1825 / 79 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 06 Apr 1825 18:00:01 GMT) scan diff

folgendes:

schaft Kastamuni versetzt, zum keinen andern Hauptstadt immer mehr zu

2*

e“ . 1

lagerung von

kraͤften wieder begonnen.

ruͤcht,

11 8

Tuͤrkey.

i

ische Beobachter enthaͤlt

*Konstantinopel, vom 25. Februar und 4. Maͤrz.

Zwei Veraͤnderungen in den Statthalterschaften haben, in Ruͤcksicht auf ges Interesse.

die Personen, welche sie angehen, eini⸗ Raouf Mehmed Pascha, der fruͤher

Großwesir war, und von dem man lange geglaubt hat,

daß dieser Posten ihm wieder zu Theil werden wͤrde,

ist von Erserum nach der naͤher gelegenen Statthalter⸗ und dagegen Galib Pascha Statthalter von Erserum ernannt worden, welches

Grund haben kann, als ihn von der entfernen.

Die Regierung zu Napoli hat, nach Beendigung des Kampfes mit ihren einheimischen Gegnern, die Be⸗ Patras zu Lande und zur See, mit er⸗ wie es scheint, bedeutenden Streit Der Kriegs⸗Minister Colerti soll ein Corps von 8000 Mann gegen Patras gefuͤhrt haben, und der Golf von Lepanto durch griechische Fahr⸗ zeuge voͤllig geschlossen sein. Es hat sich sogar das Ge⸗ als ob Patras bereits gefallen waͤre, verbreitet. Man behauptet, diese Festung sei nur noch auf wenige Wochen mit Lebensmitteln versehen gewesen; und so wenig man dies auch von einem so thaͤtigen Comman⸗

neuertem Eifer, und,

danten, wie Jussuf Pascha, zu erwarten berechtigt sein mag, darf man doch die Sache nicht fuͤr unmoͤglich er⸗

klären. Die Pforte strengt unterdessen alle ihre Kraͤfte an, um in Albanien und Epirus eine starke Armee zu formiren. Sehr ansehnliche Summen Geldes sind zur

Befriedigung der albanesischen Capitäne fuͤr ruͤckstaͤndigen abgesendet worden, und

Sold aus fruͤheren Feldzuͤgen, diese sollen die Wirkung gehabt haben, die Pforte in diesen Laͤndern wieder eine maͤchtige Partei zu sichern.

Die Besorgnisse uͤber Omer Pascha sind groͤßtentheils

sich kaum bezweifeln; die letzten

Daß er zum Aufstande geneigt war, laͤßt Maaßregeln der Pforte scheinen aber seine Hoͤffnungen auf Beistand von Sei⸗ ten seiner ehemaligen Freunde betraͤchtlich vermindert Am 31. Januar hatten die beiden englischen Fre⸗ gatten Cambrian und Seringapatam, in Begleitung der Corvette Cyrene, ein ernsthaftes Gefecht mit grie— chischen Korsaren. Capitän Hamilton war benachrich tigt, daß vier griechische Mistiks ein jonisches Schiff voͤllig ausgeraubt hatten, und begab sich, um die Raͤu⸗ ber aufzusuchen, in die Gewäͤsser von Negroponte *). Er ließ die saͤmmtlichen Barken der beiden Fregatten aussetzen, um Jagd auf sie zu machen. Zwei davon wurden endlich erreicht, setzten sich aber zur Wehr, und gaben Feuer auf die Englaͤnder. Die beiden griechischen Fahrzeuge wurden zuletzt genommen, und auf Capitaͤn Hamilton's Befehl verbrannt; im Gefecht aber hatten die Englaͤnder 8 Mann an Todten verloren, und gegen 20 Verwundete. Die Fregatte des Commandanten selbst, der seinen Leuten zu Huͤlfe geeilt war, wurde am Vor⸗ dertheil so stark beschaͤdigt, daß man glaubt, er werde sich zu Wiederherstellung derselben nach Malta begeben muͤssen. Deer innere

8 2

verschwunden.

Krieg in der Halbinsel hat mit der

*) Nach Berichten aus Corfu von den letzten Tagen des Februar hatte Omer Pascha am 15. Januar Janina verlassen, um sich auf den ihm angewiesenen Posten von Salonich zu begeben. An demselben Tage soll der Seraskier Mehmed Resit Pascha mit 2000 Mann zu Janina eingeruͤckt sein.

Anmerkung d. Oester. Beob. 1t **) Nach einem Marine⸗Bericht von Smyrna scheint die Affaire eigentlich im Meerbusen von Volo vorgefallen zu sein, welches auch dadurch wahrscheinlicher wird, daß die Korsaren

von den Inseln Skiatho und Skopelo ausgegangen waren.

nmerk. d. Oester. Beob.

v

Flucht oder Unterwerfung der meisten Oppositions⸗Chefs geendiget. Nach der Zeitung von Hydra war am 11. Januar Colocotroni zu Napoli angekommen, um sic dr Regierung auf Gnade oder Ungnade zu ergeben, Die Gebruͤder Anastasius und Com ello Deligianni hat, ten auf der Flucht von Caritena das Gebiet von Mistn erreicht, von wo aus sie, da die Vorsteher der Provin sie in ein Kloster sperren ließen, eine dringende Vorstel lung nach Napolisendeten. Das Direktorium befahl hiereuf den Vorstehern, die Fluͤchtlinge unter sicherer Obhut nach Napoli, und zwar, wenn sie sie sich nicht untg, werfen sollten, gebunden transportiren zu lassen. Die selbe Zeitung meldet, daß Londo, Zaimi, Nikita, un der Sohn Sissini's in Anatolico gefangen sitzen *).

Es ist eine außerordentliche Commission von nem Mitgliedern ernannt worden, welche die saͤmmmtlicha Empoͤrer, und zwar ohne Apellation richten und verm. theilen soll.

Das Schicksal der Gedruͤder Londo in diesen wo ruhen ist in der That merkwuͤrdig. Sowohl der En rektor Andreas, als sein Bruder Anastasius, Mitglih des gesetzgebenden Rathes, wurder allgemein als die ei sten Patrioten verehrt. Anastasius hatte noch nach si nes Bruders Niederlage und Flucht so viel Zutrau in sich selbst, daß er es wagte, im gesetzgebenden Nal zu erscheinen, wo er ungehindert an den Deliberatien Theil nahm. Ein Paar Tage spaͤter verlangte das I rektorium, durch eine foͤrmliche Botschaft, seine Au

schließung, 1

die dann auch sogleich dekretirt ward.

Die Zeitung von Athen liefert die Adresse, welc Adreas Londo, kurz vor seinem Fall an die griechisch Nation zur Rechtfertigung gegen die Anklage, daß die Blockade von Patras aus eigennuͤtzigen Absichtan aufgehoben, erlassen hatte. Diese Adresse ist mit unten zeichnet und bestaͤtigt von Pano Colocotroni, Johan Notara, Wassili Petimezza, Demetrius Deligianni,] Skalza u. s. f. Sie betheuern, die Nachlaͤssigkeit de Regierung, und der gaͤnzliche Mangel an Verpflegun der Truppen habe sie zum Ruͤckzug gezwungen; „de Nothwendigkeit muͤßten selbst die Goͤtter weichen.“ G ergiebt sich uͤbrigens, daß die sogenannten Rebellen üͤbet nicht weniger als 13 Millionen von dem Direktoriu Rechenschaft forderten.

Die hellenische Chronik vom 26. Januar melde daß General Tsonga, dessen Bewachung die Fluͤchtlin Zaimi, Londo ꝛe. anvertraut waren, gleich nach Mau Cordato's Abreise fuͤr gut befunden habe, die Apostat zu entlassen, ja sie sogar selbst einzuschiffen, und n Calomo zu geleiten. Ueber diese Pflichtvergesseng dricht nun die Westgriechische Zeitung in bittre Klag aus, die um so sonderbarer klingen, als sie dabei d von General Tsonga, der seit Maurocordato's Abwest heit in jener Provinz der mächtigste Mann ist, groͤßtem Respekt redet. Hoͤchst komisch klingt es dahe daß Tsonga zur Rechtfertigung seines Treubruches am fuͤhrt haben soll: „er habe fuͤr die Gefangenen 1 Lebensmittel gehabt;“ wiewohl man gestehen muß,“ dieser unter andern Umstaͤnden laͤcherliche Vorwand, dem in Anatolico und ganz Akarnanien herrschen unbeschreiblichen Elend weniger unglaublich er cheinen ka

Schauspiele. Dienstag, 5. April. Im Schauspielhause. Begehren: Die beiden Britten, Lustsp. in 31 theilungen, nach dem Franz., von Carl Blum. H auf: Die Hottentottin, Vaudeville in 1 Auftt von M. Tenelli. (Mlle. Bauer: Florentine.) Ue Die Berliner in Wien, Liederposse in 1 Auft

von C. v. Holtei.

Koͤnigliche

*) Vergl. die unten folgenden spaͤtern Nachrichten

Messolongi. 83:EE . Anmerk. d. Oester. Be

b 1

v 1“

Gedruckt bei Feister.

1“—“

8 Redacteur J

2*

1

Kronik ders

8

8*

Seine Majestaͤt haben den Legations⸗Secretair bei lerhoͤchst⸗Ihrer Gesandtschaft in Lissabon, Kammer⸗ ern, Grafen von Schaffgotsch, zum L gations⸗ gath, und die bei dem Ministerio der auswaͤrtigen igelegenheiten steenden Hofraͤthe Borck, Giehrach nd Strenge, zu Geheimen Hofraͤthen zu ernennen, ad die daruͤber ausgefertigten Patente Allerhoͤchst igen⸗ undig zu vollziehen geruhet.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Hof⸗ ost Sekretair Knichala hieselbst, zum Post⸗Direktor Demmin allergnaͤdigst zu ernennen geruhet.

E11“ 1 1 8 8

* .

Paris, 30. Maͤrz. Die Deputirten⸗Kam⸗ er beschäͤftigte sich in ihrer vorgestrigen Sitzung mit m von der Pairs⸗Kammer bereits angenommenen esetz, betr ffend die Verpachtung des Steinsalz⸗Berg erks zu Vir und der Salzquellen in den oͤstlichen De⸗ tements, auf 99 Jahr. Das Gesetz soll der Regie⸗ ug lediglich die Befugniß der Verpachtung auf einen langen Zeitraum gewaͤhren. Die zur Pruͤfung des loen niedergesetzte Commission hat die Annahme des esetzes mit der Beschraͤnkung in Antrag gebracht, daß Paͤchter gehalten werden sollten, das Steinsalz erst raffiniren und nicht, wie sie es aus der Grube foͤr⸗ en, zum Consumo zu bringen. Der General Foy hauptete zunaͤchst, das Gesetz sei ein Finanzgesetz, und tte in dieser Eigenschaft der Deputirten-Kammer erst vorgelegt werden muͤssen. Denn, wolle man das ergwerk nicht in den Haͤnden seiner wahren Eigen⸗ uͤmer, derjenigen die es entdeckt, belassen, so muͤsse un letzteren eine Entschaͤdigung gewaͤhren. Es sei eichguͤltig, ob dieselbe aus der Tasche der Paͤchter, ber vom Fiscus bezahlt wuͤrde; das End⸗Resultat sei mer, daß die Consumenten, d. h. die Steuerpflichti⸗

I. Amtliche Nachrichten.

E“

8

der Frage uͤber die Steuern nicht zusammen falle, denn

es handle sich durchaus von kener Ausgabe, die dem Staat zur Last fallen solle. Das Gesetz habe blos die Bewilligung einer emphyteutischen Verpachtung zum Gegenstande, daher es, wie in vielen aͤhnlichen Faͤllen, der Pairs⸗Kammer zuerst haͤtte vorgelegt werden koͤn⸗ nen. Letztere habe dies auch fuͤr zulaͤßig gehalten und er verlasse sich darauf, daß auch die Deputirten⸗Kam⸗ mer nicht anders urtheilen wuͤrde. Ungeachtet des Widerspruchs des Herrn von La Bourdonnaye entschied die Kammer hierauf, das vorliegende Gesetz sei kein Finanzgesetz. Nun entwickelte der Finanzminister die Vortheile des Gesetzes und widerlegte die Behaup⸗ tungen des Generals Foy, indem er bemerkte, daß den Entdeckern des Salzbergwerks keinesweges ihr Antheil

n, diese Entschädigung tragen muͤßten. Naͤchstdem hauptete der Redner, der Minister handle ungerecht, dem er die Kron⸗Doͤmaine zum Eigenthuͤmer des

bteinsalzlagers constituire und sich das Recht anmaa⸗

n wolle, uͤber dasselbe zu verfuͤgen. Der Finanz⸗ inister entgegnete, daß das gegenwaͤrtige Gesetz mit

am Eigenthume desselben gekuͤrzt werden sollte, indem eine Bedingung der Verpachtung sein wuͤrde, dieselben hinlaͤnglich zu entschaͤdigen; das Interesse des Staats habe indessen geboten, die Benutzung des Bergwerks in die Hande einer Gesellschaft zu geben, welche durch die Aussicht auf einen langen Besitz aufgemuntert wuͤrde,

recht kraͤftig fuͤr das Gedeihn des Unternehmens durch

Anlegung von Kanaͤlen und Straßen zu wirken, und

8

durch bedeutende Geldkraͤfte in den Stand gesetzt wuͤrde, 8

dies in Ausfuͤhrung zu bringen. Dies sei der des Gesetzes, zur Erreichung dessen sich auch schon Un⸗ ternehmer gemeldet haͤtten. Die Verhandlungen wur⸗ den gestern fortgesetzt.

Die Etoile widerspricht den von einigen

ben muͤssen, fernerhin die Staaten durch Verschwoͤrun⸗ gen und innere Umwaͤlzungen zu beunruhigen, jetzt von der Politik der europaͤischen Kabinette Zwietracht wol⸗ len, mit deren Huͤlfe sie hoffen moͤchten, die legitimen Throne noch einmal zu erschuͤttern. Was uns anlangt (faͤhrt die Etoile sort) die wir den Krieg gewuͤnscht und als unvermeidlich verkuͤndet haben, als derselbe gegen die Prinzipien der Revolution nothwendig war, und als alle liberalen Blaͤtter versicherten, daß kein Krieg entstehen werde, wir koͤnnen jetzt die Versicherung ge⸗ Pfa⸗, daß der Friede in keiner Weise gestoͤrt werden wird. Der Privat⸗Secretair des Herzogs von Bourbon

der bekanntlich wegen attentirter Ermordung des In⸗

tendanten v. Gatigni und wegen moͤrderischen Anfalls V

Zweck

unserer Blaͤtter sehr angelentlich verbreiteten Kriegsgeruͤchten

und bemerkt dabei, daß jene Blaͤtter, da sie es aufge⸗

des in Diensten des letztern stehenden Very, desgleichen

wegen betruͤgerischer Entwendung ihm anvertrauter Gel⸗ der in Untersuchung war, ist von den Geschwornen in erster und letzter Hinsicht fuͤr nicht schuldig, dagegen aber wegen des Mordanfalls auf Very fuͤr schuldig er⸗ klaärt worden, jedoch mit dem Beifuͤgen, daß solcher 6 ohne Vorbedacht geschehen. Der Assisenhof hat ihn

*