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8 “ “ stieg der Rhein zu einer Hoͤhe, die er in rerzeit fruͤher niemals erreicht hat. De Noth, welche hierdurch in der hiesigen Rhein⸗ gegend sich verbreitete, ließ schon ahnen, von welchem Umfange die Bedraͤngniß und Gefahr in den niedern eingedaͤmmten Becken des Moͤrsischen und Clevischen Sebietes seyn werde. Leider geben die jetzt eingehenden wI Nachrichten zu erkennen, daß die Wirklichkeit die fruͤ⸗ heren Besorgnisse uͤbersteigt. Eine uͤberschwemmte Flaͤ⸗ Ichhe von beinahe 35 ◻ Meilen, von mehr als 40,000 Menschen bewohnt, bietet seit laͤnger als drei Wochen eein betruͤbendes Bild des Elendes und des Jammers dar. Mehrere Staͤdte und Doͤrfer standen ganz, und stehen zum Theil noch jetzt unter Wasser. 1“ Noch laͤßt sich zwar die Masse der Beschaͤdigungen an zerstoͤrten Gebaͤuden, zu Grunde gegangenen Vieh, fortgeschwemmter und verdorbener Frucht, verlorenen Wintervorraͤthen, verheerten Gaͤrten und Saaten nicht uübersehen; erst nach dem Zuruͤcktreten des Wassers wer⸗ dden die Behoͤrden theilen koͤnnen. Doch laͤßt sich jetzt schon nicht verken⸗ naen, daß, wenn die Flut am Oberrhein das Verderben reißend herbeifuͤhrte, das Ungluͤck uicht minder groß ist, welches der so lang anhaltende 8 hohe Widerstand fuͤr die niedern Gegenden herbeigefuͤhrt hat. Und auch hier blieb die angeschwellte Flut nicht ruhig, denn wiederholte Stuͤrme erhoͤheten die Schreck⸗ nisse. So vhat⸗ in dem Dorfe Warbeyen kein einziges Haus unbeschaͤdigt.
6 Die Bewohner der Umgegend haben, durch den
Anblick des Elendes geruͤhrt, ihr Aeußerstes zur Linde⸗
rung der Noth gethan. Aber die Groͤße des Beduͤrf⸗
nisses uͤbersteigt bei weitem die beschraͤnkten Kraͤfte die⸗
ser treuen Nachbarn, und die Mildthaͤtigkeit entfernte⸗
rer Menschenfreunde muß angesprochen werden, wenn
so vielem Ungluͤcke fuͤr jetzt und in seinen Folgen eini⸗ germaaßen begegnet werden soll.
Es hat sich daher hier, unter dem Vorsitze des hie⸗
sigen Regierungs⸗Chef, ein Central⸗Huͤlfs⸗Ver⸗
ein zu dem Zwecke gebildet, die Gaben der Entfernten fuͤr die Huͤlfsbeduͤrftigen zu sammeln. Moͤgen sie dem⸗ selben in reicher Masse zugehen!
8 Posen, 5. Dercbr. Unser Ober⸗Praͤsident Herr v. Zerboni di Sposetti hat der Provinz folgende er⸗
freuliche Mittheilung gemacht:
1 Der Mangel an Heilanstalten fuͤr unvermoͤgende huͤlflose Kranke, wird in der hiesigen Provinz lebhaft gefuͤhlt. In meiner Bekanntmachung vom 6. Juli 1822
erwaͤhnte ich der nahen Eroͤffnung eines Hospitals un⸗
ter der Pflege der barmherzigen Schwestern, welches die Gnade Sr. Majestäaͤt der Provinz bewilliget hat.
8 Dies Hospital ist bereits mit dem 1. Januar 1823 in der Stadt Posen in'’s
dieser Zeit schon einer M
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enge Kranken die Gesundheit
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daruͤber zuverlaͤssige Nachrichten mit⸗
ließ die Nacht vom 18. auf den 19. dieses
Leben getreten, und hat seit
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wieder gegeben. Die Organisation
nun beendet. Die bisherigen Fonds desselben gestatt
fortlaufend die Unterhaltung von 30 Krankenbetten
der Raum und die uͤbrigen Verhaͤlknisse eine Erweit rung der Letztern bis auf ungefaͤhr achtzig. zutretende Wohlthaͤtigkeit des Publikums wird diese E weiterung nach und nach erreichbar seyn. ge. Die frommen Schwestern, welche die Pflege de Hospitals besorgen, gehoͤren zu der Congregation sogenannten grauen Schwestern (soeurs grises) m. befolgen die Regeln ihres Stifters des heiligen Vincen tius a Paolo und ihrer ersten Oberin, der Wittwe M. rillac le gras. Die Congregation sammelt nicht Alm sen; aber sie empfaͤngt dankbar und verwendet gewisse haft, was thaͤtige Theilnahme an den Leiden des Näc sten ihr darbeut. Sie beschaͤftigt sich mit der Kranke flege beider Geschlechter. Weder Stand, Alter, nee Glaubensbekenntniß bestimmen ihre Theiluahme. M. braucht nur ein Mensch, arm jund elend zu seyn, u ihrer Huͤlfe nicht zu verfehlen. 58 Auch in den besseren gewoͤhnlichen weltlichen Km. ken⸗Anstalten wird es ewig an einer sorgfaͤltigen han lichen Behandlung der Kranken fehlen. Die steten En druͤcke des Leidens stumpfen das Gefuͤhl gar bald Diese Herzlichkeit kann nicht besohlen, nicht gelohnzg nicht kontrollirt werden, sie kann nur aus einem feing innern frommen Triebe hervorgehen. Ein Palast, welchem der Sieche auf seidenem Lager von gedu gener Hand seine Arznei empfaͤngt, duͤrfte ein gerz ges Institut gegen eine Strohhuͤtte bleiden, in wel Religion und Liebe eines kranken Mitbruders pflegen Des Koͤnigs Majestaͤt haben mir huldreichst gestal
tet, mit der Koͤnigl. Regierung zu Bromberg uͤber de—
Errichtung eines Hospitals der grauen Schwestenn igf jener Stadt, in Berathungen zu treten, welche letztenn bereits Fortschritte gemacht haben, und ein guͤnstigs Resultat persprechen. 5
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Donnerstag, 9. Dec. Im Schauspielhause. Hen mann und Dortehea, idyllisches Familieugemaͤlde in! Abthel. von Dr. C. Toͤpfer. Hierauf zum Erstenmal wiederholt: Der Raͤuberhauptmann, oder: Wie ma sich irren kann, Lustspiel in 1 Aufz. b Freitag, ro Dec. Im Opernhause: Othello, de Nohr yon Venegig, Oper in 3. Abtheil., mit Tang Musik von Rossini (Mad. Gruͤnbaum, K. K. Hof saͤngerin zu Wien: Desdemona)) Zu dieser Vorstellnng bleiben die bereits gekauften mit Dienstag bezeichneten Opernhaus⸗ Billets guͤltig und werden die noch zu verkaufenden Billets ebenfall
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1— mtliche Nachrichten. Krontdes Tageeses—
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Angekommen. Der Regierungs⸗Chef⸗Praͤsident, v. olomb, von Posen.s 1 Abgereist. Der Genera!⸗Major und Kommandeur
er Zten Division, v. Luck, nach Muͤnster.
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II. Zeitungs⸗Na⸗
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paris, 3. Decbr. Der Koͤnig hat, wie verlautet, die
Absicht geaͤußert, in der morgenden Sitzung des Staats⸗ üths in Person den Vorsitz zu fuͤhren; zugleich sollen zum istenmale die saͤmmtlichen Ausschuͤsse sich in einer Plenar⸗ izung versammeln. 1b
Der Groß⸗Siegelbewahrer wird am naͤchsten Sonnabend den vereinigten Sectionen des Cassationshofes praͤsidiren, her wichtige Gegenstand dieser Sitzung ist die endliche Fest⸗ ellung der Criminal⸗Jurisprudenz in Betreff des Zwey⸗ ampfs, welche durch die Unterbrechung mehrerer Procedu⸗ en in verschiedenen jener traurigen Faͤlle, die in den Jah⸗ en 1819 und 1820 so haͤufig vorkommen, unentschieden geblieben ist. Die zunaͤchst vorzunehmende Sache ist die des Hrn. Harty de Pierrebourg, welcher das Ungluͤck hatte, Hrn. v. Beaupoit de, St. Aulgire im Zweykampfe zu oͤdten. Eine Entscheidung der Anklagekammer des koͤnigl.
Gerichtshofs hieselbst wurde unterm 21. May 1819 cassirt
ind die Sache an den koͤnigl. Gerichtshof zu Amiens ver⸗ iesen, der hierauf eben so wie der hiesige entschieden hat.
Die Sitzung der Kammern, (heißt es in einem Privat⸗ chreiben aus Paris, in suͤddeutschen Blaͤttern), deren Eroͤffnung am 22. Decbr. d. J. bevorsteht, wird eine der lebhaftesten werden, welche wir seit der Restaura⸗ ion erblickt haben. In der Deputirtenkammer wird sich ine hundertkoͤpfige Opposition, aus den verschiedensten eibern zusammengesetzt, hervorthun. Die zwanzig, der kußersten Linken, die sechszig ungefaͤhr, welche mit Hrn. -. Labourdonnaye votiren,
Berlin, den l0ten December 18241.
Miajoritaͤt unterliegende
die Freunde, welche etwa
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1 zu Gunsten des Hrn. v. Chateau⸗ briand mit sich hinreißen kann, die Mißgestimmten aus dem rechten Centrum, alte Anhaͤnger des Hrn. Lainé, und in manchen Stuͤcken wie die H.H. Bourdeau und Duvergier de Hauranne gesinnt, kurz aufs Hoͤchste hun⸗ dert und zwanzig Deputirte, werden eine so ziemlich permanente Masse der Opposition, wo nicht in allen, doch in den eigentlichen Lebensfragen, wider das Mini⸗ sterium bilden. Was aber diese, an Zahl einer großen Opposition bedeutend macht, ist der Zuwachs, welchen sie, durch eine gewisse Zahl, viel⸗ leicht von sechzig Schwebenden aus der Majoritaͤt erhal⸗ ten moͤchte, deren Richtung durch den Hof mehr oder minder gegeben ist, und die sich durch die dort herr⸗ schenden Bewegungen gegen Hrn. v. Villele bestimmen lassen koͤnnten. Die Masse jedoch der untern Kammer scheint fuͤr den Praͤsidenten des Conseils zu seyn; sie besteht aus dem alten, mit ihm in fruͤheren Sitzungen erprobten Kerne. — In der obern Kammer regen sich zufoͤrderst alle fruͤheren minißeriellen Minoritaͤten gegen das Minisierium: die Verabschiedeten des Ministeriums Decazes, die Freunde des Hrn. Lainé, die, auf welche Hr. Pasquier Einfluß uͤbt; außerdem noch die entschie⸗ dene Linie, mit einigen Exsenatoren, und die doktrinelle Linke, unter dem Prinzen von Broglie. Andererseits dann Hr. von Chateaubriand und seine Freunde, und diejenigen aus der religioͤsen Parthei, welche entschieden uͤbel gegen das Ministerium gestimmt sind. Auf die Letztern koͤmmt in der Pairskammer viel an, weil sie sich keineswegs mit allen obenerwaͤhnten Opponenten im Einklange befinden. Wie dem auch sei, das Ministe⸗ rium scheint noch nicht auf eine Majoritaͤt in der ersten Kammer Verzicht zu thun, und Alles ruͤstet sich zum ampfe. 8 1b Ober⸗Kammerherr Sr. Maj. des Kaisers von Rußland, Fuͤrst Alexander Narischkin ist vor einigen Tagen mit seiner 8 8 Marseille angekommen. ente 101. 50. c. öö“ z0. Nov. Es geht die Rede, man wol⸗ le die beiden hoͤchsten Stellen in Indien einem Manne anvertrauen, und nennt als Candidaten fuͤr den ver⸗
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Hrn. Bertin de Vaux
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