1825 / 154 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 06 Jul 1825 18:00:01 GMT) scan diff

und mehrere so kalte Naͤchte ein, daß ein großer Theil der zartern Feld⸗ und Gartenfruͤchte, z. B. Bohnen, Gurken, Fruͤhkartoffeln erfroren ist, und der Weinstock sowohl als die eben in voller Bluͤthe gestandenen Kern⸗ obstbaͤume bedeutend gelitten haben. Die Winterfrucht hat sich, mit weniger Ausnahme, sehr erholt, und ver⸗ spricht eine gute Erndte. Der Wiesenwachs steht uͤberall vortrefflich. VIII.

Weizen steht

Westphalen. Muͤnster. Der junge uͤberall gut und verspricht eine befriedi gende Erndte; dagegen ist der Stand des Roggens nicht so gut als im vorigen Jahre; auf den meisten Feldern steht er duͤnn und schmaͤchtig mit kurzem Stroh. Die Bestellung der Sommersaat wurde unter guͤnstigem Wetter vollendet, jedoch das Aufkommen derselben durch die Kaͤlte in der Mitte des vorigen Monats, so wie durch die in einigen Gegenden statt Zefundene Duͤrre aufgehalten. Der fruͤher gesaͤete Lein hat an manchen Orten sehr durch die Erdfloͤhe gelitten. Der Oelsaa⸗ men, dessen Anbau seit einigen Jahren hier sehr zuge⸗ nommen hat, verspricht guten Ertrag. Auch wuͤrde man eine reichliche Ausbeute an Obst zu hoffen haben, venn nicht theilweise ungewoͤhnlich viele Raupen den Baͤu⸗ men geschadet haͤtten. Minden. Die ungewoͤhnliche Waͤrme und Fruchtbarkeit der ersten Tage des Monats hatte die uͤppigste und kraftvollste Vegetation verbreitet. Die ploͤtzlich eintretende entgegengesetzte Witterung ließ daher um so groͤßere Nachtheile befuͤrchten, indessen ist davon im Ganzen wenig zu bemerken. Hoͤchstens sind der Winterruͤbsaamen, der Klee und die Huͤlsenfruͤchte etwas zuruͤck geblieben. Dagegen ist den Gartengewaͤch⸗ sen mancherlei Art merklicher Schade geschehen. Fuͤr die Aussaat des Leinsaamens war die Duͤrre nicht vor⸗ theilhaft. Arnsberg. Der seit dem 10. Mai ein⸗ getretene ungewoͤhnliche Wechsel der Witterung hat sehr viele Hoffnungen zertruͤmmert, in den meisten zarten Gartengewaͤchsen ist die Keimkraft vernichtet, die uͤbri⸗ gen sind siech und welk. Die Bluͤthen der Obstbaͤume,

das junge Laub und die Bluͤthen der Eichen sind abge⸗ storben. Die Kartoffeln haben bedeutend gelitten, und nur das Winterkorn ist von dem Einflusse der Witte⸗ rung ganz verschont geblieben.

IX. Juͤlich, Kleve, Berg. Koͤln. Die Winterfruͤchte haben sich bei der guͤnstigen Witterung ziemlich erholt, besonders Weizen und Gerste, welche besser stehen als man erwartet hatte. Der Roggen hat kein so gutes Ansehen, weil er theils durch die anhal⸗ tende Naͤsse im verflossenen Winter, theils durch Ha⸗ gelschlag besonders gelitten hat. Der Ruͤbsaamen ver⸗ spricht in einigen Gegenden eine gute Erndte. Die Sommerfruͤchte sind durch den zur rechten Zeit ein⸗ gefallenen Regen sehr gut aufgekeimt. Den Obstbaͤu⸗ men, welche in voller Bluͤthe standen und dem Wein⸗ stock, welcher stark im Treiben war, sind die kalten Naͤchte sehr nachtheilig gewesen. Ein großer Theil der Knospen ist in den Weingaͤrten, besonders in den tief oder flach liegenden Gruͤnden, erfroren; und wenn auch der Weinstock auf den Hoͤhen weniger gelitten hat, so ist doch der Schaden von Bedeutung und viele schoͤne Aussichten sind auf einmal vernichtet. Duͤsseldorff. Die im Monat Mai eingetretene warme mit Gewittern begleitete Witterung hat einen sehr gedeihlichen Einfluß auf die Feldfruͤchte gehabt. Mit theilweiser Ausnahme des Roggens, der in einigen

Gegenden durch die fruͤhere nasse und kalte Witterung gelitten hat, versprechen die uͤbrigen Winter⸗- und Som⸗ fruͤchte eine ergiebige Erndte. Eine unerwartete Erschei⸗ nung ist die uͤberaus große Menge von Raupen, die sich uͤberall verbreitet und dem Obste sehr geschadet ha⸗

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ben. strengsten Verfuͤgungen zur Zerstoͤrung der Raupennester erlassen worden sind, so konnte diesem Ungeziefer doch nicht Einhalt gethan werden, Ringelraupen bestanden hat, welche bekanntlich ihr Nester gleich einem Ringe um die Aeste legen und schwa zu entdecken sind.

X. Niederrhein. Koblenz. Die Bluͤthe des Steinobstes versprach einen reichen Ertrag, allein die zahllose Menge von Wuͤrmern, welche in die Bluͤthe kamen, wird denselben sehr schmaͤlern. Gleiches Loog hat die Aepfelbluͤthe getroffen, jedoch hauptsaͤchlich nuf in den Kreisen Neuwied, Altenkirchen und Wetzlar⸗ Die Saatfruͤchte haben hier nicht gelitten, dagegen be merkte man die verderblichen Folgen des Frostes an den zarten Schoten des Kohlsaamens, mehr oder wenigen so wie an zarten Gewaͤchsen und Gemuͤsepflanzunge Aachen. So schoͤn und fruchtbar die Witterun im Anfange des Monats Mai war, so unguͤnstig un) verderblich wurde dieselbe gegen die Mitte des Monatt indem auf starken Regen ploͤtzlich Kaͤlte und sogar starze Nachtfroͤste eintraten und das Wetter bis zur Zeit de Pfingstfestes meist rauh und unfreundlich machten. D unguͤnstige Wechsel der Witterung, indem gegen die Mitte des Monats, auf starken Regen ploͤtzlich Kaͤlt sogar starke Nachtfroͤste eintraten, hat auf die Fell fruͤchte sehr nachtheilig eingewirkt. Der Landmann sieh daher seine fruͤhere freudige Hoffnung auf eine allge meine gesegnete Erndte einigermaßen gestoͤrt, denn i vielen Kreisen gewaͤhrt das Roggenfeld einen wahrhaß traurigen Anblick, auch viele Haferfelder haben bede tend gelitten, die Kartoffeln sind zum Theil erfroren und die Wiesen, die vorher in einem so uͤppigen Fle prangten, versprechen bei weitem den Ertrag nicht mehl welchen man zu erwarten berechtigt war. Am meiste hat in dieser Hinsicht der Kreis Malmedy gelitte Die Nacht vom 15. auf den 16ten Mai, die fuͤr de obern Rhein⸗ und Neckargegenden so hoͤchst verderblit war, hat auch dort großen Schaden verursacht. Db armen Gemeinde Bellevaux, in dem genannten Krei welche aus ihren wilden Aepfeln jaͤhrlich fuͤr cir— 500 Thlr. Essig macht, sind in jener Nacht alle Hof nungen auf diesen Ertrag zerstoͤrt worden, indem aug nicht ein einziger Baum vom Froste verschont blich Ueberhaupt haben die Gartenfruͤchte aller Ark fast allen Kreisen durch die statt gehabte rauhe Witteruf in der ersten Kaͤlte des Monats außerordentlich gell ten, wozu auch die in ungehelerer Menge vermehrte und trotz aller angewandten Mittel nicht zu vertilge gewesenen Raupen bedeutend beigetragen haben. gen Ende des Monats trat waͤrmere Witterung ul beim Schlusse hin und wieder fruchtbarer Regen ein.

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Koͤnigliche Schauspiele.

58 Dienstag, 5. Juni. Im Schauspielhause. 2 8 5 Oper in 3 Abtheil., ve

Begehren: „Der Freischuͤtz,“ F. Kind. Musik von C. M. v. Weber. (Mad. D vrient, geb. Boͤhler, vom Stadttheater zu Leipzi

Annchen, als Gastroll). Bull

Mlittwoch, 6. Im Schauspielhause: „John Bi Schauspiel in 3 Abtheil-, aus dem Englischen des Geod Colmann uͤbersetzt von Carl Blum. Hierauf: „2 beiden Britten,“ Lustspiel in 3 Abtheil., aus dem Fral

uͤbersetzt von C. Blum. srrss. Ihe.

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Obschon in den Monaten Maͤrz und April die!

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Ninister, Freiherr von Brockhausen, nach Stargard.

Redacteur Jofpnbezeigungen empfangen worden.

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IJ. Amtliche Nachrichten.

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1“““ Seine Majestaͤt der Koͤnig haben geruhet, dem aiserlichen Russischen Bevollmaͤchtigten Baron von Rohrenheim und dem wirklichen Etatsrath v. Ma⸗ zgewic den rothen Adler⸗Orden erster Classe; dem aiserlichen General⸗Consul von Makarowitsch zu hanzig den rothen Adler, Orden zweiter Classe; dem allegien⸗Assessor v. Maltitz den St. Johanniter⸗Or⸗

n und dem Buͤreau-Chef im Pohlnischen Krieges⸗Mi⸗

sterium Huͤbner den rothen Adler⸗Orden 3ter Classe

verleihen. .1“

2 nn. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Besitzer Schweidnitzer Kreise gelegenen Guͤter, Se

ltenberg und Floriansdorff, Grafen Heinrich Benno hilibert Constantin Tobias von Hasslingen zu ge⸗ atten geruhet, den Namen und das Wappen des ade⸗ ch von Schickfußschen Gelchlechts mit dem seinigen vereinigen und sich Graf von Hasslingen genannt on Schickfuß zu nennen und zu schreiben.

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Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Justiz⸗Rath hbeidel als vortragenden Rath des Ober⸗Marstall⸗ und der Gestuͤt⸗„Verwaltung zu bestaͤtigen ge⸗ er. 3

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Konsul ichael Pezzer zu Smyrna das Praͤdikat eines ommerzien⸗Raths beizulegen geruhere. Angekommen. Der Koͤniglich Wuͤrtembergsche hgbr s ZF und Geschafte⸗ ͤuͤger am hiesigen Hofe, Freiherr vo n Stuttgard. . b.⸗Proreßer Abgereist. Se. Excellenz der Geheime Staats⸗

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den 6ten Juli 1825.

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Der Marineminister hat am naͤmlichen Tage ein glaͤnzendes Fest gegeben, welches Ihro Koͤnigl. Hoheit 2v von Berry mit Ihrer Gegenwart beehrt Die hiesigen Zeitungen haben in it ei große Anzahl von E“ behs oder minder direkt auf die Religion und die Priester bezogen. In einem in der heutigen Etoile enthaltenen

getrieben;

Aufsatze des Vikomte v. Bonald, wel 1 schrift fuͤhrt: „Von der Christenheit CC thume“ erhebt sich der Verfasser gegen die, schon fruͤher getadelte, ungeheure Vermehrung von irreligioͤsen u revolutionairen Buͤchern. Drei Millionen Baͤnde sol⸗ cher Werke sind, sagt er, seit 1814 wieder abgedruckt worden. Wenn, ruft er aus, die ganze Welt Franzoͤsisch 1 verstaͤnde, so wuͤrde diese Buͤchermasse binreichen, .”“ ganze Welt zu erschuͤttern!! Die Verbreiter dieser Werk 8 sind, faͤhrt er fort, eben solche Maschinen, wie die P ³ sen, welche sie arbeiten lassen. Sie drucken 84 den Koran, und Bossuet wie Voltaire; sie wollen bloß Geld verdienen und die Regierungen bekuͤmmern sich wenig darum, wie ihre Unterthanen es verdienen D das Publikum gewiß nicht nach dieser wund aren Vermehrung solcher Buͤcher Verlangen tru ef darf man glauben, daß sie von gewissen aehiee w. sellschaften angeordnet und ohne Zweifel auch b ült ist, und es waͤre nicht unmoͤglich, daß sie einige Söane; rungspunkte mit den Spekulationen der Bibel e g⸗ schaften haͤtte CD. Dies ist die Eiuleitung 9 4 Artifel, in welchem der Verfasser weiterhin die B üa, des Christenthums und insbesondere den Satz vneg . „die Christenheit sei in ihrer Allgemeinheit die kraͤfti 35 as ten ie wahrste, ja di 1 gioͤse Gesellschaft sei.“ Hier zuht Hereneezaef⸗ Parallele zwischen den Wirkungen des Christenthums See ee welcher nach dnssne s Me „die rken zu einer unheilbar iditaͤ 11 Der Verfasser n.t- eneys, Siuz ditas sten und im Westen (in der Tuͤrkei und in Irl 18) statt findenden religioͤsen Kampf aufmerksam und sc lie 2 * folgender Bemerkung: Zwei Ansichten See er ganzen Welt; beide haben erst Europa erschuͤtt die Eine hat in fruͤherer Zeit die westlichen Voͤlker Eu:⸗ ropas mit den Waffen in der Hand nach dem Onkn⸗ die Andere hat die Revolution und einen

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Paris, 29. Juni. Der Koͤnig ist vorgestern nach . g ist vorgestern na aint Cloud abgegangen b 8

und ist dort mit vielen Freu⸗

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blinden Haß gegen die Religion und ihre 6

aae. .- Haß besteht, obgleich nnn 8 4 bG reckenden Formen, noch. Das gegenwaͤrtige Geschlecht leht dem Kampfe dieser Ansichten zu, die Regierun erwarten dessen Entscheidung und wagen es nicht 9* 8 herbei zu fuͤhren. Sollten sie indeß nichts öbng⸗ 6 sie guͤnstig werde, so wuͤrde ohne Zweifel die Natur 9