1825 / 105 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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a) des Abgeordneten Maͤtzler, die Sonntagsfeier, und b) des Abgeordneten Moser, die Polizeifreinaͤchte und andere Wirthshausfeste betreffend. Das Gutachten ging dahin, 1) Se. Majestät zu bitten, daß in Ansehung der Sonntagsfeier eine neue allagemeine Verordnung er— lassen werde, wodurch die bestehenden Verordnungen in Erinnerung gebracht, die wichtigsten Punkte derselben neuerdengs sanktionirt, und uͤberhaupt der souveraine Wille in Bezug auf die Wuͤrde des oͤffentlichen Gottes⸗ dienstes kraͤfrigst ausgesprochen werde, und 2) Se. Ma jestät zu bitten, daß die uͤbergroße Zahl der Wirths: hausfeste mit Tanzbelustigung und Freinaͤchten vermin⸗ dert, sohin die Befugniß der Beamten derlei Bewilli gungen zu ertheilen durch gemessene Vorschriften einge⸗ schraͤnkt, und denselben Beamten vielmehr die strengste polizeiliche Aufsicht bei solchen Lustbarkeiten zur Pflicht gemacht werde. Die Berathung uͤber diese Antraͤge steht in einer der naͤchsten Sitzungen bevor. Hierauf erstattete der Sekretaͤr des fuͤnften Ausschusses, Rabl, Vortrag uͤber die von diesem Ausschusse gepruͤften, und als ungeeignet verworfenen Beschwerden, und v wurde die oͤffentliche Sitzung aufgehoben, um in ge⸗ heimer Sitzung uͤber die Antraͤge der Abgeordneten Maͤtzter und v. Reindl, den Eid betreffend, abzustimmen. Das Resultat der Abstimmung ist, daß, nach Vernei⸗ nung der Fragen uͤber die beantragten gesetzlichen Be stimmungen, mit einer Stimmenmehtheit von 74 gegen 26 nach der Ansicht des Ausschusses der Beschluß gefaßt wurde, nemlich: daß kein Grund vorhanden sei, neue gesetzliche Verfuͤgungen in Antrag zu bringen, sondern die genaue Beobachtung der bereits uͤber die Feierlich⸗ keit bestehenden n-ee Die naͤchste oͤffentliche itzung findet morgen statt. 9 18. n Aus. dem „Gesetzesfreund“ ersieht man, daß die griech . sche Kapitaine, nemlich zwei Englaͤnder (Caffiere und Barbara, von Malta) zwei Oesterreicher (Vicenzo Pre⸗ muda und Antonio Sburega) und einen Spanier (della Torre), die, zur aͤgyptischen Expedition gehoͤrig, und

ische Regierung beschlossen, fuͤnf ruropäi⸗

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iglichen Observatorio zu Greenwich eingesandt, Das Verhalten eines jeden beim Gehen ward mit der strengsten astronomischen Genauigkeit beodachtet, und sorgfaltig in den Buͤchern der Sternwarte angemerkt, Man wird die Annäͤherung mehrerer derselben zur voll, kommenen Genauigkeit leicht zugestehen, wenn wir an⸗ fuͤhren, daß das Chronometer des Herrn Murrey, wel⸗ ches den Preis davon trug, in seiner mittleren taͤgli, chen Geschwindigkeit auf Ein Jahr nicht mehr als eine Secunde und eilf hundert Theile einer Secunde variirkt hat. Dieses Instrument ist von den Lords der Admi⸗ ralitaͤt gekauft, und dem Capitain Parry auf seine Nordpol⸗Expedition mitgegeben worden.

Wir sehen hier die Folgen der Bildung der Kuͤnstler und der Gewerbtreibenden in einer Nation. Aus dieser gehet die Einsicht hervor, daß es die Pflicht eines Jeden ist, seine Ta lente, sein Kunstgeschick dem allgemeinen Besten zu widmen. Sie erweckt das Chrgefuͤhl, den Drang nach Ruf und Ruhn, der in der Darstellung ausgezeichneter Werke der Kunst Befriedigung findet. Sie bestimmt den Fabrikanten und Kuͤnstler diesem heheren Bestreben selbst das Geld⸗ interesse unterzuordnen. Das ist die schoͤne Frucht der Fortschritte in den Gewerben und Kuͤnsten, daß sie die producirende, arbeitende Klasse des Volks mit immen regerem Eifer erfuͤllen, fuͤr das Ansehn, den Ruhm und den Wohlstand der Nation zu wirken und zu schaffen, und ihre Kraͤfte zu ihrem Besten anzuwenden. Niicht die geringe Praͤmie der 300 Pf. St. gab in dem ge genwaͤrtigen Falle Anlaß zu der großen Concurrenz der Kuͤnstler, sondern die Ruͤcksicht der Wichtigkeit und Nuͤtze

lichkeit der Sache fuͤr die Nation, die unter ihnen den⸗

Trieb erregte und anfachte, den Ruhm davon zu tra⸗ gen, das brauchbarste, vollkommenste Werk geliefert zu haben. So begruͤndet der Kunst und Gewerb fleis die Liebe zum Vaterlande. 8 2 Man kann sich, bemerkt ein englischer Schriftstellen den Unterschied zwischen einer Nation mit oder ohne Kuͤnste sehr gut versinnlichen, in dem Unterschied zwi schen einem Kielboot und einem Dampfboote, welchet

mit Truppen, Pferden, Munition ꝛc. am Bord, nach dem Gefecht bei Candia am 1. Nov. genommen, und von dem griechischen Seegerichte condemnirt worden waren, wieder freizugeben.

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an. Chronometer.

Ddie Unentbehrlichkeit der Chronometer zur Längen⸗ Bestimmung auf dem Meere ist wohl bekannt. Es hat daher, sagt eine englische Zeitschrift, einen Gegenstand

den reißenden Strohm des Missisippi befaͤhrt. Wit langsam gleitet das erstere aufwaͤrts, die Einbusungen des Ufers umfassend, fortgeschoben durch sein kuͤhn. und der Gefahr ausgesetztes Schiffsvolk, welches dasselbe jetzt im kraͤftigen Zusammeunwirken seiner Ruder fort'⸗ treibt, denn die herabhaͤngenden Zweige der uͤberstehem⸗ den Baͤume ergreift. Es scheint sich muͤhsam zu bewe⸗ gen, und seine unbedeutende Ladung ist kaum den Trans port werih. Mit welcher Leichtigkeit wird der reißend⸗ Strom dagegen von dem Dampfboot durchfahren, bema den mit den Reichthuͤmern aller Theile der Welt; mie einem laͤstigen Schiffsvolke, mit frohen und beschuͤtzten Passagieren besetzt; jetzt in der Mitte des Stroms sich

der Regierung dieses Landes, so wie allen andern Schiff

fahrttreibenden Staaten abgegeben, dieses Instrument so viel wie moͤglich zu vervollkommnen. Die Abwei⸗ chung von wenigen Secunden von der mittleren Zeit kann fuͤr die Schifffahrer einen Irrthum von einigen

geilen verursachen, und folglich auf einer gefaͤhrlichen Kuͤste, oder in einer finsteren Nacht den Verlust von Gut und Leben unvermeidlich nach sich ziehen. Die Lords der Admiralitaͤt, von der Wichtigkeit des Gegen⸗ standes ergriffen, setzten daher im vergangenen Jahre einen Preis von 300 Pf. St. auf das beste Chronome⸗ ter aus; und der dadurch erregte Eifer der Mitbewer⸗ bung uͤberstieg bei Weitem den Werih der Belohnung. Nicht weniger denn 36 von den ausgezeichnetsten Uhr⸗

machern in London verfertigten Instrumente wurden

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fortschlagend, dann uͤber die zuruͤckgeworfenen Wellen in der Naͤhe des Ufers hingleitend.

Die Natur selbe scheint das vorbeigehende Wunder mit Erstaunen anzw schauen, und in stiller Ergebung, unwillig die herrlicha Triumphe des unsterblichen Genie's Fultons in ihremn Gebtete zuzugestehen. st. e

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Keöonigtiche Schauspiele. 1 10☚ 2 Freitag, ö. Mai. Im Schauspielhause: „Der Großpa pa,“ Lust piel in 1 Aufzug. Hierauf: „Humoristische Studien,“ Schwank in 2 Abtheil., nach Andrieux, be arbeitet von C. Lebruͤn. Und: „Der Nachtwaäͤchter,

Posse in 1 Aufzug, von Th. Koͤrner.

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desseernn aemenhnn GSGedruckt In:Rane Bienzs rtsr esbreen. 2 5 3* 8 2 F

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11I1A“ DSeine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Hau im 2ten Garde⸗Regimente zu Fuß, Wilhelm Hartwich ruhet.

Amtliche Nachrichten.

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ptmann Ludwig Julius den Adelstand zu ertheilen ge⸗

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin, sind

vwon Ludwigslust angekommen, und sind auf dem Koͤnigl.

Schlosse in die fuͤr Hoͤchstdieselben in Bereitschaft ge⸗ setzten Zimmer abgetreten. 2 8 2 h nasemmrgimsaltnag rs .8

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2 16111A1ö1A4*“ Paris, 30. April. Das von der Pairs⸗

II. Zeitungs⸗

Kam⸗ er in der vorgestrigen Sitzung verworfene Amende ent des Grafen Mollien zum 3. Art. des Entschaͤdi⸗ gungs⸗Gesetzes, hatte zum Zweck die Verwendung des Tilgungsfonds nach dem Vethaͤltniß der verschiedenen Renten zu normiren; so z. B. sollte ein Fuͤnftel des Tilgungsfonds zum Wiederkauf der Eutschaͤdigungs Renten verwendet werden, da diese ½ der ganzen Schuld bilden u. s. w. Dies Amendement wurde jedoch, wie chon gemeldet, und zwar durch 123 Stimmem gegen 103 berworfen, worauf die Annahme des Gesetzes folgte.

Die Deputirten⸗Kammer beschaͤftigte sich fort⸗ baugernd mit den Rechnungen des Jahres 1823. Herr er begreife nicht, wie man

vorlaäͤufig bezahlen koͤnnen, da sich hierdurch, nach er⸗ olgter Pruͤfung, sehr wohl ergeben koͤnnte, daß er chon zuviel erhalten haͤtte. Ferner beklagte sich der Redner daruͤber, daß das Buͤdjet jaͤhrlich mit 700,000 Fr. fuͤr das Pflaster der Stadt Paris beschwert werde, vaͤhrend die uͤbrigen Staͤdte die Ausgaben, mit Aus⸗ ahme der Haupt- und Durchfuhrstraßen (welche au ikosten des Staats gepflastert werden) selbst bestrei⸗ en muͤßten. Herr v. Foucault vertheidigte das Rechnungs⸗Gesetz, nur, sagte er, koͤnne man die Li⸗ gaidation der Ouvradschen Forderungen nicht definitiv ondern nur provisorisch genehmigen. Con⸗

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Berlin, Sonnabend, den 7ten Mai 1825.

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das Ergebniß der jetzt uͤber verschiedene, bei diesen

gungen zuruͤck. Man klagt uns an, sagt er, Handlungsweise des Ministeriums verheimlichen zu wollen. So nenne man doch die allgemeinen oder be⸗

sondern Nachweisungen,

sogar uͤber ihre ungeheuere Menge beschwert hat. Man

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stant trug auf Aufschub dieser Genehmigung an, bie

Geschaͤften implicirte Personen schwebende gerichtliche Untersuchung bekannt geworden sei. Der Kriegs⸗ Minister (v. Clermont⸗ Tonnerre), wieß die gegen das Ministerium, namentlich gegen den damaligen Kriegs⸗ Minister, Herzog v. Belluͤne, vorgebrachten Beschuldi⸗«

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redet fortwaͤhrend von der Verantwortlichkeit der Miniss.

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, welche das Ministerium zu geben abgelehnt hat! Hat man sie nicht in so großim Maaße vorgelegt, daß sich ein Redner der Opposition

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ster; die Einen wollen sie cheilen, die Andern sie vert.

einigen. Wohl denn, ich erklaͤre hiermit,

Allein man bewegt sich in Allgemeinheiten und faßt die Frage nicht scharf auf. Es waͤre aber unrecht und unzweckmaͤßig die Entscheidung dieser Frage aufzuschie⸗ ben. Was man thun will, kann und mu

schehn. Hr. v. La Bourdonnaye behauptete,

nen, man muͤsse also die Genehmigung des Rechnun

gesetzes fuͤr 1823 aufschieben. 8 8 den Pfingstfeiertagen nach Compiegne abgehen und dort nebst Sr. K. J. JI. K. K. H. H. die Dauphine, Madame, Herzogin v. Berry nebst den Prinzen und Prinzessinnen von Ge⸗ von Fismes nach Rheims abgehen, jedoch in dem Dorse

wo sich dann der große Zug bilden soll, zu welchem Ende auch die Herzoͤge von Orleans und von Bourbon

sich von Rheims aus dort einfinden wuͤrden.

schmuͤckt sein. Ferner heißt es,

daß nicht

blos ein jeder von uns sie fuͤr seine eigenen Handlun⸗ gen uͤbernimmt, sondern auch jeder von uns fuͤr Alle.

ß gleich ge⸗ es sei noch nicht alles reif, um eine genaue Untersu⸗

Straße von Tinqueux aus wird mit Triumphbogen ges⸗ daß der Cardinal

chung der Handlungsweise des Ministeriums anzuord⸗

Wie man versichert, werden Se. Maj. gleich nach

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bluͤt sollen sich ihrerseits nach Rheims begeben. Aan 28. Mai wuͤrden dann Sr. Maj. nebst dem Dauphin

Tinqueux, etwa : Stunden von Rheims Halt machen, 8

von la Fare und v. Elermont Tonnerre die Special⸗;

Functionen bei Sr. Maj. in Rheims haben sollen, daß

der Marschall Herzog von Conegliano den Connetahe vorstellen, und daß die Marschaͤlle Graf v. Jourdan, Herzog von Dalmatien und Herzog v. Treviso die Kros⸗

ne, den Seepter und die Hand der Gerechtigkeit tra-⸗

gen werden. Endlich spricht man noch von einem La⸗

ger von 9000 M. Garde und Linien⸗Truppen, welches 8

vor den Thoren von Rheims errichtet, und am 2.

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bis zum 27. Mai verweilen; an diesem Tage aber wer, den Hoͤchstdieselben sich nach Fismes begeben und dort, Hoheit dem Dauphin uͤbernachten. —8