gezeigt, mehrere Reisende beraubt und sich mehrerer Frauen und jungen Maͤdchen bemaͤchtigt. — Die neue⸗
ren Nachgrabungen in Pompeji sind von gluͤcklichem
Erfolge begleitet gewesen; man hat einige besonders in⸗
teressante Alterthuͤmer zu Tage gefoͤrdert. üs Fuͤnfproc. Rente 101. 45. Dreiproc. 74 Fr. 80 — C. —
London, 3. Juni. Der neulich erwaͤhnten Ver⸗ sammlung beim Herzog von Buckingham wohnten fast alle Peers, die bei der Discussion uͤber die Emancipa⸗ tion in der Minoritaͤt gestimmt hatten, und mehrere, die damals abwesend waren, bei. Der Herzog von De⸗ vonshire und Graf Fitzwilliam schlugen eine Reihe von Resolutionen vor, allein es wurden andere vom Marquis von Londonderry, in noch staͤrkeren Ausdruͤcken fuͤr die Gewaͤhrung derselben abgefaßte angenommen.
Die hier zu errichtende Universitaͤt, wozu verfassungs⸗ maͤßig, die Befugniß bei der gesetzgebenden Gewalt nachgesucht werden muß, soll gaͤnzlich auf Privatkosten einer Gesellschaft von Interessenten auf Aectien bestehen.
Der seit 7 Jahren hier accredicirt gewesene, nun mehr abberufene Gesandte der Vereintgten Staaten, — Rushy, ist mit seiner Familie nach Neu⸗York abge⸗ eg lt. 88 Der Courier widerspricht den, nach Pariser Brie⸗ fen hier in Umlauf gekommenen Geruͤchten, als ob un⸗ sre Regierung sich der Anerkennung der Unabhaͤngigkeit von Hatti geneigt zeige. „Bekannt ist,“ sagt er, „daß Unterhandluüͤngen zwischen dieser, vormals Franz. Colonie und dem Mutterlande eroͤffnet gewesen, aber abgebrochen worden sind; es ist aber nicht anzunehmen, daß England von der Politik, welche es in Beziehung auf die Suͤd⸗Amerikanischen Staaten befolgt hat, ab⸗ weichen werde, indem unser Cabinet uͤber diese nicht
eher einen Beschluß gefaßt hat, als bis alle Bestrebun⸗
gen, Spanien einer Vermittlung geneigt zu machen, sich fruchtlos erwiesen hatten. Auch noch in andrer Hinsicht stehen beide Sachen nicht gleich. Die Franz. Regierung war wirklich zu Arrangements mit St. Do mingo geneigt und die Umstaͤnde, welche die Unter⸗ handlungen ins Stocken gebracht haben, brauchen nicht erst angefuͤhrt zu werden. Es ist daher hoͤchst unwahr⸗ scheinlich, daß England sich auf irgend eine Weise hier⸗
auf einlassen wird““ Vom 4. (Ueber Holland.) Gestern hat das Ober⸗
haus den Antrag des Marq. v. Landsdown, die Dissen⸗ ter bei Trauungen gewisser, von unsrer Kirche erforder⸗ ten, ihr Gewissen beschwerenden Foͤrmlichkeiten zu uͤber⸗ heben, verworsen. Der Erzbischof von Canterbury und Graf Liverpool sprachen fuͤr, der Lord⸗Kanzler, der Bi schof von Bath und Wells und der Bischof von Chester wider den Antrag.
Im Unterhause erhielt die Bill wegen Gleichstel⸗ lung der Insel Mauritius mit den Westindischen in Hinsicht hierländischer Einfuhren ihrer Producte, die zweite Lesung.
Aus Jamaica wird gemeldet, daß einige Unzufrie⸗ denheit, die sich in der zu Mittel America (nicht zu Mexico) gehorigen Provinz Nicaragua in ausgebrochnen Thaͤtlichkeiten kundgegeben gehabt, beigelegt worden sei. Die Bogota⸗Zeitung giebt Nachricht von der An⸗ tritts⸗Audienz des Gesandten von Mittel⸗America beim Vire⸗Praͤsidenten Gen. Santander und den gegenseitig dabei gehaltenen Reden.
CECVLons. auf Abrechnung 99o... Bruͤssel, 5. Juni. Se. Maj. haben den Koͤnig Karl X. und den Dauphin von Frankreich zu Großkreu⸗ zen des militairischen Wilhelms⸗Ordens ernaunt.
— Se. Maj. hat der Schule des gegenseitigen Unter⸗ richts in Luͤttich ein Geschenk von 400 Fl. bewilligt.
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— Das Devpartement der auswaͤrtigen Angele⸗ heiten zeigt dem Handelsstande an, das mittelst dem jedem dritten Mittwoch des Monats von Falna (in England) auslaufenden Packetboote nach den In unter dem Winde und nach La Gnayra in Columhj die schnellste und regelmaͤßigste Korrespondenz mit Insel Curacao und ganz Columbien einzuleiten sei, von dieser aus fast taͤglich Kommunikationen mit
Hafen La Guayra statt sfinden. 11
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Aus der Schweiz, vom 4. Juni. Der kle Kath des Kantons St. Gallen hat unterm 7. P. eine Verordnung uͤber die Wirthschaftspolizei erlass welche alle wirklich bestehenden Vorschriften fuͤr Winm und Kleinverkaͤufer von Getraͤnken zusammenfaßt. 6¼ enthaͤlt unter andern nachstehende Bestimmungen: „ der Wirth oder Kleinverkaͤufer von Geträͤnken, der il wiesen wuͤrde, durch Zubereitungen, die der Gesu heit und dem Leben der Menschen gefaͤhrlich sind, 9 traänke verfaͤlscht und verkauft zu haben, soll in ges gern Faͤllen his auf 200 Fr. gebuͤßt, in schweren Fe aber, außer der Geldstrafe noch bis auf zwei Jahre Arbeitshausstrafe verurtheilt werden, wenn nicht Fall der Kriminalbestkafung eintritt. Wer unbefugt seinem Wirths⸗ oder Schenkhause tanzen laͤßt, so jeder Tanzende, verfaͤllt in eine Buße von 10 bis Fr- Jeder Wirth, der oͤffentliche Dirnen oder sod uͤbelberuͤchtigte Personen in seinen Dienst aufnim oder zu Treibung ihres Gewerbes Vorschub leistet, mit achttagiger bis einmonatlicher Gefangenschaft straft werden. Der Wirth, der in sein Haus e. Person aufnimmt, von der er weiß, daß ihr durch eing Urtheilsspruch die Besuchung der Wirthshaͤuser unteg sagt und verboten ist, soll fuͤr das erstemal mit 16, hat zweitemal mit 20 Fr. Buße, und dem Wirthsrechtsver⸗ lust fuͤr ein Jahr bestraft werden. Alles verdeetlich und unmaͤßige Spielen, mit Karten, Wuͤrfeln um Kegeln, ist bei Strafe von 20 bis 100 Fr. fuͤr d Wirth und Schenken, der besagtes Spvielen duldet, wie fuͤr jeden Spielenden verboten. Bei gleicher Ste ist das Auskegeln von Vieh, Schafen und andern 6 genstaͤnden, ohne vorher eingeholte Bewilligung bei de betreffenden Bezirksstatthalter, vervoten. Mailand, 28. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiß besuchten dieser Tage das Miltitairspital von S. 4 brosio, das Gemeinde⸗Gymnastum von S. Marta, ue die Elementar⸗Schulen von S. Fermo und S. Orlol Florenz, 27. Mai. Gestern um 2 Uhr Nachm tag trafen Se. k. k. Hoheit, unser Souverain, von Reise nach Mailand in dieser Stadt zuruͤck, ein. Rom, 25. Mai. Am Sonntage vor Pffingste wurde vom Patriarchen von Konstantinopel, Monsigue Guiseppe della Porta, in der Kirche von St. Joha Lateran ein 19jaähriger Jude aus Tripoli, Salom
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Kassan mit Namen, getauft.
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Copenhagen, 4. Juni. . b.
MM. der Koͤnig und die Koͤnigin nebst IJ. KK. Hh
der Kronprinzessin und Prinzessin Wilhelmine ihre Rei nach den Herzogthuͤmern antreten. Se. Maj. der 8
nig gedenken zugleich die Districte, welche durch Uehe
schwemmungen gelitten, in hoͤchsten Augenschein nehmen.
Es ist eine neue Wechselordnung publizirt, welc saͤmmtliche fruͤhern Verfuͤgungen in Hinsicht der We selsachen außer Kraft setzt.
Es verdient bemerkt zu werden, welche hier verfloßnen herrschte und in einer Lungenentzuͤndung bestand, na den Erfahrungen, welche bei dem hiesigen Veterinair
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behand
daß die Seucht Winter unter den Pferdel
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1u. “ 8 Se n stitute gemacht sind, keineswegs ansteckend war. Die Seuche hat nun stark abgenommen; von 1256 Pferden, welche bei dem Veterinairinstitute wegen dieser Seuche elt wurden, sind nur 77 gestorben.
Fuͤr die Bewohner der Distriete in Juͤtland und den Herzogthuͤmern, welche durch die letzten Ueberschwem⸗ mungen gelitten haben, ist, laut officieller Anzeige, au milden Beitraͤgen im Ganzen eine Summe von 208643
Rihlrn. eingegangen. vea.
E111“ Stockholm, 31. Mai. JJ. KK. 9H H. der Kron⸗ prinz und die Kronprinzessinn treten morgen ihre Reise nach Upsala an, wo sie mehrere Tage verweilen werden.
St. Petersburg, 28. Mai. Der Finanzmini⸗ er, Hr. v. Cancrin, ist jetzt unablaͤssig darauf bedacht, unsre Sibirischen Bergwerke, deren Bearbeitung bisher icht ordentlich betrieben werden, wieder recht in Gang zu bringen. Der Vice⸗Direktor des Berg⸗Departements Staalsrath Schlenjew, ist nach Sibirien abgegangen, mdort selbst geeignete Maaßregeln zu treffen. — In den Bergwerken von Slatousk hat man am 19. April eun Stuͤcke gediegenen Goldes gefunden, von denen has groͤßte 16 Pfund 61 Soloͤtniks wiegt.
Zu Moscau ist jetzt auch ein Oesterreichisches Con⸗ ulat errichtet, und der dasige Kaufmann Vauderfliet um Oesterreichischen Consul ernannt worden. Bisher stand Moscau unter dem K. K. Consulat zu Odessa. Capitain⸗Lieutenant v. Kotzebue, der, auf seiner Reise um die Welt, am 28. Nov. 1823 Rio de Janeiro erließ, hatte in der Suͤdsee mit fuͤrchterlichen Stuͤrmen un kuͤmpfen, kam aber am 21. Juni v. J. aluͤcklich zu Perropawlosk in Kamtschatka an, und verließ dasselbe bieder am 1. August, um seine Reise nach Sitka fort⸗ üsetzen.
— Vom 3. Juni. Am 7. d. sind Se. Koͤnigl. Ho⸗ tit der Prinz von Oranien von Moskau in erwuͤnsch⸗ m Wohlsein auf der Route nach Warschau abgereiset.
Obgleich große, edle Thaten bei uns nichts seltenes ad, so verdient doch auch folgende allgemein bekannt
werden. „Am 16. April d. J. wurden im weißen Meere
Mann Bauern und Buͤrger aus dem Meenskischen reise auf ihrer Ruͤckkehr vom Fischfange in einem ahne mit Segel von einem starken Sturme uͤberfallen. in heftiger Windstoß warf ihren Kahn um. Hinter en in einem andern Kahne fuhren ebenfalls mit ein⸗ sangenen See⸗Thieren der Buͤrger Iwan Tichanow, — Kuͤster Alexei Iwanow, und die Bauern Iwan schupow, Matwei Taraßew und Semen Sacharow, lche, als sie das Ungluͤck der erstern sahen, augenblick⸗
h ihren ganzen, aus 125 Stuͤck Seethieren bestehen⸗
in Fang in die See warfen und ihnen zu Huͤlfe eil⸗ n; leider aber fanden sie, als sie den Kahn erreichten,
r noch den einen Buͤrger Waßilji Tichanow, der sich Kahne festhielt. Diesen zogen sie aus dem Wasser dlegten ihn in ihren Kahn; die uͤbrigen aber konn⸗
a sie nicht retten, weil sie schon vor ihrer Aunkunft utergesunken waren. Aber nun waren auch sie, da die fahr immer groͤßer ward, genoͤthigt, das Segel und st allen ihren Lebensvorrath in die See zu werfen. bt, von allem entblöͤßt, blieb ihnen nichts uͤbrig, als fdie Barmherzigkeit Gottes ihr Vertrauen zu setzen, ste auch in dieser Noth nicht verließ. Ihr Kahn, hrere Stunden ein Spiel der Wellen, wurde unweit Dorfe Semeshskoje Ußolje ans Land geworfen, wo die Bauern, wie dies den Russen eigen, gastfreund⸗ aftlich aufnahmen und ihnen alle moͤgliche Huͤlfe er⸗ sen. Die großherzigen Maͤnner, deren Namen be⸗ ont zu werden verdienen, bedauerten nicht die fuͤr sie che Ladung, die sie mit so vieler Muͤhe und ehns
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sich versch
Verraͤtherei. Er negozirte Darle
Firma. Mau und wird gut behandelt,
26. Mai zufolge, sollen, nach
sich mit Truppen vom 6. bis.
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chafft hatten und erth ar 875 Ruben betrug, sondern beklagten nur, daß sie ihren wohlgemein⸗ ten Zweck nicht erreicht und nur Einem von den Ver⸗ ungluͤckten das Leben hatten retten koͤnnen. Aber Gott, der ihre That gesehen, rettete sie selbst vom unvermeid⸗ lichen Untergange. Es ist fast unglaublich, wie ein Kahn ohne Ruder, ohne Segel, waͤhrend eines heftigen Sturmes, weit von der Kuͤste entfernt, aus so großer Gefahr ohne die geringste Beschaͤdigung ans Land ge⸗ langen konnte.“
LTuͤrkei. Ein Schreiben aus Corfu vom 8. Mai
(in der Bologneser Zeitung) behauptet, daß der Admi⸗ ral Miauli die egyptische Flotte von 90 Segeln angriff, eine Fregatte davon verbrannte, 12 Schiffe in den Grund bohrte und die uͤbrigen zerstreute und verfolgte. — 8 Zu Navarino haben die Griechen den Tuͤrken die Verbindung mit Modon abgeschnitten. Sie muͤssen Hungers sterben, oder sich auf Diskretion ergeben. Die sie einschli ßen⸗ den Truppen sind uͤber 14,000 Mann mit 300 Artilleri⸗ sten und 800 Mann regulirter Infanterie stark. — Auch bei Anatolico warde der Feind, obwohl 20,000 Mann an der Zahl, geschlagen; die Albaneser verließen waͤh⸗ rend des Gefechtes den Rumeli Walessi, und kehrten in ihre Doͤrfer zuruͤck. — Der beruͤhmte Micetas drang tief in die feindlichen Schaaren, so, daß die Seinigen ihn fuͤr verloͤren hielten; da erschien er ploͤtzlich wieder mit blitzendem Saͤbel, und munterte die Griechen zur Fortsetzung des Kampfes auf. Der Feind wurde uͤber 6 Stunden weit zuruͤck getrieben, und buͤßte 3000 Todte und 600 Blessirten ein, welche letztere nach Salao ge⸗ fuͤhrt wurden. Wenige der Tuͤrken werden entrinnen können, nachdem die Griechen alle Zugaͤnge und Aus⸗ wege besetzt haben. — Zu Mesalonghi sind 12 Sch ffe angekommen, und 10 sind zur Blackade der Kuͤsten von Epirus und Albanien bestimmt. — Patras witd in kurzem angegriffen werden. — Ein tapferer griechischer Anfuͤhrer, Amartolo, ist zu den Tuͤrken uͤbergegangen; seine Truppe von 300 Mann folgte ihm. — Eine fran⸗ zoͤsische Bombarde wurde Anfangs Maͤrz in den Ge⸗ waͤssern von Ipsara von einem griechischen Korsaren an⸗
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gehalten, und mehrere Faͤsser Pulver geraubt.
Nach einem Schreibden aus Zante vom 14. Mai (in italienischen Blaͤttern) hat Ibrahim Pascha einige Kriegsschiffe zur Bedeckung der mit Lebensmitteln und Munition beladenen 20 fremden Trausportschiffe zu Mo⸗ don gelassen, und war mit der uͤbrigen Flotte nach Na⸗ varino gesegelt, wo er mit großem Verluste einen Fel⸗ sen nahe au der Muͤndung des Hafens eroberte. — Am 11. Mai kamen 18 griechische Schaffe auf der Rhede vor Modon an, und zuͤndeten duxch ihre Brander und Geschuͤtz die Transportschiffe an, nachdem die zur Be⸗ deckung bestimmten Kriegsschiffe entflohen waren. Hier⸗ auf wandten sich die Griechen nach Navarino. Lin
nach Zaute gefluͤchtetes türkisches Schiff sah in der Ent⸗ fernung in der Gegend des Hasens von Navarino ein
großes Feuer und hörte einen so gewaltigen Knall, daß selbst das Schiff davon erschuͤttert wurde. Maurocordato ist wirklich vor eine Untersuchungs⸗ Komamission gezogen worden. Man beschuldigte ihn der hen im eigenen Namen. Man fand bei einem solchen Geldunterhaͤndler seine rocordato's Familie ist zu Konstantinopel, waͤhrend andere dort befind⸗ liche Griechen getoͤdtet oder verbrannt worden sind. Den neuesten Handlungsbriefen aus Triest vom Aussage mehrerer Schiffs⸗ kapitaine, die seit einigen Tagen aus den jonischen Ju⸗ seln dort eingelaufen waren, die Griechen auf Morea den daselbst gelandeten tuͤrkisch⸗ egyptischen 9. Mai vunnnterbrochen geschlagen
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