1825 / 142 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 22 Jun 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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scher Chron iken aus

Messolonghi, Nr. 26 bis 33, vom 13. April bis 7. Mai (neuen Styls) erhalten, aus de⸗ nen wir hier in chronologischer Folge alle Nachrichten mittheilen, die sich auf die neuesten Ereignisse in West⸗ Griechenland beziehen, woruͤder seit einigen Wochen in den meisten europaͤrschen Zeitungen (die griechischen aus⸗ genommen) die allerirrigsten Angaben verdreitet wor⸗ den sind. CAus Nr. 26. der griechischen Chronik vom 13. April.) Schreiben des General Andreas Isko an die hiesige Re⸗ gierungs⸗Commission.

Egvxcellenzen! Unterm 4. April antwortete ich Euch auf den Brief, den ihr mir durch den Reiter, und hin— ter diesem durch einen eigenen Boten schicktet, eroͤffnete Euch, daß ich, indem ich hinging, die Srellung von Ma⸗ crynoros zu nehmen, die Feinde traf, die ihr Lager in Vlicha und Liapochori aufgeschlagen hatten, waͤhrend jene (der Unsrigen) die fruͤyer die Stellung von Ma⸗ crynoros behaupteten, davon geflohen, hatten, noch ehe ich kam; und -so passirten die Feinde, da sie die Straßze leer fanden; einige meiner vorausge⸗ schickten Leute plaͤnkelten mit ihnen und toͤdteten ihnen

einige Mann.

Ew. Excellenzen! Sehet nun, welch Uebel (dadurch) unser Volk betroffen; und ich weiß nicht, wem ich dieß zuschreiben soll. Mit der Zeit wird der Schuldige of⸗ fenbar swerden. Indeß gebt den unverschaͤmten Reden⸗ kein Gehoͤr, die man euch hinterbracht, daß die Valti⸗ ner sich ergeben werden. Dieß, sag ich euch, schlagt euc⸗. aus dem Kopf;

denn die Leute sind voraus geflohen, um ihre Familien in Suvolaku unterzubringen, ich ader stehe hier, bis sie wieder kommen.

Die Feinde kamen in das Dorf Perakia, pluͤnderten; die Einwohner desselben, pieler Doͤrfer, haben sich hin und her zerstreut, Die Feinde hegen die Absicht, den Valtos wo moͤglich zu er⸗ obern, und dann vorwaͤrts zu marschiren. Sollten sie aber auch vordringen, so wisset, daß ich ihnen folge mit so viel Leuten, als ich habe, und dermal muͤßt ihr deun Pesli und die andern Kapitains der Nachbarschaft zu Huͤlfe beordern, um dem Anfall der Feinde die Spitze zu bieten, bis zur Ruͤckkehr der Valtiner, die bald kom men werden. Diesen Augenblick sind die Feinde bis zur Muͤhle des Karachristo gekommen; die Unsrigen gin gen hin und schlugen sich mit ihnen, und nahmen ih nen wieder ab, was sie den Christen abgenommen hat⸗ teun, und schlugen sie in Flucht.

Ew. Excellenzen! vergesset aber nicht, uns nach Suvolaku Zwieback oder Mehl zu schicken, da die Muͤh— len vom Feind niedergebrannt sind. Es befindet sich auch Balomeno, der Oberst, bei uns.

Ailia Charkiopulitiko, 4 Der Patriot Andreas Isko. Commentar der Zeitung uͤber obigen Brief. Wir wußten den Zweck der Feinde, zufallen; wir waren darauf wohl gefaßt. gierung hatte die Stellungen von Macrynoros, Vonitza und Karvassara zeitlich zu besetzen angeordnet, und so waͤren die Plane des Feindes gaͤnzlich vereitelt worden. Die erste Stellung ward dem General Noti Botzari, die zweite dem General Tsonga, und die dritte verschie⸗ denen subalternen Offizieren anvertraut, jeder mit den verhaͤltnißmaͤßigen und erforderten Streitkraäften. Der unmittelbar von der Centralregierung nach dem Maecry notos beorderte General Andreas Isko, in Morea be⸗ findlich, erschien nicht. Indessen hatte Noti ausdruͤck⸗ lich Befehl, in Maerynoros zu bleiben bis Isko kaͤme. Ader statt dessen ging er nicht nur nicht persoͤnlich da⸗ hin, (sondern blieb in Carvassara) und rief auch sein Corps nach Hause, dessen Beispiel dann auch die uͤbri⸗ gen untergeordneten Corps folgten. Als Isko kam, fand er den Macrynoros frei und den Feind im Vor⸗

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Die Localre⸗

wie auch andrer

den 6. April 1825.

heute fruͤh ein⸗

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und sie verlaͤssen-

Messolongi, 15. April.

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schischen Chronik vom 27. April.)

dringen. Unbegreiflich sei Noti's Desertion, sogleich darauf folgende Einbruch des Feindes, ungp greiflich, warum er auch Carvassara verlassen, und hinter dem Achelous zuruͤckgezogen! aber noch undegr licher, daß auch Tsonga, der das groͤßte Corps ham Peromero ohne alle Noth dem Feinde preis gegehe und statt zu bleiben und zu verbessern, was Noti w

dorben hatte, gleichfalls hinter den Achelous zuruͤck

Dafuͤr wird Isko gelobt, und gehofft, daß er und ihm geschickte Succurs den Feind so lange im Vaäl⸗ beschaͤfrigen werde, bis die Regierungsarmee aus rea anlangt. Auch Tsonga, hofft man, wird seine gu nutzlose Stellung von Guria verlassen und wieder Achelous uͤbersetzen. Seine Soldaten sind dazu berct

(Aus Nr. 29 der griechischen Chronik vom 16. April Bei dem ploͤtzlichen Einfall e Feinde in Westgriechenland hatten die meisten Einup ner vom Valtos und Peromero ihre Familien und e feligkeiten nach ihrem gewoͤhnlichen Zufluchtsort, d lamo, gefluͤchtet. Der englische Gouverneur der Ing Hr. Krammer, nahm sie nicht nur auf, sondern mwut auch uͤber die Ordnung beim Landen, um die bei chen Anlaͤssen gewoͤhnlichen Mißbraͤuche, Bevortheilm Uebertheuerung, hintanzuhalten.

Messolongi, 16. April. Die Local⸗Regierung an die bei Guͤria (diesseits des Achelous) sich versche zenden verschiedenen Kriegsanfuͤhrer (wie Tsonga eine Commission, bestehend aus General Sturnari g den Herren A. Kotsika und Janaki Drossint, abgeschich um sie zu bewegen, zuruͤckzukehren (von wo sie gest hen), und wenigstens, wo moͤglich, bei Ligovitzi sich aui zustellen, und so dem A. Isko beizustehen. Sie sa dazu He wenn Ligovitzi noch nicht vom Feinde be setzt ist.

(Aus Nr. 29 der griechischen Chronik vom 8st. April.) Messolongi, 22sten April. In Folge der En vorletzten Blatte erwaͤhnten Commission, hatte Deang eine Avantgarde nach Ligovitzi geschackt, und w selbst mit Macry, uͤber den Achelous zuruͤckgeg konnte aber nur bis Lessini kommen, 1 mußte wieder uͤber den Achelous. Der Feind gerte nun am Achelous von Podolovitza bis läocatuna (Alt⸗Catuna.) Zwar hat es immer Gefech gegeben, und zwei bedeutende feindliche Anfuͤhrer si geblieben; bei der Ueberlegenheit des Feindes jedoch Menschen, und an Material (auch zum Fluß Ueberga mußten die Unsrigen sich nach Anatolico und Mest longi zuruͤckziehen. I

In Messolongi ist Commandant der waffentrage den Fremden und Einheimischen, General N. Su mit General Liakata und andern; in Anatyol die Commandanten Noti Botzari, G. Suka, P. Jan F. Bobori, K. Ikonomu und Spyrydon Milin, soweh fuͤr die Festung außer der Stadt, als fuͤr die Sul selbst, und die Position von Poro, wodurch Anatcl mit Messolongi communirirt. Auch sollen mehrere Bnh

ken jede feindliche Bewegung zu Wasser hindern.

serdem ist Hr. G. Lelis mit der innern Ordnung Stadt beauftragt, mit den Eparchen und ihren uͤb rigt Vorstaͤnden. Beide Staͤdte sind nun auf alle Art we defestigt, daher außer Gefahr.

Messolongi, 23. April. Heute vor Mittag si

endlich die Feinde vor Anatolico erschienen, in den Gih

sammeln. Sobald die un

ten, wo sie noch immer sich thaten sie sogleich drei 8”

srigen sie ansichtig wurden, nonenschuͤsse nach der Verabredung, und zeigten vn ihre Ankunft auf der Stelle an. (Aus Nr. 30 der gls

Mefsolongi, 26. April. Gestern ließen sich Feinde abermals außerhalb der Olivengaͤrten vor Anath lico sehen, kehrten aber am naͤmlichen Tage wieder na Guria zuruͤck, wo sie ihre Zelte haben,

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nseits des Achelous. Vorgestern zogen sie, nd Fußvolk, an 2000 Mann, mit 300 Saumlasten roviant, in großer Entfernung vor Anatolico vorbei, ich dem Paß von Zygos, und drangen bis Apocuro; sie dermal sich definden, und wohin sie marschiren ͤllen, ist unbekannt. Anatolico ist wohl verstaͤrkt; as sahen die Feinde, und wagten sich nicht in die Naͤhe, undern maschirten weit davon weg.

Messolongi, 27. April. Heute fruͤh, um 3 Uhr ach Sonnenaufgang) kamen die Feinde, in kleinen örps, nach unsern Olivengärten, und sammeln sich in inem fort. Einige unserer Helden gingen ihnen ent⸗ gen, um sie mit Flintenschuͤssen zu empfangen, bis che an die Gaͤrten; von den unsrigen ward nur Ein Nann blessirt; von den Feinden aber blieb der Fahnen⸗ aͤger, und einige wurden verwundet. 8 g 1 . 1 HsErb. (Schluß folgt.) erm⸗s 8. 821 fen;

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Schon vor der begluͤckenden nkunft IJ. KK. Hobeiten des Kronprinzen und der tonprinzessin war der Beschluß, den Nachmittag zu em mit einer Wasserfahrt verbundenen Besuch des so⸗ nannten Weinbergs in unserm lieblichen Frauendorf benutzen, bekannt geworden. In Folge dessen, waren le noͤthigen Arrangements getroffen.

Um 6 Uhr erschienen IJ. K K. Hoheiten, bestiegen besonders decorirte, zum Schutz gegen die Son⸗ strahlen mit einem Baldachin versehene, vomn Lootsen onmandeur Vergien gefuͤhrte Regierungs⸗Schaluppe die Abfahrt erfolgte unter dem Jubel der versam ten Menschenmenge. Dle Baumbruͤcke, die nahgele⸗ nen Ufer, Haͤunser, Flossen und Schiffe waren mit Renschen wie besaͤet, der Strom selbst wimmelte von inen, mit Wimpeln, Flaggen und Kraͤnzen geschmuͤck

Fahrzeugen so, daß das Rudern erschwert und eine

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Stettin, 15. Juni.

r laungsame Fahrt moͤglich wurde. Zwei Musikchoͤre

bten abwechselnd und so wie sich die kleine Flotte Holzhoͤfen und dem Dorfe Grabow naͤherte, ertoͤnte den Schiffen der Donner der Kanonen, mit welchem Hurrah der auf den Masten, den Segelstangen und den Tauen stationirten, festlich gekleideten Matrosen tteiferte. Ein von der Schuͤtzen⸗Compagnie der Hand⸗ mgsdiener eingerichtetes Schiff, auf welchem die d da sen in der Kleidung aufgestellt waren, welche beim ggelschießen gebraucht wird, so wie eine quer uͤber die er zwischen zwei gegenuͤberliegenden Schiffen gezogene umen⸗Guirlande, in deren Mitte die Preußische Flagge hte, schienen einen besonders guͤnstigen Eindruck auf §. Hoheit, die Kronprinssin, zu machen. Fuͤr jede zu dieser Fahrt bestimmten Schaluppen waren Com⸗ säarien ernannt, welche die Stelle der Wirthe vertra⸗ und mit den ausgesuchtesten Erfrischungen, unter ichen wir nur frische Pfirsich, Pflaumen und Kirschen anen wollen, aufwarteten. Der Verg selbst war aufs geschmackvollste von des⸗ jetigem Paͤchter, Herrn Gehrike, auf Kosten der ndt ausgeschmuͤckt und in ein wahres Feenland um⸗ gandelt. Zwei hohe Lauben erhoben sich an beiden iten, welche durch eine gruͤne Hecke verbunden waren, in der Mitte einen mit bluͤhenden Akazienbaͤumen zten Durchgang bildeten. In jeder Laube stand ein s und blau drappirter, mit dem fuͤr das erhabene stenpaar bestimmten Thee und andern Erfrischungen hzter runder Tisch und auf der äußersten Spitze des tges erhob sich ein Mastbaum, an welchem ein lan⸗ rother Wimpel in den Luͤften flatterte. Nachdem JJ. KK. Hoheiten ans Land gestiegen en, und in dem Weinberge angelangt, sich einige im Anschauen der Gegend verweilt hatten, wagte

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Kavallerie

Heit traten demnäͤchst, begleitet von

es Hr. Gehrike, seine und aller Bewohner Stettins und Frauendorfs Wuͤnsche dahin auszusprechen: daß IJ. KK. Hoheiten geruhen moͤchten, auch unseren Nachkommen ein Denkmal dieses erfreulichen Tags zu stiften huldreichst zu gewaͤhren, Weinberg, der Berg fortan Elisenhoͤhe genannt werde. Die Bitte fand gnaͤdige Gewaͤhrung und sofort stieg eine weiße Fagge langsam zur Spitze des erwaͤhn⸗ ten Maͤstbaumes empor.

des Zufalls erhob sich gleichzeitig ein sanfter Luftzug, entrollte die Flagge langsam, hielt sie einige Sekunden lang voͤllig ausgespannt und im gruͤnen Kranze glaͤnzte,“ der Name Elisenhoͤhdhe

allen sichtbar und deutlich, entgegen. 8 Am 13. Vormittags nach 10 Uhr setzten die hoͤch⸗ sten Herrschaften, nachdem X. K. Hoheit die Kronprin⸗ zessin mit der dem Preußhischen thuͤmlichen Wohlthaͤtigkeit noch ein Geschenk von 8 Dukaten fuͤr die hiesigen Armen in die Haͤnde unsers Oberbuͤrgermeisters hatte niederlegen lassen, und vachdem Hoͤchstdieselben sowohl Ihren Wirthen, als auch den Repraͤsentanten der Provinz und der Stadt Hoͤchstihren Dank fuͤr die Ihnen gewordenen Beweise der Liebe und Treue gegen Hoͤchst⸗Sie und das Preußische Haus mehrmals ausgesprochen hatten, unter dem Hurrahrufen der zahllos versammelten Einwohner und von deren Segenswuͤnschen begleitet, Ihre Reise nach Anclam fort. Vom 18. Juni. Se Koͤnigl. Hoheit der Kron⸗ 2 prinz sind gestern Abend gegen 8 Uhr von der, in Be⸗ gleitung Hoͤchstihrer Gemahlin, durch Vorpommern

der eingetroffen und haben sogleich noch einige Batail⸗ lone der Garnison inspicirt. Zur Feier der Schlacht von Belle⸗Alliance, war heute Vormittag große Parade, nach deren Beendigung Se. Koͤnigl. Hoheit ein großes Diner gaben, bei welchem von Sr. Koͤnigl. Hoheit Hoͤchstselbst zur Ehre des Tages und der gedachten Krie⸗ ger ein Lebehoch ausgebracht wurde. Se. Koͤnigl. Ho⸗

aller Einwohner, Hoͤchstihre Ruͤckreise nach der Resi⸗ denz an. 9 8

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Ueber die Reinigung der Vaͤsche in g. Wasch⸗Anstalten. [Schluß des gestern abgebrochenen Artikels.)

Man beobachtet in den Anstalten der in Rere stehen⸗ dem Dampfwaͤsche⸗Compagnie folgendes Verfahren: Die Wagen der Compagnie sammeln die Waͤsche Haus bei Haus in London, und den Umgebun⸗ gen, an bestimmten Tagen, ein, und fuͤhren sie in die Anstalt zu Mitaham, wo sie zuerst mit gewissen Zei⸗ chen versehen, und in ein Buch eingetragen Die verschiedenen Artikel werden dann sortirt, nach ihrer Qualitaͤt, jeden besonders, die feinen Musseline, Kanten u. d.; die Hemden und die groͤßeren Leinenstuͤcke und Baumwollen⸗Artikel; das Tischzeug; endlich die Betttuͤcher und Ueberzuͤge u. s.

w. Kleine Wollen, und Seiden⸗Artikel sind fuͤr sich abgesondert; und eben so die Ueberroͤcke, wollene

Decken; welche saͤmmtlich getrennt behandelt werden. Einige dieser Artikel werden dann, wenn es erfor⸗ derlich ist, in eine alkalische Aufloͤsung (Seife und Was⸗ ser) eingeweicht, und darauf in die verschiedenen Ab⸗ theilungen der umlaufenden Waschtrommeln gebracht, die aus Staͤben an ihrem Umfange gebildet sind, un⸗ gefaͤhr 10 Fuß Durchmesser haben, und in dampfdichte Behaͤlter gesetzt werden. Solcher Waschmaschinen ist eine ganze Reihe in der Anstalt vorhanden. Man laͤßt Wasserdaͤmpfe von etwa 2 Pfund Druck auf den Zoll in die Waschtrommeln treten, und setzt sie langsam in

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öö; daß statt des alten Namen

Durch eine anmuthige Gunst

Fuͤrstenhause eigen

und Ruͤgen gemachten Reise uͤber Ueckermuͤnde hier wie⸗

den Segenswuͤnschen

unrelne

das kleine Leinenzeug;