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Ueber den Nutzen der Wissenschaften fuͤr die Gewerbe.
PSHi Ideen und Thatsachen, welche Duͤpin in dem folgenden Aufsatze aufstellt, sind so ansprechend und er⸗ greifend, daß wir glauben, ihr Vortrag werde hier nicht unpassend seyn; zumal sich auch bei uns derselbe Geist zu regen anfaͤngt, der in Großbrittanien herrscht, und in dem Gebiete der Industrie so unerhoͤrte Wunder her⸗ vorbringt. Es heißt darin:
Als man anfing die Wissenschaften zu cultiviren, trennte man sie von dem oͤffentlichen Leben. Sie blie ben verschlossen in den Studierzimmern einiger geschaͤfts⸗ loser Menschen, und schienen den Bedingnissen des Le⸗ bens voͤllig fremde Speculationen abzugeben.
Von da an bildete sich die Meinung, daß die Wis⸗ senschaften nichts gemein haͤtten mit den Arbeiten der Gewerbsamkeit, und daß die theoretischen Erkenntnisse den Arbeitern und Inhabern der Werrkstaͤtten von kei⸗ nem. Nutzen sein koͤnnten.
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Aber man muß bekennen, daß die abstrakten und
schweren Formen der Lehren und Ertlaͤrungen, die be⸗ sonderen Beziehungen, welche man Dingen gab, die auf der einfachsten Weise haͤtten angedeutet werden muͤ sen, und die mit lateinischen, arabischen und griechi⸗ schen Namen durchspickt wurden, dazu beitragen muß ten, die Wissenschaften fuͤr diejenigen unverstaͤndlich zu machen, welche keine andere Studien gemacht hatten. Daher die nur zu sehr verbreitete Vorstellung, die Wissenschaften koͤnnten den Personen nicht angeeignet werden, deren Beruf die Handarbeit ist, und die mehr gewoͤhnt sind, ihre Glieder zu gebrauchen, als ihren Geist auszubilden. 1 Man koͤmmt jedoch gluͤcklicherweise jetzt davon zu⸗ ruͤck, und versucht immer mehr die nuͤtzlichen Theile der Wissenschaft in der gewoͤhnlichen Volkssprache vorzutra⸗ gen, wie sie gebraucht wird, um die einfachsten Ideen auszudruͤcken. Die Grundsaͤtze der Wissenschaft sind Wahrheiten mit Bestimmtheit zusammengefaßt, in die moͤglich we⸗ nigsten Worte. Es sind Wahrheiten, welche das noth⸗ wendige Verhaͤltniß angeben, daß zwischen den Gegen⸗ staͤnden unserer Erkenntnisse oder unserer Arbeiten be⸗ stehet. Sie sind einer Menge Anwendungen faͤhig. Diese Anwendungen zu kennen und ihren Gebrauch zu verstehen ist dem Gewerbtreibenden besonders Noth. Da⸗ durch koͤmmt er in den Stand, von vorn herein zu be⸗ stimmen, was ihm auszufuͤhren am nuͤtzlichsten sein wird. Er hat nicht noͤthig zu suchen, herumzutappen, Zeit und Stoff zu verlieren. Er besitzt einen treuen Fuͤhrer, um besser zu arbeiten, und mit groͤßerer Sicher⸗ heit zu wirken. Die Mechanik insbesondere ist eine Freundin des Arbeiters. Sie hat den Zweck, ihn von den druͤcken⸗ den Arbeiten zu befreien, wobei der Mensch wie das das Thier wirkt, um Lasten zu schleppen, zu ziehen oder zu tragen. Sie beschaͤftigt sich mit Erfolg damit, zum Besten des betriebsamen Menschen weniger zum Vieh herabwuͤrdigende Arbeiten aufzufinden, bei welchen die Kraͤfte des mit denen des Koͤrpers wechsel⸗ eitig sich Beistand leisten. 910. vergleiche, z. B., zwei große Staͤdte. In der einen verschaffen sich die Einwohner ihren Hausbe⸗ darf an Wasser durch Lasttraͤger. Die andere erhalte
es durch Roͤhren, Wasserleitungen, Pumpen, Dampf⸗
8 maschinen u. s. w.
In der ersten Stadt muß eine große Menge Men⸗ schen, vom Strohme bis in jedes Haus, unbequeme, sschwere Eimer tragen. Der Traͤger wird wohl auch die Meechanik zu seiner Erleichterung, etwas in Anspruch
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nehmen. ei Trage haͤngen, die sie in Gleichgewicht setzt. Auf die Weise wird er die beiden Eimer leichter und mit wenm ger Schwierigkeit tragen, als wenn er nur einen der Hand truͤge. Bedient er sich keiner Trage, so er seine Arme von der senkrechten Richtung entfern damit die beiden Eimer nicht mittelst ihrer Schw gegen seine Schenkel anschlagen. Die Trage zerth den Druck dieser Last, um ihn dem Gange des Träͤg anzueignen.
Hiermit kann er schon seinen Kunden die doppe Menge Wasser zubringen. Mit Huͤlfe der Maschin wird er weit mehr leisten. Er bediene sich einer To ne, die 32 bis 36 mal so viel Inhalt hat, als ein mer, und setze diese auf einen zweiraͤdrigen Karr Alsobald wird er 16 bis 18 mal so viel Wasser duf die Stadt fuͤhren, als mit der Trage, und 32 bis mal so viel als in einem Eimer. Schon diese einfach Maschine gewaͤhrt einen großen Vortheil.
Indeß dient das Faß bloß dazu, das Wasser an die Thuͤre der Haͤuser zu bringen. Wie hart ermuͤdend ist noch das Geschaͤft, die beiden Eimer Treppen hinauf in die hoͤchsten Stockwerke zu trag in einer Stadt, wo es Haͤuser von sechs bis sieben gen giebt.
Versetzen wir uns nun in die Stadt, wo man Wasser, durch die Mittel der Hydraulik, d. h., d Theil der Mechanik, der das Wasser als Gegenste oder wirkendes Mittel gebraucht, bis in die Gipfel Haͤuser bringt.
Wir sehn mit einemmale die Arbeit vieler tause Menschen, die vorher wie Lastthiere gebraucht wurt in eine weit weniger erniedrigende Beschaͤftigung! geaͤndert, welche einer Menge geschickter Handwerker thun giebt.
Die Maurer, Steinmetzer, Zimmerleute, Baum ser und Mechaniker fuͤhren die Canaͤle und Wassel! tungen aus, um das Wasser in die Stadt zu fuͤhr die Grubenarbeiter, Metallgießer, Bleiarbeiter, Schaf graͤber, bereiten, legen und loͤthen die hoͤlzernen, eisg nen, bleiernen Roͤhren, die das Wasser vertheilen filca Endlich ersetzen die Aufseher, welche uͤber di: Vasdte lung wachen, und die Leute, deren einziges Gesose darin bestehet, die Haͤhne an gewissen Stunden Tages umzudrehen, die Traͤger und deren druͤcke Arbeit.
Durch Pumpen und Dampfmaschinen wird m. das Heben des Wassers befoͤrdern, an welche Arbei gestellt werden, die leichte Verrichtungen ausfuͤht Zur Fabrikation dieser Pumpen, dieser Dampfmaschie gehoͤren sehr geschickte Mechaniker und Arbeiter.
Alle diese Arbeiter werden in Thaͤtigkeit ges die unfoͤrmige Tonne des Wassertraͤgers und seine strengende Arbeit zu ersetzen. Wir sehen hier, wie rohen Beschaͤftigungen des Lasttraͤgers durch dies chanik in verstaͤndigere, leichtere, der Menschheit digere, Arbeiten umgeschaffen werden.
.(sßortsetzung folgt.)
Koͤnigliche Schauspitele.
Donnerstaa, 28. Juli. Im Overnhause: „K Lear,“ Trauerspiel in 5 Abthetlungen, nach Shakspe von Schroͤder. V1
Frritag, 29. Juli. Im Opernhause: „Jesson
Oper in 3 Abtheil., von Gehe. Musik von Spoht 11111“X“
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— GSedruckt bei Feister und Eisersdorff.
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I. Amtliche Rachrichten.
Kronikbdes Tage s.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem bisherigen außer⸗
Berlin, Freitag, den 2 9sten Juli 1825. “
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entlichen Professor in der juristischen Faknltaͤt der
inigten Universitaͤt zu Halle, Dr. Blume, zum entlichen Professor in gedachter Fakultaͤt zu ernennen,
die She htens desselben Allerhoͤchstselbst zu vollzie⸗
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⸗Nachrichten.
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Daris, 22. Juli. Der Moniteur enthaͤlt folgende igl. Ordonnanz: In Erwaͤgung der Wichtigkeit, in der gallikanischen Kirche jene Kenntnisse und fkärung fortdauern, wodurch sie unter der Regierung erer Vorfahren sich so sehr ausgezeichnet hat, haben auf den Bericht unseres Ministers der geistlichen Unterrichts⸗Angelegenheiten befohlen und befehlen folgt: Art. 1. Es soll in Paris eine Central⸗An⸗ fuͤr die hoͤhern geistlichen Studien errichtet werden. t. 2. Sie wird aus den ausgezeichnetsten von den scesen⸗Bischoͤfen gewaͤhlten Subjekten bestehen. Es d niemand darin aufgenommen werden, der nicht
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geistliche Weihe empfangen und die gewoͤhnlichen
ösophischen und theologischen Studien beendigt ha⸗ wird. Jeder wird in der Sorbonne in Gegenwart Doctoren und Professoren, der Pariser theologischen ultät, öͤffentliche Theses vertheidigen. Die weitern kel und eine zweite erlassene Koͤnigl. Ordonnanz be⸗ en sich auf die Einrichtung einer Commission, welche Statuten der Anstalt entwerfen und Vorschlaͤge we Ernennung der Chefs derselben thun soll. Zu Mit⸗ ern dieser Commssion sind vier Erzbischoͤfe, (unter een der Cardinal de la Fare, und der Erzbischof von is) drei Bischoͤfe und vier Abbé's ernannt.
In Ager (Departement Lot und Geronne) ist eine
nicht vor der Mitte naͤchsten Jahres beab
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Zwischen Havannah und Bordeaux ist eine regel⸗ maͤßige Packet⸗Bot⸗Fahrt eingerichtet worden. Das erst hierzu gehoͤrende Packet⸗Bot ist vor einigen Tagen nach einer Fahrt von 42 Tagen in Bordeaux angekommen. Fuͤnfproc. Rente 103 Fr. 15 C. — Dreiproc. 76
Fr. g C. ondon, 19. Juli. Donnerstag Abend, als Her
Canning im Begriff war, zu einem Besuch bei Ellis in Lancashire abzufahren, wurde er von einer Ent⸗ zuͤndung in den Eingeweiden befallen, wogegen Blut⸗ *8G ve; 8828 woran er wohl ziemlich lange a immer huͤten duͤrfte, obschon es allmaͤhli fte, obsch hlig besser
Gestern wurde feierlich der Grundstein zu dem neuen Hause fuͤr den Herzog v. York in Gegenwart Sr. K. H. selbst auf der Stelle, wo das alte gestanden, nahe an St. James's gelegt.
Se. Maj. halten heute in Windsor geheimen Rath. Der Erb⸗GroßFalkonier von Englang, Herzog v. St. Albans, Wm. Beauclerk, ist gestorben. Titel und Guͤter gehen auf seinen aͤltesten Sohn, Grafen v. Bur⸗ ford, uͤber.
Die Times glauben, ungeachtet der widerholten Ge⸗ ruͤchte von baldiger Aufloͤsung des Parlaments, zuver⸗ sichtlich melden zu koͤnnen, daß die Minister solche jetzt t 1 sichtigen. Zum staͤrksten Beweise, daß die in der Sgeeha , nen Session nach so langen und beschwerlichen Debat⸗ ten beschlossene Parlaments⸗Acte, wodurch der Katholi⸗ sche Verein in Irland bei harten Strafen verboten wor⸗ den, gaͤnzlich ihres Zweckes verfehlt, muß es dienen, daß nun wuͤrklich in Dublin ein „neuer Kotholischer Verein“ zu Stande gekommen ist, welcher sich bestimmt nur solche Gegenstaͤnde zum Zwecke gesetzt hat, die in der Acte nicht unter den verbotenen aufgezaͤhlt worden,“ und diese sind: Oeffentliche und Privat⸗Mildthaͤtigkeit; Eintracht zwischen allen Klassen von Irlaͤndern; religioͤse und sittliche Erziehung; Kirchenbau und Anschaffung von Begraͤbnißplaͤtzen; Befoͤrderung von Wissenschaft Landbau und Irischer Manufactur; Umlauf von Schrif⸗ ten, welche sowohl den Katholiken als ihren Protestan⸗ tischen Nachbaren dienen koͤnnen, Widerlegung der wi⸗ der erstere im Laufe der letzten Session vorgebrachten Beschuldigungen enthaltend; und der einstweilige Zweck der Zustandebringung einer Zaͤhlung (census) der Bevoͤl⸗ kerung Irlands nach den verschiedenen Secten. Seiner Benennung Katholisch ungeachtet, umfaßt der Verein
u vor Gericht gestellt und zu fuͤnf Jahren Gefaͤng⸗ verurtheilt worden, weil sie mehrere Personen unter Angabe, sie wolle sie vor dem boͤsen Einflusse der u sie und gegen ihr Vieh gerichteten Hexereien be⸗ hen, um bedeutende Geldsummen betrogen hatte. 82 .22 118!] eein 8
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nunmehr Irlaͤnder von allen Confessionen und man wird den Sinn seiner Stiftung aus dem einzigen Umstande begreifen koͤnnen, daß der ersten Sitzung desselben auch der General⸗Anwald von Irland, Herr Plunkett, bei⸗ wohnte. Begreiflich wird im Laufe der Debatten nie⸗ mand verwehrt werden koͤnnen, die Gegenstaͤnde, welche
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