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erst im Felde der Ehre durch Gefahren gestählt wuͤr⸗ ben. — Nachdem noch mehrere Pairs fuͤr und wider den Vorschlag gehort worden waren, entschied die Kammer, daß derselbe nicht in Erwaͤgung zu ziehn sei. 8 In der Sitzung vom 16ten wurde unter andern äüber eine neue Petition der Frau Fancisca von Payen, zu Schloß Trommelhoff in Oesterreich, berichtet. Diese Dame erneuert ihren schon zweimal bei der Deputirten⸗ Kammer gemachten Antrag, daß durch ein Gesetz fuͤr die endliche Abtragung saͤmmtlicher von den Koͤniglichen Priarzen im Auslande gemachten Schulden gesorgt werde. Der Berichterstatter sagt, die Bittstellerin habe selbst nichts zu fordern; in Erwaͤgung ihrer edlen Be⸗ weggruͤnde, und mit Ruͤcksicht auf die Wichtigkeit des Gegenstandes habe jedoch das Comitee der Petitionen die Sache untersuchen zu muͤssen geglaubt. Es scheine wirklich, daß die im Jahre 1814 bewilligte Summe von 30 Mill. zur Abtragung jener Schurden nicht zu— gereicht habe, weshalb das Comitee die Uebersendung
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der Bittschrift an den Praͤsidenten des Ministerraths in Antrag bringe. Dies wurde auch von der Kammer
deschlossen, nachdem der Minister des Koͤnigl. Hauses sich damit um so mehr einverstanden erklaͤrt hatie, als eine Commission zur Pruͤfung aͤhulicher Anspruͤche be⸗ reits niedergesetzt worden sei.
Der Herzog von Daudeauville befindet sich noch immer unwohl. Der Koͤnig hat sich nach seinem Befinden er⸗ kundigen lassen.
Der Fuͤrst Esterhazy ist vorgestern fruͤh nach London
Gefandtschafts Posten zuruͤckgereist. Waͤhrend
Paris hat derselbe mit den
aauf seinen ddes kurzen Aufenthalts in Gesandten Oesterreichs und Rußlands, und mit unserem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten haͤufige Con⸗ ferenzen gehabt. Vorgestern Abend um 11 Uhr wurde von Seiten der oͤsterreichischen Gesandtschaft ein außer⸗ ordeutlicher Courier nach Wien abgesandt. Der Cassationshof hat das in der Untersuchungs⸗ Sache gegen den bekaunten Moͤrder Papavoine einge⸗ legte Rechtsmitiel verworfen.
Die Eroile ist sehr aufgebracht daruͤber, daß der englische Kriegs⸗Minister Lord Palmerston, bei Gele⸗ genheit der letzten Parlaments⸗Verhandlungen uͤber das stehende Heer und der dabei wiederum zur Sprache ge⸗ kommenen Abschaffung der Ruthen⸗Strafe, in Bezug auf die von einigen Mitgliedern gemachte Bemerkung, daß diese grausame und schimpfliche Strafe bei dem franzoͤsischen Heere unbekannt sei, geaͤußert hat: man taͤusche sich uͤber die Disciplin des franzoͤsischen Heerss sein Benehmen kaͤnne mit dem der englischen Armee nicht verglichen werden. Wie! ruft die Etoile aus, in dem Augenblicke, wo ganz Europa noch von dem Ruf der Bewunderung wiederhallte, den das exemplarische Benehmen von 100,000 Franzosen in Spanien erweckte,
wo sie die Wunder der alten roͤmischen Kriegszucht er⸗ naenerten, in diesem Augenblicke, sagen wir, wagt Lord Pealmerston Zweifel uͤber die Vortrefflichkeit unserer Militair⸗Institutionen zu erheben! Die Ehre ist de⸗ ren Seele, die Ehre dieses Wort veon magischer Gewalt auf das Herz des franzoͤsischen gemeinen Soldaten wie auf das des franzoͤsischen Marschalls. Moͤgen die eng⸗ lischen Minister ihre Soldaten mit Ruthen streichen iassen, so lange ihnen gut duͤnkt, aber sie wuͤrden wohl thun, sich aller Beleidigungen der unseren zu enthalten. Ein Privatbrief aus Tanger meldet, daß mehrere spanische Fluͤchtlinge, welche vom Kaiser von Marocco Befehl erhalten hotten, seine Staaten zu verlassen, sich zu dem franzoͤsischen Consul begeben und von diesem, bis dahin, daß er ihrethalben Berhaltungsbefehle er⸗ halten, eine Sauve Garde bekommen haben. Sie hat⸗ ten erklaͤrt, daß, wenn der Consul ihnen seinen Schultz versage, sio zum Islamismus uͤbergehen wuͤrden. Rente 102. 7
London, 18. Mäaͤrz. (uͤber Holland.) Naͤhere Beric aus Calcutta vom 18. Nov. melden, daß der Obersta halter, da er es unmoͤglich eraͤchtet, daß der Ausstan der Seapoys zu Barrackpore ohne Vorwissen, um ni zu sagen Mitwirkung der eingebornen Offiziere statt, den koͤnnen, das 47ste Regiment aufgeloͤset und sost⸗ ein neues 69stes errichtet hat, bei welchem die; A7sten gehoͤrten Europaͤischen Offiziere angestellt werde Die Calcutta⸗Gazette vom selbigen Tage meldet: „M. dem Trausportschiffe Ernest sind am 2. d. von Rango die Rajali's oder Mijone's von Tavoi und Merg nebst 90 anderen Kriegsgefangenen hier angekomme Zwei Birmanische Ausreißer hatten in Rangoon h einer Umwaͤlzung in Ava und dem erfolgten Tode Koͤnigs gesprochen. Die Haͤuptlinge aus Tavoi u Mergui werden als blutduͤrstige Wuͤtheriche geschilde Es ist bemerkenswerth, daß der von Tavoi, der un kuͤrzlich einen Siamesischen Befehishaber in einem Kis nach Rangoon schickte, damit er dort dem Hohn Volkes ausgesetzt wuͤrde, bis der Tod seinem Leiden g Ende machte, jetzt als Gefangner selbst gezwungen den Kaͤfig zu sehen, in welchem sein Schlachtopfer! blichen war. Derselbe ist naͤmlich mit ihm nach Caleu gebracht, damit er den Unterschied verspuͤre zwischen! Behandlung, die ihm wird, und der, die er seinem 9 fangenen angethan. Einer der Kriegsgefangenen geht zu den sogenannten Unverwundlichen,
Nachrichten aus Madras vom 3. Novbr. zufol ist eine Kompagnie Artillerie zu Pferde, welche sich dem Marsche vom Fort S. George nach einem ande Posten befand, und in der Gegend von Darwar Bef erhielt, ein Fort anzugreifen, in welches ein aufruͤhra sches Indisches Oberhaupt sich eingeschlossen hatte, b einem Ausfalle der Indianer fast ganz in Stuüͤcken † hauen worden. —
Am 12. d. ist wieder ein Schiff mit Bergleut und Werkzeugen zum Bergbau nach Mexico von Pont mouth unter Seegel gegangen. *
In Newcastle upon⸗Tyne wird naͤchstens eine Ver sammlung gehalten werden, um die Einfuhr⸗Gech⸗ auf Getreide in Berathung zu ziehen. Hr. Whitmol hat seine Gruͤnde, welche ihn bewogen, seine Motig bis zum 19. April zu verschieben, dahin erklaͤrt: er haßt dabei die Absicht gehabt, den Kaufleuten und Man fakturisten Zeit zu geben, ihre Meinungen in dies Hinsicht nach dem Beispiele Manchesters auszuspreche In Leeds, Bradford und einigen andern Orten si Versammlungen gehalten worden, welche die gesetzgeben Gewalt sehr ernstlich angehen, in Betreff des Ko⸗ handels ein anderes System anzunehmen, das den J. teressen des Handels nicht so schnurstracks entgegenlaͤuf wie die gegeuwaͤrtigen Gesetze uͤber die Einfuhr fremde Getreides. 8
Die Insel Mauritius ist von einem wuͤthenden Orkan heimgesucht worden.
Mexico beneidet Guatimala wegen der im Wer seienden Anlegung eines Canals zwischen dem Atlan schen und dem Großen Ocean. Der Congreß h unterm 4. Nov. decretirt, daß Vorschlaͤge zur Ziehu eines solchen Canals (zu deren Einsendung der Praͤstd Victoria die Frist von 8 Monaten bestimmt hat) durch de Isthmus von Tehuantepec angenommen und bis dahl topographische Aufnahmen gemacht werden sollen, au
zweiten seh
—
daß er auf Vorschlaͤge zur Schiffbarmachung der Fluͦt
Alvarado, Panuco, Bravo del Norte, Rio Grande Santiago und des westlichen Rio Colorado (nedst lonisation der Ufer desselben) hoͤren wolle.
Briefe aus Maranhao melden, daß Lerd Cochrat viele Portugiesische Schiffe, die er aufgebracht, ihr Reise fortsetzen ließ, nachdem sie ihm vom Werthe d Schiffe’s und der Ladung 15 pCt. berahlt hatten.
Nach Berichten aus Havana von den letzten Taße
wenn die
setzt werden.
ugehoͤrenden Negern
1.“
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hes Januars, war bereits eine Erklaͤrung Americani⸗ cherseits an die Behoͤrden von Cuba gelangt, daß,⸗
Seeraͤubereien ferner beguͤnstiat wuͤrden, thaͤt⸗ ichere Maaßregeln wider dieselben wuͤrden ins Werk
Briefen aus Demerari vom 26. Januar zusolge, waren einige Tage zuvor alle, von den der Regierung
bewohnten Haͤuser jenseits Camp⸗ ouse in Rauch aufgegangen und zwar am Jahrstage der Ausrufung des Kriegsgesetzes in der Colonie. Es ging auch die Rede, es seien 100 Neger von der Kitty⸗ pflanzung mit Hirschfaͤngern bewaffnet angetroffen wor⸗ zen. Der K. Statthalter hatte eine Abtheilung des 27sten Regiments hin beordert.
Vom 19. Maͤrz (über Paris). In kommender Foche wird der Koͤnig in Carltonhouse erwartet.
Die Fregatte Diamond ist in Portsmouth einge⸗ aufen; Hr. Lionel Harvey, einer der nach Mexico ge⸗ sandt gewesenen brittischen Commissarien, ist mit der⸗ slben zuruͤckgekommen. Die von ihr mitgebrachten Briefe enthalten nichts von Wichtigkeit.
Wir haben Zeitungen aus Jamaica bis zum 23. anuar; nach den darin enthaltenen Nachrichten sind zeuerdings durch das Feuer des Forts St. Juan de löoa mehrere Haͤuser von Vera⸗Cruz stark beschaͤdigt vorden. 8
In Carthagena sind, in Folge der Nachrichten uͤber hie Niederlage der Royalisten und der Einnahme von gima durch den General Sucre, große Festlichkeiten an⸗ gestellt worden. Die Abwesenheit des Generals Boli⸗ har war durch eine schwere Krankheit veranlaßt. Meh ere Kauffartheischiffe von großem Werthe, welche im hafen von Callao lagen, sind den Independenten in die haͤnde gefallen.
gan ruͤstet in Carthagena die Fregatte Venezuela,
uter Befehl des Commodor Chessy aus, um die De⸗ geschen, durch welche die columbische Regierung der großbrittanischen die gaͤnzliche Zerstoͤrung der spani⸗ schen Streitkraͤfte in Suͤdamerika land zu bringen. .“ , saͤr April 933..—
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Amsterdam, 22. Maͤrz. Die HH. A. Horst⸗ mann, P. J. Ameshoff, W. O. Berd, und F J. Kerkhoven haben zur Befoͤrderung des Handels und der Schifffahrt und in Erwartung, daß durch die Be⸗ wuͤhung der Handels Gesellschaft die Fahrt auf Ostin⸗ dien und China wieder aufleben und eine neue, wich⸗ ige Fahrt auf die Ost⸗ und Westkuͤste America's in Gaͤng kommen werde, beschlossen, mit Genehmigung r. Maj. unter ihrer Leitung eine Schiffs Rhederei zu rrichten, wozu ein Capital von hoͤchstens 12 Millionen Gulden, in Aetien von 1000 Fl.; vertheilt, erfordert wuͤrde.
Leerwarden, 15. Maͤrz. Es wird wiederholt ge⸗ meldet, daß, waͤhrend im Amte (grieteney) Weststel⸗ ingwerf in Folge der gehabten Sturmfluth allgemeiner Mangel an trinkbarem Wasser herrschte, dort auf das nerwartetste eine Quelle entdeckt wurde, die sich durch gen aufgeworfenen Sand ein laͤngliches Bollwerk von 20 bis 30 Fuß lang, zur Hoͤhe von 9 Fuß uͤber der pberflaͤche des Bodens, gebildet hatte. Man fuͤgt hinzu, in Stock, lothrecht in die Quelle gesteckt, habe auf 0 Fuß tief angestoßen; schraͤge gehalten aber habe man och nicht auf den Grund kommen koͤnnen.
Kassel, den 23. Maͤrz Abends. In diesem Au ublicke verkuͤndigt der Donner des auf dem Boullin⸗ rin aufgestellten Geschuͤtzes, daß der kirchliche Segen ie Verbindung Ihrer Hoh. der Prinzessin Maria von dessen mit Sr. hochfuͤrstl. Durchl. dem Herzoge von Sachsen⸗Meiningen geweihet hat. Eine zahllose Men⸗
meldet, nach Eng⸗
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reichs jaͤhrlich auf 21,230,950 Fl., naͤmlich: 1) Etat des
sich die Haͤuptlinge der Turkomannen
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henmenge draͤngt sich in den Straßen und in den Um⸗
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gebungen des uͤberall Tageshell erleuchteten und von je⸗ dem Festglanze schimmernden Schlosse Bellevue.
Alus dem Mecklenburgischen, 19. Maͤrz. Die seit dem 11. d. M. eingetretene, fuͤr diese Jahreszeit ungewoͤhnlich kalte Witterung kann besonders, da sie mit Schnee verbunden ist, leicht nachtheilig auf das Gedeihen des Getreides wuͤrken, wie das unter andern 1770, 1804 und 1816 der Fall war. Selbige verzogert auch wohl die Verschiffung des zu Rostock vorhandenen Getreide⸗Vorraths, der uͤbrigens nicht so sehr bedeutend ist, indem 15,000 Rostocker Last — etwa 16,200 Hamburger L. — wohl in einem Jahre in Ham⸗ burg und in einem Monat in London verbraucht wer⸗ den; wenn man alle Verbrauchs⸗Arten zusammennimmt, als zu Brodt, Bier, Branntewein, Pferdefutter u. s. w. Schon 1800 wurden nach dem Acciseregister von Rostock 12,000 Last verschifft. Beruͤcksichtigt man nun, daß diese nie alles geuau angeben, und daß in Rostock selbst bei 14 — 15,000 Einwohnern, bedeutenden Brannte⸗
weinbrennereten, Bier⸗ und Essigbrauereien etwa 2 bis 3000 Last im Jahr verbraucht werden, so zeigt sich der jetzige Vorrath dem, der um diese Jahreszeit vor 25 Jahren vorhanden war, ungefaͤhr gleich. So ist es ver⸗ haͤltnißmaͤßig sicher mit allen vermeintlich so großen Ge⸗ treidevorraͤthen. Entstaͤnde irgendwo ein bedegtendes Getreidebeduͤrfniß, so wuͤrde sich dies bald ergeben. Muͤnchen, 19. Maͤrz. Nach dem vorgestern der Kammer der Abgeordneten vorgelegten Finanz⸗Budget belaͤuft sich der eigentliche Staatsaufwand des Koͤnig⸗
Koͤniglichen Hauses und des Hofes 2,745,000. Fr. 5 2) Staaterath 78,150 Fl.; 3) Stäͤndeversammlung 52,600 Fl.; 4) Staatsmmisterium des Koͤnigl. Hau es und des Aen⸗ ßeren 570,000 Fl.; 5) Staatsministerium der Justz 1,732,000 Fl.; 6) des Innern 1,300,664 Fl.; 7) der Finanzen 1,011,600 Fl.; 8) allgemeine Staatsanstalten 4,195 936 Fl. Hierunter sind die Ausgaben fuͤr Erzie⸗ hung und Bildung mit 755,148 Fl.; für den Cultus mit 1,251,172 Fl.; fuͤr Gesundheit mit 118,851 Fl.; fuͤr den Straßen⸗, Bruͤcken⸗ und Wasserbau mit 1,300,000 Fl. zc. begriffen; 9) Militair Etat 7,880,000 Fl. Syrien. Die Ctoike theilt Nachrichten aus Aleppo vom Monat December mit. Die Janitscharen (heißt es darin), geben sich wieder so wie fruͤher das Ansehen der Unabhaͤngigkeit und uberlassen sich allerhand Aas⸗ schweifungen, zu denen die Behoͤrde die Augen zudruͤckt. Noth und Elend sind aufs Hoͤchste gestiegen und der europaͤische Handel leidet dabei außerordentlich. Dieser Zustand der Dinge wird noch druͤckender durch die Ein⸗ faͤlle und Pluͤnderungen der Kurden und Araber, welche gleichsam die Stadt belagern und die Communication nach Außen abschneiden. — Von Seiten des europaͤt⸗ schen Handelsstandes hat man mit dem jungen und maͤchtigen Haͤuptling der, in den Ebenen Antiochiens campirenden Turkomannen, wegen des Waaren⸗Traus⸗ ports von Aleppo nach Alexandrette, eine Uebereinkuhft getroffen, und seitdem hat die Communication im Laufe dieses Winters keine Unterbrechung mehr zu fuͤrchten. Diese Uebereinkunft ist durch Vermirtelung des franzö⸗ sischen General⸗Consuls zu Stande gekommen, an den von freien Stuͤk⸗ ken unter Bezeigung des vollsten Vertrauens und der groͤßten Achtung gewendet hatten. — Aus Bagdad er⸗ faͤhrt man, daß die Bedurnen⸗Araber die Lebensmittel, welche man nach der Stadt bringt, auffangen und den Einwohnern große Beschwerde verursachen. Die Trup⸗ pen des Pascha waren zweimal von jenen Raͤuberhoͤr⸗ den zuruͤckgetrieben worden. Vereinigte Staaten von Nordamerika. Der National⸗Intelligencer vom 10. Febr. kuͤndigt die Erwählung des Hrn. Adams mit folgenden Worten an: „Wider alle fruͤhere Erwartung ist unsre Praͤsidenten⸗