1825 / 55 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 07 Mar 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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ten die Fabrikation etwas nachgelassen, auf Solinger Eisen und Stahlfabrikate gehen fortwährend Bestellun⸗ gen ein. 8 S Die Neujahrsmesse zu Leipzig ist fuͤr die hiesigen Fabrikanten nicht guͤnstig gewesen.

Muͤnster. Der kuͤrzlich verstorbene Kaufmann Brookmann hieselbst, hat mehreren milden Stiftungen, insbesondere dem hiesigen Waisenhause, dem Clemeus⸗ Hospitale und dem Taubstummen⸗Institut, jeder der⸗ selben ein Legat von 500 Thlr., auch den Ortsarmen hieselbst 450 Thlr. vermacht. Landwirthschaftliche Berichte aus dem In⸗

nern des Reichs vom Ende Januar.

I. Brandenburg. Potsdam. Die Winter⸗ saat steht zur Zeit im Allgemeinen noch gut, und ist in manchen Gegenden fast zu uͤppig gewachsen, es duͤrfte in dieser Beziehung der eingetretene Frost jedenfalls von gutem Einflusse gewesen sein, indem er das sonst zu besorgende zu fruͤhe und starke Treiben der Saaten ver⸗ hindert hat.

1 II. Pommern. 3 Miasse zuruͤckgekommenen Saaten haben sich im Laufe des Januar durch die eingetretene guͤnstige Witterung wieder etwas erholt, und es steht, bei deren Fortdauer zu hoffen, daß der Schaden an denselben nicht so be⸗—⸗ deutend werden wird, als es den Anschein hatte. Auf mehreren staͤdtischen Feldmarken versprechen sie wenig⸗ stens, nach ihrer jetzigen Vegetation, ein gutes Gedeihen.

III. Schlesien. Breslau. Die Saaten ohnerachtet der außerordentlichen Naͤsse,

in gutem Zustande erhalten zu haben,

nur bei den fruͤhgesaͤten fingen die Spitzen an gelb zu werden. Im Lande waren sie nirgends mit Schnee be⸗ 8 deckt, konnten aber wegen der Naͤsse des Bodend nicht eher als die letzten Tage des Monats behutet werden. 1.“ Liegnitz. Obwohl die Saaten hier und da auf niedrig gelegenen Feldern durch die Naͤsse leiden, so sttehen sie im Ganzen doch gut und ihr frisches Gruͤn 8 . erhaͤlt die Hoffnung auf ein fruchtbares Jahr. Op⸗ EI1I1“ Der Landmann beschaͤftigt sich jetzt vorzuͤglich mit dem Ausdrusche des Getreides. Die Saaten stehen

Stralsund. Die durch große

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im Ganzen noch

im Allgemeinen gut und versprechen ein gutes Gedeihen. Die Niederung leidet jedoch durch Naͤsse.

IV. Posen. Posen. Die Saaten faulen zwar hin und wieder, doch haben sie im Allgemeinen noch ein gutes Ansehen und die außerordentliche Menge vpon Feldmaͤusen, die ihr Gefahr gedroht hat, ist durch

die nasse Witterung zerstoͤrt worden. V. Sachsen. Magdeburg. Auf die land⸗ virthschaftlichen Verhaͤltnisse scheint die bisherige Wit terung keinen weitern nachtheiligen Einfluß gehabt zu haben, als daß der Landmann durch den so schlechten Zustand der Wege und wegen zu starker Naͤsse des Bo⸗ ddens abgehalten worden ist, mit Duͤngung seiner Aecker gehoͤrig vorzuschreiten. Die Winterfruͤchte scheinen sich gut erhalten zu haben. Merseburg. Hie und da ist man besorgt, daß die bedeutenden Regen den Saa⸗ ten, die im Ganzen bis jetzt wenigstens erfreuliche Aus⸗ sichten darbieten, schaden moͤchten.

VI. Westphalen. Muͤnster. Die jetzige Wintersaat hat auf den hoͤhern und trockenen Aeckern fortwaͤhrend ein gutes Aussehen. Im Kr. Tecklen⸗ blurg saͤete man bei der etwas guͤnstigeren Witterung im Monat Januar Roggen und Weitzen. Einen auffal⸗ lenden Anblick gewaͤhrte ein Stuͤck Ruͤbsaamen bei Oelde, welches in Folge der milden Witterung in voller Bluͤthe stand. Arnsberg. Fuͤr das Gedeihen der jungen 8 Saat ist die Witterungs⸗Veraͤnderung sehr erfreulich:

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sie hatte sich fast schon zu uͤppig entfaltet, als daß ohne

eine solche Retardation man nicht haͤtte fuͤrchten sollen sie werde dem Einflusse spaͤterer Froͤste unterliegen.

VII. Juͤlich, Cleve, Berg. Coöoͤln. Xi Winterfruͤchte haben sich in denjenigen Gegenden, m sich die Feldmaͤuse bereits verloren haben, etwas erhaß und stehen ziemlich gut, in denen aber, welche von de Maͤusen und Schnecken am meisten verheert, und durz den anhaltenden Regen zu sehr verwaͤssert worden sing stehen sie desto schlechter. Der Ruͤbsaamen ist soge von vielen Feldern ganz verschwunden, und der jung Klee in den meisten Gegenden dergestalt abgefressen daß im Fruͤhjahr Futtermangel zu besorgen steht. Duͤsseldorf. Ungeachtet des vielen anhaltenden Re gens kommen in mehrere Gegenden die Maͤuse neuty dings haufenweise zum Vorschein, und machen sich jetzt da die meisten Kleefelder von ihnen verwuͤstet sind, 1 die Wurzeln des Rapses.

VIII. Niederrhein. Coblenz. Von da Einflusse der bisherigen Witterung auf die Vegetatig scheint nur gutes zu erwarten zu sein. Die Saa fruͤchte stehen sehr gut und sogar diejenigen, welche e der großen Ueberschwemmung im Monat Nvbr. v. 9 mit Wasser mehr oder weniger bedeckt wurden und dar unter standen, haben das beste Ansehen. Die Vegen tion hatte bis zu den letzten Frosttagen nicht aufg hoͤrt, allenthalben fand man bluͤhende Pflanzen freien Felde. Es kann als ein Zeichen eines gelinde fortdauernden Winters beobachtet werden, daß die Amh sen und Engerlinge sich nicht tief in die Erde gezoge haben, und nahe an der Oberflaͤche liegen, daß sogn die ersteren schon zu arbeiten anfangen. Aache Hinsichtlich der Vegetation wird der Eintritt einigt Frostes und Schmnees gewuͤnscht, zumal da bei der For dauer einer so gelinden Witterung zu besorgen stehe daß das Ungeziefer zu sehr uͤberhand nehmen und auß im Uebrigen eine zu große Naͤsse den zarten Wurjze der Saaten nachtheilig werde.

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11n Sn11 18 mh v9⸗ Koöoonigliche Schauspiele. .

DSonnabend, 5. Maͤrz. Im Schauspielhause: D. falsche Prima Donna in Kraͤhwinkel, Possem. Gesang, in 3 Abtheilungen, nach A. Baͤuerle, beag von J. v. Voß. (Hr. Kirchner, vom Koͤnigl. Hofth ter zu Muͤnchen: Froͤhlich, als Gastrolle.)

Sonnt., 6. Im Opernhause: Cardillac, ode Das Stadtviertel des Arsenals, Melodrama 3 Abtheilungen, nach dem Franz. bearb. von W. Stib Musik vom Koͤnigl. Musik⸗Direktor G. A. Schneider

Im Schauspielhause: Die Mißverstaͤndn isst Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: Humovristisc Studien, Schwank in 2 Abtheilungen, von C. Lebrlt Und: Der Baͤr und der Bassa, Vaudeville⸗Bu leske in 1 Aufzug, von Carl Blum,

Mont., 7. Im Schauspielhause. Zum Erstenme wiederholt: Die Douglas, histor.-⸗romant. Schausy in 5 Abtheil., von A. v. Tromlitz.

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Meteorologi e Beobachtungen. er erklaͤrte sich auch fuͤr diesen Vorschlag geneigt, in Besitzer von Grundstuͤcken, sondern auch die ehemaligen 1 g19h 1 9 2 dem er mit den Ansichten der Regierung im Einklang Renteninhaber zu entschaͤdigen. Da er indessen keinen 8 5 8 9854] Barometer/ Therm.] Hygr. Wind] Witterung. ei; wenn also die Kammer das Amendement annehme, bestimmten Antrag bildete, schlug Fer geee hes vor, Naje 1 Be 8 schreiten. err Fouque⸗ dr 9 gt 09 0 I. Mondschein, d wuͤrde er die Zustimmung Sr. Majestaͤt einholen. in der Berathung weiter zu 8 M 3. Maͤrz (A. 270 100ℳ1 67* ,Sss. .nssgefnnde. Als nun aber Herr Bazire sein Amendement aufgab, rand nahm aber die Idee des vorerwaͤhnten Redners 4. Maͤrz F. 272 11 %— 1°% 802 SW. heil, Reif, Fros⸗ und sich fuͤr ein anderes, von Herrn Hyde v. Neusville auf, und trug darauf an, eine Bestimmung in dieser M. 280 60“ 520 y SW. ven⸗ Wolken, †orgeschlagenes aͤhnliches Amendement erklaͤrte, nahm Hr. Ruͤcksicht in dem ersten Artikel des Gesetzes aufzuneh⸗ 1. n. genehm. .Labourdonnaye das Erstere fuͤr seine Rechnung auf, und smen. Der Finanzminister erklaͤrt, die Regierung

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11“ ““ Renten zum sve. von 8 Milliarde werden 884 . . Fj eesetzt ꝛc.“ Herr C. Perier sprach dagegen, und be⸗

II. Zeitung s⸗ N 8- chrichten. hauptete, 8823 habe zum Zweck auch die

v1“ böFFSFrage uͤber dar Rentengesetz jetzt schon zu entscheiden; EeSäuisland.. denn, sagt er, im gegenwaͤrtigen Gesetz ist nicht die Eö“ 1. .“ Rede von einem Tilgungsfonds fuͤr dreiprocentige Ren⸗ Pari⸗ 28. Febr. Die Sitzung der Deputir⸗ten, es laͤßt sich also diese Luͤcke nur durch die Hoffnung

Es kam erklaͤren, die Kammer werde auch das Rentengesetz an⸗

en-Kammer vom 25. war sehr unruhig. nächst das, baͤhnte, Amendement des Herrn Breton, uch die ehemaligen Inhaber von Renten Anspruch auf ntschaͤdigung haben, kein Entschaͤdigter aber mehr wie hntausend Franken hung. zuf entspann sich hlagene Amendement eine sehr lebhafte Debatte.

at naͤmlich gerathen, tzes sowohl die Summe der Renten, als die Summe es Capitals festgesetzt werde, ister hat dieser Aenderung seine Zustimmung gegeben. herr Bazire schlug in Beziehung hierauf ein Unter⸗ mendement vor, wodurch erklaͤrt wuͤrde, die durch das egenwaͤrtige Gesetz efinitiv und es duͤrfe v icht mehr angeregt, oder eine groͤßere Entschäaͤdiqungs⸗ mme gereicht werden. ine entscheidende Maaßregel zu ergreifen, an nicht wieder zuruͤckkommen koͤnne, sonst erneuern sich ie Streitigkeiten hieruͤber fortwaͤhrend; denn, wie ein usgezeichneter Politiker geaͤußert hat, die Revolutionen

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berlangte die Prioritaͤt Fafos. 1 . Als dies aber ge sprochen. 2 Lns n 3

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die Kammer in großer Verlegenheit, weil dieses Amen⸗ dement ein Zusatz zum Schluß des Artikels ist, das Hyde v. Neufville aber sich

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Amendement des Herrn 8 g 2* 8 auf den Anfang bezieht. Der Praͤsident bemuͤhte sich Kronik des age ö vergebens Ruhe und Ordnung in die Deliberation zu (s(bbringen, die Verwirrung stieg aufs hoͤchste und die Kam⸗ naich⸗Caro⸗mer vertazte sich endlich, ohne etwas beschlossen zu ha-⸗ f„een, auf den 26sten.

An diesem Tage wurde zuerst uͤber das Amen⸗ dement der Kommission berathen, wonach der 1ste Ar⸗ tikel mit den Worten anfangen soll: „dreißig Millionen

nehmen. Indem der Minister Ihnen beide Gesetze zu gleich vorlegte- hat er folgendermaßen gerechnet: Man will die Entschaͤdigung; ich will die Herabsetzung des Zinsfußes der Renten; theilen wir aͤußerlich beide Ge⸗ setze, und machen sie ihrem Inhalte nach zu Einem; ist einmal die Entschaͤdigung genehmigt, so wird man auch die Zinsenherabsetzung votiren muͤssen. So hat der Finanzminister die Sachen gestellt; ich verlange da-«“ her, daß die Berathung uͤber das Kapital der Entschaͤ⸗

digung bis auf die Debatten uͤber den 5ten und östen Artikel des Gesetzentwurfs aufgeschoben werde. Der Finanzminister. Man beharrt darauf in die jetzige Verhandlung eine Frage stets zu mischen, von der jetzt gar nicht die Rede ist. Es ist durchaus nicht erforder⸗ lich, einen Tilgungsfonds fuͤr die neuen Renten zu schafen, da, selbst wenn das Rentengesetz verworfen werden sollte, die Tilgungskasse nur auf solche Renten operiren wird, deren Aufkauf der Regierung den groͤß⸗ ten Vortheil darbiete. Die Kammer votirte nun uͤber obgedachtes Amendement, welches mit einer großen Stimmenmehrheit angenommen wurde, worauf Herr C. Perier ausrief: „So haben Sie denn zwei Gesetze mit einemmale genehmigt.“ Herr Hyde v. Neuf⸗ ville stellte vor, es sei billig, nicht bloß die ehemaligen

im vorigen Stuͤcke dieser Zeitung er⸗ nach welchem

Renten erhalten sollte, zur Bera⸗ Dieses Amendement wurde verworfen. Hier⸗ uͤber das von der Commission vorge⸗ Sie daß gleich im Eingange des Ge⸗

und der Finanz⸗Mi⸗

zu bestimmende Entschaͤdigung sei fernerhin die vorliegende Frage

Es ist nothwendig, sagt er, auf welch⸗

dem Sch werdte und endigen mit dem

habe sich hiermit auch beschaͤftigt und deshalb uͤber den Summen, wofuͤr hiernach eine Entschaͤdi⸗

Diese wurde auch aus⸗—

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