1825 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 18 Feb 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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daͤchtniß zu rufen. Einen neuen Beweis hiervon giebt die Ruͤckgabe einer alten Fahne an das zweite englische Garde⸗Regiment. Dies Regiment ist im Jahr 1661, unmittelbar nach der Restauration Carls II. gebilder worden. Der Koͤnig gab ihm den Namen: Regiment der Koͤnigin, und letztere, um dies Zeichen von Wohi— wollen noch zu erhoͤhen, gab dem Regiment eine gruͤne Fahne, mit einem aus ihrem Wappen entnommener Zeichen. Diese Fahne ist in mehreren Schlachten; bei Ramilliel, Oudenarde, Malplaquet, bei der Belage⸗ rung von Namur, Tournay ꝛc. getragen worden. Spaͤ⸗ terhin wurde dieselbe im Koͤnigl. Hospital zu Dublin niedergelegt, wo man sie erst neuerdings wieder aufge⸗ funden. Jetzt ist dieselbe, nachdem die Gemahlin des Regiments⸗Obristen die noͤthige Instandsetzung daran bewirkt hat, auf Befehl Sr. Maj. an das Regiment feierlich zuruͤckgegeben worden. Das Interesse dieses Akts wurde noch dadurch erhoͤht, daß der Faͤhndrich Reitt, dem dieselbe anvertraut worden, ein Nachkomme desjenigen Faͤhndrichs ist, der sie trug als sie zu Dublin niedergelegt ward.

Rente 103. 75. 65.

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London, 8. Febr. Am Freitag ertheilten Se. Maj. den Lords Westmorecland und Anglesea und am Sonntag dem Lord⸗Kanzler Privat⸗Audienzen.

Sonnabends war Cabinetsrath im auswaͤrtigen Amte im Beisein aller Minister, von 3 ½¾ bis 5 Uhr. Ein auf vorgestern angesagter ward ausgesetzt.

Die Hofzeitung meldet die Ernennung des Her— zogs von Northumberland, Ritter des blauen Hosen⸗ band-Ordens, zum außerordentlichen Bothschafter bei Sr. Maj. dem Koͤnige von Frankreich fuͤr die Kröoͤ⸗ nungs-Feierlichkeit und die Ernennung des Hrn. Fried⸗ rich Lamd zum außerordentlichen Gesandten und bevoll— maͤchtigten Minister am Madrider Hofe.

Der angekommene K. Span. Botschafter Hr. von los Rios soll Ueberbringer des schon fruͤher erwaͤhnten Protestes der spanischen Regierung sein. Freitags hatte er eine Zusammenkunft mit Hrn. Canning im auswaͤrtigen Amte. Auch hat am Freitag eine, mit einem besondern Auftrage Sr. Franz. Maj. beauftragte Person mit Herrn Canning gearbeitet; vielleicht in Beziehung auf die Koͤnigskroͤnung; worauf sich, um mit dem Herzoge von Northumberland Abrede zu treffen, auch die Ankunft unsers K. Botschafters aus Paris, des Lord Granville, beziehen soll, der Donnerstag an der Sitzung des Oberhauses theilnahm.

Der Herzog von Wellington leidet heftig an einem Gliederschmerz.

Hr. Goulburn zeigte an, daß er Donnerstag auf Einbringung einer Bill zur Verbe serung der bestehenden Gesetze wegen ungesetzlicher Vereine antragen werde, allein Hr. Brougham bewuͤrkte, obzwar unter ziemlichem Widerspruche, daß erst eine Zusammenberufung des gan— zen Hauses nach vierzehn Tagen beschlossen ward.

Der Lord-Kanzler hat im Gerichte erklaͤrt, daß er die Akte Georgs I., genannt die Bubble⸗Aect, als in fort dauernder Kraft bestehend, ansehe, wornach die in der Ausbruͤtung sich befindenden vielen Compagnien den Bestimmungen dieses schrecklichen Verbots unterworfen sein wuͤrden. Hierauf wird er seine angedeutete Mo— tion im Oberhause begruͤnden, um den graͤnzenlosen Verkaͤufen von Aktien in unvollendeten Compagnien (Serips) zu den eigennuͤtzigsten Zwecken der Unterneh⸗ mer und Ausbieter gesetzliche Schranken zu setzen. Die Aktien fielen auf seine desfallsige Notiz am Donnerstag zwar nicht bedeutend, sind aber seitdem doch immer schwerer unterzubringen.

Sonnabend ging das Geruͤcht an der Boͤrse, daß es den Hellenischen Agenten mit Abschließung einer Anleihe von 30 Millionen Fr. mit zwei großen Haͤusern

in Paris gelungen sei; gestern aber hoͤrte man, daß die gebensmitteln (nach

Herren Ricardo hieselbst sie uͤbernommen haben. Wie man aus Schottland schreibt, war in v—

ter Woche das Wetter in Annandale so mild, daß die Bienen anfingen zu summen, wie im Mai oder Juni Die Felder sind mit einem Gruͤn wie im Fruͤhling be

deckt und die Waizensaat stand in vollem Treiben da die Ueberschwemmungen dies gehindert hatten.

daß sie es ihm vorhergesagt haben, wie er gegen eigenen Zwecke arbeite; ja er koͤnne bewuͤrken, da

lungen „in einem Zimmer“ zu halten (was dur

Recht, Subskriptionen zu wohlwollenden Zwecken cherlei Art zu betreiben u. s. w. Die Times sagen: „Es ist gar kein Zweifel

den Getraidehandel zuwider sind, welches auch die Modifikationen waͤren, wodurch derselbe noch selt bliebe.

Geiz durch Ehrsucht, aufzuwaͤgen. der hohe Getraidepreis dermalen hoͤchst empfindli

gefuͤhlt wird; dermalen, sagen wir, in dieser wi

mit uns auf den Markt kommen.“

Hr. Whitmoe hat im Unterhause zum 1. eine Motion zur Aufhebung der Korngesetze kuͤndigt.

Comp. zu 86 ¾ pCt. uͤbernommen. Sie wurd

Stocks, dem Meistbietenden uͤberlassen.

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129,422 Pf. 6 s. 2 . Nachrichten aus Lissabon vom 25. v. M.

waͤrtigen dem hiesigen K. Gesandten Grafen v.

Stand gesetzt, um Sir Ch. Stuart und 600 an Bord zu nehmen.

Kangoon vom 22. Juli und 5. Angust, erlangt theile uͤber die Birmanen betreffend, eingegang den Privatberichten waren unsre Truppen im A nen gesund, litten aber den aͤußersten Mangel schen Lebensmitteln und besonders Vieh, woran feranten aus Madras ungeheuer verdienten. um Rangvon war so durchaus uͤberschwemmt, einen Marsch nach Ummerapoora vor Oktober

Ava habe seine Hauptstadt verlassen, um den

manischen Truppen litten ebenfalls den groͤßten

gleich spaͤt und nicht in der Menge wie sonst gesaͤet Die Times erinnern jetzt den Katholischen Verein, Protestanten selbst noch einige unserer constitutionellen Rechte geschmaͤlert wuͤrden; z. B. das Recht, Versamm,

berufenen Sechs Akten von 1820 noch nicht aufgeyoben ist), weil er sich in einem Zimmer versammle; das

die Country-Gentlemen der Eroͤffnung der Haͤfen fiß

Allein die Annaäͤherung der allgemeinm Wahlen koͤnnte wohl dem Volke einige Macht uͤber die Furcht, welche seine Repraͤsentanten aus dem landwirth, schaftlichen Stande fuͤr den Verlust ihrer parlamentar' schen Bedeutung hegen, verleihen und es in den Stam setzen, die eine Leidenschaft bei ihnen durch die anden, Es ist gewiß, daj

nachtheilig fuͤr den Fortschritt unserer Manufaktutm

Krisis, dem Augenblicke eines Bestrebens bei der Off nung einer neuen Welt und wo gefaͤhrliche Nebenbu

Die neue Mexicanische Anleihe von 3 200,000 Sterl. wurde gestern von dem Hause Goldschmidt um

derselben Weise, wie im vorigen Kriege die Englischa

am 5. d. die durch letzteren zu erstattende Summe uf

wird Hr. Pinheico Ferreira das Portefeuille de real, sobald berselbe nach Lissabon kommt, abtreten. In Portsmouth wird das Linienschiff Wellesley t

Ueber Bombai sind Calcutta-Zeitungen bis zmm 1. Sept. mit 2 Depeschen von Sir Arch. Campbell ab

vember nicht zu denken stand. Es hieß, der Fuͤrst ve Sarawaddy sei mit 70,000 Mann wider die Unsrigen im Anmarsch; dann aber auch wieder, der Koͤnig voß

eines Lagers im oberen Lande zu uͤbernehmen, die Bi

der Aussage von Gefan genen) dseien sehr abgeneigt, wider unsre Truppen zu fechten.

Das Riesenschiff Columbus segelt nach Neu⸗Braun⸗

eig zuruͤck.

Eg Bfind Briefe von unserm K. Commissair Hrn. iunderson aus Bogota vom 19. Nov. angekommen, elche melden, daß ein uͤber Land gekommener Courier on Gen. Bolivars Heer die Nachricht von der voͤlligen iederlage Canteracs am Apurimac den 29. Sept. ge⸗ ucht habe, der mit nicht mehr als 16500 Mann, dicht tfolgt, in großer Unordnung, auf Cuzco zu entfloh. in Schreiben unseres K. Consuls in Cartagena vom h. Nov. bestaͤtigt diese Nachricht.

Nachrichten aus Rio vom 18. December zufolge,

aren wieder 120,000 Fl. in Baarem von Hrn. Roth— hild dort angekommen. Man schreibt aus Caracas vom 13. Dezember, daß einzelnen Neger⸗Aufstaͤnde bei der geringen Zahl der chwarzen im Lande im Allgemeinen gar nicht gefaͤhr— hseien, die Regierung aber damit ihren Zweck er— iche, die waffenfaͤhigen Buͤrger unter die Militz zu ingen, wozu bisher alle Decrete und Anstalten wenig er nichts hatten fruchten wollen. General Paez stand 12. mit 6 bis 7000 Mann regulirter Truppen we⸗ ge Meilen von der Stadt, wo nur 100 waren, aber uf verurtheilte Neger erschossen werden sollten.

Zu Rio wurden vom 22. Nov. bis zum 9. Dzbr 1 Negersclaven eingefuͤhrt und gleich nach ihrer An— unft verkauft.

Die Ruhe in Pernambuco ist voͤllig hergestellt. hie meisten Haͤupter der republikanischen Parthei sol⸗ in vor ein Kriegsgericht gezogen werden; ihre Absicht U uur Raub und Pluͤnderung, keineswegs die Be— einng ihres Vaterlandes gewesen sein. Viele derselben aͤrften ihr Vergehen mit dem Tode buͤßen.

Die Offiziere des Brittischen Kriegsschiffes Aurora n 46 Kanonen, das am 5. von seiner Station in güd⸗Amerika zu Portsmouth eingelaufen ist, sind der Keinung, das zu Callao liegende Spanische Geschwa— r (worunter die Asia von 64 Kanonen sich befindet) zerde schwerlich je wieder nach Europa zuruͤckkommen. s kreuzen gegenwaͤrtig auf den Suͤd⸗Amerikanischen btationen viele Engl. Kriegsschiffe. Die Aurora brachte sne sehr reiche Baͤarsendung von 22½ Millionen Dollars

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Graf Montholon hat seine Klage wider Hrn. sär Privat-Rechnung. fitte wegen Buonaparte's Testament nun beim hiesizen Sheriffs-Gericht angebracht, und die Jury bestimmn

Consols 93 ½¾ 94.

Bruͤssel, 11. Febr. Die Prinzessin Narischkin ist isen Morgen von hier nach Paris zu ihrem Gemahl Ugereiset.

Um Mitternacht ward ein englischer Kabinets⸗ Lourier von hier aus mit Depeschen nach London ab— fertigt.

Fortwaͤhrend gehen betruͤbende Nachrichten von im Schaden ein, welcher durch die Ueberfluthung am Löfast in allen Theilen Hollands, angerichtet worden.

Einer Anzeige des Finanzministers zufolge, wird eBezahlung der in dem großen Buche der National— huld verzeichneten Leibrenten, fuͤr das Jahr, welches it dem 31. Dec. 1824 endete, am 15. Februar ihren

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en. Nulafang nehmen, und bis zum 15. Juni d. J. fortge—

lgemapbt werden. an Hamburg, 13. Jan. Wir erhalten, schteibt die die blhste der Boͤrsenhalle, die authentische Berichtigung aus

Das Lanarne, daß der Nachricht von Deichbruͤchen in Suͤder—

daß dithmarschen, namentlich der Eddelacker, Brunsbuͤttler,

oder Nhlarner und Meldorfer Deiche, widersprochen werden

nne, indem zwar am 3. und 4. alle Deiche mehr er minder gelitten, aber alle gehalten haben, so weit e Landschaft geht. Ein einziger Deichbruch bei Bars⸗ iath noͤrdlich von Meldorf, brachte kein Wasser ins nd und ist auch bereits hergestellt. So ist jene Land— Mangsshaft durch Gottes Gnade vor allen andern Gegenden

Beft

der Westkuͤste Schleswig-Holsteins allein vor Ueber⸗ schwemmung bewahrt geblieben.

1 Die heute aus den Niederlanden eingegangenen Berichte stellen das allgemeine, durch die Fluthen am 3. und 4. hereingebrochene Ungluͤck noch weit groͤßer dar. Besonders furchtbar hat es sich auch uͤber Fries⸗ land und Overyssel ergossen. Zeeland und Flandern haben, ungeachtet mehrerer Deichbruͤche, verhaͤltnißmaͤ⸗ ßig noch am wenigsten gelitten. Am 9. wurden in Amsterdam bereits 900 heimathlos gewordene Ungluͤck⸗ liche nebst 1200 Hauptvieh beherbergt und versorgt. Der Koͤnig hatte eine allgemeine Kollekte durch das ganze Koͤnigreich befohlen, auch bereits Fonds eingesandt. Aus der Schweiz, 7. Febr. Ein Gegenstand, welcher die Aufmerksamkeit des großen Raths von Lu⸗ zern in den zwei letzten Sitzungen fast ausschließlich und in hohem Grade in Anspruch nahm, war der do⸗ kumentirte Ber'cht des taͤglichen Raths uͤber den Fort— gang der Diozesanunterhandlungen. Es ergab sich dar— aus, daß dieselben bereits nahe zu ihrem Abschluß ge⸗ diehen sind, und daß es nur noch um Berichtigung zweier wenig wesentlicher Punkte zu thun ist. Demun— geachtet geschah ein Antrag, daß Luzern aus dem dieß⸗ fallsig bestehenden Verband treten und fuͤr sich ein eige— nen Bisthum zu errichten suchen soll, da hieraus große Vortheile in religioͤser⸗politischer und oͤkonomischer Hinsicht hervorgehen wuͤrden. Kraͤftig erhoben sich mehrere Redner gegen diesen zwar nur schwach unterstuͤtzten Antrag, da es einerseits hoͤchst inkonsequent waͤre, nach so lange ge⸗ dauerten Unterhandlungen sich von jenen Kantonen zu trennen, mit welchen man in einen solchen Verband ge⸗ treten ist; und da anderseits die Vortheile, welche der Sitz eines Bisthums, zumal wenn daͤsselbe nur auf der Kanton Luzern und etwa seine naͤchsten Umgebungen beschraͤnkt blieb, aͤußerst zweifelhaft sein muͤßten. Mit 70 Stimmen gegen 3 wurde sodann wirklich beschlossen: den Bericht des taͤglichen Raths ins Protokoll aufzu— nehmen, diesem fuͤr denselben sowohl, als fuͤr die ge— fuͤhrten Unterhandlungen zu danken und ihn anzuweisen, spaͤterhin das endliche Resultat der Sanktion des gro— ßen Raths vorzulegen. Jene aus 3 Stimmen beste⸗ hende Minderheit hingegen wollte den Antrag zu Los⸗ sagung vom bestehenden Verband dem taͤglichen Rath uͤberwiesen wissen.

Tuͤrkey. Man meldet aus Constantinopel vom 10. Jan. Der franzoͤsische Botschafter, Graf Gullle— minot, hat eine zweite Audienz beim Sultan begehrt, um sein neues Kreditiv zu uͤberre ichen. Aus dem Archipel vernimmt man, daß 16 aͤgyptische Kriegsschiffe Truppen und Munition zu Coron ans Land gesetzt ha— ben sollen. Unterdessen geht die Kuͤhnheit der Grie— chen soweit, daß sie sich mit ihren Schiffen bis unter die Kanonen der Dardanellenschloͤsser wagten, und dort sogar fraͤnkische Schiffe beunruhigten. Vorgestern sind daher 7 Brigantinen nach den Dardanellen von hier unter Segel gegangen, um die Handelsschifffahrt zu beschuͤtzen.

Spanien. Die Etoile meldet (nach dem Indi⸗ cateur von Bordeaux) Folgendes aus Madrid vom 31. Jan. und 1. Febr.: Der General-Kapitain dieser Pro— dinz ist zum Praͤsidenten der in diesen Tagen installtr— ten Militair⸗Purifications⸗Kommission ernannt wor— den. Alle der Purification unterworfenen Individuen muͤssen nach Maßgabe eines ihnen zugehenden Schema, eine vollstaͤndiae Darstellung ihres Benehmens seit dem 1. Januar 1820 bis auf den heutigen Tag einreichen. Die desfallsige Bestimmung der Regierung ist den in hiesiger Hauptstadt und in dem Arrondissement befind⸗ lichen Offizieren bekannt gemacht worden.

Se. Maj. haben bei der Geistlichkeit und der Koͤ—

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niglichen Armee von Peru mehrere Befoͤrderungen vor— genommen.