worden; sie betreffen die Besorgniß, daß unsere beiden Colonieen Martinique und Guadeloupe dem Beispiel St. Domingo's folgen und sich unabhaͤngig zu machen trachten moͤchten; desgleichen die Besorgniß, daß die Emancipation von St. Domingo den Abfall der Ha⸗ vannah nach sich ziehen werde. In Hinsicht auf die erstere Besorgniß, welche Seitens der zu Bordeaux an⸗ wesenden Franzoͤsischen Colonisten jener Inseln erhoben worden sein soll, bemerkt jenes Blatt, daß es ja nur von den Colonisten selbst abhaͤngen werde, treu an dem Mutterlande zu halten. Niemand koͤnne sie zur Los⸗ reißung von demselben zwingen; von Seiten der Mu— latten sei vielleicht in dieser Beziehung bisher etwas zu besorgen gewesen, so lange dieselben an der Regierung Boyer's einen Stuͤtzpunkt zu finden hoffen konnten. Diese Hoffnung sei aber von dem Augenblicke an ver— schwunden, wo Boyer der Verbuͤndete Frankreichs ge⸗ worden: denn hiermit habe sich dessen Lage und Inter⸗ esse ganz wesentlich veraͤndert, und wenn fruͤher jene beiden benachbarten Inseln, als Stuͤtzpunkte einer et⸗ wanigen Unternehmung Frankreichs gegen St. Domin⸗ go, fuͤr Boyer ein Gegenstand der Unruhe haͤtten sein muͤssen, so sei dies jetzt nicht mehr der Fall, im Ge⸗ 8 8 gentheil sei Boyer selbst jetzt wesentlich interessirt, sich Insurektionen in der Nachbarschaft St. Domingo's zu widersetzen; nicht nur um den Frieden nach außen auf⸗ recht zu erhalten, dessen er noch lange Zeit beduͤrfen werde, sondern auch zur Erhaltung der innern Ruhe und zum Gedeihen seines Vaterlandes. 3 Fuͤnfprocentige Rente 102 Fr. 50 C. — Dreipr 7³82 Fr. 70 bis 60 C. “ ö 8 1
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. London, 20. August. Das Parlament wird
bestimmt im naͤchsten Oktober aufgeloͤst, wor⸗
auf dann sogleich die neuen Wahlen beginnen werden.
Dieser Umstand ist eine der Hauptursachen, weshalb
der neue katholische Verein sich bis naͤchsten November vertaat hat.
Der Courier bemerkt in Betreff des Cochraneschen Unternehmens: „Es ist nicht unmoͤglich, daß wegen der besondern Beschaffenheit der Griechischen Angelegenheit
der beabsichtigten Weise der Mitwirkung einige Schwie⸗ rigkeiten in den Weg treten. Diesen Punkt wollen wir kuͤnftig erwaͤgen.“
Die hiesige Gesellschaft zur Verbreitung des Evan⸗ geliums in fremden Welttheilen (ein seit 1701 bestehen⸗ des Institut der herrschenden Kirche, an deren Spitze der jedesmalige Erzbischof von Canterbury steht), hat
eine Rechenschaft uͤber ihre Thaͤtigkeit bekannt gemacht, und das Publicum zu Beitraͤgen aufgefordert. Die Bevoͤlkerung der Britt. Americ. Colonieen nimmt so zu, daß seit 1816 die Zahl der evangelischen Prediger um das Dreifache vermehrt werden mußte. Die Gesellschaft unterhaͤlt allein in den Nord-⸗Americanischen Colonieen 103 protestantische Missionaire oder Prediger, und un— ecerstuͤtzt mehr als 100 Schullehrer. In Neu⸗Schottland ist ein Seminar zur Bildung eingeborner Geistlichen errichtet, und die Gesellschaft stiftet jetzt Missionen und Schulanstalten im suͤdlichen Africa und im Innern von Neu⸗Holland. Auch in Ostindien ist viel geschehn; un⸗ ter andern sind im suͤdlichen Hindostan neun Missionen errichtet worden. Die Gesellschaft hat seit vier Jahren 24,000 Pfd. St. mehr ausgegeben, als eingenommen, wodurch natuͤrlich ihre festen Fonds sehr geschmaͤlert wurden. Nach unseren Zeitungen ist die Ostindische Brech ruhr, Cholera morbus, in einigen unsrer gesundesten Stadttheile zum Vorschein gekommen und beweiset sich besonders gefaͤhrlich fuͤr Personen, die erst juͤngst aus tropischen Klimaten zu Hause gekommen sind und sich noch nicht haben entschließen koͤnnen, ihre Kleidung nach der hiesigen Weltgegend einzurichten. Leute, die
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sich lange in Indien aufgehalten und das Land du reiset hatten, werden hier davon befallen.
In Schottland enthaͤlt die Landbesitzung des 99 Breadalbane 13,537 Seeclen und erstreckt sich, in 7 zwischen 3 und 15 Miles wechselnden Breite, von Pe bis Argyleshire in die Laͤnge dermaaßen, daß man 100 Miles von O. nach W. in derselben reisen kanmng
Auch in Baltimore wird ein Schiff ausgerig 8n Americanische Freiwillige nach Griechenlanz
hren.
Auf St. Helena, wo Maulbeerbaͤume in M wachsen, ist kuͤrzlich die Seidenzucht aus England; gefuͤhrt worden, und verspricht den erwuͤnschte Fortgang.
Es hieß hier, Bolivar sei mit den La Platupg⸗ vinzen, wegen der Unternehmungen gegen Monte⸗Ma⸗ einverstanden; von andern Seiten wird dem aben dersprochen. Am 10ten Mai sandte die Republit Buenos⸗Ayres eine Deputation nach Peru, um Befreier wegen seiner glaͤnzenden Erfolge Gluͤck zu g schen, und daneben Unterhandlungen wegen der Wine vereinigung der vier suͤdlichen Provinzen Peru'sm Buenos⸗Ayres anzuknuͤpfen, die fruͤher dazu gehhtm
Unter den neuen Suͤd⸗Americanischen Staate Chili noch die wenigste Form und Festigkeit. In he Augenblick haust wieder ein neuer Partheigaͤnger, mens Piucheira, in den Thaͤlern und den Defilem Cordilleras und erfuͤllt das Land mit Schrecken. 17. Maͤrz wueden von Valparaiso aus 1000 Mam gen ihn nach Coquimbo abgeschickt; man besorgte!
die meisten Truppen wuͤrden davon laufen, oder zuß cheira uͤbergehen, weil sie keinen Sold erhalten.
In unsern Blaͤttern erklaͤrt ein Einsender, der bloß mit H. unterzeichnet, den Umstand, daß juͤngst den Einfuhrzoll von 5 pCt. fuͤr Englaͤnder fuͤr alle anderen Nationen von 12 pCt. gleichgesetzt auf folgende Weise: „Vor einigen Monaten erhiet
Instructionen von dem Praͤsidenten von Haiti, umg Ministern Sr. Majestaͤt folgende Fragen vorzuß
1) Ob Großbritannien zum Schutze seines Hane einen Handels-Agenten nach Haiti schicken nal 2) Ob es einen Haitischen Agenten dagegen aufnene wolle? 3) Ob es erlauben wolle, daß das Packett füͤr Jamaica einen Briefsack zu Jacmel (ihm n
Stunden aus dem Wege) ablege; wohingegen die tische Regierung auf eigne Kosten die Retourbriefe! Crooked⸗Island schicken wuͤrde, damit sie mit dem ketboot aus Jamaika, das bestaͤndig dort anlegt, nach Eu gehen koͤnnten? 4) Ob Großbritannien, im Fall Frank die Unterhandlungen uͤber die Unabhaͤngigkeit Haitit neuerte, seine Dienste anbieten, oder sich entgegen lt oder neutral bleiben wuͤrde? Ich bat eine Person von
Cannigs Bekanntschaft, sich zu erkundigen, auf m Weise ich die Anfragen machen muͤsse? Es wurden langt, daß es schriftlich geschehe, was ich that, und keine schnelle Antwort erfolgte, es wiederholte, wort mich der Unter-Staatssecretair (Hr. Planta) bent richtigte, daß Hr. Canning die Mittheilung empfang von welchem er aber „den Auftrag habe zu sagen,“ dieser hochgeehrte Herr verwundert sei, daß diese! gen an ihn geschaͤhen und sich weigre, darauf zu
worten.“ Diese Antwort schickte ich nach Haiti,
sie gerade ankam, als das gesetzgebende Corps seine dh zungen hielt; es gab sogleich ein Gesetz, wodurch es Abgaben gleichstellte. Kithin wird Großbritannien einer Million Sterling 12 statt 5 pCt. zahlen mist In ihren letzten Depeschen sagt mir die Regierung, werde das Gesetz nicht aͤndern, bis England oder Fieh reich ihre Unabhaͤngigkeit anerkannt haben werden schrieb aufs neue (erst vor einigen Tagen) an * Canning, weil er es durch eine guͤnstige Antwon!
hin bringen konnte, daß das Gesetz geaͤndert wuͤrde. r hat sich dessen geweigert. Jetzt sind die Abgaben uͤr Frankreich heruntergesetzt und ich zweifle gar nicht, haß sie fuͤr England noch uͤber 12 pCt. um den ganzen interschied der Herabsetzung fuͤr andre Nationen wer⸗ hen erhoͤht werden, d. h. wenn sie fuͤr Frankreich von 2 auf 5 erniedrigt werden, wird man sie fuͤr die Eng⸗ aͤnder von 12 auf 19 erhoͤhen.“
Die Times meinen, die Haitier wuͤrden ein leich⸗ es Mittel finden, die ihnen auferlegte Beguͤnstigung her Franz. Flagge in ihren Wuͤrkungen zu mindern, in⸗ em sie sich naͤmlich auf Frachtfahrt unter ihrer eignen Flagge legten.
Auf dem Schmause, welcher Hrn. Rivadavia die⸗ er Tage gegeben ward, wurde bei einem, der Wohl⸗ ahrt der Plata⸗Provinzen gebrachten Toast, bemerkt: ves gebe keine aͤhnliche Strecke auf dem Erdball von o ununterbrochner Fruchtbarkeit des Bodens, mit schiff⸗ aren Fluͤssen durchschnitten, die, da die Oberflaͤche des Lan— es ohne Berge und dicke Walder sei, so leichte Ver⸗ indungsmittel in jeder Richtung darboͤten, daß der handelsverkehr dadurch aufs hoͤchste beguͤnstigt werde.“
Dem Vernehmen nach hat ein hiesiges Handlungs⸗ aus vom groͤßten Ansehen einen Contract zur Bear⸗ eitung von Bergwerken in der Naͤhe Madrids mit der bpan. Regierung abgeschlossen und sucht jetzt Theil— ne zur Bildung eines Actien⸗Vereins in dieser binsicht.
Bei einer hiesigen Versicherungs⸗Gesellschaft, der quitable -Assurance-Company, hat sich das unge⸗ ure belegte Capital von 11,032,000 Pfd. St. ange⸗ mmelt, wovon 8,718,180 Pfd. St. blos vom Decem⸗ r 1804 bis Juni 1825, und es ist noch nicht abzu⸗ hen, wie groß der Fonds werden kann, da in Hinsicht r Dividenden⸗Austheilung vor Jahren allzuvorsich⸗ ge Regeln bestimmt worden, besonders zum Nachtheile r juͤngeren Actien⸗Inhaber.
Die Times rechnen die meisten der neu entsprun⸗ nen Actien⸗Compagnien zu den „Pilzen, die aus den rerementen des Reichthums aufschießen.“
Der Morning Chronicle giebt Nachricht von einer toclamation, die an den Hauptplaͤtzen von Lissabon geschlagen gewesen, und zwar vermittelst einer so fest benden Masse, daß man nur mit hoͤchster Muͤhe die— be aufzuloͤsen vermocht habe. Die Proclamation ist gen die Englaͤnder gerichtet und zu Gunsten der Koͤ— gin; sie schließt mit den Worten: „Laßt uns eine egenrschaft errichten, an deren Spitze die Koͤnigin, sere Herrin stehe, sie, die allein uns gluͤcklich zu ma⸗
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Bruͤsel, 23. August. Heute wird der Koͤnig in nem Pallast zu Bruͤssel denjenigen Personen Audienz ben, welche ihre Gluͤckwuͤnsche zum Geburtstage Sr. aj. darbringen wollen.
— S. K. H. der Prinz von Oranien, ist aus St. etersburg in dieser Hauptstadt zuruͤck; die Prinzessin ne Gemahlin Kaiserl. Hoheit wird am 31. erwartet. ufe Der Baron von Fagel ist von London hier ein⸗
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— Graf — men.
Liverpoo im Haag ange⸗ I1In 8
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Rotterdam, 22. August. Die zwei Schiffe, sch unsre Stadt voriges Jahr zum Wallfischfang 80 Groͤnland ausgeruͤstet hat, sind, das eine ganz leer, Pandere mit anderthalb Quardeelen Robbenspeck zu⸗ gekommen. Das Schiff von Harlingen hat gar kei⸗ Fisch gefangen und nur 40 Quardeelen Robbenspeck tgebracht. Nach Berichten in der Lloyds⸗Liste haben 22 Englischen Schiffen nur einige wenige Fische ungen; die andern sind gleichfalls leer zuruͤckgekehrt.
Dieser schlechte Ausfall des Wallfischfangs wird allge. mein der Richtung und Lage des Eises zugeschrieben. Die Anerkennung von St. Domingo hat auch bei
uns lebhaftes Interesse eeret.
811““ Stockholm, 19. August. Die Abreise des Staatssecretairs Skogm Vermuthung,
an nach Gothenburg, und die g, daß er von dort aus auf kurze Zeit nach London gehen werde, hat dem Geruͤchte von einem nahe bevorstehenden Reichstage, das Einige als sehr wohl gegruͤndet ansehen, neue Consistenz gegeben. Die Reise soll mit einer Finanz⸗Operat 1 bei der, wie es heißt,
ion in Verbindung stehen e es ein Accord zwischen der Bank und ihren Glaͤubigern, mittelst einer auslaͤndischen An leihe, bezweckt wird. Ueder die Expedition der drei von dem Handels hause Michaelson und Benedicks gekauften Kriegsschiffe ist zwar bis jetzt noch nichts Bestimmtes bekannt; man glanbt aber, daß der Kauf in Kraft bleiben und die Expedition bald von Carlscrona auslaufen werde.
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Frankfurt a. M., 25. August. J. K. M. die verwittwete Koͤnigin von Wuͤrtemberg, welche ihren durchlauchtigsten Geschwistern, der Landgraͤfin von Hessen⸗Homburg und dem Herzog von Cambridge Koͤnigl. Hoheit, einen Besuch abgestattet hat, wird hier erwartet. Auch erwartet man Se. Kaiserl. Hoheit den Großfuͤrsten Constantin. G Nach mehreren rasch auf einander gefolgten Siz⸗ zungen hat der Bundestag seine Ferien begonnen, die bis zum Ende Decembers dauern werden. Der Bun⸗ destags⸗ Praͤsident, Baron von Muͤnch⸗Bellinghausen ist heute fruͤh nach Wien abgereist.
„Karlsruhe, 22. August. Seine Excellenz der Koͤnigl. Großbrittanisch-Hannoͤversche außerordentliche Gefandte und bevollmaͤchtigte Minister am Großherzog— lichen Hofe, Herr Geheimerath Freiherr von Reden, welcher eine Zeitlang mit besonderer Mission in Rom verweilte, und nunmehr zum Gesandtschaftsposten am Koͤnigl. Preuß. Hofe berufen ist, hatte gestern die Ehre Seiner Koͤniglichen Hoheit dem Großherzog in feier⸗ licher Audienz sein Rekreditiv zu uͤberreichen. Der Herr Gesandte hat heute bereits die Abreise angetreten. Wien, 23. August. JJ. Majestaͤten der Kaise und die Kaiserin sind gestern im erwuͤnschtesten Wohl⸗ sein in dem kaiserlichen Lustschlosse zu Lachsenburg ein⸗ getroffen. 8 1
zogen die letzten drei Kolonnen von Frimont Husaren, und heute 580 Grenadiere mit 160 Jaͤgern durch un— sere Stadt, um nach den oͤsterreichischen Staaten zu⸗ ruͤckzukehren.
Rom, 13. August. Dieser Tage kam der Prinz Paul von Wuͤrtemberg aus Florenz hier an, und rei⸗ sete am 11. d. nach Neapel ab. — Se. paͤbstliche Hei⸗ ligkeit hatten den Kardinal Albani, Legaten von Bo⸗ logna, nach Mailand abgeschickt, um Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Oesterreich zur gluͤcklichen Ankunft im lom⸗ bardisch⸗venetianischen Koͤnigreiche Gluͤck zu wuͤnschen. Se. Majestaͤt der Kaiser sandten dagegen den K. K. geheimen Rath, Kaͤmmerer und Oberst⸗Hofmeister des lombardisch venetianischen Koͤnigreichs, Grafen Gi⸗ berto Vorromeo, nach Rom ab, um dem h. Vater fuͤr diese Aufmerksamkeit zu danken, und ihm ein Schrei⸗ ben zu uͤbergeben. Am 6. hatte der Hr. Graf die Ehre, Sr. Heiligkeit in Begleitung des K. K. oͤsterr. Geschaͤftstraͤgers, Ritter de Genotte, vorgestellt zu werden. 8 “