nung, in einer von unwissenden Schwaͤrmern und rohen Soldaten begonnenen Volksbewegung, das Ruder zu fuͤhren. Er ward seines Irrthums bald inne. Eine Zeitlang schien er wirklich den groͤßten Einfluß zu be— sitzen; dann zerfiel er nach und nach mit allen Par— teien, gesellte sein Schicksal zu dem des Odysseus, der nicht viel besser behandelt wurde, als er, und war zu⸗ letzt von allen Geschaͤften ausgeschlossen. Trotz seiner Geschicklichkeit (Stanhope nannte ihn den geschicktesten Mann in Griechenland) konnte er nirgends Vertrauen einstoͤßen. Er war detanntlich beim Ausbruch der Re⸗ volution von der Pforte zu einer diplomatischen Sen⸗ nach Paris bestimmt; anstatt dahin abzugehen, landete er in Morea, und mochte gemeinschaftliche Sache mit den Insurgenten. In Kurzem ward er seinen neuen Bundesgenossen verdaͤchtig; die einen fanden ihn zu klug, die andern zu treulos; und die Aeußerungeir der griechischen Journalisten uͤber seinen Tod beweisen deut⸗ lich, daß er selbst unter seinen Freunden einen sehr zweideutigen Ruf hinterlassen “ h
Kind zu Obersfischbach
Arnsberg. Der Pfarrer V seiner Gemeinde einen
in der Dioͤcese Siegen, hat in 1 kirchlichen Saͤngerchor zu Stande, und durch besondere Statuten mit der Kirche in Verbindung gebracht. Die ser besteht aus 20 Juͤnglingen und 22 Jungfrauen. Den Statuten zufolge werden in denselben nur solche junge Leute aufgenommen, welche die erforderlichen Kenntnisse und Geschicklichkeiten besitzen, einen mehr— stimmigen Gesang regelmaͤßig einzuuͤben und vortragen zu helfen, und fortwaͤhrend einen unbescholtenen Lebens— wandel fuͤhren. Mit Beruͤcksichtigung der Groͤße der Kirche ist die hoͤchste Zahl der Mitglieder auf 42 fest. gesetzt worden.
Wer dem Saͤngerchore beitritt, macht sich verbind lich, wenigstens 3 Jahre bei demselben zu verbleiben, den anzustellenden Singuͤbungen regelmaͤßig beizuwoh⸗ nen, und alle in dieser Zeit vorkommende musikalische Auffuͤhrungen besorgen zu helfen, wenn er nicht durch Krankheit oder andere dringende Hindernisse davon ab⸗ gehalten wird. Die Uebungen werden in der Regel im Schulzimmer ang stellt, und soweit es moͤglich ist an den Sonntags Nachmittagen, oder in sonstigen gele genen Stunden. Die Leitung der Uebungen haben die beiden Schullehrer Kray zu Oberfischbach und Hoo zu Niederndorf uͤbernommen, welche auch die Wahl der Singstuͤcke und die Anerdnung des Ganzen nach ge nommener Ruͤcksprache mit dem Pfarrer besorgen. Wer sich den Anordnungen der Vorsteher widersetzt, oder einen anstoͤßigen Lebenswandel fuͤhrt, wird sofort aus dem Verein ausgeschlossen. b
Eine Mehrzahl von Familien⸗Haͤuptern in den Gemeinden Becke und Niederhemer, Kreises Iserlohn, hat uͤber die Abschaffung der Gebehochzeiten, Hauehe⸗ bezechen und Kindtaufschmausereien unter sich den Ver⸗ ein getroffen, daß derjenige von ihnen, welcher eine Gebehochzeit, eine Haushebezeche, oder einen Kindtauf⸗ schmaus haͤlt in 15 Thlr. Pr. Cour., und derjenige, der die desfallsige Einladung annimmt, in 5 Thlr. Conven⸗ tional⸗Strafe verfaͤllt, welche Betraͤge in die Armen⸗ Kasse der betreffenden Gemeinde fließen — auch daß, zur Unterstuͤtzung der Armen und Nothlteidenden, die bei der Einstellung der Gebehochzeiten ꝛc. die gesetzlichen
rozente verlieren, jaͤhrlich eln, den Verhaͤltnissen der zu der Abschaffung der erwaͤhnten Schmausereien ꝛc. sich vereiniaten Familienhaͤupter angemessener Beitrag an
Breslau. Die Gemeinde Sponsberg, Tre'b⸗ nitzer Kreises, hat eine vortheilhafte Ausbesserung des dortigen Schulhauses unternommen und ausgefuͤhrt, auch zur Pensionirung des alten Schullehrers und zur An— stellung eines neuen beigetragen.
Die zu Gnadenfrey verstorbene verwittwete Banke⸗ Rendant Kloaß geborne Baldowski, hat dem Wittwenhause daselbst ein Legat von 100 Thlr. Cour. und ein gleiches dem ledigen Schwestern-Hause aus, gesetzt.
Duͤsseldorf. Die Wittwe Gahmann’, Margaͤre, tha, geborne Schleuer, zu Barmen hat der vereinig ten evangelischon Gemeine zu Unterbarmen eine Schen, kung von 400 Rthlr. bergisch Courant oder 307 Rthlt 20 Sgr. 9 Pf. gemacht, wovon die eine Haͤlfte zur Verbesserung der Prediger⸗Gehaͤlkter, und die dns Haͤlfte als ein fester Fonds zur Unterstuͤtzung der 1 men besagter Gemeine verwendet werden soll. 1
Muͤnster. Der verstorbene vormalige Groszher— zoglich Bergische Minister Graf von Nesselrode Nii— chenstein zu Herten, Kapital von 1000 thlr. Bergisch Cour. vermacht.
Posen. Die Frau eines Heidewaͤrters in der Herrschaft Przygodzice ist von einer Zwillings⸗Mißgebun entbunden woreen, die gleich nach der Geburt gestorben ist, die Zwillinge waren ganz zusammen gewachsen, hat⸗ 2 Koͤpfe, 4 Arme und 3 Fuͤße, wovon das eine Bein oei dem Fleischbein herausgewachsen war
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Montag 31. Im Opernhause: Oedip zu Co lonos, Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Sacchint Hierauf: Ein Divertissement, fuͤr das Koͤnigliche
Schauspiel eingerichtet von Herrn Anatole.
Wegen Unpaͤßlichkeit der Madame Milder, kan die Oper: Olimpia, an diesem Tage nicht gegeben werden.
Dienst. 1. Febr. Im Opernhause: Redoute. Ein laß Billets zu ³ Rthlr. fuͤr jede Person sind bis Heute Rachmittag 5 Uhr bei dem Kastellan Hrn. Sattser im Opernhause, bei dem Kastellan Hrn. Adler inmn Schauspielhause, und Abends nach Eroͤffnung des Hau ses an den beiden Kassen zu haben. Es finden zu die ser Redoute die bei den taͤglichen Schauspiel-⸗Vorstel— lungen gewoͤhnlichen zwei Eingaͤnge state; der eine dem Universttaͤts⸗Gebaände, und der andere dem Bibliothet Gevaͤude gegenuͤber. Fuͤr diese Redoute werden auc Zuschauer-Billets zu den Logen des dritten Ranges verkauft, und sind daher diese Billets gegen Bezahlumg von Rehlr. fuͤr das Stuͤck, von heute Morgen 9 Uhr, bis Nachmittags 5 Uhr, bei den beiden genannten Ka— stellanen zu haben. Waͤhrend des Aufenthalts in den Logen steht es einem Jeden frei, sich zu demaskiren; jedoch nicht waͤhrend der Anwesenheit im Saale. Die Kaßf wird um 9 Uhr geoͤffnet. Ende der Redoute um
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind- Witterung.
NW. NW. NW. W. SW.
V. 280 F. 280 M. 280 N. 280 F. 8920
75 80 53
Jan 2418 sternhell.
u heiter, Frost. Han⸗ heiter, angenehm.
trüb, Frost. trüb, Frost. elt, Wind
Jan.
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die Armenkasse gezaͤhlt wird.
Gedruckt bei Feister
Redacteur John.
hat den dortigen Ortsarmen ein!
vhofe zu Coͤln zu
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Nachrichten
Amtliche
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8 Seine Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen Ge⸗ neral⸗Advokaten am rheinischen Revisions⸗ und Cassa⸗ ionshofe, Carl Friedrich Ferdinand Rup penthal, zum Generalprokurator am rheinischen Appellationsgerichts⸗ ernennen und die Bestallung Aller— hchst eigenhaͤndig zu vollziehen geruhet. 8
8 Ihre Koͤnigl. Hoheit die Großherzogin von Meck— lenburg⸗Strelitz, ist von Neu⸗Strelitz und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande, von Bruͤssel hier angekommen.
Excellenz der Staats⸗Minister,
Abgereist. Se. 8 en, nach Eryxleben.
Graf von Alvensleb
8
der Koͤnigl. Regierung zu Duͤsseldorf ist die durch das Absterben des Pfarrers Groeven erledigte Pfarrerstelle zu Prae st dem Vicar Franz Joseph Bernardinus Broͤckerhof aus Dorsten conferirt worden.
Zu Koͤnissberg ist die bei der evangelischen Ge— meinde in Mehlsack erledigte Pfarr« und Rektorstelle dem Predigtamts⸗Kandidaten Leberecht Ferdinand Bock verliehen worden. 8
Zu Oppeln ist der Administrator v. Plotho zu Neiffe, an die Stelle des verstorbenen dortigen katholi— schen Pfarrers v. Zoffeln, zum Erzpriester im Neisser Sprengel ernannt worden. 9
Im Bezirke
Paris, 25. Jan. Der Baron Hyde⸗de⸗Neuville ist vorgestern Abend hier angekommen und war gestern bei dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten Ba⸗ ron von Damas.
Dem Vernehmen nach wird der Fuͤrst Nicolaus Esterhazy im Namen Sr. Maj. des Kaisers von Oester⸗
reich der feierlichen Salbung Carls X. zu Rheims bei—⸗
wohnen.
Die Zahl der hier Geborenen betrug im Jahr 1820 = 24,858, im Jahr 1821 = 25,156, 1822 26,880 und im Jahre 1823 ist solche auf 27,070 gestie⸗ gen. Die Anzahl der Verstorbenen hat jedoch auch in gleichem Maaße zugenommen; sie betrug 1820 22,454 im folgenden Jahre 22,917, im Jahre 1822 23,282 und 1823 = 24,500. Den staͤrksten Zuwachs an Be⸗ voͤlkerung, durch Ueberschuß der Geborenen gegen die Gestorbenen, erhielt mithin Paris im Jahre 1822 naͤm⸗ lich 3,598, in saäͤmmtlichen vier genannten Jahren betrug derselbe 10,801 Individuen. — Die Anzahl der gebore⸗ nen Knaben ist immer etwas staͤrker, als die der Maͤd— chen; auffallend ist es aber, daß der Unterschied beider Zahlen, der im Jahre 1821, bei einer Minderzahl von Geburten uͤberhaupt, sich auf 564 belief, im Jahr 1822 nur 264 betrug. Im Jahre 1823 stieg er wieder auf 434. — Unter den im Jahre 1823 Gestorbenen besinden sich 15,273, die in ihrer Wohnung, 8227, die in Hos⸗ pitaͤlern, 72, die in Gefaͤngnissen starben, 661.— Militairs und 267, deren Leichname in dem Todtenschau⸗Locale aufgestellt wurden. — Was die Consumtion im Jahre 1823 betrifft, so sind 77,445 Hektoliter Wein und 8652 Hektoliter Brandtewein mehr verzehrt worden als im vorhergegangenen Jahre, dagegen hatte die Bier⸗Con⸗ sumtion sich um 46,690 Hektoliter vermindert. Im Uebrigen wurden 1823 verzehrt: 76,018 Ochsen, 10,394 Kuͤhe, 74,096 Kaͤlber, 363,048 Hammel, 89,562 Schweine und Eber außer 2,009,638 Kilogrammen Fleisch, die aus der Hand verkauft wurden. — In Austern wurden verzehrt 547,191 Fr. — Die Consumtion an Korn und Mehl wird taͤglich auf etwa 1500 Saͤcke geschaͤzt.
Rente 102. 95. 103.
London, 22. Jan. Se. Maj. ertheilten gestern dem Sir Ch. Long Audienz.
Hr. Canning hatte gestern Geschaͤfte im auswaͤrti⸗
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gen Amt.
Ueber Liverpool sind Nachrichten aus Calcutta bis zum 24. August eingelaufen, wo das K. Schiff Alliga⸗ tor mit betruͤbten Nachrichten aus Rangoon bis zum 26. July angekommen war. Unser Heer hatte so sehr durch Krankheit gelitten, daß alle Operationen eingestellt waren, und der Koͤnig von Ava hatte alle Gemeinschaft mit den Unsrigen verboten und erklaͤrt, daß jeder Ueber⸗ bringer von Brittischen Vorschlaͤgen erschossen werden solle. Der Commodore auf jener Station, Capt. Grant,
war gefaͤhrlich krank; nach Anderen schon todt.
Aus Jamaica wird gemeldet, daß die Pflanzer Wil⸗ lens seien, mit einer Petition bei unserm Parlament um Ersetzung des, ihnen durch die letzten Neger⸗Auf⸗ staͤnde verursachten Schadens einzukommen.
In wenig Tagen geht Capt. Franklin mit der Land⸗