1825 / 144 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 24 Jun 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Zwei andere Ueberlaͤufer sagten aus, daß der Kiu⸗ tachi nach Kryoneri (Kaltwasser) gegangen ist, um sich mit Jussuf Pascha von Patras zu besprechen, wegen der Lebensmittel und des Belagerungsgeraͤths gegen Messolongi;

daß verschiedene feindliche Corps auf dem Marsche von den Unsrigen seien angegriffen worden; daß die Feinde ihre Flotte erwarten,

und daß sie dann das Bombardement anfangen wollen, um an einer Seite Bresche zu schießen, und druͤber den Sturm zu wagen. Messolongi, 7. Mai. Die Feinde haben die Contrevallationslinie gegen die Fronte des Vorwerks, (Lunette de Guillaume d'Orange) aufgestellt, das als eine zweite Bastion erbaut werden, um den feindlichen

Bewegungen zu begegnen. Heute hat der Feind seine . lose Fahnen aufgepflanzt, und es wird hie und dort ge⸗ pplaͤnkelt. Die Unfrigen haben auf die Feinde kanonirt, einige getoͤdtet, und viele aus ihren Zigzags verscheucht. Dann wird mit dem Motto aus Shakespeare: „Vieles geschieht im Himmel und auf Erden, ö laals unsere Schulgelehrten fantasieren”“ erzaählt, daß iin Anatolico, nachdem am 29. der befestigte Quell suͤd⸗ lich außer der Stadt aus unbekannten Ursachen von den Griechen verlassen worden, sich bereits Wassermangel einstellte. Ein Durstiger wollte mit Meerwasser versu chen, seinen brennenden Mund zu laben, und fand das Wasser, statt salzig ganz suͤß. Er sagte es andern, und diese fanden es eben so, und so versahen sie sich alle mit Wasser. So auch am 1. und 2. Mai. Man koͤnnte denken, daß das von den Hoͤhen durch den Nord⸗ wind gegen das Meer getriebene suͤße Wasser als leich⸗ ter oben bleibe aber genug das belagerte Anato⸗ lico hatte kein Wasser, und Gott hat ihm eins geschickt.

‚Mit uns ist Gott, der die Schwachen staͤrkt.” 1u“ EFJefu⸗ Sirach.

1158 d. Brreslau, 13. Juni. Ueber den Ausfall des hier Igedaltenen, 8 6z6gensa Pfingst Wollmarkts ist folgen⸗

s mitzutheilen. as d6 19* 1 Wollschur betrifft; so klagten saͤmmt⸗ liche Producenten, daß sie von ihren Schaafheerden we⸗ niger wie sonst geschoren haben und dieses dem Umstande zuzuschreiben sei, daß die Schaafe sehr lange und manche Heerden schon vor Martini in trockenem Futter gestan⸗ den. Ein großer Theil der Schaafheerden⸗Besitzer aber hat einigen Ersatz darin gefunden, daß sie eine groͤßere Anzahl von Schaafen eingewintert haben.

2) Die Production anlangend; so haben wir zu be⸗ merken Gelegenheit gehabt, daß die Gutsbesitzer in der Veredelung ihrer Schaafheerden keinesweges zuruͤckge⸗ kommen sind, sondern sich vielmehr haben angelegen sein lassen, immer mehr und mehr Fortschritte darinnen zu machen. Nur hin und wieder wollte verlauten, daß einige Kaͤufer die Waͤsche der Wolle getadelt, und die Verkaͤufer solches mit dem Mangel taugbaren Wassers entschuldiget haben. Unbemerkt ist es nicht geblieben, daß aus dem Großherzogthum Posen sehr veredelte Wolle zum Verkauf anhero gebracht worden.

3) Wieviel Wolle im ganzen lauf dem Wollmarkt

gewesen ist? laͤßt sich bei den gegenwaͤrtig bestehenden Einrichtungen, nach welchen auf allen kleinen Staͤdten Wolle gewogen wird, nur mit unzuverlaͤßiger Wahr⸗ 8* Nach denen von der Behoͤrde

scheinlichkeit angeben. angestellten Beobachtungen duͤrften au hiesigem Platze

Parallelen bezogen, zahl⸗

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feil geboten worden sein.

und als schon verkauft koͤnnen leicht I

anhero gekommen sein pptr.. .12,000 8 durch diese 44,000 Cent

wuͤrden daher gegen voriges Jahr .

wie die Totalitaͤt auf circa . .

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40,000 angegeben gewesen, etwa S 4,000 Cennh

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mehr Wolle die hiesige Stadt beruͤhrt haben. Ann EWu]] . 11“

men kann man, obgleich immer nur oberflaͤchlich, hl Isris. 1A1AA“ 88 unter den vorstehenden 44,000 Centnern sich circa 9,—9 E1181*“ 1n84 114.4“*“ Ctr. polnische Wolle und zwar pptr. 8000 Ctr. aus 2% v11““ Großherzogthum Posen und 1200 Ctr. aus dem Kin. v1“ 19Jv reich Polen befunden haben. st Gr. 18. 84 he

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4) Auf der hiesigen Stadt⸗ 4H2 t. 9 * Waage sind uͤberhaupt gewogen 8 worden. . 8 13,183 Ctr. 9— mithin gegen voriges Jahr wo nur 11,581 65

abgewogen worden. 4 8 1,601 Ctr. 45 †¼ mehr, welches dem Umstande zugeschrieben werden ku daß bei den mannichfaltig gefundenen Gewicht⸗Diffes zien der auf kleinen Staͤdten gewogenen Wolle, ij die Producenten, theils aber auch die Kaͤufer sich anlaßt gefunden haben, die schon gewogen gewi Wolle noch einmal auf unserer Stadtwaage wiegen lassen. 5) Was die Wollpreise anbetrifft, so hat sich bei einschuͤrigen Wolle a) die extra feine 120, 125, 135 bis 160 Thlr. b) ganz feine 100 bis 120 Thlx. c)⸗ mittel feine 80 95 ch; mittel gute 70 75 2% Se. 8918g *) ordinaͤre 55 ⸗„ 65 8g bei der zweischuͤrigen aber a) die exptra feine 8 bis 23 JJ“ b) ganz feine 3 1ö1au“ 9) ‚mittel feine 55 60 ““ 8 bei der polnischen Wolle Phe. eta gs a) die einschuͤrige extra feine 100 bis 130 Thlr. b) dito mittel feine Eb. . EEII“ ordinäre 50 60 * die zweischuͤrige aber 40, 50 bis 65 * gegolten, und es ist anzunehmen, daß von der einseh gen Wolle 7

hddie feinste Wolle 20 bis 30 Thlr. 7„7. weniger feine 1—

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ordinaͤre FE“ von der zweischuͤrigen aber der Centner im Durchst 10 bis 12 Thlr. mehr als voriges Jahr gegolten dh

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J. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. ü 89

Se. Maj. der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruhet,

bisherigen wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ th von Kamptz, unter Entbindung von dessen Po⸗

im Ministerium des Innern und der Polizei, je⸗ h unter Beibehaltung der Stelle eines Directors in

der Geistlichen“, Unterrichts⸗- und Medizinal⸗Ange⸗ inheiten, zum wirklichen Geheimen Rath und Direc⸗ tim Justiz⸗Ministerium zu ernennen. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Land⸗ richsassessor Schwuͤrtz zum Landgerichtsrath bei dem nogerichte zu Gnesen zu ernennen geruht.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kammerge ötsboten Abesser das allgemeine Ehrenzeichen zwei⸗ Elasse zu verleihen geruhet.

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Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz. Wilhelm von teußen (Sohn Sr. Maj. des Koͤnigs), sind von der ene⸗Reise des 3ten Armee⸗Corps angekommen.

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1 Der bisberige Privat⸗Docent Dr. von Henning eselbst, ist zum außerordentlichen Professor in der losophischen Fakultaͤt der hiesigen Universitaͤt ernannt orden.

Der bisherige Privat⸗Docent Dr. Hagen bei der Colberg, 18. Juni. Bei dem diesjaͤhrigen, lversitäͤt zu Koͤnigsberg, ist zum auße rordentlichen 12. bis zum 16. d. M. hier abgehaltenen Wolmazhrofessor in der dortigen philosophischen Fakultaͤt dersel⸗ sind uͤberhaupt 40 Ctr. 55 Pf. Wolle, worunter hn ernannt worden. 9 4 Ctr. 88 Pf. ordinaͤre Wolle befanden, zum v11“] 8 anher gebracht und saäͤmmtlich verkauft worden. AE1“ 88 Durchschnittspreis der Mittel⸗Wolle betrug fuͤr den 8 31 Thlr. 7 ½⅞ Sgr. und der der ordinairen Wolle 2N0. 8 ½ Sgr.

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““ 23 8 IH. Zeitungs⸗Nachrichten. h h KC1ng,2 121828 11414X*“ - a n d. st 2 HaAln e

Paris, 17. Juni. Der Herzog von Northum⸗ berland hat vorgestern einen großen Ball gegeben, wel⸗ lem der Dauphin, die Dauphine, die Herzogin von derry, die in Paris anwesenden fremden Fuͤrsten, die emden Gesandten und eine sehr große Anzahl angese⸗

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Köoͤnigliche

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Schauspiele. ben 28en s Donnerstag, 23. Juni Im Schauspielhause. Begehren: „Hamlet, Prinz von Daͤnnemark,“ To spiel in 5 Abtheil., von Shakespear. Wegen Unvaäͤßlichkeit des Herrn Bader kann

Oper: „Aleidor,“ heute nicht gegeben werden.

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eister und Eisersdorff.

phener Personen beigewohnt haben.

Die an der afrikanischen Kuͤste stationnirende fran⸗ züische Seemacht hat folgende des Sklavenhandels schul⸗ ige sechs Schiffe Telegraph, die Capri⸗

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genommen: den

. TH 61 Berlin, Freitag, den 2 sten Juni 18265.

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11A4“ Ge h U i 9⸗i9 81 6 .kö cieuse, die Antonia, den Glaneur, die Assuͤrance, die Maria⸗Magdalena, den Eugen und den Aleides. Die beiden ersten sind bereits von den Gerichten zu Cayenne, wohin sie gebracht worden waren, verurtheilt worden; die Untersuchung wegen der uͤbrigen dauert fort.

Bri fe aus Nentes vom 11. Juni melden, daß das von Bourbon angekommene Schiff Amphitrite am ietztver⸗ gangenen 22. April, bei 40 N. B. und 19° O. L. (Me⸗ rid. v. Paris), von einem unter Columbischer Flagge segelnden Corsaren gepluͤndert worden ist. Die Raͤuber suchten erst den Scheffspatron und die Passagiere durch Drohungen zur Auslieferung ihres Geldes zu bewegen; als dies aber nicht gelang, so sperrtten sie den Patron und die ganze Mannschaft unter Deck ein, raͤumten die Koffer der Passagiere aus und nahmen alle Gegenstaͤnde von Werth mit sich; außerdem bemaͤchtiaten ste sich noch einer großen Masse Schiffsbeduͤrfnisse und Takelwerk und einiger Ballen Zucker, Caffee und Gewuͤrz. Hier⸗ auf ließen sie das Schiff seinen Lauf fortsetzen, nachdem sie noch einen Schiffsjungen mit Gewalt mit sich weg⸗ gefuͤhrt hatten.

Ein hier ansaͤßiger Hr. Legigand hatte vor einiger Zeit eine große Quantitaͤt weißer farbeloser Brasiliani⸗ scher Topaze gekauft und verkaufte sie, hatte schleifen und fassen lassen, Leichtigkeit, als viele Menschen diese Steine fuͤr Bril⸗ lanten hielten. Er wurde zur Untersuchung gezogen, aber frei gesprochen, weil es erwiesen wurde, daß er ohne betruͤgerische Absicht gehandelt hatte. Vor kurzem hatte er aber wieder eine bedeutende Partie dieser Steine schleifen und fassen lassen, und sie einem Kaufmann, Lafond, als aͤchte weiße Steine, brasilianische Diamanten genannt, verkauft. Letzterer merkte bald seinen Irrthum, wurde klagbar und das Gericht verurtheilte den Legigand zu 6 Monat Gefaͤngniß und Verguͤtung des verursach, ten Schadens, auf den Grund der Aussage der sachver⸗ staͤndigen Geschworenen: daß es in Brasilien wirklich Diamanten gebe, die von der näͤmlichen Art wie die Indianischen Diamanten seien, daß aber der wahre Werth der fraglischen Steine, einschließlich der Fassung, kaum den fuͤnften Theil des im gegenwärtigen Falle be⸗ dungenen Kaufpreises erreiche.

Fuͤnfproc. Rente 101 Fr. 70 80 C. Dreiproc.

75 Fr. 75 C.

London, 11. Juni. Auf Antrag des Hrn. Her⸗ ries verwandelte sich gestern das Unterhaus in einen Ausschuß uͤber die Bill zur Verhuͤtung des Schleichhan⸗ dels. Er wieß nach, daß durch diese Bill, in Verbin⸗ dung mit eilf anderen, die in wenigen Tagen vorgelegt werden sollten, nicht weniger als 500 Gesetze, mit⸗ In⸗ begriff von Irland angehenden Statuten, beseitigt wer⸗ den wuͤrden. Schiffe, die ganz oder zum Theil Britti⸗

s igenthum, oder wenn die aͤlfte der am Bord sches Eige hum, 1 üeen 88 I EEEE111

nachdem er sie

mit um so groͤßerer