1824 / 298 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 18 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Staatsschuldschein dar nem hoͤhern Gewinn aber, wo sonst der Staatsschuld⸗ schein haͤtte eingeliefert werden muͤssen, wird der Be⸗ trag desselben mit Hundert Thalern sammt den Zinsen seit dem Tage des Anfangs der Praͤmienziehung bis zum Tage der Auszahlung der Praͤmie zu 4 pC. dem In⸗ haber von der ihm gebuͤhrenden Praͤmie abgerechnet werden.

Mit der Absendung der Gelder durch die Post und mit der darauf Bezug habenden Correspondenz kann die Praͤmien⸗Vertheilungs⸗ Casse sich nicht befassen. Dage⸗ gen koͤnnen die niedrigsten Praͤmien von 18 Rthlrn. un⸗ ter den angegebenen Bestimmungen vom 15. Maͤrz bis Ende Juny k. J. auch bei allen Regierungs⸗ Haupt⸗ Kassen erhoben werden.

Wegen Zahlung der Praͤmien in Amsterdam, Hamburg, Frankfurt a. M. und Leipzig wird auf die

diesfaͤllige Bakanntmachung der Haupt⸗Unternehmer Bezug genommen.

Berlin, den 8ten December 1024. Le Konigl. Immediat⸗Kommission zur Vertheilung vyppon Praͤmien auf Staatsschuldscheine. Reother. Kayser. Wollny. Kraufe.

Angekommen. Der Regierungs⸗Chef⸗Praͤsident Baumann, von Koͤnigsberg in Preußen. Der General⸗Major und Commandant der öten

Division v. Krauseneck, von Torgau. II. Zeitungs⸗Nachrichten.

Hemmheh uauxh,

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Tuillerien, in einem, an die Zimmer des ersten Kammerherrn

SESr. Maj. stoßenden Saale Feuer aus. Alles eilte schleunigst

herbei, und um 8 Uhr war das Feuer gedaͤmpft.

In der am 29. v. M. statt gehabten Sitzung der Acade⸗

mie der Wissenschaften hat der Doctor Villermé eine Abhand⸗

lung uͤber die Sterblichkeit in Frankreich unter

der wohlhabenden Klasse, in Vergleich mit der Sterblichkeit unter den Duͤrftigen, vorgelesen. Es geht daraus unter andern hervor, daß im 1. Arondissement von

Paris, wo die Mehrzahl der Bewohner Reiche sind,

nach einem Zjaͤhrigen Durchschnitt jaͤhrlich auf 50 Personen

1 Todesfall koͤmmt, wogegen im 12. der Mehrzahl nach von Armen bewohnten Arrondissement vo 24 Personen jaͤhrlich 1 gestorben. 18—“ Rente 102. 102. 10. London, 7. Dec. Die Beitraͤge fuͤr Suͤddeutsch— land haben hier den besten Fortgang. Außer der Samm⸗ lung, welche Hr. Rothschild veranstaltet, hat sich noch ein anderes Commité gebildet, das aus den angesehen⸗ steu englischen und deutschen Haͤusern besteht. Bei er⸗ sterm gingen bis heute 1262 Pf. St. 12 Sh./ bei letz⸗ terem 811 Pf. St. 6 Sh. ein. Es sind bereits mehrere Rimessen nach Frankfurt und andern Gegenden gemacht worden. Das stuͤrmische Werter richtet noch immer an den Kuͤsten große Verwuͤstungen an und die Admiralitaͤt hat befohlen, allen Kauffahrteischissen aus den Koͤniglichen Magazinen in den Außenhaͤfen die benoͤthigten Anker,

Segel u. s- w. zukommen zu lassen. 8—

an noch befindlich waͤre; bei ei⸗

Paris, 11. Dec. Gestern fruͤh um? Uhr kam in den

Ein Geruͤcht will, der Marq

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is v. Welles

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legen und an die Stelle des Grafen Harrowby Praͤsidenten des Geheimen⸗Raths ernannt werden.

Bruͤssel, 9. Dec. Nach einer langen und hit lebhaften Debatte hat die zweite Kammer gestern Gesetz⸗Vorschlag wegen Austrocknung des Schielaͤm Sumpfes und Eroͤffnung einer Anleihe auf Hypot des auszutrocknenden Landes zu diesem Zwecke, von

Millionen Fl. zu 4 pCt., mit 69 gegen 26 Stim angenommen. Die letzteren, von welchen Hr. de S sart zuerst das Wort nahm und behauptete, daß Unternehmung nuͤtzlich, aber von blosem oͤrtlichen I. resse sey, waren fast ohne Ausnahme aus den suͤdlit Provinzen. I“

Der Minister des Innern hat kundgemacht,

Seine Majestaͤt durch Beschluß vom 22sten v. M. Eroͤffnung des großen Canals burch Nord⸗Holland die inlaͤndische Schiffarth, vorlaͤufig durch die 6 Schleuse zu Willemsoord, gestattet haben.

Das hier verbreitete Geruͤcht, als haͤtte Hr. Na.

der K. Spanische Geschaͤftstraͤger an unserm Hofe,

seine Entlassung gebeten, ist ungegruͤndet. Portugall. Nach einer, in der Etoile enf tenen Mittheilung aus Lissabon vom 21. Nov. ist N stehendes der Auszug eines, wahrscheinlich von Sr.“ dem Koͤnige anzunehmenden Entwurfs zu einer Or. nanz in Betreff der Organisation der drei Staͤnde Koͤnigreichs;

**971. Die Geistlichkeit, der Adel und die Den ten der Staͤdte und Flecken sollen sich Ljede Klasst sich) versammeln, um bei verschlossenen Thuͤren sich

die von der Regierung ihnen vorzulegenden Gegenstze zu berathen. Sie haben keinen Antheil an der geset

benden Gewalt, sondern blos das Privilegium von Maj. zu Rathe gezogen oder gehoͤrt zu werden.⸗.“

„2. Die Kammer der Geistlichkeit besteht aus Doͤcesan⸗Bischoͤfen, aus den Prioren der geistlichen Ritter-Orden, aus dem Rector der Universitaͤt! aus zwei oder drei Dignitaren der Moͤnchs⸗Orden; Allen etwa 20 bis 25 Individuen: keins derselben! darin seinen Sitz nehmen, als wenn es vom Koͤnig Berufungsschreiden erhalten hat.“

„3. Der Stand der Adelichen besteht aus 302 gliedern, welche durch neun, von Sr. Maj. zu en nende Waͤhler, aus allen Klassen des Adels erwe und von Sr. Maj. bestaͤtigt oder genehmigt werden

„4. Der dritte Stand besteht aus den Depl ten, deren in jedem Comarca (Gerichts-Bezirk) den Seiten der Staͤdte und Flecken ernannten ordneten, einer erwaͤhlt wird. Jene Abgeordneten sammelen sich im Hauptorte der Comarca, dergest daß diese Versammlungen nicht mehr als etwa 12 20 Personen umfassen, welche einen unter sich als putirten fuͤr die Staͤndeversammlung waäͤhlen. Die zahl der Deputirten des 3. Standes wird sonach Anzahl der Comarca's des Koͤnigreichs und der u legenen Inseln gleich seyn und mithin etwa 40 betra⸗ uͤberdem aber gehoͤren dazu noch 7 vom Koͤnig ernah Deputirte, welche die africanischen und asiatischen

gg b ittzs vertreten. als um zu sag erfolgter Auss dieses Reichs zu Dle drei Staͤnde wer sammen berufen und auf 1. Dec. Von allen Seite

Brasilien wird nicht weite en, daß Se. Maj. sich vorbe⸗ oͤhnung, in Ansehung der Re⸗ verfuͤgen.“

den von Sr. Maj. nach geloͤßt.“

n gehen milde die bei der letzten Ueber⸗ Se. K. H. der Prinz unge Graf Dmitry Sche⸗ Chefs der Garde⸗Regi⸗ 000 Rubel unterzeichnet. hr betraͤchtliche Beitraͤge her⸗

ey we r erwaͤhnt seinen Posten als Lord⸗Lieutenant von Irland nied 4 lt, nach

sentation

utbefinden zu St. Petersburg,

eitraͤge fuͤr die Ungluͤcklichen ein wemmung gelitten haben.

1 Oranien hat 20,000, der j etjew 50,000, sige Geistlichkeit hat se

Aus dem offic tes an das hiesige it man unter andern M. stattgefundenen sser stieg von 1o Uhr N z und setzte, mit Ausnahme einiger onstadt unter Wasser. wuͤthenden Stur ragen; eine M dHmittlern Hafen befindlichen aus ihren Befestigungen orfen; der Erdwall der wie die hoͤlzernen Bastionen schuͤtz von der Suͤd⸗ üUie Gewalt des Sturms ünonen von 170 Pud an Gewich he des Wassers war ben Fuß uͤber den gewoͤhnlichen Von den in der Umgegend die auf dem Wege nach Peter ß⸗Eisen⸗Fabrik am meisten gelit eitern derselben kamen einige ibern und Kindern um. Der Fluͤgel-Adjutant lgorucki, ist aus Wien, alle, aus Paris, ernannte Gesandte bei der Pforte, aus dem Innern hier eingetroffen. Die K. Theater sind fortwaͤhrend geschlossen. Der schwedische Gesandtscha angel, geht in diesen Tagen von hier

sehr viele . Auch die

iellen Berichte des kronstaͤdtschen Zoll⸗ auswaͤrtige Handels⸗Departement folgende Umstaͤnde der a Ueberschwemmung kennen:

me19ten Das Corgens bis 2 Uhr Nachmit⸗ Hoͤhen, ganz Ganze Haͤuser wurden durch burgsche Kuͤste fort— um; die im Kriegs⸗ Kriegsschiffe wur⸗ und auf den Strand estung von der Nordseite, und das sie umgebende Westseite ganz zerstoͤrt. und der Fluth schleuderte t ins Meer. e 11 und einen Standpunkt.“

befindlichen Fabriken hof belegene kaiserliche Von den 2000 hundert mit ihren

Sr. Maj. des Kaisers, Fuͤrst der Geheime Rath, Graf und Hr. v. Ribeaupierre, unser von seinen Guͤ⸗

m an die wi enge Menschen ka großen erissen

an diesem Tag

fts-Seꝛretair, nach Stock⸗

Am 28. v. M. wurde die Newa, bei einer Kaͤlte ., zum ersten Male mit starkem Eise I111“*“ A⸗ 11“*“ 8C“ J n l a n hes8. rern 11“ Das Wasser stand diesen oll hoͤher als gestern.

10 Graden R

Duͤsseldorf, 12. Dec. orgen 18 Fuß 3 Zoll, also 7 3 (Forts. des im vor. Blatte abgebr. Artikels. Je mehr uͤbrigens die Fluth mindern, desto mehr tbar, und je weniger das Wasser abgefuͤhrt werden n, desto bedeutender wird der angerichtete Schaden, besondere dadurch, daß die Wohnungen, Felder und rten nicht trocken gestellt werden koͤnnen. 8

en im Clevischen sich

sind die verheerenden Folgen

39 8 2 1 1.“ 111“

In dieser Lage befinden sich gegenwaͤrtig hauptsaͤch⸗

lich noch die Gegenden von Druͤpstein, Menselen, Gin-⸗

derich, Hoͤnnepell, Hanselar, Calcar, Wissel und der Beilerwardsche Polder; am hoͤchsten aber ist die Noth in der Warbeyenschen Mittelward, dem Salmortschen Polder und in der Duiffelt.

Im Dorfe Warbeyen ist kein Haus unbeschaͤdigt geblieben, mehrere sind eingestuͤrtzt; im Mittelwardschen Polder sind beinahe alle Hoͤfe mehr oder mindor be⸗ schaͤdigt.

Noch am 5. Decbr. stuͤrtzte das von oben stroͤmen⸗ de Wasser uͤber den sogenannten Ueberlauf bei Rindern, und zwei Fuß hoch stand das Wasser zu Gnadenthal,

dem hoͤchsten Punkte der Deichschan Rindern. Ereig⸗

nisse seltener Art, vielleicht ohne Beispiel!

Die landeinwaͤrts gelegene Gegend von Bienen, Androp, Empel und Millingen bis zu der niederlaäͤndi⸗ schen Grenze und den Hoͤhen bei Emmerich bildeten ei⸗ ne kaum uͤbersehbare Wasserflaͤche, und dem fortwaͤhrend steigenden Quellwasser kann nur in so fern Ablauf ver⸗ schafft werden, als der Fall des Stromes die Oeffnung der Schleuse bei Emmerich gestattet. 8.

War auch die Noth in den uͤberschwemmten Di⸗

strikten von groͤßerer Ausdehnung, als die Kunde davon, in Folge der allgemein unterbrochenen Kommunikation

sich verbreiten konnte, so ward doch schon fruͤhzeitig, da man die Huͤlfsbeduͤrftigkeit der armen Bedraͤngten ahnte, nicht blos in der Naͤhe, sondern auch in der Ferne, die Unterstuͤtzung derselben aus eigenem freien Antriebe, zum Gegenstande reger Sorgfalt wohlthaͤtiger Menschen, und es gebuͤhrt diesen edlen Bestrebungen um so mehr dankbare Anerkennung, als in der von vielen Gemein⸗ den thaͤtig bekundeten Theilnahme hoͤchst schaͤtzenswerther

Wetteifer unverkennbar gewesen ist.

So ging im Kreise Duͤsselborf diese Stadt mit

ruͤhmlichen Beispielen voran; viele achtbare Einwohner

erboten sich bereitwillig zu einer Sammlung von Bei⸗ traͤgen zur Unterstuͤtzung der Beduͤrftigen in den uͤber⸗ schwemmten Theilen der Oberbuͤrgermeisterei, insbeson⸗ dere fuͤr Hamm und Vollmerswerth. Die Kollekte er⸗ reichte eine Summe von 891 Rthlru. 29 Sgr., welche sich durch die nachtraͤglichen Gaben erhoͤht hat. Mit

Brodt, Heizungsmaterial und Geld, unter zweckmaͤßiger

Leitung vertheilt, wurde die Noth moͤglichst gemildert.

Die verarmte Stadt Kaiserswerth, von mannigfa⸗ chen Unfaͤllen betroffen, erfreute sich ergiebiger Unter⸗- stuͤtzungen von benachbarten Gemeinden; Nataralien al— ler Art wurden ihr zugefuͤhrt. 8

In der Stadt Elberfeld, nicht minder durch ihr Industrie beruͤhmt, als geehrt wegen des bei ihren Ein⸗ wohnern vorherrschenden Wohlthaͤtigkeits⸗Sinnes, hat⸗ ten Maͤnner von den ehrenwerthesten Eigenschaften der Eigensammlung an Geld und Kseidungsstuͤcken sich ge⸗ widmet, unterstuͤtzt durch die Vermittelung zweier aus⸗ gezeichneter Beamten des Landraths Grafen v. Seyssel und des Buͤrgermeisters Bruͤning.

Im Kreise Solingen wurden, auf Veranlassung des thaͤtigen Landraths von Hauer, von den nicht uͤber— schwemmten Gemeinden Naturalien gesammelt und da⸗ mit die benachbarten Gemeinden unterstuͤtzt; eine Geld⸗