1824 / 293 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

G 8

rceroy's Leben mit

5 8 ;

. M. zu Vittoria angelangt.

Deerr Prinz Maximilian von Sachsen ist am 27.

In Folge der (im vor. Bl. gemeldeten) Ordonnanz vom 1. Dec., wonach die Anzahl der Generale bei den Landtruppen auf 450, naͤmlich 150 Generallieutenants unnd 300 General⸗Majors

wirklich vorhanden gewesenen, theils angestellten, theils disponiblen 617 Generalen, 56 General⸗Lieutenants

111 Genaral⸗Majors in Pensionsstand versetzt

Sache wegen mehrerer

letzthin erwaͤhnten Zwei⸗

in den Jahren 1819 und 1820 vorgekommenen

käaͤmpfen hat der Cassationshof das Urtheil erster In⸗

Pierrebourg, welcher zum worden war, anullirt, in—⸗ dem, so sehr auch durch das Duell die Religion, die Mporal und die oͤffentliche Ordnung verletzt werde, das⸗ selbe doch in keinem Strafgesetz als Verbrechen bezeich⸗

stanz gegen Hrn. Arty von Zweikampf herausgefordert

101. 60. 68. 8 1“ 1 gvondon, 1. Dec. Im Colonial⸗Amte sind heut fruͤh Depeschen des Gouverneurs von Jamaica vom 8. HOct. eingegangen; die Kolonie befand sich damals voll⸗ kommen ruhig. Auf demselben Wege hat man auch Briefe aus Bagota vom 29. Sept. erhalten, welche vpon dem schon bekannten Siege Bolivars uͤber Cante⸗ rar Meldung mechen. Nach Berichten aus Deme, rari vom 10. Oct. herrschte in dieser Colonie die voll⸗ kommenste Ruhe. Ueber New⸗York sind Briefe aus Mexico, ebenfalls vom 29. Sept. eingelaufen, die jedoch kein bemerkenswerthes Ereigniß enthalten. Bei diesem Mangel an politisch⸗bedeutendem Stoffe beschaͤftigen unsere Blaͤtter sich noch immer mit dem (wie bereits gemeldet) gestern hingerichteten Banquier Fountleroy, und erzaͤhlen in der groͤßten Ausfuͤhrlichkeit den Her⸗ gang seiner Hinrichtung, und wie demnaͤchst sein Leich— nam an den Bevollmaͤchtigten der Familie, Behufs der Beerdigung ausceantwortet worden; anch werden noch einige Einzelnheiten aus seinen fruͤhern Lebensverhaͤlt⸗

nissen nachgetragen. 8 Bei der Lebens⸗Assecuranz⸗Gesellschaft war Fount⸗ die Gesell⸗

5000 Pf. St. versichert; schaft verweigerte jedoch, wie natuͤrlich, jetzt die Aus⸗ zahlung, da sie nicht gegen den Galgen Versicherung ertheilt. 8

Am vorigen Mittwochen war ein gewisser Angelini vor dem Lord⸗Magyor erschienen und hatte begehrt, an Fauntleroy's Stelle hingerichtet zu werden. ur mit Muͤhe gelang es, diesen Menschen, der sonst kein Zei⸗ chen von Verruͤcktheit gab, von seinem unstatthaften 8 Begehren abzubringen- I1I1“ oondon fie⸗ —b,—.. Dec. Gestern wurde der erste Kasineee⸗ Die

8*

3 A116“”“ a„ 1“ 8 111““ “““

Rath nach Prorozation des Parlaments gehalten. Sitzung dauerte 3 und eine Viertel⸗Stunde. 8 Heute fruͤh sind Depeschen aus Calcutta einge⸗ laufen; es hat sich darauf das Geruͤcht verbreitet, daß die Birmanen große Vortheile uͤber unsere Truppen davon getragen haͤtten. In der uns heute zugekommenen Lissaboner Zeitung vom 21. Nov. wird mit Bezug auf

festgesetzt ist, sind von den

1

Pnigs und der Koͤnigin von

e“ 88 ein, von dem Regenten von Brasilien erlassenes

auf das hoͤchst Gefahrvolle dieß veraulaßte Me

krutirt werden sollen, durch den Menschenmangel in Brasilien regel aufmerksam gemacht. 68

Der abscheuliche Gebrauch, daß Diebe nach eine Diebstahl mit dem Bestohlnen durch einen Dritten u terhandeln lassen, um die geraubten Guͤter gegen ein festgesetzte Summe Geldes wieder auszuliefern, hat he seit einiger Zeit so schrecklich uͤberhand genommen, selbst Advocaten, diese Handlanger der Gerechtigkeit, nicht schaͤmen, als Unterhaͤndler aufzutreten.

Consols. 95 x¼. 88

Karlsruhe, 4. Dec. Naͤchst den hier und Konstanz entstandenen Frauenvereinen durch die Ueberschwemmungen im vorigen Monat urschten Noth, haben sich auch zu Offenburg und 9 dergleichen Vereine gebildet und die Bemuͤhungen! selben sind bereits mit dem besten Erfolge gekroͤnt u den, indem allenthalben der Sinn fuͤr Wohlthaͤtig sich auf das Erfreulichste bekundet hat. Eine nam liche Erwaͤhnung verdient in dieser Hinsicht das Stil chen Adelsheim im Mayn⸗ und Tauberkreis, dessen meinde, mit der Grundherrschaft vereint, ungeachtet Hagelschlages, der ihre Fluren in diesem Jahre beit fen, und des Mißrathens der Kartoffel⸗Aerndte, trotz dem durch Ueberschwemmung erlittenen eige Schaden, bedeutende Beitraͤge zur Unterstuͤtzung durch die Ueberschwemmung Verungluͤckten gelei

haben.

Kassel, 7. Dec. Abends. Ihre Durchlaucht Frau Prinzzessin Sophie, Gemahlin des Prinzen 4 von Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfeld, geb. Prinzessin Bentheim, sind am 3. d. auf Ihrem Schloß Augae nau mit einem Prinzen gluͤcklich niedergekommen, ü cher in der Taufe den Namen Victor erhalten wird.

Wien, 1. Dec. Unter den glaͤnzenden Fes die durch die Anwesenheit Ihrer Majestaͤten des Baiern verherrlicht u den, zeichnete sich besonders ein von Ihrer Majet der Kaiserin gegebenes dejeun er-dansant und einn von Sr. Durchl. dem Fuͤrsten von Metternich vern stalteter Ball aus. Alles, was Geschmack und Küu vermoͤgen, war dabei vereinigt. Morgen begiebt der allerhoͤchste Hof mit seinen erlauchten Gaͤsten; Theater an der Wien, wo ein Gelegenheitsstuͤck auf! Vermaͤhlung des Erzherzogs Franz Karl mit groh Pracht aufgefuͤhrt werden soll. Die Abreise Ihrer niglichen Majestaͤten von Baiern soll auf den 15. 2. festgesetzt seyn. Waͤhrend der Krankheit des se geschaͤtzten, seitdem verstorbenen, Matthaͤus v. Coͤll Erziehers des Herzogs von Reichstadt, ließen sich J

Kajestaͤten die Kaiserin, so wie JJ. MM. der Köoͤn und die Koͤnigin von Bazern, taͤglich um sein sinden erkundigen. Am Tage seines Todes hatten die allerdurchlauchtigsten Herrschafeen zweimal in seine W.

St. Petersburg, 30. Nov.

bow, zu Bezeigung hoͤchst Ihrer Erkenntlichkeit fuͤr su

8

zu Linderung

Pe mehr es sich die vorige Regierung hatte

Sr. Maj. der Kaß haben dem General⸗Gouverneur von Raͤsan und T

8

stlose und erfolgreiche Sorgfalt in der Verwaltung jener

eret, wonach die Marine⸗Mannschaften mit Sklaven Pouvernements eine goldene, mit Diamanten verzierte Ta⸗

gtiere mit Hoͤchst Ihrem Portrait ertheilt. Nach dem, von der Koͤmitaͤt der hiesigen Privat⸗Au⸗ nheilanstalt jetzt abgestatteten ersten halbjaͤhrigen Bericht chten in dem Zeitraume vom 1. May, als dem Tage der roͤffnung der Anstalt, nkranke, naͤmlich 994 maͤnnliche und 554 weibliche, Huͤlfe derselben; 30 davon wurden als unheilbar befunden, 9 aber in das Hospital anfgenommen. Von letzteren d 66 vollkommen geheilt, 22 so viel als moͤglich verbes⸗ t, 2 besonderer Umstaͤnde wegen vor beendigter Kur ent⸗ seen worden, und 17 in fortwaͤhrender Behandlung ver⸗ jeben. Im Ganzen erhielten 1255 Augenkranke unentgeldliche thandlung nebst freier Arznei, 293 aber blos unent⸗ soliche Behandlung. In der Zahl der letzteren sind die als unheilbar angezeigten mit einbegriffen, denen der noͤ⸗ ige Rath in Betreff unnuͤtzer, oder gar schaͤdlicher Heil⸗ ersuche ertheilt wurde. Bemerkenswerthe Operationen wurden 178 verrichtet, orunter 12 Staar⸗Operationen, 3 Mal die Bildung einer

nstlichen Pupille, und 110 Mal die Verkuͤrzung des Au⸗

Die Gesammt⸗Einnahme betrug 32,015 Rub. 20 .

e Gesammt⸗Ausgabe dagegen nur 13 818 ⸗23 d blieb sonach ein Ueberschuß von 18,96 978 elcher Fond sich noch um 20,000 R. vermehren wird, die

Anstalt durch die Gnade Sr. Maj. des Kaisers aus

Ge der Golowinschen Lotterie bewilligt wor⸗

ind.

Aus der Schweiz, 1. Dec. Nach Inhalt einer undmachung des Polizeidirektors des Standes Basel Im 26. Nov. hat sich die Jagdkommission dieses Kan⸗ ns mit den Staͤnden Solothurn und Aargau da⸗ n einverstanden, daß zu wo moͤglicher Ausrottung der on seit einiger Zeit in der Gegend sich aufhaltenden hoͤfe, gemeinsame Treidjagden auf diese schaͤdlichen hiere, die bereits stellt werden sollen.

Der Staatsrath des ademischen Lehrstuhl des Naturrechts und des schwei⸗ ischen Staatsrechts dem Hrn. Pidon uͤbertragen, der e Stelle bereits provisorisch begleitet hatte.

Eine 54jaͤhrige Frau von Sagens in Buͤnden rsiel wegen unbeachtetem Katzenbiß nach Verlauf eines donats in Wasserscheu, und starb nach Nov. unter furchtbaren Konvulsionen.

Italien. Ein Privatschreiben aus Rom, vom 5. Nov (in oͤffentlichen Blaͤttern) enthaͤlt Folgendes:

Seit Sixtus V. hat kein Papst mehr Energie und Ftrenge in Verwaltung und Staatsangelegenheiten, be⸗ nders der criminellen Polizei, gezeigt, als Leo XII. angelegen seyn en, durch Kunstbauten aller Art Rom zu verherrli⸗

n und diese Hauptstadt der religioͤsen, wie der kunst⸗

bildeten Christenheit immer mehr zum Sammelplatze

Kunstfreunde Europa's zu machen, um so mehr wa⸗

(und diese Wahrheit muß jeder Unpartheiische ein⸗ stehen, wie sehr ihn immer Verehrung füͤr die hohen

bis zum 1. Nov. d. J. 1548 Au⸗

bedeutenden Schaden verursacht, an⸗

Kantons Waadt hat den

4 Tagen am

geistlichen und weltlichen Tugenden P das Genie Eonsalvi's durchdringen mag) das oͤffentliche 8 Wohl und die öffentliche Sicherheit vernachlaͤssigt wor⸗ den. Um letztere war es im eigentlichen Verstande so traurig bestellt, daß niemand von hier bis zur neapv⸗ litanischen Graͤnze (wo die oͤsterreichischen Truppen die musterhafteste Aufsicht hielten) reisen konnte, ohne be-⸗ raubt und, uicht selten, ermordet zu werden. Um von der ruchlosen Unverschaͤmtheit der Straßenräuber einen Beweis zu haben, moͤge unter hundert Beispielen, hier nur ein einziges angefuͤhrt werden. Eine Bande hatte

*

in Albano ein Moͤnchskloster, aus acht oder zehn Indi⸗ viduen bestehend, aufgehoben, mit sich fortgeschleppt und die Regierung bedrohen lassen, daß, wuͤrde sie nicht einer bestimmten Frist eine Summe Geldes (wie es heißt, hunderttausend Seudi) zahlen, jene Moͤnche saͤmmtlich diese Weigerung mit dem Leben buͤßen sollten. Der

Staatssecretair befand sich in großer Verlegenheit; er

sah zum voraus, daß die Raͤuber, beginge man einmal die Schwaͤche, sich ihrem Willen zu fuͤgen, fortan alle einsam gelegene Kloͤster aufheben, und somit die Regie⸗ rung einer immerwaͤhrenden Brandschatzung unterwer⸗

fen wuͤrden. Nothgedrungen also und wahrscheinlich mit blutendem Herzen, beschloß er, jene Ungluͤcklichen ihrem Schicksal zu uͤberlassen. Sie wurden wirklich erschossen, die Raͤuber aber ließen von nun an die Kloͤ⸗ ster in Ruhe, und degnuͤgten sich, ihr infames Hand⸗ werk auf den oͤffentlichen Heerstraßen auszuuͤben. Kaum hatte Leo XII. den paͤpstlichen Thron bestiegen, als diese

schreienden Mißbraͤuche zuerst seine Aufmerksamkeit in

Anspruch nahmen. Die Cardinaͤle Rivarola und Pa⸗ lotta wurden, ersterer fuͤr die Provinz Ravenna, letz⸗ terer fuͤr Marittima und Campagna, zu Legaten a La— lere erwaͤhlet und mit den ausgedehntesten Vollmachten dahin gesandt. Palotta, ein sehr frommer und biblisch gesinnter Mann, glaubte in seiner Provinz, dem vor⸗ nehmsten Schlupfwinkel alles Raub, und Mordgesindels des Kirchenstaats, zuerst mit dem Worte Gottes erschei⸗ nen zu muͤssen, ehe er das Schwerdt zoͤge. Er verfer⸗ tigte deshalb eine Proclamation, ein Meisterstuͤck von Kenntniß der heiligen Schrift, in welcher er die Raͤu⸗ ber durch eine Menge von Beweisstellen aus derselben von ihrer Ruchlosigkeit zu uͤberfuͤhren und auf den rechten Weg zuruͤckzubringen suchte. Allein er verfehlte seinen Entzweck aus mehreren Gruͤnden, von denen der⸗ jenige doch der wesentlichste war, daß jenes Gesindel, wie viele andere Leute im Kirchenstaate, nicht lesen koͤn⸗ nen. Die Regierung sandte nun Monsignor Benvenuti in die Marittima und Campagna. Dieser, ein Mann von großer Energie, schritt, ohne sich bei Worten auf⸗ zuhalten, sogleich zur That, das heißt, er feuerte die Gensdarmen sowohl, als die Eingebornen, durch viele Geschenke und noch mehrere Versprechungen zur Verfol⸗ gung der Boͤsewichter an, ließ diejenigen, deren man habhaft geworden, in Zeit von vier und zwanzig Stun⸗ den aufknuͤpfen, ihre Koͤpfe in eisernen Kaͤfigen oͤffent⸗ lich zur Schau stellen und endlich ein halbes Hundert der Hauptanfuͤhrer fuͤr vogelfrei erklaͤten. Diese Proce⸗ dur hatte den gewuͤnschten Erfolg: das Raubgesindel,

welches taub gegen die Erm hnungen des Legaten, aber 8 8 1“