1825 / 96 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Apr 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Ein zwoͤlfjaͤhriger Knabe aus Broschken, Steinauer Kreises, der auf dem Tarxdorfer See durchs Eis brach, wurde von einem Invaliden, Namens Brache, und ein anderer Knabe von 5 ½ Jahren, aus Alt⸗Wohlau, der in gleiche Gefahr gerieth, durch den Muth und die Besonnenheit eines armen Schulknaben, Namens Arlt, gerettet. Eine Gaͤrtnersfrau aus Schreibersdorf ging mit der Tochter eines Auszuͤglers uͤber den zugefrorenen See. Jene brach ein und diese, ihr zu Häuͤlfe eilend, hatte dasselbe Schicksal; beide waͤren unfehldar verloren

gewesen, wenn nicht ein Knecht, Namens Hantke, mit dem Dienstjungen Brieger und dem Einwohner Meusel laauf zwei kleinen Kaͤhnen sich einen Weg durchs Eis ge⸗ brochen und, nicht ohne eigene Lebensgefahr, die Ver⸗ ungluͤckten mittels dargereichten Stangen herausgezogen Süertn. 9 , e 979

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B Verzeichniß der Vorlesungen bei der Koͤniglichen Medizinisch⸗Chirnrgischen Militair⸗ Akademie im Sommer, Halben⸗Jahre vom Anfang Mai bis Ende Oktober 1825. 1“ I. Professores ordinarii. Sae, 8 F. Link, Dr., Decanus, wird oͤffentlich Sonn⸗ abends von 10 bis 11 Uhr einzelne Kapitel aus der Geschichte, der Arznei- und Naturkunde abhandeln. Privatim wird er von 7 bis 8 Uhr Morgens sechsmal in der Woche die Kraͤuterkunde lehren, auch Sonnabends Nachmittags botanische Excursionen anstellen; ferner von 10 bis 11 Uhr fuͤnfmal in der Woche die Natur⸗ geschichte vortragen.

C. F. Graͤfe, Dr., traͤgt vor: oͤffentlich die dyna mischen Knochenkrankheiten, Montags und Dienstags von 9 bis 10 Uhr. Privatim 1) Chirurgie, Monrags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 3 bis 4 Uhr; 2) Klinik der Chirurgie und Augenheilkunde im Koͤntgl. chirurgisch klinischen Institute, taͤglich von 2 bis 3 Uhr.

S. F. Hermbstaͤdt, Dr., wird Mitrwochs und Don⸗ nerstags fruͤh von 7 bis 8 die medizinische Chemie oͤf⸗ fentlich abhandeln und die Lehre von den alkalischen Koͤrpern beginnen. Desgleichen wird derselbe Donner stags und Freitags in den Nachmittagsstunden von 2 bis 4 Uhr die Zubereitung der Arzneimrittel aus den Metallen nach der Pharmacopoea Borussica, so wie nach der zweiten Auflage seines Grundrisses der experi⸗ mentellen Pharmacie, im Laboratorium seiner Wohnung, theoretisch und praktisch, gleichfalls oͤffentlich lehren. Privatim wird er Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags von 9 bis 10 Uhr, die Phar⸗ macie und pharmaceutische Chemie, oder die Lehre von

der Kenntniß und Zubereitung der chemischen Arznei⸗

mmittel, durch Experimente erlaͤutert, vortragen.

1 E. Horn, Dr., wird Mittwochs und Sonnabendes

von 8 bis 9 Uhr seine oͤffentlichen Vortraͤge uͤber die wichtigsten Lehren der praktischen Krieges⸗Arzneikunde fortsetzen, und privatim Montags, Dienstags, Donner⸗ stags und Freitags von 8 bis 9 Uhr die spezielle Pa⸗ thologie der hitzigen und chronischen Krankheiten nach eigenen Heften vortragen.

F. Hufeland, Dr., wird oͤffentlich Mittwochs und Sonnabends von 9 bis 10 Uhr Pathologie vortragen;

privatim Semiotik, Dienstags, Donnerstags und Frei tags von 10 bis 11, und Therapie taͤglich von 1 bis

8 A. F. Kluge, Dr., liest 1) öͤffentlich uͤber pri⸗ mair mechanische Knochen⸗Krankheiten des Montags und Dienstags Vormittags von 10 bis 11 Uhr; 2) pri⸗ vatim a) uͤber den chixurgischen Verband des Mittwochs und Sonnabends Vormittags von 10 bis 12 Uhr, b) uͤber die chirurgischen Operationen (gemeinschaftlich mit

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Hrn. Prof. Rust) Donnerstags, Freitags und abends Morgens von 6 bis 8 Uhr,

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bindungskunde des Mittwochs und Sonnabends MNac mittags von 3 bis 5 Uhr. Die zu den geburtshuͤlfliche

Lehrvorträgen gehoͤrenden Uebungen im Untersuchen Schwangern, in den Manual⸗ und Instrumental⸗Hg rationen und in der Leitung der Wochenbetts⸗Pflege wie die chirurgischen Operations⸗Uebungen an Leichn men werden in spaͤterhin noch zu bestimmenden Stu den statt haben.

C. Knape, Dr., wird Donnerstags und Freita Vormittags von 10 bis 11 Uhr die Osteologie oͤffentig vortragen. Privatim wird er die medizinische Polhg

wissenschaft in noch zu bestimmenden Stunden, l

Osteologie Montags, Dienstags, Donnerstags und Frt tags von 12 bis 1 Uhr, Physiologie taͤglich von 1 1h 2 Uhr, und das Formulare Montags, Dienstags u Donnerstags von 11 bis 12 Uhr lehren.

L. E. v. Koͤnen, Dr., wird oͤffentlich Donnerstmg und Freitags von 11 bis 12 Uhr Materia medica nah C. W. Hufelands Conspectus Materiae medicaep tragen.

E. Osann, Dr., wird privatim die Materiaen dica nach C. W. Hufeland's Conspectus Maten medicae, dreimal woͤchentlich, von 5 bis 6 Uhr vortraga

C. A. Rudolphi, Dr., liest 1) öͤffentlich Mittwec und Sonnabends von 8 dis 9 Uhr die Enecyelopith und Methodologte der Medizin; 2) privatim a) t. 9 bis 10 Uhr taͤglich die Physiologie; b) Montag Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 l die vergleichende Anatomie.

J. N. Rust, Dr., wird 1) in Vereinigung mit he Hrn. Professor Kluge den Cursum operationum ch- rurgicarum vortragen, und seiner Seits die Stunde Montags, Dienstags und Mittwochs von 6 bis 8 Uhp Morgens waͤhlen. Die mit diesen Vorlesungen inde bindung stehenden Demonstrationen und Uebungen Leichnamen werden in besonders zu bestimmenden Sb den im Charité-⸗Krankenhause unter der Leitung bheih Professoren abgehalten werden; 2) wird er die clinische Uebungen am Krankenbette uͤber Chirurgte und Augmn heilkunde taͤglich von 9 ¼ bis 10 ½⅞ Uhr im Koͤnigl. chim gischen und ophthalmiatrischen Clinico des Charit Krankenhauses lerten; und 3) Mittwochs von 1 bit Uhr uͤber syphilitische Krankheiten oͤffentlich lesen.

C. D. Turte, Dr., wird Montags, Dienste Donnerstags und Freitags von 5 bis 7 Uhr Nacht tags die Experimental⸗Chemie, Mittwochs und Su abends von 6 bis 8 Uhr Morgens die Experimem Pyarmazie und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr an selben Tagen Experimental⸗Physik privatim lehren, fentlich aber seine physikalischen Vorlesungen in noch bestimmenden Stunden fortsetzen.

F. Wolff, Dr., wird Montags und Dienstags m. 11 bis 12 Uhr Einleitung in das Stndium der Phl sophie oͤffentlich vortragen. m

II. Professores extraordinarii.

G. W. Eck, Dr., liest privatim von 4 bis 5 U Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags all meine Patholoie. s

G. C. Reich, Dr., wird die Geschichte der Medit vortragen. Privatim lehrt er Pathologie und all meine Therapie.

15 1 Koͤnigliche Schauspiele. Mont. 25. April. Im Schauspielhause. Zum Erst male wiederholt: „Schwur und Rache”“ Trauersyl in 4 Abtheil. von G. A. v. Maltikzkt.

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Berlin, Dienstag, den 26sten April 1825.ß

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Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Rittmeister prafen von Westarp, des 1sten Garde⸗Landwehr⸗Ka⸗ lerie-⸗Regiments, den St. Johanniter⸗Orden zu ver⸗ ihen geruhet.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bei der Regierung n Danzig stehenden bisherigen Regierungs⸗Rath hanguin zum Geheimen Regierungs⸗Rath zu be⸗ idern, und das Patent fuͤr ihn allerhoͤchstselbst zu ziehen geruhet.

Im Btezirk der Koͤnigl. Regierung Gumbinnen ist dem Praͤzentor Sascheck zu Du⸗ ingken die Rektorstelle in Pissanitzen verliehen.

Zu Oppeln ist der zeitherige Lokal⸗Kapellan gthan Koss zu Koschentin zum katholischen Pfarrer hLubschau, Lublinitzer Kreises;

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Reise nach Turin, auf seinen Gesandtschaftsposten an⸗ getreten. Hr. Zea hat nicht allein den Koͤnig nach Aranjuez begleitet, sondern Hr. Calomarde hatte Befehl erhalten, sich ebenfalls dahin zu begeben. . Ein fruͤheres Privatschreiben aus Paris (in oͤffent⸗ lichen Blaͤttern) enthaͤlt folgendes: In der Pairskammer entstand, als es sich darum handelte, die Kommission zur Pruͤfung des Rentengesetzes zu bezeichnen, ein lebhafter Kampf, dessen Resultat zeigte, daß die Parteien sich so ziemlich das Gleichgewicht hielten. Der Opposition war besonders daran gelegen, den vormaligen Finanz⸗ minister Hrn. Roy, der im verflossenen Jahr das Meiste zur Verwerfung des damaligen Reductionsprojekts bei⸗ getragen, in die neue Kommission zu bringen. Sie er⸗ reichte zwar ihren Zweck nicht, allein es fehlten Hrn. Roy nur zwei Stimmen. Dagegen gelang es der Op⸗ position, den HH. Mollien und Portal, beide in ihre Reihen gehoͤrig, die Mehrheit der Stimmen zu ver⸗ schaffen. Beide waren vormals Minister; Ersterer ver⸗ waltete unter der kaiserlichen Regierung viele Jahre den oͤffentlichen Schatz, und hat gegenwaͤrtig, als Di⸗ rektor der Tilgungskasse, in Finanzangelegenheiten gro⸗

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der zeitherige Pfarr⸗Administrator Balthasar immermann in Staude, zum katholischen Pfarrer Tarnau, Oppelnschen Kreises, ernannt worden, und der katholische Pfarrer Zimmermann aus Deutsch⸗ ernitz hat die erledigte Pfarrstelle in Kochlowitz, Beu⸗ hener Kreises, erhalten.

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ßen Einfluß; der andere war nach der Restauration Minister des Seewesens, und stand mit Decazes, Ri⸗ chelieu, Pasquier, Roy, Simeon ꝛc. in genauen Verbin⸗

dungen. Erst bei Ernennung des Ministeriums Villele⸗

Corbiere verließ er seinen Posten, ist aber bei allen Parteien sehr geachtet. Durch ministeriellen Einfluß wurden der Herzog von Levis und der Marquis Talaru (bisheriger Botschafter in Spanien) zu Mitgliedern der 1 Kommission ernannt. mintsteriell gehalten; die andern Mitglieder der Kom⸗

mission, worunter Hr. Chaptal, sind schwankend. In⸗

8 Zeitungs „Nachrichten.

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Paris, 19. April. Se. Durchl. der Herzog von nhalt. Koͤthen, welcher unter dem Namen eines Gra⸗ n von Lindau hier eingetroffen, wurde vorgestern Sr. Naj. dem Koͤnige und der Koͤnigl. Familie vorgestellt.

Die Etoile stellt aus den neuesten Londoner Blaͤt, in mehrere Data zusammen, wodurch die Nachrichten un dem entscheidenden Siege der columbischen Armee

Peru einigermaßen zweifelhaft gemacht werden; uffallend ist es wenigstens, daß Briefe aus la Guayra uom 3. März dieses hoͤchst wichtige Ereigniß nicht er⸗ üühnen und daß sonach dasselbe dort auf columbischen hebiete, beinahe drei Monate nachher, nachdem es statt funden haben soll, anscheinend noch unbekannt war.

Nach Privatbriefen aus Madrid vom 7. April, slche unsere Blaͤtter mittheilen, hat Hr. Ugarte die

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zwischen ist es wahrscheinlich, daß die Mehrheit der Kommission fuͤr Annahme des Rentengesetzes stimmen wird. Dagegen duͤrfte die Minoritaͤt in der Kammer selbst großen Anhang finden, und das Resultat der De⸗ batten ist nicht sicher vorauszusehen, da besonders Hr. v. Chateaubriand unter den Pairs der rechten Seite viele Freunde zaͤhlt, die sich insgesamt gegen den Ge⸗ setzesentwurf erklaͤren werden. Man wird jedoch, dem Vernehmen nach, sich weniger auf die Bekaͤmpfung des Gesetzes im Allgemeinen, als auf Modifikationen und Amendements einlassen, deren Annahme weniger Schwie⸗ rigkeiten sinden duͤrfte, als in der Deputirtenkammer. Sollte auch nur eines dieser Amendements durch die Mehrheit der Pairskammer angenommen werden, so ist der Zweck der Opposition schon erreicht; denn Hrn. v. Villele's Gesetzentwurf ist so beschaffen, daß jede Mo⸗ difikation der Oekonomie des Ganzen zerstort, und ihn veranlassen wuͤrde, demselben zu entsagen. Die Kennt⸗ niß, die man von diesem schwankenden Zustande der Sache in der Pairskammer hat, ist wohl die Ursache,

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Hr. Laplace wird gleichfalls fuͤr