Folge des
Vorlesungen uͤber die Webekunst, in wel⸗ chen er die Grundsaͤtze aller derjenigen Wissenschaften vortraͤgt, und alle Anleitungen umfaͤßt, von denen der Webereiarbeiter einen nuͤtzlichen Gebrauch machen kann. Verhaͤltnißmaͤßig nimmt auch jaͤhrlich eine be⸗ traͤchtliche Zahl von Zuhoͤrern an diesem Unterrichte Theil, wenn sie auch nicht die oben angegebene in den Vorle⸗ sungen des Dr. Birkbek erreicht, was bei uns nicht zu verlangen ist. Hierher gehoͤren endlich auch noch die Vorlesungen uͤber allgemeine Gewerbkunde, seit den letzten zwei Jahren von dem Fabriken⸗Commissions⸗Rath Weber gehalten, die den Zweck haben, sowohl das ge⸗ werbtreidende Publikum, als auch diejenigen, welche uͤberhaupt an den gewerblichen Kuͤnsten ein Interesse nehmen, mit den neuesten und wichtigsten Fortschritten der Industrie bekannt zu machen. Zu diesen ebenfalls ganz unentgeltlichen Vorlesungen ist einem jeden Freun⸗ de der Gewerbe der Zutritt unbedingt gestattet, und sie sind ziemlich zahlreich besucht worden. — So wird also, wie wir sehen, auch hier nichts vernachlaͤssigt, um der Nation diejenigen Vortheile zu verschaffen, wel⸗ che aus der Verbreitung aͤchter wissenschaftlicher Kennt⸗ nisse unter die gewerbtreibende und ardeitende Klasse hervorgehen, wie sie oben angedeutet sind.
lich lehrreiche
Zugleich moͤge hier die Anzeige eines dahin einschla⸗ genden, so eben erschienenen neuen Werks folgen: Beitraͤge zur Gewerbe⸗ und Handelskunde. Enthaltend, eine Ueberschrift der letzten Fortschritte in den wichtigsten Zweigen der Gewerbsamkeit. Vorle⸗ sungen, gehalten im Diensthause der Koͤnigl. techni⸗ schen Gewerbe⸗ Deputation zu Berlin, im Jahre 1825, von Heinrich Weber, Koͤnigl. Preuß. Fabriken⸗Com⸗ missions⸗Rathe ꝛc. ꝛc. Berlin, bei Ferdinand Duͤmmler,
1825.
18 88 Buch enthaͤlt die Hefte, nach welchem der Verfasser im vergangenen Winter seine Vorlesungen uͤber die neuesten Fortschritte in den wichtigsten Gewerb⸗ zweigen gehalten hat. Sie waren nach seiner Erilaͤrung im Vorworte, urspruͤnglich nicht fuͤr den Druck bestimmt; doch glaubte der Verfasser den Aufforderungen nachgeben zu muͤssen, die von mehreren Seiten zu deren Heraus⸗ gabe an ihn ergingen. Er wurde um so mehr dazu be⸗ stimmt, als er bemerkte, daß die danach gehaltenen Vor,⸗ traͤge nicht ohne Theilnahme blieben, sondern einigen Nutzen stifteten; daß manche Hinwei ung auf die neuen Entdeckungen und Fortschritte im Gebiete der gewerb⸗ lichen Kuͤnste, die er gab, nicht ganz verlohren ging, vielmehr aufgefaßt, weiter verfolgt, und versucht wurde, sie ins Leben zu bringen. Seschah dieses schon als muͤndlichen Vortrags, so war anzunehmen, daß der Zweck noch mehrfaͤltig erreicht werden koͤnnte, wenn die Hefte in mehrere Haͤnde kaͤmen, und mit Muße benutzt werden konnten. — Der Verf. beabsich⸗ tigt, durch die Verbreitung der Kenntniß von dem, was in andern Laͤndern zur Verbesserung und Vervoll⸗ kommnung der gewerblichen Kuͤnste geschteht, die sich ein jeder fuͤr sich selbst, theils aus Mangel an Mitteln, theils aus Mangel an der dazu noͤthigen Zeit, nicht immer verschaffen kann, unter den Gewerbtreibenden in Preußen, den Eifer zur Nachahmung zu erregen, und auf neue Ideen zu leiten, deren Ausfuͤhrung der vater⸗ laͤndischen Industrie nuͤtzlich werden koͤnnten. Seine Zusammenstellungen, Andeutungen und Bemerkungen find bei den Hauptgegenstaͤnden mit historischen Noti⸗ zen begleitet, in so fern diese dazu dienen moͤgen, eine richtigere Wuͤrdigung der Leistungen unseres Zeitalters zu begruͤnden, und dergleichen geschichtliche Nachrichten
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Nummern,“ kom. Singspiel in 1 Aufzug.
uͤberhaupt immer belehrend und angenehm sind. giebt die Quelle an, auf welcher der Leser zuruͤckgehe kann, wenn es ihm darum zu thun ist, auesfuͤhrliche Kunde von den angezeigten neuen Erscheinungen un Entdeckungen im Gebiete der Gewerbsamkeit zu erhe ten, und die Andeutungen weiter zu verfolgen. dieser Gestalt wird das Werk eine allgemeine Brauch barkeit haben; und es ist zu wuͤnschen, daß es rech sehr benntzt werde, und daß die wohlbegruͤndeten B merkungen und guten Wuͤnsche des Verf. beherzigt wem den moͤgen. Die gegebenen Abhandlungen bilden fih genden Inhalt: uͤber Dampfmaschinen; Muͤhlenwexm und andere Maschinerien; Tuch⸗Manufaktur, durch al einzelne Arbeiten derselben; Wollzeug⸗Fabrikation a gekaͤmmter Wolle; Hutmacherei; Baumwollen⸗Mamn faktur; Englische Kanten⸗Weberei; Kattundruckerej Leinen-Manufaktur; Papier⸗Fabrikation; Strohhne Fabrikation; Seiden⸗Fabrikation; Leder⸗Fabrikation Toͤpferei; Metall⸗Fabrikation; Fabrikation chemischt Produkte; Gas⸗Erleuchtung; Lampen⸗Fabrikation Schlußbemerkung. — Die in diesen wichtigsten Zwel gen der Gewerbsamkeit in der letzteren Zeit vorgekon menen neuesten Entdeckungen, Erfindungen, Vorschla⸗ und Ansichten werden vorgetragen, und diese Anzei der Hauptartikel wird schon hinreichen, zu zeigen, do die Gewerbliebenden vieler Faͤcher darin dienliche B. lehrung und nuͤtzliche Anleitungen zu Verbesserunge finden werden. ““ 1. 1 8
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Sonnab. 28. Mai. Im Schauspielhause: „Der Freimaurer,“ Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: „Der Kuß nach Sicht,“ Lustsp. in 1 Aufzug. Und: „Rös⸗ chens Aussteuer,“ oder: „Das Duell,“ Lustsp. in 3 .
Sonntag 29. Mai. Im Opernhause: „D Schiffskapitain,“ oder: „Die Unbefangenen,“ Vaud ville in 1 Aufzug, von C. Blum. Hierauf: „Je toll
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je besser,“ Oper in 2 Abtheil., Musik von Mehul.
Wegen Unpoaͤßlichkeit des Herrn Bader, kann . Oper: „Die verfaͤngliche Wette,“ nicht gegeben werda
Mont. 30. Mai. Im Schauspielhause: „Pa theienwuth,“ Original-Schauspiel in 5 Abtheilungen von Ziegler. (Hr. Lami, vormals beim Großherzogl Hoftheater zu Neustrelitz: den Koke. Mad. Friedet
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In Potsdam zum Erstenmale: „Eigne Wahh
Lustsp. in 2 Abtheil., von Karl Schall. Hierauf: . seul, getanzt von Mlle. Lampery. Pas de deux, 9 tanzt von Mlle. Gasperini und Herrn Richter. Fina aus der Oper: „Nurmahal,“ ausgefuͤhrt von den 2 men Desargus⸗Lemiére, Hoguet⸗Vestris, Gasperin Galster, und dem Corps de Ballet. Und: „Die Lot Musik un Nicolo Isouard.
Dienst. 31. Mai. Im Opernhause: Zauber⸗Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballet. von Spontini.
Zu dieser Vorstellung sollen die Parquet⸗Billlett so weit solche ausreichen, den Personen, welche solg verlangt, in die Wohnungen gesendet werden. Billets zu den Logen, dem Parterre und Amphithealt sind im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau von Sonntag fal
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Nachrichten.
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1. Amtlich
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Dem hiesigen Kaufmann und Inhaber einer Fabrik hhemischer Produkte, C. Fr. Kruͤger, ist unter dem 21. d. M. ein Patent auf die ihm eigenthuͤmliche Me⸗ hode, fette, aus Saamen gepreßte Oele zu reinigen, und sie dadurch zu mehreren gewerblichen Zwecken, na⸗ gentlich zum Einfetten der Wolle und zur Darstellung der Maler⸗Firnisse geeignet zu machen, auf Acht nach inanderfolgende Jahren, und fuͤr den ganzen Umfang bes Staats ertheilt worden. 1 2n
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85 . van Bekanntmachung, den diesjaͤhrigen Wollmarkt zu Stettin betreffend, Die Koͤnigl. Ministerien des Handels und des In⸗ ern haben den in dem diesjaͤhrigen Jahrmarkts⸗Ver⸗ eichniß auf den 9., 10. und 11. Juni d. J. zu Stettin irr⸗ thuͤmlich angesetzten Wollmarkt auf den 13., 14. und 15. Juni d. J. erlegt und mich am 24. v. M. ermaͤchtigt, solches ffentlich bekannt zu machen, und die Wollproduzenten wel⸗ her auf der Lastadie, an der Oder neben der Raths⸗ vaage und auf den angraͤnzenden Straßen und Plaͤtzen ehalten werden wird, aufzufordern. Stettin ist nach seiner geographischen Lage, nach Verbesserung des Swinemuͤnder Hafens, welcher jetzt wischen 16 und 18 Fuß Wassertiefe hat, als ein vor⸗ üͤglicher Seehandelsplatz des Preußischen Staats und iner der ersten Marktplaͤtze zum Wollverkehr geachtet. Stettin liegt an der Oder, welche uͤber 100 Mei⸗ n im Lande schiffbar ist, bis Swinemuͤnde eine Tiefe on 11 — 12 Fuß hat, durch Fluͤsse und Kanaͤle mit ümmtlichen Provinzen des Preuß. Staats, mit der Peichsel, Spree, Havel, Elbe und Saale und saͤmmt⸗ ichen ein⸗ und auslaͤndischen Handels⸗ und Hafen⸗ sätzen in Verbindung steht, wodurch die An⸗ und Übfuhr der Wolle so sehr erleichtert wird, und beson⸗ ers fuͤr die Versendung derselben uͤber See der Vor⸗ heil entsteht, daß sie gleich hier zur Stelle in verdeckte Schiffe geladen und ohne Aufenthalt uͤber Swinemuͤnde erschifft werden kann. 5 Diese guͤnstige Lage Stettins darf indeß die Woll⸗ Verkaͤufer und Kaͤufer nicht allein zum Besuch des iesigen Wollmarkts ermuntern. Es wird fuͤr Schuppen
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lum Unterbringen und Sortiren der zum Verkauf zu
kellenden Wolle, fuͤr die noͤthigen Waageanstalten, ge⸗ sen gerxinges Wasgegeld, ünter 2 Sgr. Pro Centner
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guter Wolle (mit Einschluß aller Kosten) gesorgt. Es waden Speicher zur Niederlage der nicht verkauften Wolle anzuschaffen gesucht: es werden Woll⸗Sortirer und Maͤkler angenommen: es werden Fonos herbeige⸗ schafft werden, welche der Wollverkehr fordert, und von hiesigen Handlungshaͤusern und dem hiesigen Koͤnigl. Seehaundlungs⸗Comtoir wird die Exporta ion der nicht verkauften Wolle (mit welcher der Verraͤufer den bevor⸗ stehenden Wollmarkt zu Berlin nicht zu befahren beab⸗ sichtigt, welches immerhin von hieraus fuͤglich noch ge⸗ schehen kann) vor oder nach Sortirung der Wolle uͤber⸗ nommen, und den Wollproduzenten ein Theil des Werths der Wolle als Vorschuß zu erhalten Gelegenheit ver⸗ schafft werden. ₰
Die im Bau begriffene und zum großen Theil vol⸗ lendete Chaussee zwischen Berlin und Stettin und die neben den taͤglich fahrenden und reitenden Posten ange⸗ legte Schnellpost werden die Verbindung zwischen bei⸗ den Orten erleichtern, und ein Gleiches vom Juli c. ab durch das zwischen Stettin und Swinemuͤnde er⸗ richtete Dampfboot zwischen beiden Orten statt finden.
Es ist zu wuͤnschen, daß die Wollproduzenten aus Pommern und den benachbarten Provinzen Wolle der feinsten und jeder andern Gattung nach den eingesand⸗ ten Proben zu Markte bringen und sich nicht allein Wollfabrikanten, sondern auch Wollhaͤndler des Ein⸗ und Auslandes auf den hiesigen Wollmarkt einfinden, und die guͤnstige Lage Stettins, welche die Verkaufs⸗ und Exportationskosten der Wolle vermindert, den Werth der Wolle erhoͤhet, benutzen werden, be⸗ sonders da der erntedrigte Einfuhr⸗Zoll auf groͤbere Wolle in England, einen lebhafteren Verkehr auch in mittlerer und groͤberer Wolle erwarten laͤßt.
Eine von mir aus Mitgliedern der hiesigen staͤdti⸗ schen Behoͤrde, Grundbesitzern und Kaufleuten gebildete Wollmarkts⸗Commission wird zur Aufsicht auf den hie⸗ sigen Wollmarkt bestellt, und werden unter meiner obe⸗ ren Leitung alle Vorkehrungen und Erleichterungen ge⸗ troffen werden, welche meine jetzige Einladung zum
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Besuchen des hiesigen Wollmarkts rechtfertigen.
Stettin, den 6. April 1825. 8 Der Koͤnigl. wirkliche Geheime Rath und Oberpraͤsident Abgereist. Se. Excellenz der Graf von Grote, Grand Maitre de la Garderobe, diesseitige außeror⸗ dentliche Gesandte und bevollm. Minister an verschiede⸗ nen Hoͤfen und freien Staͤdten Deutschlands, nach Hamburg. —
Se. Exrcellenz der wirkliche Geheime Rath, dies⸗ seitige außerordentl. Gesandre und bevollmaͤchtige Minister
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