1824 / 305 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 28 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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es Einem beliebe. Eu nte 102. 40.— 50.

1312 zur Zeit des großen Erdbebens

wolle; die Aufklaͤrung bestehe darin, daß man sich in oͤffentlichen Akten als Atheisten bewaͤhren koͤnn

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London, 17. Dec. Am Dienstag gab der russi⸗ sche Gesandte eine sehr große Fete in Asburnham⸗House. Es befanden sich unter den Gaͤsten der Herzog von York, der Fuͤrst Esterhazy, der porrugtestsche und hollaͤndische Gesandte, Herr Canning nebst Gemahlin und Tochter ꝛc.

Die Times versichert, daß nicht die mindeste Ur— sache vorhanden ist, zu glauben, daß der Maxrquis von Wellesley sein hohes Amt in Irland niederlegen wuͤrde, und daß der Graf Liverpool in hiesigen Privatcirkeln seine Zufriedenheit mit dem jetzigen Zustande von Ir⸗

land, trotz des gegenwaͤrtig daselbst herrschenden Wort⸗

und Federkriegs, ausgedruͤckt habe.

Der Courier enthaͤlt wieder einen langen Artikel uͤber die irlaͤndischen Katholiken, wovon folgendes das Wesentlichere ist: Die katholische Geistlichkeit in Irland besteht aus zwei Klassen, 1) aus denjenigen Priestern, welche im Auslande erzogen worden sind, und 2) aus denjenigen, die ihre Erziehung im Vaterlande genossen haben. Von den ersteren sind einige Maͤnner von ho⸗ hen und ausgezeichneten Familien und von großer Ge⸗ lehrsamkeit; sie besitzen indessen den einer fremden Er⸗ ziehung eigenen Zug, naͤmlich einen Haß gegen alles was englisch ist, und einen instinktmaͤßgen Widerwillen gegen unsere Constitution und unsere Gesetze. Die an⸗ dere Klasse besteht aus den Priestern, die in Irland in dem College of Maynooth erzogen worden, und von der mit Recht gesagt werden kann, daß sie „Monstrum nulla virtute redemptum a vitiis“ ist. C“

C . Die Kosten der Anlegung des Kanals, der die englische Meerenge (Pas de Calais) mit der Bristol⸗

Meerenge vereinigen soll, werden auf 1,712,844 Pf. Sterl. und der jaͤhrlich einzunehmende Zoll auf 210,846 Pf. Sterl. angeschlagen.

In der Gewehrfabrik zu Enfield herrscht jetzt große Thaͤtigkeit; die Regierung hat zur schleunigen Verferti⸗ gung von 3000 Karabinern dort Befehl ertheilt.

Um ungefaͤhr einen Ueberschlag des Bruͤckenzolls machen zu koͤnnen, ließen die Unternehmer der neuen Vauxhall⸗Bruͤcke mehrere Tage hindurch, so gut es sich thun ließ, diejenigen zaͤhlen, welche die Blackfriars⸗ Bruͤcke zu Fuß passirten. An einem Tage wurden 70,000 Fußgaänger gezaͤhlt, das Resultat mehrerer Tage war aber 40,000 pr. Tag.

Unter den Werken, welche hier im Laufe des naͤch⸗ sten Monats erscheinen sollen, befinden sich auch die Memoiren Moses Mendelsohn's nebst dessen Correspon⸗ denz mit Lavater. 111“ Die Erderschuͤtterung, welche man am vergangenen Montag in Chichester und Portsmouth fuͤhlte, und die mit einem dem Donner ähnlichen Geraͤusche verbunden war, dauerte ungefähr 4 Secunden. Viele glauben, daß in irgend einem andern Lande oder Welttheile ein großes Erdbeben statt gefunden habe, indem im Jahre 1 in Caraccas eben⸗

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falls eine Erderschuͤtterung in Chichester, wie

so stark als die letzte, verspuͤrt wurde. V General Darling soll zum Gouverneur von

Suͤd⸗Wales ernannt worden seyn.

Die nordamerikanischen Zeitungen melden, daß

genwaͤrtig in den vereinigten Staaten mehrere F. ten fuͤr die columbische Regierung gebaut wuͤrden.

Zu Havannah sollte am 1 sten December ein Zolltarif erscheinen, wodurch man dem Ein⸗ und schwaͤrzen der Waaren vorbeugen will. Auf kostban ter werden besonders die Abgaben herabgesetzt w. Feine Leinwand und Seidenwaaren sollen einen Zoh 10 bis 13 pCt., alle andern Einfuhr⸗Artikeln eime gabe von 21 pCt. bezahlen, mit Ausnahme derer, bereits auf der Insel verarbeitet werden; diese zahle

pCt.

Das spanische Schiff Asia soll am 1o0ten Oh bei Callao angekommen und in Folge dessen die kade anfgehoben worden seyn.

DBruͤssel, 19. December. Gestern wurde i zweiten Kammer der Gesetzvorschlag zu noch stren Unterdruͤckung des Negerhandels (in Gemaäͤßheit de Großbritrannien abgeschlossenen Uebereinkunft) verhan Alle Mitglieder, die daruͤber sprachen, näaͤmlich die de Celles, de Stassart, Liefmans, Sandberg, Räh und van Alphen, ruhmten die Zweckmaͤßigkeit um

rechtigkeit der vorgeschlagenen Verfuͤägungen umg

letztere bemerkte unter anderm: Obwohl dieses einigen nachtheiligen Einfluß auf die Colonial⸗I. sen unseres Landes haben moͤchte, so muͤßten digg

hinter der Betrachtung, daß Menschlichkeit une

lichkeit jenen Handel verabscheuten und verdam

zuruͤckstehen; und obwohl die Verbotgesetze wider Handel denen, die ihn betrieben, nur zu mehr Ui und zu Maßregeln Anlaß geben, deren Schlagchl

die Ungluͤcklichen wuͤrden, die mit Uebertretung Gesetze transportirt wuͤrden, dergestalt, daß 192 4200 Transportirten nur 800 ihre Bestimmun gsoll reicht haͤtten, so duͤrfe man dem allen uneracht! große Sache der Menschlichkeit nicht aufgeben,

dem, daß leider! die Regierungen weit entfernt darin uͤbereinstimmend zu denken und die Bedu

der Colonien fortwaͤhrend ihren boͤsen Einfluß behan ten. Nachdem noch der Justizminister das Geseh theidigt hatte, ward es mit vollkommener Einstim keit angenommen. 1“

Die Zahl der duͤrftigen Familien in Amsterdam, in unseren Armen⸗Eolonien untergebracht zu we verlangen, vermehrt sich jeben Tag. Da aber dir terbringung von dem Belauf der jaͤhrlich zu samm den Beitraͤge abhaͤngt, so ist die Commission der I

thaͤtigkeits⸗Gesellschaft daselbst von dem Stadtrat

maͤchrigt worden, eine allgemeine Sammlung in Stadt und deren Weichbilde vorzunehmen. Die Fahrt der K. Fregatte Bellona von 44 nen durch den neuen großen Nord⸗Hollaͤndischen 9 zu dessen Eroͤffnung bis ins neue Tief ist so gliͤc und schnell von statten gegangen, daß sie als erste 9 die gespannteste Erwartung uͤbertroffen und dem 39 der ganzen großen Unternehmung voͤllig entsprochen

eganze Fahrt,

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je wurde durch nur vier Pferde gezogen, was bewei⸗ ,daß weit weniger Vorspann als man sich gedacht, f diesem Wege vonnoͤthen seyn werde. Freudenerwei⸗ gen aller Art, Musik, Flaggen u. s. w. begleiteten besonders aber in Alkmaar, durch welche tadt der Canal geleitet ist und die einen Zuwachs ih⸗ Nahrung durch denselben erwartet. 41 Der Koͤnig von Tanette auf Celebes fuͤhrte, als er

c endlich in Unterhandlung zur Unterwerfung einließ,

5. d. gestr. Bl. der St. Z.) zu seiner Entschuldigung „daß er vom Koͤnige von Boni, fuͤr dessen naͤ⸗ ren Vasallen er sich hielt, aufgewiegelt worden sei. soll auch nach Voni entflohen sein und dieser Um⸗ nd, nebst der Unzulaͤnglichkeit der aus Boni nach Ma⸗ sar gekommenen Gesandtschaft lassen noch einiger Be⸗ ggniß Raum, ob es ohne Thaͤtlichkeit zwischen unsrer egierung und diesem Reiche abgehen duͤrfte.

Bernburg, 20. Dec. Am 17. d. M. zwischen 4 85 Uhr Nachmittags fuhr der Blitz bei einem hefti⸗ nSturme und Unwetter in den Neustaͤdter Thurm selbst ohne jedoch zu zuͤnden, riß aber einen Theil des hurms herab und beschaͤdigte ein nahe dabei stehendes aus. Das Wetter ward hernach außerordentlich ge⸗ de, so daß wir heute, am 20. Dec., bei zwar hefti⸗

Winde eine wahre Fruͤhlingsluft athmen. Es ist 6 Gewitter wahrscheinlich dasselbe, welches man an selben Tage Morgens 9 und ein viertel Uhr zu Berlin bbachtete, von welchem dafelbst jedoch nur ein von ei⸗ nBlitze begleiteter starker Donnerschlag wahrgenom⸗ n wurde.

Aus der Schweiz, vom 10. Dec. Aus Stein im nton Schaffhausen wird unterm 6. Dec. gemeldet: istern Nachmittags hatten wir das Vergnuͤgen, das ampffchiff, von Friedrichshafen kommend, zum ersten⸗ al bei uns landen zu sehen. Die Schnelligkeit seiner hrt, bis dicht an die Rheinbruͤcke, dann die einma⸗ eblitzesschnelle Wendung, wodurch dasselbe ans jen⸗ tige Ufer gelangte, erregte bei der großen Menge Zu⸗ hauer allgemeine Bewunderung. Jedermann konnte ises große und schoͤngebaute Schiff besteigen und in genschein nehmen. Dasselde hatte die Fahrt von Kon⸗ nz bis hieher in 75 Minuten gemacht und waͤre sogleich ch Schaffhausen geeilt, wenn nicht die auf demselben gebrachte Gallerie die Durchfahrt unter der Rein⸗ uͤckke unmoͤglich gemacht haͤtte. Diesen Morgen ver⸗ ndete ein Kanonenschuß dessen Abfahrt nach Friedrichs⸗ fen, bei der sichedermann uͤberzeugte, daß dies Dampf⸗ ot den reißenden Rheinfluß aufwaͤrts schneller durch⸗ hneidet, als ein gewoͤhnliches Schiff mit ausgespann⸗

Segel bei guͤnstigem Winde faͤhrt. Ein Bericht s Lindau vom 5. Dec., den man in oͤffentlichen Blaͤt⸗ n uͤber die ersten Fahrten des, gleichfalls von den erren Ehurch und von Cotta erbauten bayerischen ampfbootes, Max Joseph, liest, schließt mit folgenden emerkungen: „Es kann nicht fehlen, daß die neue Be⸗ hiffnungsart von den wohlthaͤtigsten Folgen fuͤrs Ganze n wird, wenn sie gleich die Interessen Einzelner ge⸗ hrdet. Fuͤr unsern Hafen wird sie befonders wichtig erden, da bisher öoͤsters Schiffe viele Tage geladen la⸗ n, ohne abfahren zu koͤunen, ja da man oͤfters beim

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schoͤnsten Wetter, wenn starker Wind ging,

Schiffsmannschaft des Korsaren wurde

apazzori und Mitro Anastassopu

Verlust von mehreren Todten festes Haus.

den, zuruͤck. Nun eilte der fiel dem Feinde muthig in die Seite, der,

auf das ganze Korps der ta vernem panischen Schrecken ergrissen,

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unsere Schif⸗ fer nicht bewegen konnte, nur die Fremden um die Stadt herum zu fuͤhren. Wie interessant wird in der guͤnstià gen Jahreszeit die Abfahrt nun von hier nach Schaff⸗ hausen seyn, die das Dampfboot in 38 bis 9 Stunden uruͤckzulegen sich getraut! 8 hehriicher See mit seinen imposanten Gebirgen, be⸗ lebten Gegenden, Staͤdten, Doͤrfern u. s. w. Wie wird der gegenseitige Verkehr durch Reisende sich vermehren, wenn man bei jeder Witterung in der kurzmoͤglichsten Zeit mit Waaren und Menschen uͤberall sicher hinkom⸗ FCuͤrkei. Nach einem Schreiben aus Korfu vom 19. Nov. (in italienischen Blaͤttern) wurden von der englischen Seemacht drei griechische Kriegsschooner und ein Korsar genommen, die ersten, weil die griechische Re⸗ gierung fuͤr die bekannten auf Ithaka zugefuͤgten Be⸗ schaäͤdigungen keinen Ersatz leisten wollte; der letztere, weil er die Markbriefe mißbraucht hatte. Von der der Kapitain zu 12jährigen, der Schreiber zu 5;⸗ und die Matrosen zu zjaͤhrigen Kerker verurtheilt. Seither sind jedoch alle drei Schiffe sammt der Schiffsmannschaft freigegeben worden, und werden in etlichen Tagen absegeln. Ein Befehl aus London soll diese Veraͤnderung hervorgebracht Ligovitzi 28sten Oktober. In Albanien wuͤ⸗ thet der Buͤrgerkrieg noch immer fort, und scheint nicht sobald ein Ende nehmen zu wollen. Die beiden Selictars kommen oft ins Handgemenge, und noch unläaͤngst ist zwischen den beiden Parteien viel Blut vergossen worden. Hydra, 19. Okt. Am 26 Sep⸗ tember besetzten der Kriegsminister General Murzino, an der Spitze seiner Spartaner, und die Generale Pa⸗ lo naͤchtlicher Weile die Gegenden um Modone, um die Tuͤrken zu uͤberfallen, wenn sie ihrer Gewohnheit nach aus dem Kastelle her⸗ abkommen sollten, um Trauben und Fruͤchte zu sammeln. Wirklich fanden sich am folgenden Morgen wieder viele Tuͤrken in den Gaͤrten und Weingaͤrten ein; ploͤtzlich von den Griechen uͤberfallen, retteten sie sich nach dem und Gefangenen in ein Als die Tuͤrken im Castelle das Loos ih⸗ rer Kameraden erfuhren, stuͤrzten sie in Menge heraus, und druͤckten die Spartaner, die ihnen im Wege stan⸗ Obrist Galani⸗Comundu⸗ rachi mit einigen Leuten aus seinem Schiffe herbei, und als bald dar⸗ Spartaner sich sammelte, von eiligst ins Kastell

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zuruͤckkehrte.“ 3 11

Spanien. Wie das Mémorial Bordelais meldet, wird die franzoͤsische Regierung 6000 M. über die fruͤ⸗ her bestimmt gewesene Truppenzahl der 25,000 Mann in Spanien lassen. Das spanische Kabinet hat eine Convention ratificirt, wonach es Frankreich die schuldi⸗ gen 60 Millionen mittels 3 Millionen Reunte, zu 5 pCt., entrichtet. Ueberdem ist ein: Convention abge⸗ schlossen worden, durch welche die jaͤhrlich an Frankreich

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Und die Fahrt um den gan-⸗