Portugals beguͤnstigte.
EI Jahrestage des Todes Ludwigs XVIII. (16. Sep⸗ tember) wird in St. Denis eine große Trauerfeier⸗ lichkeit statt finden; man arbeitet bereits an den Vor⸗ itungen. !Werne abermals die Rede von einer spanischen An⸗ leihe, von der man jedoch weder die Grundlagen, noch die Bedingungen nennt; man versichert aber, Hr. Tos⸗ sin, der das Vertrauen des Koͤnigs von Spanien be⸗ sitzt, sei, nachdem er den Zweck seiner Reise erreicht, vor Kurzem von hier abgereist, um die Genehmigung
des Koͤnigs einzuholen. b . In acht Tagen wird die Weinlese in der Gegend
von Paris anfangen. Fuͤnfprocentige Rente (ohne Coupon) 99 Fr. 40 C.
— Dreiprocent. 71 Fr. 10 C.
“ 6. 2A Ueber die Differentien zwischen Brasilien und Buenos⸗Ayres in Bezug auf Montevideo theilen wir, nach einem so eben erschiene— nen Werke, betitelt: Historisch⸗polttische und statistische
Darstellung der vereinigten Provinzen von la Plata,
noch Folgendes mit: Die (gestern erwaͤhnte) Acte des zu Montevideo versammelten Congresses, wonach diese Pro⸗ vinz dem vereinigten Koͤnigreich Portugal, Algarbien und Brasilien einverleibt sein sollte, wurde von den Cortes zu Lissabon im Jahre 1822 fuͤr null und nichtig erkaͤrt, auch machte das portugiesische Ministerium im selbigen Jahre der Regierung von Buenos⸗Ayres den Vorschlag zu einer Defensio⸗Allianz. Bald darauf er⸗ klaͤrte Brasilien sich fuͤr unabhaͤngig und man erwartete nun um so mehr, daß Montevideo alsbald an Buenos⸗ Ayres werde zuruͤckgegeben werden. Dies erfolgte jedoch nicht, vielmehr wurde Montevideo von der brastlischen Regierung als zum brasilischen Reiche gehoͤrig behandelt und zwar in Folge der von dem daselbst commandiren⸗ den General Laguna, der von Portugal abgefallen war und sich fuͤr die Unabhaͤngigkeit Brasiliens erklaͤrt hatte, aus eigennuͤtzigen Absichten, der Regierung gemachten Vorspiegelungen, daß die dasigen Einwohner dem neuen Reiche einverleibt zu werden wuͤnschten. Die vereinig ten Provinzen von la Plata verweigerten deshalb die von Brasilien nachgesuchte Anerkennung als unabhaͤngi⸗ ger Staat, indem sie zunaͤchst verlangten, daß man der Provinz Montevideo voͤllige Freiheit geben solle. Dies wurde nun der Gegenstand lebhafter Unterhandlungen. Mittlerweile schien die Armee, welche die Festung Montevideo besetzt bielt, ploͤtzlich in zwei Theile getheilt, davon einer, Laguna an der Spitze, die Unabhaͤngigkeit von Brasilien, der andere aber, unter dem europaͤischen General Macedo die fernere Verbindung Brasiliens und Beide Anfuͤhrer waren jedoch eigentlich unter sich einverstanden und verfolgten nur ihre persoͤnlichen Vortheile, indem Laguna sich bei der brasilischen Regierung mehr und mehr zu insinuiren trachtete, Macedo dagegen, der nach Europa zuruͤckzu- kehren wuͤnschte, sich dort einen Namen machen, dabei auch Geld zur Ruͤckreise, woran es ihm gebrach, erlan⸗ gen wollte. Dieser Scheinkrieg, bei welchem die euro⸗ paͤische Partei die Festung inne hatte, die brasilische da⸗ gegen den Belagerer spielte, gab dem General Laguna Zeit und Gelegenheit, Truppen⸗Abtheilungen nach den Staͤdten des Landes zu senden und eine jede der letztern eine Acte ihrer Einverleibung mit Brasilien unterzeich⸗ nen zu lassen, die er alsdann, als Beweis seines Eifers fuͤr die brasilische Regierung, nach Rio⸗Janeiro sendete.
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eine Acte auf, worin sie gegen die fruͤhere Einverz⸗ bungs Acte mit Brasilien, vom Jahre 1821, desgleiche gegen die Guͤltigkeit der obgedachtermaßen jetzt dur Laguna veranstalteten Einverleibungs⸗Aecte der ander Staͤdte feierlich protestirten und erklaͤrten, daß die e lich vom Urugay gelegenen Provinzen keinem anden Staate angehoͤren wollten, als demjenigen, der Provinzen der vormaligen la Plata Union umfasse, der sie gehoͤrt haͤtten und noch gehoͤrten, indem sie se dem Jahr 1814, wo sie sich gaͤnzlich von der europäͤise spanischen Herrschaft abgewendet, bei der constituir den General⸗Versammlung einen Abgeordneten geha Die Convention zwischen Laguna und Macedo wuy indeß von der brasilischen Regierung genehmigt, Lagn ließ die ihm officiell notificirte Erklaͤrung der gedach Repraͤsentanten ganz unberuͤcksichtigt, die europaͤise Truppen segelten nach Europa, und den Unterhandla gen mit den Provinzen von la Plata, zu deren Beim ein eigener Commissarins von Buenos⸗Ayres nach N. Janeiro gesendet worden war, wurde, nachdem inzn schen die obgedachten, von Laguna vermittelten Eim leibungs⸗Acte eingegangen waren, dadurch ein Ende macht, daß man brasilischer Seits dem letztern erklär daß er sich bei der von ihm gemachten Auseinanmt setzung des Sachverhaͤltnisses in einem Irrthum bef den muͤsse, um so mehr, als die Provinz Monte⸗V. den Wunsch hege und freiwillig ausgedruͤckt habe,
rius erhielt darauf seine Paͤsse, die Regierung von f. nos Ayres aber machte schließlich die Aktenstuͤcke betann indem sie die Entscheidung in der Sache der obun Behoͤrde der vereinigten Provinzen, deren Installen bevorstand, uͤberließ.
Mehrere hiesige Blaͤtter, besonders the Brit Traveller und Public Ledger, preisen die Handelspol der Preußischen Regierung, Deutschland zu See⸗lnt nehmungen nach China aufzumuntern, und schelten der Gelegenheit auf das Monopol der Ostindis Compagnie.
In der Grafschaft Limerick haben sich leider wi verschiedene Spuren veruͤbter unmenschlicher Graust keiten gezeigt. 1b
Frankfurt a. M., 2. September. Die Messe bereits in vollem Gange, was den Umsatz im Groz betrifft, wenn gleich erst die Buden in der Mits]d naͤchsten Woche eroͤffnet werden. Die großen juͤdise Feiertage, die zu Anfang der ersten Meßwoche einfal zu denen sich aber die Frommen bereits einige Tage f her vorbereiten, ist Ursache, daß dermal die Gesche etwas in der Zeit vorgeruͤckt worden; binnen einit Tagen muß es sich dann auch ausweisen, was uͤberhak von dieser Messe zu halten ist. Nach der Ueberfuͤll unsrer Gasthaͤuser zu schließen, fehlt es wenigstens mi an haͤufigem Besuch. Hinsichts der Wolle, gegenwaͤt des Hauptartikels unseres deutschen Produktenhande
mer hoch im Preise; auch scheinen verhaͤltnißmaͤßig davon am Platze befindlichen Quantitaͤten die staͤrket u seyn.
e Handel in Kolonialwaaren stockt hier gaͤnzl— und swenn schon die Berichte von allen Stapel⸗H. feste Preise melden, so gereicht doch diese Konjuukm unseren Handels⸗Leuten zu keinem Vortheil, weil, der zunehmenden Verarmung des Landmannes, der M. satz immer mehr sich vermindert. Diesem Uebelsandh
Brasilischen Reiche einverleibt zu bleiben. Der Commist
at der Wolga Nachstehendes:
erhalten sich vornemlich die geringern Sorten noch
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eren Gegenden des Rheingaues sind die Weinberge be⸗ eits geschlossen worden; an guten und wohlschmecken⸗ den Trauben haben wir Ueberfluß, und man sieht einem Ertrage entgegen, der befonders Hinsichts der geringern Sorten, dem 1822g9er nicht nachstehen duͤrfte. Hamburg, 13. Sept. Die Liste der Boͤrsenhalle nthaͤlt im heutigen Blatte Folgendes: „Consulat der Vereinigten Staaten von Amerika. Die, um das wenigste zu sagen, gedanken⸗ ose Bekunntmachung eines grundlosen Geruͤchts, als abe sich das gelbe Fieber in Philadelphia und Neu⸗ ork gezeigt, zwingt mich, anzuzeigen, daß nach den milichen Berichten an die geeigneten Behoͤrden, nicht n Fall von zweifelhaftem, viel weniger von wuͤrklichem lben Fieber sich bis Ende Juli zugetragen und daß estern Briefe aus Neuyork an verschiedene der ange⸗ hensten hiesigen Kaufleute und aus eben so achtungs⸗ erthen Quellen eingegangen, welche in den bestimmte⸗ en Worten sagen, daß damals keine austeckende Krank⸗ eit vorhanden war. John Cuthbert.“ Diesem koͤnnen wir hinzufuͤgen, daß die Nachrich—
n aus Neuyork in den Englischen Zeitungen bis zum August gehen, aber keines gelben Fiebers erwaͤhnen. St. Petersburg, 6. September. Se. Maj. der aiser haben Se. Koͤnigl. Hoheit den General⸗Direktor r Land- und Wasser⸗Comunication des Reichs, Her⸗ g Alexander von Wuͤrtemberg, unterm 16. Juli d. J. lgendes Allerhoͤchste Rescript eclassen: „Mit wahrer Zufriedenheit und vollkommener Dank⸗ irkeit gegen Ew. Koͤnigl. Hoheit, habe Ich den Be⸗ cht Ew. Hoheit vom 19. des verflossenen Juni Monats er die Moͤglichkeit der so laͤngst gewuͤnschten Verbin— ng der Wolga mit dem Don, mittelst der Fluͤsse Ka— gschinka und Ilowlaͤ, gepruͤft.“ „Ich sehe von Ew. Koͤnigl. Hoheit den fernern Be⸗ ht nebst den detaillirten Plaͤnen und Anschlaͤgen uͤber zu dieser Verbindung erforderlichen Arbeiten entge⸗ „ um, nach Durchsicht desselben, Meine Befehle uͤber zur Ausfuͤhrung dieses Unternehmens noͤthigen Ver⸗ ungen zu ertheilen.“ — Die St. Petersburgische Zeitung enthaͤlt heute z Betreff der vorgeschlagenen Verbindung des Dons t
Die Verbindung dieser beiden Fluͤsse, deren ersterer ne Muͤndung im Asowschen, der zweite aber im Kas— chen Meere hat, ist, unter allen Aufgaben der Han⸗ s⸗Industrie, diejenige, welche die Sorgfalt der Be— rscher des Russischen Throns, seit Anfang des letzten hrhunderts am lebhaftesten erregt hat.
Bereits laͤngst vor der Regierung Peter des Ersten ten die Tataren die Ausgrabung eines Kanals zwi⸗ n dem Don und der Wolga unternommen, mit Huͤlfe en man aus dem schwarzen Meere in das Kaspische
Flottille bringen wollte, welche bestimmt war, 1568 dem Kriege des Sultans Selim gegen die Perser, oirken. Der Gang ihrer Arbeiten wurde jedoch ent⸗ der durch die ausserordentlichen Schwierigkeiten oder eicht selbst durch die Groͤße des Unternehmens ge⸗ mt. Peter der Große, dessen Geist die Zukunft so agen umfaßte, sah bald ein, welchen Einfluß eine liche Verbindung auf den Handel seines ausgedehn⸗
Reichs, vorzuͤglich aber auf den der mittaͤglichen bvinzen Rußlands hervorbringen konnte. Er unter— in es daher, den von der Wolga zu stroͤmenden Fluß nyschinka mit der Ilowlaͤ, welche in den Don faͤllt,
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mungen dieser naͤmlichen Fl den koͤnne. lage der letzten auf Befehl Sr. zogs Alexanders von Wuͤrtembe tersuchungen. Arbeit hat die gewagten Urtheile, Unmoͤglichkeit einer Verbindung des gefaͤllt hatte, berichtigt, und die als unerwarteteste Aufloͤsung dieser so große tigen Frage herbeigefuͤhrt. rechnung, bedarf es kaum Durchbringung der fahrts-System; auch haben die gen bewiesen, daß die nach Ab Filtration nachbleibende Wasser⸗
den dadurch auf ein 24stel von dem, tragen, reducirt. Die Ausfuͤhrung dieses großen Un⸗
Ve telst einer neuen Wa zwischen den beiden wird, die Vereinigun Dwina, schen den Haͤfen von Archange bewirkt, und den noͤrdlichen P kurze, sichere verschaffen wird;“ und endlich, „die Verbindung des Namens einer Seits mit der Weichsel durch das Koͤ—
H sten Blatte Nachstehen
daß man fand, rend des Sommers verfügen koͤnne, sey durchaus unzu länglich, um die Schifffahrt zu unterhalten.
Dies Resultat schie zu beruhen, daß man bereits ent jekt Peter des Großen g gen auf der kuͤrzesten der Wolga die Ausg
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aͤnzlich aufzugeben, und dage⸗ Distanz zwischen dem Don und rabung eines Kanals vorzuschlagen, von welchem ein groͤßer Theil unterirdisch gewesen waͤre. Es war im Laufe der im verflossenen Jahre zum Kas⸗ pischen Meere unternommenen Reise Sr. Koͤnigl. Ho⸗ heit des Herzogs Alexander von Wuͤrtemberg, General⸗ Direktors der Land- und Wasser⸗Kommunikation des Reichs, wo Derselbe sich an Ort und Stelle von den Schwierigkeiten eines so gewagten Unternehmens, so wie von den Hindernissen uͤberzeugte, welche die Aus, fuͤhrung der von Peter dem Großen angefangenen Ar⸗ beiten nothwendiger Weise unterbrochen haben. Durch eine aufmerksame oͤrtliche U eines dem Anschein nach unbedeutenden und im Som⸗ mer unter dem brennenden Klimat der Steppen dieser Gegend beinah trockenen Flusses jedes Fruͤhjahr hervor⸗ gebracht wird, leicht mit Huͤlfe wenig kostspieliger Werke in tiefen Thaͤlern, die ihre Entstehung den Ueberschwem⸗ mlie uͤsse verdanken, erhalten wer— Diese sehr einfache Idee ward die Grund— Koͤnigl. Hoheit des Her— — rg unternommenen Un⸗ Der gluͤckliche Erfolg dieser wichtigen welche man uͤber die Dons mit der Weolga vollkommenste sowohl, 2 un und wich— Zufolge der genausten Be⸗ mehr als 60 Stunden zur f diesem neuen Schiff⸗ genauesten Untersuchun⸗ zug der Verduͤnstung und Masse den Bedarf des ur Unterhaltung der Schifffahrt erforderlichen Quan⸗ ums doppelt uͤbersteigt; die Transport⸗Kosten aber wer⸗ was sie jetzt be⸗
Barken au
ernehmens wird nicht minder wichtig fuͤr den Wohl
stand des Reichs werden, als die betraͤchtlichen, bereits in diesem Jahre auf Befehl Sr. Maj. des Kaisers an⸗
— ist: „Eine direkte rbindung der Woskwa mit der Wolga, welche mit⸗ sser-Straße den Handels⸗Verkehr Hauptstaͤdten merklich erleichtern g der Scheksna mit der noͤrdlichen welche eine unmittelbare Kommunikation zwi⸗ lsk und St. Petersburg rovinzen des Reichs eine und bequeme Ausfuhr ins Baltische Meer
efangenen, Arbeiten, deren Zweck
igreich Polen, und anderer Seits mit dem Windauer zfen durch Livland und Kurland.“
Tuͤrkei. Die Allgemeine Zeitung liefert im neue—⸗ des:
Marseille, 30. Aug. Nach laͤngerer Unterbre⸗ ung sind uns wieder einige Nachrichten aus Griechen⸗ nd zugekommen, nach denen sich zwar die in Pariser
verbinden. Diese Arbeiten, deren Spuren sich noch
Journalen enthaltenen Berichte uͤber die Wiederein⸗
Wasser⸗Masse, woruͤber man waͤh⸗
n auf so gegruͤndeten Beweisen 88 schlossen war, das Pro⸗
base tliche Uebersicht entstand der Ge-; danke, daß die große Wasser⸗Menge, welche mittelst
Heiernaͤchst schlossen beide Generale eine Uebereinkunft ab, wonach Laguna in den Besitz der Festung gesetzt, dem Macedo aber die Geldmittel zur Bestreitung der Reise nach Lissabon zugesichert wurden. Die Einwoh⸗ naer der Stadt, die sich solchergestalt von Innen wie von Außen verrathen sahen, hielten es gerathen, Blut, vergießen zu vermeiden, indeß setzten die Repraͤsentan⸗ ten der Stadt und Vorstaͤdte doch am 20. Oct. 1823
verheißen auch die jetzigen Getreidepreise keine sond liche Abhuͤlfe, da bis auf den Hafer, der sich zu et 3 fl. im Verkaufswerthe erhaͤlt, der Aufschlag bei d uͤbrigen Fruchtgattungen zeither unbedeutend war;
zen wird am hiesigen Markte zu 5 ½, Roggen zu 4 gekauft. — Die von der diesjaͤhrigen Weinlese gehe ten Hoffnungen naͤhern sich ihrer Erfuͤllung. In me
nahme Tripolitzas durch die Griechen, und die Umzin⸗ gelung Ibrahim Paschas nicht bestaͤtigen, aus welchen sich aber doch ergibt, daß, ungeachtet mehrerer Vortheile, welche der aͤgyptische Oberbefehlshaber in Morea erfoch⸗ ten, er doch nicht hinreichende Streitkraͤfte zu haben scheint, um den ganzen Peloponnes der tuͤrkischen Herr⸗
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nden, blieben aber unbeenbigt. Seit jener Epoche man sich oͤfters, und vorzuͤglich unter der Regierung Kaiserin Ekaterina II. bemuͤht, auf ein Peojekt zu⸗ igkeommen, welches den Wohlstand des Reichs so uft interessiren mußte; aber alle zu diesem Behufe inemmene Nachforschungen beschraͤnkten sich dahin,
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