hington war eine Fregatte von 44 Kanonen ins Wasser gelassen, die den Namen Brandywine zu Ehren des Gefechts, in welchem in Fayette zuerst fuͤr die Ameri⸗ canische Freiheit geblüutet, erhalten, und die bestimmt
war, denselben nach Frankreich zuruͤckzubringen. Hr. Canning hat bereits wieder die fremden Bot⸗
schafter empfangen.
Der vorgestrige Cabinetsrath im auswaͤrtigen Amte waͤhrte bis 5 ¼ Uhr.
Es liegt beim Colonial⸗Amte eine Depesche der Ostindischen Directoren vor, worin auf eine ansehnliche Vermehrung des Heers in allen Waffen bei den ver⸗ schiedenen Praͤsidentschaften in Indien angetragen wird.
St. Peterburg, 29. Juli. Am letzten Sonntage den 24. dieses, fand in Zarskoje⸗Selo in der Hofkirche die heilige Taufe Ihro Kaiserl. Hoheit der neugebornen Großfuͤrstin Alexandra Nikolajewna, nach dem fruͤher bekannt gemachten Ceremoniale statt. — An⸗ demselben Tage nach der Messe hatte der hierher zuruͤckgekommene
hannoͤversche Gesandte, Baron von Doͤrenberg, bei dem Kaiser und bei den Kaiserinnen Privataudienz, worauf 33J. MM. mehrere hier angekommene vornehme Eng laͤnder vorgestellt wurden.
Se. Maj. haben dem Ober⸗Bergmeister von der siebenten Classe Charles Baird ein zehnjaͤhriges Privi⸗ legium auf seine Erfiadung ertheilt, Zucker nicht mit Feuer, sondern mit Dampf in einem luftleeren Raume mit einer weit geringeren Hitze im Vergleiche gegen die gewoͤhnliche Kochart zu kochen. Die Handelszeitung liefert eine umstaͤndliche Beschreibung des Apparats. Da die Juden sich hauptsächlich mit Schierchhandel abgeben, so ist ihnen mittelst eines Decrets vom 23. April befohlen worden, sich 50 Werste weit von den westlichen Reichsgraͤnzen ins Innere zu begeben. In den Gouvernements Astrachan und der Provinz Kauka⸗
sien duͤrfen sich gar keine Juden ansiedeln.
Sechsproc. Inscriptionen in Silber 108. — procentige 91½.
Stockholm, 1. August. Am 18ten naͤchsten Mo⸗ nats werden IJJ. MM. ihre Reise nach Norwegen an treten. Das Geruͤcht von einem nahe bevorstehenden Reichs⸗
tage, welches Englische und Deutsche Blaͤtter schon vor einigen Monaten mitgetheilt heben, scheint hier mehr und mehr Consistenz zu gewinnen, und man beschaͤftigt sich bereits im Publilo mit Vermuthungen uͤber die Fra⸗ gen, welche den Staͤnden vorgelegt werden duͤrften.
Zu Carlscrona ist der Kiel zu zwei neuen, Linien⸗ schiffen gelegt worden, welche die Namen: „Gustav der Große“ und „Scandinavien,“ erhalten.
JIJJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin und 33J. KK. HH. der Kronprinz und die Kronprinzessin haden sich vorigen Sonnabend des Nachmettags nach dem Lust schlosse Rosersberg begeben, um etwa vierzehn Tage dort zuzubringen.
Die neue Verordnung gegen den Schleichhandel wurde hier vorigen Sonntag von den Kanzeln verlesen.
Das Bergs⸗ und Commerz⸗Collegium hat der Re gierung empfohlen, die Einfuhr von außlaͤndischem Vi⸗ triol gegen eine Abgabe von funfeia Procent zu gestatten.
Da mehrere Officiere Urlaub auf destimmte Zeit zum Reisen im Auslande oder um Schifffahrt zu be treiben erlangt haben, so haben Se. Maj. fuͤr gut ge⸗ funden, unterm 22. d. die K. Verordnung vom 16. Juli 1812 in Erinnerung zu bringen, wornach jeder, der sich gegen Gabe oder Verleihung von auswaͤrtigen Herren wider Koͤnigs und Reichs Bestes brauchen laͤßt, Leben und Guͤter verwuͤrkt, jeder Beamte, der ohne K. Erlaub⸗ niß in lohnende fremde Dienste geht, Ehre, Amt und Guͤter verwuͤrkt und jeder Schwedische Unterthan in diesem Falle die Rechte und Vortheile als solcher ver⸗ liert und als Auslaͤnder angesehen wird. “
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Fuͤnf⸗ —
Geistlichen gestatten.
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Copenhagen, 2. August. Am Mittwoch N. mittag trafen IJJ. MM. der Koͤnig und die Koͤni und IJ. KK. HH. die Kronprinzessin und die zessin Wilhelmine mit dem Koͤnigl. Dampfschiff wie gluͤcklich hier ein, und begaben sich sogleich nach Fu riksberg. Abends war Frederiksberg und die Allee schmackvoll erleuchtet, und ein g oßer Theil der hies Bewohner stroͤmte nach der Koͤnigl, Sommer⸗Resit hinaus, um seine Freude uͤber die gluͤckliche Ruͤckke des allgeliebten Herrscherpaares an den Tag zu lege
Am 5ten d. reiseten fuͤnf Bauerfamilien mit ein dazu angeschafften Schiffe von Stavanger nach Ame ab, um sich dort gaͤnzlich niederzulassen. Ihr e war fuͤr drey Monat mit Proviant versehen.
Frankfurt a. M., 3. August. Die von Großherzogl. Hessischen Regierung mit dem Hause R. schild abgeschlossene Anleihe in Form einer Lotterie me an der hiesigen Boͤrse ein außerordentliches Gluͤck. wenigen Tagen ist sie ganz vergriffen gewesen. Anst lich wurde sie zu 96 ¼ verkauft, hatte aber beinahe e das pari erreicht.
Dresden, 2. August. Se. Hoͤnigl. Hoheit „ Wilhelm von Preußen, Sohn Sr. Maj. des Koͤn sind gestern allhier eingetroffen und im Hotel zum denen Engel abgestiegen, haben bei Sr. Koͤnigl. dem Prinzen Johann gespeiset, und sind heute M wieder von hier abgereiset. 1
Muͤnchen, 30. Juli. Se. Majestaͤt der Koͤng gestern im erwuͤnschten Wohlsein in Nymphenburg gekommen.
In der vorgestrigen Sitzung der Kammer der geordneten wurden die Discussionen uͤber die Fiu rechenschaft und das Budjet geendigt. Im Ve derselben hatten einige Redner darauf angetragen, Beschluß uͤber die Finanzrechenschaft wegen der ve genen Jahre aufzuschieben, wogegen sich jedoch der nanzminister entschieden aussprach und verlangte, die Einwendungen, die zu machen seien, gleich finden moͤchten. Ruͤcksichtlich der Ausgaben des M steriums des Aeußern wurde vorgeschlagen, an den⸗ sten Hoͤfen anstatt Gesandten nur Geschaͤftstraͤn halten. Der Geh. L. Rath v. Flad erwiederte 1 auch schon zum Theil geschehen, indessen koͤnne man Regirung hierin nichts vorschreiben, weil sie in d Hinsicht immer nach den besondern Umstaͤnden und Maasgabe des augenblicklichen Beduͤrfnisses han muͤsse. Bei dem Etat des Ministeriums des Ind wurde eine Revision der Instruktionen saͤmmtlicher! waltungsstellen, die Berathung eines durchgreife Verwaltungs ystems, die Erlassung eines Verwaltu gesetzbuches gefordert, wie auch die Vereinfachung in representativen Staaten nicht passenden kollegi Administration, endlich die zweckmaͤßigere Heranbib der Beamten. Den Unterricht der Jogend wuüst ein Redner wieder in die Haͤnde der Geistlichkeit“ ben zu sehen; andere wollten blos die Conkurrem, Ein Sprecher reklamirte fr Katholische Kirche den vollstaͤndigen Vollzug des cordats, namentlich was die Dotirung der Bisthil
rath Wirschinger bemerkte, daß uͤber diesen Punkt! Verhandlungen obwalren, in welche die Kammer! eingreifen duͤrfe. Was den Militaͤr-Etat betrifft, verlangten mehrere Redner, daß er auf den Fuß Bundesmatrikel gesetzt wuͤrde, d. h., auf 35,600 M. und 1356 Offiziere und Unteroffiziere, der Praͤsens stand aber nach dem Bundesbeschlusse vom 11. „ 1821 auf 12 546 Mann, wodurch man 2 Milliu jaͤhrlich sparen wuͤrde, welcher in jeder Hinsicht zu m schen sei, da uͤbermaͤßige Anstrengungen in Frieden! maͤchtig zum Kriege machten. — Bei den Berathunß
uͤber die Einnahme wurde der Wunsch geaͤußert,
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mit liegenden G unden betreffe, worauf der Ministhe
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ch bei der Post das kollegiale System nicht laͤnger folgt werden moͤchte. Hinsichts der Staatsauflagen riprach der Finanzminister, daß in der naͤchsten Siz⸗ ng ein neues Steuergesetz vorgelegt werden sollte. zas die Steuerperreption durch die Gemeinden betrifft, wurde sie vielseitig besprochen und hiebei vorzuͤglich e Haftung der Gemeinden als Stein des Anstoßes zeichnet. Uebrigens sprach der Finanzminister das bhafte Bedauern Sr. Majestaͤt aus, nicht schon jetzt jenigen Steuernachlaͤsse bewirken zu koͤnnen, welche vielen Orten so wohlthaͤtig sein wuͤrden. — Die ammer ist in der letzten Zeit uͤberaus thaͤtig gewesen; Abgrordneten haben Vor, und Nachmittag gesessen, anchmal sogar bis tief in die Nacht; die Sitzung vom 7, dauerte bis 1 Uhr nach Mitternacht.
Wien, 1. August. JJ. MM. der Kaiser und die aiserin fahren fort, von der Villa Stra aus Excur⸗ bnen in die Umgegend zu machen, um sowohl die Na⸗ rschoͤnheiten als auch die uͤbrigen Merkwuͤrdigkeiten
Augenschein zu nehmen. Am 21. haben auch I.
die Kaiserin die Stadt Padua mit einem neuen esuche beehrt, und die dortige Erziehungs⸗Anstalt, gllegio, S. Luigi Consaga, besehen. Am naͤmlichen
nge kam auch der Erzherzog Franz Carl nach Padua
d nahm das bischoͤfliche Seminarium in Augenschein.
Mit gerechtem Unwillen aͤäußert sich der Beobachter eer die vor Kurzem vom Constitutionel auf das An⸗ ken eines dem Oesterreichischen Staate zu fruͤh ent— enen verdienstvollen, vom Mitbuͤrger und Fremden ich hochgeschaͤtzten Mannes (Fretherrn von Bubna) orfene zweideutige Schatten, welche jedoch demfelben ͤcklicherweise schon darum von seinem Ruhme nichts hmen koͤnnen, weil die Erdichtung zu plump ist, um
t von dem geringsten Einwohner Mailands, wo der rstorbene lebte, mit Leichtigkeit durchgeschaut, und ch ihrem wahren Werthe gewuͤrdigt werden zu koͤn⸗ . — Belustigender, sagt der Beobachter weiterhin, das in einer andern Nummer das Constitutionel ent tene nachstehende Schreiben eines glaubwuͤrdigen trespondenten aus Napoli di Romania vom 13. Mai:
„Wir haben kuͤrzlich eine oͤsterreichische Escadre, setend aus einem Linienschiffe, einer Korvette, und schiedenen kleinen Fahrzeugen in unsern Hafen ein isen gesehen. Sie koͤnnen Sich vorstellen, welchen fekt der Anblick der Flagge einer Macht, die sich der heiligten Sache der Hellenen nie sehr guͤnstig gezeigt „bei uns hervorbringen mußte. Am folgenden Tage urde ein Ober⸗Offizier dieser von Hrn. Accurti com. ndirten Escadre, nach Corinth gesendet, und es g das allgemeine Geruͤcht, daß er seine Reise bis ch Athen (h) fortsetzen wuͤrde, woselbst er von Seiten ner Regierung einen Auftrag von hoͤchster Wichtig⸗ zu vollziehen haͤtte. Natuͤrlich war Jedermann sierig, das neue diplomatische Geheimniß zu erfahren. eoͤsterreichischen Offiziere, die alleuthalben gut auf— ommen wurden, bewiesen sich nicht abgeneigt, die ugier der Griechen zu befrtedigen; und wenn das, smir zwei dieser Offiziere gelagt haben, Grund hat, scheint es, daß zwischen Raßland und Oesterreich terhandlungen im Gange sind, um bei uns eine mo⸗ chische Regierungsform einzufuͤhren, und den Sohn ehemaligen Koͤnigs von Schweden, als Koͤnig von jechensand, zu proclamiren.“ Man sollte kaum moͤglich halten, daß die Redacteurs selbst, so groß
ihre Unwissenheit in Ansehung des wahren Stan⸗ der Dinge in Griechenland ist, einer so grob ge⸗ unenen Fabel Glauben beimessen konnten. Sie fte aber als Einleitung zu einigen neuen Ausfällen een die europärschen Regierungen, und namentlich en die oͤsterreichische, nicht unbenuͤtzt bleiben. Gleich naͤchsten Tage (Constitutionnel vom 16. Juli) erschien er ein haͤmischer, doch in noch weit hoͤherem Grade
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sungereimter Artikel, welcher eine Art von Musterung der verschiedenen Prinzen enthielt, denen — nicht etwa von den Griechen, obgleich gerade unter diesen das Hirngespinnst eines constitutionellen Koͤnigs bekanntlich seit mehreren Jahren zahlreiche Anhaͤnger hatte — son⸗ dern von diesem oder jenem europaͤischen Hofe die grie⸗ chische Koͤnigskrone bestimmt gewesen sein soll! — Und das sind die Geschichtsschreiber unserer Zeit!
Fuͤnfprocentige Staatsschuldverschreibungen in C. M. 95 ½‧ — Bank⸗Aktien 1217.
Tuͤrkei. Die allgemeine Zeit. theilt folgende Pri⸗ varberichte mit:
Triest, 23. Juli. Direkte Nachrichten aus Mo⸗ don vom 30. Juni und 1. Juli bestaͤtigen das Vor⸗ ruͤcken Ibrahem Pascha's bis nach Tripolitza, und selbst die Gegend um Argos, nach einem Gefecht bei Leon dary, in Folge dessen Colokotroni die Einwohner von Tripolitza aufforderte, alle Habseligkeiten zu retten, die Lebensmittel zu vernichten, und zuletzt ihre Haͤuser an— zuzuͤnden. Diesem Befehl wurde Folge geteistet, und Ibrahim Pascha fand eine Branestaͤtte. Bei Argos kam es hierauf zu einem neuen Gefecht, wobei Ibrahiut einen namhaften Verlust erlitt, und sich hierauf nach Tipolitza zuruͤckzegab. — Am 20. Juli liefen drei Schiffe mit Munition aus Alexandria gluͤcklech in Mo⸗ rea ein, und sogleich wurden mehrere Tataren zu Ibra⸗ him Pascha abgefertigt, um ihm diese Nachricht zu uͤberbringen; allein man hatte bis zum 30. Juni nichts weiter von ihm vernommen, da die Kommunikation mit dem Innern Morea's ganz unterbrochen war. Aus die⸗ sem Umstand wollen die Griechen auf gluͤckliche Creig⸗ nisse schließen. — Weder von der laͤngst erwarteten Flotte des Kapudan Pascha, noch von dei nach Suda zuruͤckgekehrten agyptischen Flotte war bis dahin Etwas in den dortigen Gewaͤssern erschienen. Vor Mosso⸗ longhi hatten sich ganze Schaaren von Tuͤrken und Al⸗ vv vng aus Mangel an Lebensmitteln nach Haus be⸗ geben. Ein aus Tanso in Natolien eingelaufenes Schiff bringt die Nachricht, daß die vereinigte aͤgyptische und ottomannische Flotte mit 100 Segeln Suda gluͤcklich verlassen hatte, und den 2. Juli in den Gewaͤssern von Modon eingetroffen war. Die Griechen unter Befehl der Admirale Sachtury und Miauly folgten der tuͤrki⸗ schen Flotte in einer kleinen Entfernung, und am Abend des 2. Juli schien ein Gefecht mit der ottomanischen Flotte zu beginnen, indem der Kapitain obigen Schiffs erzaͤhlte, daß er bei seiner Abfahrt von der Rhede von Modon Kanonendonner und Explosionen gehoͤrt habe. Vom 24. Der Kapudan Pascha traf in den er⸗ sten Tagen dieses Moͤnats bei Modon ein. Fuͤr Ibra⸗ him Pascha ist seine Ankunft ein sehr guͤnstiges Ereig⸗ niß, da er, außer Truppen, auch Munition und Lebens⸗ mittel bringt. das Schicksal des Feldzuges auf Morea ab. Folgende Nachrichten Beobachter vom 31. Juli mit: Die Berichte aus Konstantinopel vom 11. Juli melden, daß Ibrahim Pascha, in Folge der in den ersten Tagen des Jani den Insurgenten gelieferten Gefechte, seinen Marsch auf Tripolitza, ohne auf ein werteres Hinderniß zu stoßen, fortgesetzt, daß Colocotroni, zu schwach, um Widerstand zu leisten, diese Stadt Preis gegeben, und sich nach Argos zuruͤckgezogen, daß Ibra⸗ bim Pascha, nach einem kurzen Aufenthalt zu Tripolitza, sich ebenfalls gegen Argos gewendet, und nach Ueber⸗ waͤltigung der vorliegenden Defileen auch von diesem Platze Besitz genommen hatte, endlich, daß seine Vor⸗ pesten bei dem unter dem Namen der Muͤhlen bekann“⸗ ten Ort, Napoli di Romania gegenuͤber, standen. Die Pforte haͤlt diese Nachrichten fuͤr voͤllig gewiß, und eine Menge uͤbereinstimmender Briefe und Zeugnisse, so wie
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Von seinen wertern Operationen haͤngt
theilt der Oesterreichische