 Zoll angewachsen, ist aber heute einige Zoll gefallen. Vorgestern Morgens begann das Wasser uͤber den Hoy'schen Deich, oberhalb unserer Stadt, zu laufen, der einen Polder von 1100 holl. Morgen deckt. Alle Bemuͤhungen, der gaͤnzlichen Ueber⸗ schwemmung di fruchtlos. — Die Maas war gestern 18 Fuß 8 ½⅞ Zoll gestiegen. Schon bei der Hoͤhe von 16 ½ Fuß hatte sie sich uͤber alle Felder bis nach Herzo⸗
enbusch ꝛc. ergossen, wo es hoͤchst traurig aussehen muß. ie Posten von Groningen und Herzogenbusch sind aus⸗ geblieben.
Aus der Schweitz, 11. Nov. Wassernoth in den ersten Tagen des Monats durch Ue⸗ berschwemmungen und Bergschlipfe in manchen Schweitz⸗ zer⸗Kantonen fuͤr Ungluͤck und Schaden gebracht hat, ist
egen die ungleich viel groͤßeren und traurigeren Ver⸗ eerungen, die in so vielen Gegenden Deutschlands und rankreichs statt gehabt haben, geringfuͤgig zu nennen. Pn erwaͤhnen darum nur kuͤrzlich: den Durchbruch eines
einzigen noch mangelhaft erfundenen Linthdamms gegen
Tuggen, fuͤr das Linthwerk selbst nicht sehr schaͤdlich,
das uͤbrigens
einen Bergschlipf zerrissene und unterbrochene Land⸗ straße von Horgen nach Zug, die vermuthlich fuͤr eine zweckmaͤßigere und gesichertere Straßen⸗Anlage die Veranlassung wird; große Risse, die in der Nacht auf den 3. Nov. bei Krinau im Toggenburg, etwa zehn Juchart Waldung gaͤnzlich verdorben haben; große Na⸗ gelfluthbloͤcke, die dabei zum Vorschein kamen, werden einem Erdbebeben, das man verspuͤrt haben will, noch mehr als der Durchnaͤssung zugeschrieben; naͤchst Sar⸗ gans, bei Vild, hat ein bedeutsamer Erdrutsch vom Gonzenberg, ein Haus und Scheune sammt drei Men⸗ schen erdruͤckt; in Graubuͤnden ereigneten sich mehr⸗ fache Erdschlipfe, und auch dort buͤßte, zwischen Saas
nnd Kuͤblis, ein Mann mit mehreren Stuͤcken Vieh,
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dieses Polders Einhalt zu thun, waren zu Grave bis auf
Was die große
seine Kraft und Staͤrke auch in dieser un⸗ gewoͤhnlichen Wassergroͤße erprobt hat; ferner die durch
theilungen:
1111XAXA“A“ Zerstoͤrtem Haus und Stall das Leben ein. † Bernischen Amte Interlachen war das ansehnllche Pfanm Dorf Brienz mit Untergang bedroht. Am 3. Nov. gen Abend hatte ein Erͤschlipf den Abfluß der Gewi ser in den See gehemmt; an vierzig Jucharte ghte Land siud verschuͤttet, und eine aus sechs Personen †h stehende Haushaͤltung, die sich aus dem Einsturz dr henden Hause zu Schiffe retten wollte, ging, mit Au nahme der geretteten Mutter, in den tobenden Fluth nter. RNom, 6. Nov. Am 2. d. besuchte der h. Vat begleitet von 15 Kardinaͤlen und vielen Praͤlaten de Kollegium romanum, und wohnte der Eroͤffnungs⸗RNe der Vorlesungen bei; Er besprach sich huldvoll mit d Professoren, und munterte sie zur eifrigen Thaͤtigk in ihrem muͤhsamen Berufe auf. Der Kardinal de Gregor wurde am verflossenen Sonntag vom Kardinal⸗ Legata praͤchtig bewirthet, und besah mehrere oͤffentliche Anst ten. Am 12ten reiste er nach Toskana ab. — Am. 9te kam der Koͤnigl. Franz. Bothschafter beim h. Stuhl, de Zentog von Laval⸗Montmorency hier an, machte an onnerstag dem Kardinal⸗Legaten seine Aufwartung und setzte am Freitag seine Reise nach Rom fort. Neapel, 29. Okt. meinde Vacarizzo ein fuͤrchterliches Ungewitter aus. De
Blitz fuhr in ein Haus, und toͤdtete einen 14jaäͤhrigen
Knaben an der Seite seines Vaters, der unverletzt bliet⸗ — Gestern ging nahe am Hafen ein Schiffer⸗Fahrzeug zu Grund. Ungeachtet aller angewandten Bemuͤhungen
konnte keiner der darauf besindlichen Menschen gerettet
werden.
Spanien. Folgendes ist nach dem Journal von
Valencia die Eidesformel fuͤr die Koͤnigl. Freiwillligen
in Murcia:
„Ihr schwoͤret zu Gott und gelobet dem Koͤnig, auf eurem Boden nicht zu erlauben noch zuzulassen eine an⸗ dere Religion als die roͤmisch⸗katholisch⸗apostolische, welche sie den letzten Tropfen eueres
ihr bekennet, und fuͤr
Blutes zu vergießen? — Ja, wir schwoͤren es.“ „Ihr schwoͤret zu Gott und gelobet dem Konig,
auf euerem Boden nicht zu erlauben noch zuzulassen den
nichtswuͤrdigen konstitutionellen Kodex, welcher am 19.
Maͤrz 1812 zu Cadix publicirt worden, ihn zu verab⸗ scheuen von ganzem Herzen und seiner Wiederherstel⸗ lung auch mit Vergießung eueres letzten Blutstropfens
sich zu widersetzen? — Ja, wir schwoͤren es.“ 1
„Ihr schwoͤret zu Gott und gelobet dem Koͤnig,
Ihm treu zu seyn und seine geheiligten Rechte als un umschraͤnkter Beherrscher zu vertheidigen, Kammern aber,
oder irgend eine andere Beschraͤnkung nicht zuzulassen; mit Vergießsung eueres letzten Blutstropfens? Ja, wit schwoͤren es“
Der oͤsterreichlische Beobachter enthaͤlt folgende Mit
Konstantinopel, 25. Okt. Ankunft des Kapudan Pascha in den Dardanellen, und der Mangel zuverlaͤssiger Nachrichten von den Bewegun⸗ gen und Schicksalen der Flotten in der letzten Septembers, und der ersten Woche des Oktobers, hatten
111““ . 4 .
ypti bveischs Fre. Das Admiralsschiff sollte allein, ohne Segel
aft gesprent oder im er Ismael Gibraltar, oder beide gefangen, endlich die
Am 6. d. brach uͤber die Gah
Die unvermuther:
Haͤlfte des
Erzuͤhlunge von großen die tuͤrkische sowohl als die che Flotte betroffenen Unfaͤllen, Eingang und Glau⸗
Masten eingelaufen, der Kapudan Pascha in die eeen Meer ertrunken, Ibrahim Pascha
den Flotten, bis auf wenige zerstreute Truͤmmer, ver⸗ chtet seyn. Wir wissen jetzt zuverlaͤssig, daß dies alles
dichtet war. 8 Der Kapudan Pascha war, nach dem bei Andros
2* 27sten ihm zugestoßenen heftigen Sturm, in den letz⸗
Tagen des Septembers mit dem groͤßten Theil seiner, d einer Division der aͤgyptischen Flotte, deren zweite diwision im Meerbusen von Budrun zuruͤckblieb, im safen von Mitylene eingelaufen, ohne irgend ein Ge⸗ ht geliefert zu haben. Dort erhielt er den Befehl des zultans, sich mit den vom Sturm am meisten beschaͤ⸗ gten Schiffen nach den Dardanellen zu verfuͤgen, und brahim Pascha das Ober⸗Kommando zu uͤbergeben. uf diesen Befehl ging er am 4. Okt. mit 12 bis 15 hchiffen von Mitylene ab, und langte am 7ten, ohne gend einen Unfall, in den Dardanellen an. Der Koͤn gl. Großbrittannische Botschafter Lord Strangford, der n 12ten Konstantinopel auf einem Kauffahrteischiffe rlassen hatte, um von den Dardanellen aus auf der egatte Medina seine Reise nach Triest fortzusetzen, attete dem Kapudan Pascha auf seinem Dreimaster
15ten einen Besuch ab, und hatte eine lange Unter⸗ dung mit ihm.*) Er erhielt auch bei dieser Gelegen⸗ it von den zahlreichen auf den tuͤrkischen Schiffen als sefangene befindlichen, nach ihrer eigenen Aussage sehr behandelten griechischen Officieren, mehrere interes⸗ unte Aufschluͤsse uͤber den wahren Verlauf des diesjaͤh⸗ igen See⸗Feldzuges. G B Nach Berichten ans Smyrna, die bis zum 18. Okt.
en, lag die ottomanische Flotte seit der Entfernung „Kapudan Pascha, 75 Segel stark, unter Ibrahim Hascha's Kommando, bei der Festung Mitylene vor An⸗ t, waͤhrend ungefaͤhr 60 griechische Fahrzeuge seit den esten Tagen des Oktober bei der Felseninfel Venetiko in der Suͤdspitze von Scio) sie zu beobachten schienen. me6ten hatte zwischen den ruͤrkischen und griechischen Schiffen in den Gewaͤssern zwischen Mitylene und Scio, ornehmlich bei Kap Karaburnu eine heftige Kanonade att, die den ganzen Tag hindurch dauerte, aber zu inem Resultate fuͤhrte. Bei Einbruch der Nacht, vom en auf den 7ten, setzten die Griechen ihre Brander in bewegung. Zwei einzelne Schiffe, eine tunesische Po⸗ ere von 20 Kanonen, und 1b on Follieri, in der Naͤhe von Smyrna, zu ihrer Flotte oßen wollten, geriethen, vom Winde getrieben, mit⸗ n in die griechischen Eskadre. Nach den Berichten ser Griechen wurden beide durch ihre Brander zerstoͤrt, ich Briefen aus Smyrna hingegen, von ihren eigenen nfuͤhrern, und zwar die
d. Okt., worin es heißt: „Ueber das Schicksal des Kapudan ascha selbst, war man in Konstantinopel am 20. Okt. noch
ngewißheit!“ (Allg. Ztg. vom 14. Nov.) 8 v vecttl 8 1 1 Gcarbat Anmerl. d. österr. Beob.
eine aͤgyptische Brigg, die,
Brigg, nachdem sie auf den ) Man vergleiche hiermit ein Schreiben aus Odessa vom
Strand gelaufen, in Brand gesteckt. Dies war 1.
Explosionen laͤngs der Kuͤste von Smyrna, und weit im Meere gehoͤrt wurden, und welcher zu so viel ausschweifen⸗ den Erzaͤhlungen von Vernichtung der tuͤrkischen Seemacht Anlaß gegeben hat.) — Am 7ten hoͤrte man abermals in Smyrna eine lebhafte Kanonade, die bis um Mittag fortdauerte. Nach hier eingegangenen (tuͤrkischen) Be⸗
richten haben die Griechen dabei zehn Fahrzeuge verlo⸗
ren. In ihren eigenen Berichten wird dieses Umstandes zwar nicht, aber auch keines Vortheils, den sie ihrer Seits davon getragen haͤtten, erwaͤhnt.
Diese Berichte stimmen in den Hauptangaben mit 8. Oktober kein namhaftes Seegefecht, viel weniger eine vorgefallen ist: und es laͤßt sich mit vieler Wahrschein⸗
genden Tagen nicht statt gehabt hat, da man in Smyrna
am 18. Okt. nichts davon wußte. 1
Ueber die kuͤnftige Bestimmung der aͤgyptischen Flotte sind bis jetzt nur unverbuͤrgte Geruͤchte im Um⸗ lauf. Das Wahrscheinlichste moͤgte wohl seyn, daß sie sich bei Rhodus koncentriren, und dort weitere Befehle,
ten wird. In jedem Falle koͤnnte sie auf Kandia uͤber⸗ wintern, da diese große Insel gegenwaͤrtig durch die fen ist. 1 Obgleich die ottomannischen Flotten keinesweges in den Zustand versetzt sind, in welchem sie unter den Haͤnden der Fabelschreiber erscheinen, so ist doch nicht zu verkennen, daß dieser Feldzug, da, außer der
viele große Zuruͤstungen deuteten, zur Ausfuͤhrung ge⸗
*) Der oben angefuͤhrte Artikel aus Odessa sagt: „Au- genzeugen des in der Nacht vom 6ten zum 7ten statt gefun-⸗ denen großen Brandes der Flotte stimmen alle dahin uͤberein, daß n wenige Schiffe dem allgemeinen Verderben entron⸗ nen sind!“
Wir haben bereits fruͤher bei äͤhnlichen Gelegenheiten bemerkt, daß, wie es auch hier wieder der Fall ist (s. den am Schlusse dieses Artikels abgedruckten Bericht des Kapitain Müan die Dienstberichte, welche die griechischen Behoͤr⸗ den selbst in ihren Zeitungen bekannt machen, jedesmal den unwiderleglichsten Beweis der Unwabhrheit saͤmmtlicher aus den truͤben Quellen der Privat⸗Korrespondenten geschoͤpf⸗ ten, und uͤber Europa verbreiteten Nachrichten liefern. Wenn man das, was jene griechischen Berichte uͤber die im jetzigen Feldzuge von ihren Brandern wirklich ausgefuͤhrten Zersto⸗ rungen melden, zusammenstellt, so ergiebt sich folgendes Resultat: Am 17. Aug bei Samos: zwei tripolitanische Kor⸗ vetten — eine tunesische Brigg. Am 10. Sept. bei Stancho⸗ Eine aͤgyptische Brigg — eine tunesische Fregatte oder Kor⸗ vette. In der Nacht vom 6. zum 7. Okt. Eine tunesische Polakre — eine aͤgyptische Brigg. — Zusammen 7 Kriegs⸗ Fahrzeuge. Von der unter dem unmittelbaren Kommando des Kapudan Pascha gestandenen Flotte ist nicht ein einziges
Schiff verloren gegangen. Anmerk. d. österr. Beob.
*) Dieser Bericht wird im naͤchsten Blatte der Staats⸗
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Zeitung nachgeliefert werden. 1
naͤchtliche Vorfall, wovon der Kanonendonner und die
den ünsrigen voͤllig uͤberein. Sie beweisen, daß bis zum der mit so großer Zuversicht angekuͤndigten Katastrophpen lichkeit annehmen, daß dergleichen auch in den naͤchstfola⸗
es sey von Alexandria, es sey von Konstantinopel erwarrt Uebermacht des Pascha von Aegypten gaͤnzlich unterwor⸗,
Zerstö⸗ b 6 rung von Psara, keiner der Hauptschlaͤge, worauf so