1824 / 301 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 22 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

8 aicht verkauften Guͤter vorgeschlagen, Se. Maj. mit Leb⸗ haftigkeit einen Vorschlag ausgeuommen habe, der nichts

weiter als der Ausdruck der eignen Gesinnung des Koͤ⸗

nigs gewesen.

ein Privatschreiben aus Paris in Blatte) ist festgesetzt: sie wird wegen Kroͤnung kurz seyn, und auf wenige beschraͤnken, als: das Budget, die

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Der Plan fuͤr die naͤchste Session der Kammern (sagt einem suͤddeutschen der bevorstehenden Gegenstaͤnde sich Entschaͤdigung der Ausgewanderten, und vielleicht einen neuen Supple⸗ mentarkredit zur vollen Deckung der Kosten des spani⸗ schen Kriegs. Waͤhrend man das Budget in der Depu⸗ tirtenkammer— verhandett, wird ver die Pairskammer der Gesetzes Entwurf uͤber die Heirathen gebracht. Die⸗ sem Entwurfe zufolge sollen die Behoͤrden den buͤrgerli⸗

chen Akt der ehelichen Verbindung nicht eher vornehmen

duͤrfen, als bis dle kuͤnftigen Gatten das Zeugniß der

religioͤsen Einsegnung nach den Gebraͤuchen der Kirche,

der sie angehoͤren,

beigebracht haben. ‧Rente 102. 101. 1 E London 14. Dec.

auswaͤrtigen Amte von 2 bis ein Viertel auf 6 Uhr.

Freitag Abend nach Aufbruch des Kabinetsraths wurde der Koͤnigsbote Waring aus dem auswaͤrtigen Amte mit Depeschen nach St Petersburg abgeschickt.

Der Courier haͤlt es fuͤr wichtig, die verschiedenen Geruͤchte uͤber die, jetzt fast taͤglichen Kabinets⸗Versamm⸗ lungen zu berichtigen. Sie seyen um diese Jahreszeit

und um die nothwendigen Geschafte vor den Festtagen

Ursache gewesen, sie, wie sonst, schon zu halten.

und noͤthig, da keine dringende Mitte Novembers nicht so wohl, als

anzuordnen, gebraͤuchlich

Graf Liverpool sey zwar

zu wuͤnschen, allein durchaus keine Absicht, aus dem Mi⸗

auch Griechenland,

warten sey.

veerdienten keiner Erwaͤhnung und alle unsere

nisterium zu treten, bei ihm vorhanden. Daß wichtige Sachen mit Rußland verhandelt wuͤrden, sey zwar durch die specielle Sendung des so eminenten Diplomaten, Hrn. Stradfort Canning, klar, allein die Discussionen wuͤrden auf die freundfchaftlichste Weise betrieben, und es sey kein Zweifel, daß sie durch seine Ankunft schnell zu einem 5. Resultat kommen wuͤrden. Sie betraͤfen hauptsaͤchlich die NW. Kuͤste Amerika's; jedoch allein uͤber beides sey, wie gesagt, bald ein guͤnstiges Resultat zu erwarten. Suͤd⸗Ame⸗ rika betreffend, sey nichts beschlossen, woraus baldige Maaßregein oder eine Aendrung unsrer Politik zu er⸗ Geruͤchte, wie die von Ruͤstung einer Flotte nach dem Mittelmeere, Spaltungen im Kabinet u. s. w. Aussichten

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seyen die glaͤnzendsten. Gestern gab Hr. fuͤr diese Jahreszeit.

Wie man vernimmt

Woynn sein erstes Kabinets⸗Diner

steht eine voͤllige Aenderung

in der Regierung von Neu⸗Suͤd⸗Wales bevor.

Dem Ma quis v. Huntley soll stelle im Kaplande bestimmt sennyn. Es sind nicht weniger als fuͤnf Plane zu neuen Docken fuͤr Kohlenschiffe, die auf der Isle of Docks an der Themse anzulegen, zur tig geworden, doch vermuthet man,

daß nur eine, hoͤch⸗ stens zwei dieser Anla

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Gestern war Kabinetsrath im

Eingabe ans Parlament fer⸗

gen zur Wirklichkeit kommen duͤrf⸗†

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ten. Die Kosten⸗Anschlaͤge von vieren belaufen sich a sich her, um nach Hause zu fahren; er gieng ganz

500000 bis 600000 Pf. Sterl. fuͤr jede; fuͤr die fuͤnft auf die Weise, wie sie schon 1813 angetragen wurde auf 200000 Pf. Sterl., die aber bei den zeither gesu kenen Arbeits⸗ und Materialien⸗Preisen jetzt eimi

150000 Pf. Sterl. duͤrften bestritten werden koͤnnen.

In unser⸗n Landnie derungen richtet eine Krankhe unter den Schafen (the rot) große Verheerung an.

Am rsten d. M. hat der Seeminister in Lissabe die voͤllige Abtakelung aller, fuͤr die brasilische Exped tion bestimmt gewesenen Kriegsschiffe verordnet und sh len nur zwei Fregatten, zwei Korvetten und zwei Brige als Kuͤsten⸗Wachtschiffe und zum Kreuzen im Mitte meere im Dienst bleiben.

Man schreibt aus Quebek, daß das Oberhaupt de

Huronen England besuchen wolle.

In der Monatsschrift Oriental Herald giebt doß Herausgeber derselben, Hr. Buckingham, eine anziehen

Erzaͤhlung von der Art und Weise, wie die Schwest

unsers großen Ministers Pitt, Lady Esther Stanhoy

nach dem Libanon gekommen und, als Augenzeuge, vo. dem Leben, welches sie dort fuͤhrt. Alus Alexandrien wird vom 14. Oktober geschrieben „Der Pascha hat die Ausfuhr von jeder Art Getrai verboten, weil die Nil⸗Ueberschwemmung nicht wie 9. woͤhnlich gewesen ist und die Erndte schlecht ausfalle wird: was auf den Preis wirken wird, besonders dem starken Begehr nach dem Archipel und Morea.“ KCpafgls .“ Bruͤssel, 13. Dec. Der Großbrittannische Botsche

ter am K. Rußischen Hofe, Hr. Stratford Canning,] auf seiner Reise uͤber Wien nach St. Petersburg h

angekommen.

Die Arbeiten zur Verschoͤnerung der hiesigen Re denz sind seiteinigen Jahren mit erstaunlicher Thäͤtigke betrieben worden. Se. Maj. haben, wie man vernemm

eine aus 5 Mitgliedern bestehende Commission ernang

welche alle Arbeiten näͤhee pruͤfen soll, und die hiestt Stadtbehoͤrde hat beschlossen, 230000 Fl. zur Voll dung des Boulevards zu verwenden. .

Vom Mayn, 17. Dec. S. K. H. der Großherw

von Baden haben unterm 11ten d. die beiden Kamme der Landstände aufgeloͤßt und angeordnet, daß, nach df falsiger schleuniger Vorbereitung, zur Wahl neuer My glieder fuͤr die kuͤnftige Staͤndeversammlung geschrittn werden soll.

In einem Privatschreiben aus Muͤllheim, im Breit gau, liest man Folgendes: „Obgleich wir in unsereh Gegend von den zerstoͤrenden Bewohner unsers Vaterlandes juͤngsthin

gen sich doch hie und da Gewaͤssern an Orten,

voriger Woche zwischen Muͤllheim und Nederweiler all

dem Felde ein sonderbarer Fall, der viell icht einzig il

seiner Art seyn mas. Ein Bauer von Niederweiler pfluͤgte auf ol tem Felde mit einem Paar starker Ochsen seinen

Als er fertig war, trieb er seine Stiere mit dem

Wasserfluthen, die so vill in Furcht und Schrecken setzten, keine Beschaͤdigungen erlitten, so zel auch Spuren von unterirdischen wo seit Menschengedenken keil Tropfen Wasser anzutreffen war. So ereignete sich im

auf obgenann 110 e dag Pfluai

gsam hinten nach, sem Vieh einige Schritte voraus. ztzlich versinken seine Ochsen sammt dem Pfluge vor nen Augen etwa 12 Fuß tief in die Erde. Vor Angst dSchrecken laͤuft der arme Bauer nach Hause, holt sige Maͤnner zu Huͤlfe, die ihm seine im Abgrunde kenden Ochsen mit Wurfseilen herausziehen helfen. ihrer groͤßten Verwunderung hoͤren sie in der Tiefe Rauschen eines Baches mitten auf dem Saatfelde,

seit Jahrhunderten weder eine Quelle noch ein Bach

finden war.

Aus Stuttgart wird gemeldet, daß die bisheri⸗ chifferschaft in Friedrichshafen, nach erhaltener Ent⸗ digung im Wege guͤttlicher Uebereinkunft, ihren be⸗ deren Anfpruͤchen anf die Betreibung des Schifferge⸗ ks entsagt, und dagegen eine Dampfschiffahrts⸗ Ge⸗ schaft sich gebildet hat, welcher das Regt zur Be⸗ bung der Dampfschiffahrt auf dem Bodensee von drichshafen aus, unter besondern Statuten, auf 20 re verliehen worden ist. Die Dampfschiffahre ist nach vom 1ten Dec. ab, daselbst an die Stelle der egelschiffarth getreten. Se. SSssen Wien, 14. Dec. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Baiern n gestern, und Ihre Majestaͤt die Koͤnigin, nebst den hlauchtigsten Prinzessin en Marie und Luise, heute fruͤh Ruͤckreise nach Muͤnchen angetreten.

Venedig, 4. Dec. Ihre K. K. Hoheiten der durch⸗ htigste Exkherzog Vicekoͤnig und seine Gemahlin sind

hi einer Erkursion in's Friaul heute um 4 Uhr gluͤck⸗

bier angekommen. Rom, 14. Dec. Am 1. d. uͤberreichte der K. Franz⸗ he Bothschafter, Herzog von Laval⸗Montmorency,

am 3. der K. Niederlaͤndische Gesandte, Ritter einhold, dem h. Vater in einer besondern Audienz neuen Beglaubigunge⸗Schreiben.

Tuͤrkei. Ein Schreiben aus Korfu vom 1. Nov., in nischen Blaͤttern, erzaͤhlt, daß man gegen Ende Okto⸗ zwischen Durxazzo und Vallona eine aus 4 Schiffen hende algierische Flotille kreuzen gesehn. Der Handels⸗ Hgerieth daruͤber in große Unruhe, allein die Furcht ohne Grund, denn die Flotille visitirte wohl durch be⸗ nete Boͤte die ihr begegnenden Schiffe, beraubte sie aber „Wie man nachher erfuhr, landete sie zu Patras, um Tuͤrken Huͤlfe zu bringen.

Spanien. Die Etoile enthaͤlt folgendes aus Ma⸗ vom 7. Dec. Vorgestern, als am Geburtstage Ihrer j. der Koͤniginn, brachte der Hof Hoͤchstderselben 89. dar; die Hauptstadt ward glaͤnzend

et.

Zur Belohnung der Tapferkeit und Standhaftigkeit (Generaͤle und Officiere welche die koͤniglichen Trup⸗ in Peru ruhmvoll befeligen, haben Se. Moaj. den⸗ en folgende Auszeichnungen ertheilt: dem Vice⸗ Koͤ⸗ D. Jos. Laserna den Titel Graͤf der Anden (de Andes) und das Großkreuz des heil. Ferdinand, General⸗Lieutenants Canterae und Valdez ebenfalls Großkreuz dieses Ordens. Die Brigadiers Alvarez, eta, Monet, Loriga, Carratala, La Hera und Vil⸗ s sind zu General⸗Majors befoͤrdert worden.

Der Koͤnig hat befohlen, daß der Sitz des Gene⸗

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Verdienste ward er zum Praͤsidenten des

edlen Herzens in voller, reger

und sparer mit dem rothen Adler⸗Orden dritter hoͤchste Auszeichnung empfieng er aber an seinem heutigen

ral Capitains und des hoͤchsten Tribunals von Galicien unverzuͤglich Die heutige Gazette erhebt sich nachdruͤcklich gegen 8 das Beuehmen des Pariser Constitutionel, der unter dem Titel: Privat Correspondenz, dte kuͤgenhaftesten Be⸗ richte uͤber den Zustand Spaniens enthaͤlt; hierhin gk⸗ hoͤrt die von ihm mitgetheilte nachricht von Unordnun⸗ gen, welche die treuen Reaalisten, auf das Geruͤcht der bevorstehenden R aͤumung Madrids von den franzoͤsischen Truppen begangen haben sollten. Die oͤffentliche Ruhe ist seit dem 1ten d., wo die Raͤumung begonnen, nicht einen Augenblick gestoͤrt worden.

Wie mau versichert, ist der Graf Benadito, vor⸗ mals Vice⸗Koͤnig von Mexico, zum Vice Koͤnig von Navarra ernannt worden, und der General Castanos tritt in das Milieair Commando von Catalonien ein und wird zugleich Praͤsident des Tribunals dieser Pro⸗ vinz.

Der General Romagosa ist zum Gouverr Makaro ernnunnt worden. 8. Fe

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Berlin, 21. December. Herr Adolf Frie

Scheve vollendete heute das funfzigste Jahr seiner dem Staate in mannigfacher Wirksamkeit geleisteten Dienste. Auf den Akademien zu Greifswald, Leipzig, Goͤttingen fuͤr die Justiz vorbereitet, ward er, mit Kenntnissen, Eifer und Talent reichlich ausgestattet zum Richteramte berufen, wel⸗ ches er bei den obern Gerichtshoöfen zu Stettin, RNoͤslin,

Breslau, und zuletzt im Kammergerichte, mit gleicher Aus⸗

seiner bewaͤhrten hiesigen Coniistr rii, und des Kurmaͤrkischen Pupillen⸗Collegli befoͤrdert, wo er in den mit diesen Behoͤrden verbundenen Armen⸗, Kranken⸗

zeichnung bekleidete. Im Anerkenntnisse

und Waisen⸗Anstalten, und in dem Friedrichsstifte, dessen Mit⸗Direktion er sich ebenfalls widmete,

ein weites Feld fuͤr das Beduͤrfniß seines zum Woylthun stets geneigten Ge⸗ muͤths fand. Hier entwickelten sich die Tugenden seines Thaͤtigkeit. In den Drang⸗

salen des Krieges, wie in den Zeiten der Ruhe, ein Vater

zder Nothleidenden und Bedraͤngten, uͤberall Trost und See⸗ gen verbreitend, waren Herz und DSeein erhabner Monarch,

Hand stets zur Huͤlfe be⸗ der das wahre Verdienst nie eisernen Kreuze, Klasse; die

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unbelohnt laͤßt, begnadigte ihn mit dem

Ehren⸗Tage, durch ein Allergnaͤdigstes Kabinetsschreiben,

welchem der rothe Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichen⸗

laub beigefuͤgt war. Schon am Vorabende des Festes ver⸗

einigten sich die Freunde des vollkommen kraͤftigen und hei⸗ teren Jubelgreises in seiner

Wohnung, wo er in sinnigen, dramatischen Darstellungen und an seine Verdienste

des

theils scherzhaften, theils ernsten an frohe Begegnisse seines Lebens als Menschenfreund erinnert ward.

Zwei junge Saͤngerinnen, ehemalige Zoͤglinge Friedrichsstifts, aͤußerten ihr Dankgefuͤhl in einem von dem Herrn Musikdirektor Schneider componirten, seyr ge unsg aen

Wechselgesange. Die Koͤnigliche Immediat⸗Commission zur