1825 / 116 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 21 May 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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kamen, zum Theil gar nicht weiter ge rauchen; man üch den Bedarf an Gespinnsten fuͤr die schon an⸗ sehnlich gewordene Baumwollenweberei in Berlin, die auf 4000 bis 4500 Stuͤhle ging, in einigen Maschinen⸗ spinn⸗Anstalten nicht beschaffen konnte,

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uͤbrig als sie von den Englaͤndern zu nehmen, die sie rhein.

bereits von hoher Guͤte und zu maͤßigen Preisen anbo⸗ ten. Man haͤtte durch eine Besteuerung der engli⸗ schen Garne nichts weiter bewirkt, als die inlaͤndischen Gewebe zu vertheuern, und bei dem inneren. Verbrau⸗ chen den Reiz fuͤr den Gebrauch der an sich selbst schon vorzuͤglicheren auslaͤndischen Fabrikate noch mehr zu er⸗ hoͤhen, als er demselben schon beiwohnte. Es war dem nach wohl sehr zweckmaͤßig davon abzustehen. Die Ver⸗ suche, welche zu jener Zeit gemacht wurden, Baumwollen⸗ Maschinen Spinnereien zu errichten, waren nach einem zu kleinen Maaßstabe gestaltet, um den Eintritt anderer Anordnungen begruͤnden zu koͤnnen. Man schlug daher von Seiten des Staats zu ihrer Befoͤrderung lieber den Weg ein, sie durch direkte Unterstuͤtzungen, nament lich durch Praͤmien auf die in Betrieb gesetzte Spin⸗ delzahl u. d., in Aufnahme zu bringen.

So entstanden nach und nach in Berlin wirklich,

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, welche nicht die erforden lichen Betriebsmittel darboten, daß die obigen Anstag ten keinen Fortgang hatten. Sie hätten sich, ohne die Hindernisse, wohl eben so gut erhalten koͤnnen, als h

so blieb nichts, Spinnereien im Koͤnigreich Sachsen und am Niedae

ein. Die hiesige Spinnerei der Gebruͤder Bernhard img besondere waͤre auch ganz unbezweifelt bestanden, das im Besitz einer guten Wasserkraft war, wenn die U

ternehmer sie gehoͤrig gefuͤhrt, und nicht muthwilligz

weise in Verfall gebracht haͤtten. In den Jahren 158 und 1813 hatten sie an 12 bis 16,000 Spindeln im Gag ge, und ihre Gespinnste wurden mit bedeutendem Vm theile abgesetzt. Haͤtten sie ihre damaligen ansehn’ chen Gewinnste zu Rathe gehalten, so wuͤrden sie vermogt haben, auch die weniger guͤnstigen Conjunkn ren in 1815 und 1816 auszuhalten, und ihre Anstn bestaͤnde jetzt noch, eben so gut wie die des Hrn. X. pert; der neben seiner Wollspinnerei noch immer ei Baumwollspinnerei im Gange behalten hat, die er dun verstaͤndige Leitung so betreibt, daß er jaͤhrlich ziemlich betraͤchtliche Quantitaͤt Baumwolle, wenn aud nur zu niedrigen Nummern, verspinnt. Von all Anstalten ist diese die einzige noch vorhandene; u dieses gereicht dem Inhaber zu besonderer Ehre. 6

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Berlin, Sonnabend, den 21 ston Mat 160235. ——

1. Amtliche Nachrichten.

111“ Maj.: Sire. Ich habe die Ehre vor Ew. Maj. Ueberbringer der Gluͤckwuͤnsche des Koͤnigs, meines Herrn, bei der herannahenden Salbung Ew. Maj. in

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erscheinen. Indem der Koͤnig, mein Herr, seine heißen Wuͤnsche fuͤr das Gluͤck und die Wohlfahrt Ew. Maj. ..

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ungeachtet der freien Einlassung der englischen Gespinnste, einige Baumwollen Maschinen Spinnereien. Die erste derselben wurde im Jahre 1791 durch den Mechanikus Tappert angelegt, und anfaͤnglich fuͤr koͤnigliche Rech⸗ nung betrieben, im Jahre 1803 aber den Gebruͤdern Bernhardt aus Harthau bei Chemnitz im saͤchsischen Erzgebirge uͤberlassen, welche durch ansehnliche Vvrschuͤsse vom Staate in den Stand gesetzt wurden, sie bedeutend zu erweitern. 8 1 Eine zweite Maschinen⸗Spinnerei legte der Kauf⸗ mann George Sieburg im Jahre 1798 an, die aber nach seinem Tode einging. Im Jahre 1799 errichtete der Kaufmann Cohen eine solche Anstalt nach englischer Art, die anfaͤnglich sehr gutes Gedeihen versprach. Der Unternehmer hatte aber dabei seine Kraͤfte nicht berech⸗ net, und der Anstalt eine zu große Ausdehnung und inrichtung gegeben. Die Arbeiten vermogten die Zin⸗ sen des Anlage⸗Capitals nicht zu⸗ decken. Sie konnten daher nur mit Muͤhe bis ins Jahr 1804 fortgesetzt wer⸗ den, und hoͤrten dann auf. Ein aͤhnliches Schicksal hatte die von dem Kaufmann Justus Eyssenhardt er⸗ richtete Anstalt. Hierauf errichteten, waͤhrend der soge⸗ annten Continental⸗Sperre, welche bekanntlich fuͤr die Manufakturen des Festlandes, voruͤbergehend sehr guͤn⸗ ige, aber auch unnatuͤrliche Verhaͤltnisse hervorbrachte, ie Kaufleute Hildebrand, Vetter und Levin Gerson Wolff Baumwoll⸗Maschinen⸗Spinnereien. Es fehlte den⸗ elben jedoch an einer vortheilhaften Betriebskraft. Die 8 irksamen, verbesserten Dampfmaschinen von Watt und 8 ndern englischen Mechanikern waren noch nicht auss England zu uns heruͤbergebracht. Wasserkraft ist in Berlin gar wenig vorhanden. Die Anwendung von Reooßwerken im Groͤßeren ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden, und war uͤberdies damals, wo das Getreide in hohen Preisen stand, kostbar. Man mußte daher beim Handbetrieh stehen bleiben, den man zum Theil in den Strafanstalten zu finden suchte, um ihn wohl⸗ eiler zu haben. Aber dieser war immer nicht geeignet, eine vortheilhafte Preisstellung zu bewirken, und die onst sehr betriebsamen, verstaͤndigen Unternehmer sahen sich, beim Wieder⸗Einttitt der natuͤrlichen Handels⸗ Conjunkturen, ebenfalls genoͤthigt, ihr loͤbliches Vor⸗ aben aufzugeben. 1 8 Es lag also, wie wir sehen, hauptsaͤchlich theils in der Persoͤnlichkeit der Unternehmer, theils in ihren un⸗ richtigen Berechnungen und Verfahrungsweisen, theils

ausdruͤckt, wird er dazu eben so sehr durch seine edlen

Grundsaͤtze als durch das theuere Andenken an eine be-

sondere Freundschaft getrieben. Ueberdem bin ich von

meinem Koͤnig befehligt, Ew. Maj. sein unablaͤssiges

Verlangen nach Aufrechthaltung des zwischen beiden

Nationen bestehenden, fuͤr ihr beiderseitiges Interesse

wie fuͤr das allgemeine Gluͤck, der Menschheit so we⸗

sentlichen guten Vernehmens auszudruͤcken. Der Koͤ⸗

nig entgegnete: Hr. Gesandter. Ich empfange mit um

so mehr Vergnuͤgen den Ausdruck der im Namen Sr.

drittanischen Maj. mir versicherten Gesinnungen, da oder dem Lippe⸗Departement sonst zugeschlagen ste vollkommen mit den meinigen uͤbereinstimmen. Ich gewesen. Saͤmmtlich vom 21. v. M. werde mich stets mit Dank der Freundschaftsbezeigungen

Berlin, den 21. Mai 1825. L1““ welche Se. Maj. mir in ungluͤcklichen Zeiten

Das 9te Stuͤck der Gesetzsammlung, welches heute ggegeben wird, enthaͤlt: unter .937. die Allerhoͤchste Kabinetsorder, in Bezug auf 938. das Gesetz uͤber die den Grundbesitz betreffen⸗ dden Rechts⸗Verhaͤltnisse und uͤber die Realbe⸗ rechtigungen in den Landestheilen, welche vor⸗ mals eine Zeitlang zum Koͤnigreich Westpha⸗ leun gehoͤrt haben; 939. desgleichen in den, welche zu dem ehemaligen Großherzogthum Berg fruͤherhin gehoͤrten; und 940. in den, die den franzoͤsischen Departements

wird indeß mit einer Dampfmaschine der neueren] betrieben, wodurch ihre Erhaltung eher moͤglich wi als es die jener Anstalten gewesen, die nur auf de Handbetrieb angewiesen waren. Hiermit aber dient zum Beweise, daß es bei der eben nicht foͤrderliche Oertlichkeit, doch sehr wohl moͤglich ist, in Berlin Maschinenspinnerei auf Baumwolle zu betreiben, 1 mit den Britten in freie Concurrenz zu treten, wen dieses nur mit gehoͤriger Sachkenntniß und Umsch geschieht. Daß diese den mehresten der genannten Unternch mer fehlte, besonders aber den Gebruͤdern Bernhe gehet auch noch aus dem Umstande hervor, daß

Stillstand ihrer Garn⸗Manufaktur erst dann eint als man die englischen Garne mit einer ansehnlich hrerkenreit gegeben hat. Ich hoffe, daß kein Umstand, kein Er⸗ g- eigniß je die Einigkeit stoͤren wird, welche zwischen

Abgabe belegt hatte. 11“ Dieses geschah näͤmlich im Jahre 1810 bei E zwei Nationen herrschen muß, die gemacht sind, sich zu achten und zu lieben.

fuͤhrung des sogenannten Contineuntaltarifs, wodurch Ein⸗ und Durchgangsgefäͤlle von dem Centner Bau Der Erbprinz von Schwarzburg⸗Sondershausen hatte Privat⸗-Audienz bei Sr. Maj. und um 2 Uhr

wollen⸗Garn auf 20 Thlr. und von dem Centner ro Baumwolle auf 6 Thlr. festgesetzt wurden. Hierdu Nert. Prtes⸗Aastense ee1, Se., . aae,aann e Tunis oͤffentliche Audienz. 8

kam die Bernhardsche Spinnerei bedeutend in Vorthc demungeachtet aber erfolgte ihr gaͤnzlicher Stillstandt Fuͤnfproc. Rente 101. 65— 75. Dreiproc. 75 75. 10. 8

Jahre 1815. 2 FIEII. 4.1 86 bLb(ee Ft ß. IsN London, 10. Mai. (ͤber Paris). Im Oberhäuse wurden gestern vom Erzbischof von Cantorbury mehrere Petitionen wider die Emancipation der Katholiken, da⸗ Dioͤzes gegen aber von dem Marquis von Landsdown, dem 8 Grafen Grey und dem Lord Holland dergleichen fuͤr die⸗ selbe eingereicht. Der Marquis v. Landsdown erhielt die Erlaubniß, die eine der von ihm uͤberreichten Peti⸗ tionen, welche von saͤmmtlichen protestantischen Einwoh nern der Grafschaft Kerry herruͤhrte und sehr energisch abgefaßt war, vorzulesen. 8 Die Petition, welche der Graf Grey uͤberreichte, war von saͤmmtlichen Juristen der Stadt Neweastle und der Lord⸗Kanzler gab in Hinsicht derselben die Er⸗ klaͤrung, wie er, obwohl ein Gegner der katholischen Sache, bezeugen muͤsse, daß die Unterschriebenen lauter sehr achtbare Leute seien. 2 Der Globe et traveller will aus unverwerflicher Quelle wissen, daß das Parlament im Laufe des naͤch⸗ sten Monats werde aufgeloͤßt werden. Die Prorogation werde gleich nach Annahme der Finanzgesetze eintreten und die Aufloͤsung alsbald nachfolgen. Karlsruhe, 12. Mai. In der vorgestrigen Siz⸗ zung der zweiten Kammer gab ee nach beendigter un Discussion, ihre Zustimmung ö. ee;

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Im Bezirk der Koͤnigl. Regierunng zu BromberNg ist der katholische Pfarrer Kuklinski Neu⸗Dombrowke zum Pfarrer der katholischen Kirche Dubrszez ernannt; zu Danzig zu der erledigten Pfarrerstelle in Loͤ⸗ u im Danziger Territorio der bisherige Kandidat Theologie Ernst August Nathanael Bertling waͤhlt und bestaͤtigt, und

jun Magdeburg der Kandidat des Predigtamts . rl Angust Cherubim, zum Adjunkt seines Vaters, Koͤnigliche Schauspiele. Predigers Cherubim zu Rohrsheim,

8 - ornburg, bestellt worden. * Im Schauspielhause: o 1 12 e 3 Abtheilungen

Freit. 20. Mai. 1t und Paul,“ Lustsp. in 8 r. IEIEE111u““ Loͤwe: Kapitain Paul.) Hierauf: „Der Kammersuw¶ Angekommen. Se. Excellenz der Staats⸗ und ner,“ Lustsp. in 1 Aufzug. Und: „Der Fluͤchtlint si⸗Minester, Graf v. ;e Glogau. Lustsp. in 1 Aufzug. (Hr. Loͤwe: den Flinkinthal.) †Der Regierungs⸗Chef⸗Praͤsident, Freiherr v. Man⸗

Sonnab. 21. Mai. Im Schauspielhause: „Do ifel, von Magdeburg.

Diana,“ Lustspiel in 3 Abtheilungen (Hr. L. Lbr b e“ Don Cesar.)

Sonnt. 22. Mai. Im Schauspielhause: „SMüP6 Wasser sind tief,“ Lustspiel iu 4 Abtheil., von Scttcah * der. (Hr. L. Löwe: Baron Wieburg, als letzte EIII“

rolle.) 2 Na ch r In Charlottenburg: „Der Kuß nach Sicht,“? Hierauf: „Der Großpapa,“ Luß

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piel in 1 Aufzug.

in 1 Aufz. Und: „Humoristische Studien,“ Schn 8 11“ in 2 Abtheilungen. eh. u; d701 888 nn69 Paris, 14. Mai. Bei der oͤffentlichen Audienz, Fahem BTs ven hhegbhen iche der Koͤnig vorgestern dem Herzog von Northum⸗ Ab n Jan 18, 1. i nu. MNRNedacteur Jot land ertheilte, hielt letzterer folgende Anrede an Se. v wsle ahamtnunch, eee em ean sa er ete, zü9: sssii sEfia. Föemeh Be.

Gedruckt bei Feisltter. 5 8 8 8 8 4“