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verschiedenen Fahrten zu Stande zu bringen, wird hier⸗ durch die Verpflichtung aufgehoben, erwaͤhnte Schiffe fuͤr Fahrten außer Europa mit Koͤnigl. Seepaͤssen zu versehen, so wie Wir bereits durch das Placat vom 1. April 1815 den Gebrauch jener Paͤsse fuͤr Fahrten in den Europaͤischen Gewaͤssern und im Mittellaͤndischen Meere aufgehoben haben“ ꝛc.
Ein zweites Placat von demselben Dato besagt Nach⸗ stehendes: „Die unsern Unterthanen gehoͤrigen Schiffe, welche von unserm Koͤnigreiche oder unsern Herzogthuͤ⸗ mern nach St. Croix auselariren, sollen hinfuͤhro vor⸗ zugsweise berechtigt seyn, die Zuckern jener Insel zu laden, welche nach dem Mutterstaate gefuͤhrt werden. Die Verladung aller andern Waaren auf St. Croix, unter andern Rum nebst den Zuckern der Insel, die als Bezahlung fuͤr Plantagen⸗ Beduͤrfnisse nach fremden Plaͤtzen ausgefuͤhrt werden duͤrfen, kann in jedem, un⸗ sern Unterthanen zugehoͤrigen Schiffe, sowohl nach frem⸗ den, als inlaͤndischen Plaͤtzen geschehen“
Von der Ostsee⸗Handelsgesellschaft sind hier bereits 1200 Actien untergebracht. —
Stockholm, 20. April. Dieser Tage waren be⸗ reits 270 Actien der neuen Compagnie zur Bearbeitung der Steinkohlengruben in Schonen verkauft.
Zu Upsala hat man kuͤrzlich den 19jaͤhrigen Haupt⸗ mann einer Diebesbande, die dort viel Unheil angerich⸗ tet, entdeckt und verhaftet.
St. Petersburg, 16. April. Am 13ten d. hatte der bevollmaͤchtigte Minister Sr. Großbritannischen Maj, Hr. Ward, seine Aoͤschieds⸗Audienz bei Sr. Maj. dem Kaiser und der mit denselben Funktionen beauftragte Hr. Eromwell⸗Disbrowe seine Antritts⸗Audienz, bei welcher Gelegenheit letzterer die Ehre hatte, Sr. 2 Naj. seine Beglaubigungs⸗Schreiben zu uͤberreichen. An dem⸗ selben Tage beurlaubte sich auch der Franzoͤsische Pair, Graf von St. Priest, der nach seinem Vaterlande zu⸗ ruͤckkehrt, bei unserm Monarchen. 3 1
Unser Gesandter am Koͤnigl. Preußischen Hofe, Graf v. Alopeus, ist zum wirklichen Geheimenrath, der ra Ministerio der auswaͤrtigen Angelegenheiten stehende wikliche Staatsrath Politica, zum Geheimenrath und Senateur, und der Lehrer IJ. KK. HH. der Großfuͤr⸗ sten Nicolaus und Michael, Hr. v. Adelung, zum wirk⸗ lichen Staatsrath ernannt worden. 1
Tuͤrkei. Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgendes:
Konstantinopel, 26. Maͤrz. Am 15. d. erhielt die Pforte uͤber Parga durch Eilboten die Nachricht, daß Ibrahim Pascha am 22. Febr. 4 bis 5000 Mann bei Modon ans Land gesetzt hatte. Eine andere Di⸗ vision unter Befehl des Jussuf Bey war vor Patras erschienen, worauf dessen Blokade von den Griechen aufgehoben wurde. Am 22. trafen abermals zwei Ta⸗ taren aus Smyena ein, welche obige Nachrichten mit dem Beifuͤgen bestaͤtigten, daß Calamata und Navarino von den aͤgyptischen Truppen genommen worden seyen, Allein schon Tags darauf verbreiteten die Freunde der „Griechen Geruͤchte anderer Art, indem nach angeblich direkt aus Napoli di. Romania eingegangenen Berich⸗
ten, die Tuͤrken auf Morea eine Niederlage erlitten ha⸗ ben sollen, die als so bedeutend angesehen wuͤrde, daß die ganze Expedition des Ibrahim Pascha als geschei⸗ tert betrachtet werden koͤnne. Obgleich diese Nachricht noch sehr der Bestaͤtigung bedarf, so findet sie doch bei Einigen um deshalb Glauben, weil guch der neueste Speetateur oriental vom 18. Maͤrz dieser Geruͤchte er⸗ waͤhnt. — Aus Thessalien sind in Bezug auf die Be⸗ wegungen des Seraskiers Redschid Pascha angenehme Berichte vorhanden. Er hatte zufoͤrderst dem Qmer, Vrione, welcher am 25. Febr. in Salonichi zur Ueber
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nahme seines Paschaliks eintraf, Verzeihung zugesagt,!
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und war dann mit seinen Albanesern in Janina ein⸗ geruͤckt, welches der Haupt⸗Waffenplatz fuͤr alle nach Morea bestimmten Truppen seyn soll. In Larissa hatte er einin reichen Griechen, Namens Hanzerly, aus der fuͤrstlichen Familie gleichen Namens, wegen seiner Treu⸗ losigkeit an Griechen und Tuͤrken bekannt, enthaupten lassen. Hanzerly hatte zuerst dem Tirannen Ali Pascha,
und zuletzt dem Churschid Pascha, aber beiden hoͤchst
zweideutig gedient; allein es scheint fast, als ob der Seraskier noch andere Beweggruͤnde hatte, um sich sei⸗ ner zu entledigen. — Odysseus soll bei Zeituny stehen, und sich wirklich gegen die griechische Regierung erklaͤrt haben. Einen empfindlichen Schlag erlitt die Pforte durch eine bei Volo erschienene Expedition, angeblich unter Kapitain Diamanthy, welcher dort mit bewaffne⸗ ter Mannschaft aus Trichery landete, und alle Muni⸗ tions⸗Vorraͤthe, die fuͤr den diesjaͤhrigen Feldzug des Seraskiers dort aufgehaͤuft waren, zerstoͤrte. Man rechnet den Schaden auf drei Millionen Piaster. — Die Unruhen Emir Bekir, zwei Prinzen der Drusen, haben den Ab⸗ dullud Pascha von Acre bewogen, sich zu Gunsten des Letztern zu erklaͤren. Scheik Bekir wurde in einem Treffen geschlagen, und fluͤchtete sich nach Damaskus, wo er eingesperrt ist. — Der franzoͤsische Botschafter, Graf Guilleminot, hat beinahe taͤglich Konferenzen mit dem Reis⸗Cffendi. Alle Unterhandlungen mit Schwe⸗ den und Danemark, in Betreff der freien Schifffahrt im schwarzen Meerre, sind abgebrochen, und Hr. v. Clauswitz will naͤchstens seine Ruͤckreise antreten.
— Nach einem Schreiben aus Odessa vom 3. April (ebenfalls in der Allgem. Zeitung) ist die Bemannung der in Konstantinopel ausgeruͤsteten Flotte nach Versi⸗ cherung von Augenzeugen hoͤchst unvollkkommen. Bessere Aussichten gewaͤhren die Anordnungen, welche der auf Morea gelandete Ibrahim Pascha getroffen hat; ihm sind alle zu Lande vorruͤckenden Pascha's, selbst mit Einschluß des Seraskier Redschid Pascha's unterge— ordnet.
Triest, 14. April. Briefe aus Corfu vom 26. Maͤrz
melden gleichfalls die neulich mitgetheilten Ereignisse
auf Morea und die Niederlage des gelandeten aͤgypti⸗ schen Corps bei Novarino. Am 26. Maͤrz war, nach diesen Briefen, eine englische Brigg, welche die Rhede von Modon am 2gsten verlassen, in Corfu eingelaufen; der Schiffer soll versichert haben, daß die Reste der aͤgypteschen Expedition, nach zweimal mislungenem Ver, suche in das Innere vorzudringen, in Modon von 6000 Peloponnesiern blockint waͤren. Ein Theil der Trang portschiffe, welche die Truppen uͤberfuͤhrt haͤtten, se zerstoͤrt oder genommen und 26 griechische Schiffe unten Sachtury's Commando laͤgen vor Modon und beobachten ten die aͤgyptischen Kriegsschiffe. — Patras war, nach denselben Briefen, von der Landseite von einem starken griechischen Corps unter Coletti, Maurocordato und Conduriotti fortwaͤhrend belagert und die Noth in des Stadt, trotz der neulich angekommenen Zufuhren, so groß, daß ein Occa Brot 3 ½ Piaster kostete. Am 12. Maͤrz war ein aus Rhodus zur Verproviantirung abge schicktes Fahrzeug in den Gewaͤssern von Patras von den Griechen genommen worden.
Keoͤnigliche Mont. 2. May. 1 stenmale wiederholt: „Kritik und Antikritik,“ Lust spiel in 4 Abtheil., von E. Raupach. Hierauf: „Der Luͤgnet und sein Sohn,“ Posse in 1. Aufzug. V
Wegen Unpaͤßlichkeit der Mad. Seidler, kann die Liederposse: „Die Wiener in Berlin,“ heute nicht goh Flen Werden imnin e üenimgee .b.
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Der Oberlandesgerichts⸗Referendarius, Franz An⸗ ton Bolle, ist zum Justiz⸗Commissarius bei den Un⸗ tergerichten im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Pa⸗ derborn mit Anweisung seines Wohnorts in Hoͤxter be⸗ stellt worden.
Bekanntmachung,
den diesjaͤhrigen Wollmarkt zu Stettin betreffend. Die Koͤnigl. Ministerien des Handels und des In⸗ nern haben den in dem diesjaͤhrigen Jahrmarkts⸗Ver⸗ zeichniß auf
den 9., 10. und 11. Juni d. J. zu Stettin irr⸗
thuͤmlich angesetzten Wollmarkt auf den 13., 14.
und 15. Juni d. J. verlegt und mich am 24. v. M. ermaͤchtigt, solches oͤffentlich bekannt zu machen, und die Wollproduzenten und Wollkaͤufer zum Besuche dieses Wollmarktes, wel⸗ cher auf der Lastadie, an der Oder neben der Raths⸗ waage und auf den angränzenden Straßen und Plaͤtzen gehalten werden wird, aufzufordern. Stettin ist nach seiner geographischen Lage, nach Verbesserung des Swinemuͤnder Hafens, welcher jetzt zwischen 16 und 18 Fuß Wassertiefe hat, als ein vor⸗ zuͤglicher Seehandelsplatz des Preußischen Staats und einer der ersten Marktplaͤtze zum Wollverkehr geachtet.
Stettin liegt an der Oder, welche uͤber 100 Mei⸗ len im Lande schiffbar ist, bis Swinemuͤnde eine Tiefe von 11 — 12 Fuß hat, durch Fluͤsse und Kanaͤle mit sämmtlichen Provinzen des Preuß. Staats, mit der Weichsel, Spree, Havel, Elbe und Saale und saͤmmt⸗ lichen ein, und auslaͤndischen Handels⸗ und Hafeun⸗ plaͤtzen in Verbindung steht, wodurch die An⸗- und Abfuhr der Wolle so sehr erleichtert wird, und beson— ders fuͤr die Versendung derselben uͤber See der Vor⸗ theil entsteht, daß sie gleich hier zur Stelle in verdeckte Schiffe geladen und ohne Aufenthalt uͤber Swinemuͤnde verschifft werden kann. “
Diese guͤnstige Lage Stettins darf indeß die Woll⸗ Verkaͤufer und Kaͤufer nicht allein zum Besuch des hiesigen Wollmarkts ermuntern. Es wird fuͤr Schuppen zum Unterbringen und Sortiren der zum Verkauf zu stellenden Wolle, fuͤr die noͤthigen Waageanstalten, ge⸗ gen geringes Waagegeld, unter 2 Sgr. pro Centner guter Wolle (mit Einschluß aller Kosten) gesorgt. Es werden Speicher zur Niederlage der nicht verkauften
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Kronik
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Wolle anzuschaffen gesucht: es werden Woll⸗Sortirer und Maͤkler angenommen: es werden Fonds herbeige⸗
Berlin, Dienstag, den 3ten Mai 1825.
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endete Chaussee zwischen Berlin
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1 111114“X“*“ schafft werden, welche der Wollverkehr fordert, und von hiesigen Handlungshaͤusern und dem hiesigen Koͤnigl. Seehandlungs⸗Comtoir wird die Exportation der nicht verkauften Wolle (mit welcher der Verkaͤufer den bevor⸗ stehenden Wollmarkt zu Berlin nicht zu befahren beab⸗ sichtigt, welches immerhin von hieraus fuͤglich noch ge⸗ schehen kann) vor oder nach Sortirung der Wolle uͤber⸗ ee hür 2* Wollproduzenten ein Theil des Werths er Wolle als Vorschuß zu erhalten v huß z h Gelegenheit ver⸗
Die im Bau begriffene und
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und Stettin ie neben den taͤglich fahrenden und reitenden 2 legte Schnellpost werden die Verbindung zwischen bei⸗ den Orten erleichtern, und ein Gleiches vom Juli c. ab durch das zwischen Stettin und Swinemuͤnde er⸗ richtete Dampfboot zwischen beiden Orten statt finden.
Es ist zu wuͤnschen, daß die Wollproduzenten aus Pommern und den benachbarten Provinzen Wolle der en 11“ nach den eingesand; en Proden zu Markte bringen und si Wagsabettanten, 8 1cs, dehe Ageta und Auslandes auf den hiesigen Wollmarkt ei und die guͤnstige Lage Stettins, welche die 8e, und Exportationskosten der Wolle vermindert, und b den Werth der Wolle erhoͤhet, beuutzen werden, be⸗ sonders da der erniedrigte Einfuhr⸗Zoll auf groͤbere Wolle in England, einen lebhafteren Verkehr auch in 1 und groͤberer Wolle erwarten laͤßt.
Eine von mir aus Mitgliedern der hiesige 3 schen Behoͤrde, Grundbesitzern und 825 hecf⸗ Kes Wollmarkts⸗Commission wird zur Aufsicht auf den hie⸗ sigen Wollmarkt bestellt, und werden unter meiner obe⸗ ren Leitung alle Vorkehrungen und Erleichterungen ge⸗ troffen werden, welche meine jetzige Einladung zum
Besuchen des hiesigen Wollmarkts rechtfertigen. Stettin, den 6. April 1825. Der Koͤnigl. wirkliche Geheime Rath und Oberpraͤstde
aͤsiden von Pommern 11“X“
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ausgegeben wird, enthaͤlt: unter Nr. 931. die Bestaͤtigung des Plans zur Errichtung eeiner See⸗Assekuranzgesellschaft zu Stettin; nebst dem Plane der Preußischen See⸗Asse⸗ “ kuranzkompagnie selbst. Vom 12ten Maͤrz d. J.; „ 932. die Allerhoͤchste Kabinetsordre vom 13ten v. M., wegen Verloosung der Danziger Obliga,⸗“,“ öis Le tionen aus den nicht zur Verwendung gekom.
menen Bestaͤnden des jaͤhrlichen Tilgungs Fond:
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zum großen Theil vol⸗ *
sondern auch Wollhaͤndler des Ein⸗,
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