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dem er eine Schlacht verloren habe. Die oͤffentlichen Fonds stiegen sogleich um 5 bis 6 pCt. und das Om⸗ nium erhob sich von 27 auf 33. Tages darauf ergab es sich, daß die Nachricht falsch sei; aber mittlerweile waren bedeutende Summen gewonnen und verloren worden. Man forschte nach den Verbreitern jener Nachricht und es fand sich, daß Lord Cochrane einen wesentlichen Antheil daran genommen und, wie es hieß, 30,000 Pf. Sterl. dabei gewonnen hatte, aber auch veranlaßt worden war, London schleunigst zu verlassen.
Der alljaͤhrlich zu Smitfield statt findende Bartho⸗ lomaͤus-Markt ist bekanntlich ein Sammelplatz fuͤr den Auswurf der Bewohner Londons und der Umgegend und es ist daher vielfaͤltig, insonders auch in unseren oͤffentlichen Blaͤttern, die Frage abgehandelt worden: ob es wohlgethan sei, durch jenen Markt den Bewoh⸗ nern von Cow⸗Croß oder Saffron Hill, so wie der guten Gesellschaft von New⸗Gate und Old⸗Bagyley alljaͤhrlich ein Fest zu geben. Die meisten Blaͤtter hatten jene Frage verneinend beantwortet und die Gefahren darge⸗ stellt, welche eine solche Toleranz, besonders in England, haben koͤnne, wo es an zureichenden Vorkehrungen ge⸗ bricht, um den Excessen des gemeinen Hausens bei der⸗ gleichen Saturnalien Einhalt zu thuen. Dessenunge⸗ achtet ist auch in diesem Jahre die Abhaltung jenes Markts gestattet worden und die Masse hat sich um so eifriger danach gedraͤngt, je mehr sie vorher in Besorg⸗ niß stand, daß derselbe nicht statt finden werde. Das Zustroͤmen war ungeheuer, das ganze Feld war mit Menschen bedeckt, alle oͤffentlichen Haͤuser bis unters Dach angefuͤllt und man kann sich kaum eine Vorstel⸗ lunz von den rohen Ergoͤtzlichkeiten machen, die dabei an der Tagesordnung gewesen sind. Die Stimme der Gesitteten erhebt sich nun aber auch so stark dagegen in unseren Blaͤttern, daß doch wohl endlich zum letzten Male jener Markt gehalten worden sein wird. .
Bei dem glaͤnzenden Gastmahle, welches die Fran⸗ zoͤsischen, auf Hayti befindlichen Kaufleute dem Baron Mackau gaben, brachte neben den Toasts, die bei dieser Gelegenheit getrunken wurden, ein Haytischer Senator folgenden aus: „Moͤgen wir und unsre Kinder es nie vergessen, daß wir unsre gegenwaͤrtige Lage und unser Bestehen als freie und unabhaͤngige Nation dem Handel mit England, America und Deutschland zu verdanken haben!“
1 Die brittische Kolonie Bathurst am Gambiaflusse, heißt es in einem Berichte der brittischen Kommissarten auf Sierra⸗Leone an Hrn. Canning vom Mai v. J.⸗, wird mit der Zeit, da sie mehr aufbluͤhet, zur Verhin⸗ derung des Sklavenhandels beitragen, naͤmlich so weit ihr Einfluß reichen wird. Die Ausfuhr dieser Kolonie ist schon betraͤchtlich, und besteht hauptsaͤchlich in Wachs, Haͤuten, Elfenbein und Gold. Im Flusse Nunez haben sich schon seit einer betraͤchtlichen Zeit keine Sklaven⸗ schiffe mehr sehen lassen. Vormals besuchten Sklaven⸗ schiffe aus der Havannah und andern Plaͤtzen diesen Fluß. Die Eingebornen beginnen aber ihre Aufmerk⸗ samkeit ausschließlich einem andern und bessern Handel als dem der Sklaven zuzuwenden, so daß geachtete Handelsleute zu Sierra⸗Leone und der Insel de Los es der Muͤhe werth achten, mit ihnen Haudelsverbindun⸗ gen anzuknuͤpfen. Mehrere Handelshaͤuser haben sich kuͤrzlich am Eingange dieses Flusses niedergelassen, und wir vertrauen, daß diese Niederlassungen sowohl ihren Gründern als den Eingebornen großen Nutzen bringen werden. Laͤnge der Kuͤste von Rio Pongos bis Sierra⸗ Leone hat der fremde Sklavenhandel gaͤnzlich aufgehoͤrt; die Eingebornen dieser Kuͤste stehen in fortwaͤhrender Verbindung mit der Kolonie Sierra⸗Leone, eine Ver⸗ bindung, welche hoͤchst wohlthaͤtig fuͤr die Eingebornen und die Kolonie ist. Erstere versehen den Markt mit
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Reis, Horn, Federvieh und Gemuͤse; auch bringen sie
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8 8 1111“*“ ö“ etwas Kaffee und Elfenbein, was ihnen auch aus e Waaren ein; wir wuͤnschten, wir koͤnnten hinzufuͤge daß die Besuche dieser Eingebornen nach der Kolonp auch in ihrem moralischen Zustand eine sichtbare V besserung hervorgebracht habe; aber sie sind in ih eigenen Gebraͤuchen so sehr befangen, daß nur die z2 allein eine Veraͤnderung hervor bringen kann, späͤter oder fruͤher durch den Einfluß der Kolonie Sier Leone bewirkt werden muß.
sucht der Haͤupter der verschiedenen Distrikte aus brochen waren, sind einigermaaßen durch die freun
gelegt worden. Es freuet uns, berichten zu koͤnnen,] der Handel von Sierra⸗Leone seit dem letzten Berie der Kommissarien zugenommen habe, was hauptsaͤchl dem groͤßern Zufluß von Handelsleuten und dem 2 gehr nach afrikanischem Holz zugeschrieben werden mn Die Handelsleute aus dem Innern bestehen aus
Eingebornen von Foutah Jallon, und denen aus
fernteren Laͤndern, Erstere, Foulahs genannt, brache im verigen Jahre sehr viel Vieh, und im Verhaͤlt zu fruͤhern Jahren eine betraͤchtliche Menge Gohd die aus den entferntern Gegenden brachten meisz Gold, und ihr Eifer, ihre Handelsartikel fuͤr eurgy sche Waaren umzutauschen, zeigt, daß es ihnen ii an Energie fehlt, sich in ein vom Sklavenhan del e schiedenartiges Geschaͤft einzulassen. war so groß, daß man, trotz der starken Kon sumtic der Kolonie, dennoch befuͤrchtete, der Markt moͤchte ind fuͤllt, und die Viehhaͤndler fuͤr ihre Muͤhe und Unkeh nicht gehoͤrig belohnt werden; nichts desto weniger! ren sie alle vollkommen mit ihren Reisen nach Sin Leone zufrieden. Große Aufmerksamkeit wird den 6. haͤndlern von den Kaufleuten der Kolonie geschenkt, sie sogar in ihren eigenen Haͤusern aufnehmen; siern ren aber auch alle mit ihrem Besuche der Kolonie! zufrieden, und es ist zu erwarten, daß ihre guͤnst Berichte sich tiefer in das Innere verbreiten, und
entferntere Haͤndler herbeifuͤhren werden. Seit zem hat der Holzhandel vielen Eingebornen des Pe Logoflusses eine neue Beschaͤftigung gegeben. Noch Jahre 1822 herrschte in dieser Gegend wegen Man an Arbeit die groͤßte Armuth, und waͤhrend die A fuhr von Holzbloͤcken aus Sierra⸗Leone vom 1. „¼ 1822 bis zum 1. Mai 1823 nur in 1075 Bloͤcken
auf 9646 Bloͤcke gestiegen.
Frankfurt a. M., 5. September. In der 21 Sitzung der Bundesversammlung vom 18. Aug⸗ uͤberreichte der Herzogl. Oldenburgische Bundestags sandte eine zu Berlin am 8. Juni d. J., zwischen Herzog von Oldenburg und dem Grafen von Benti uͤber die staatsrechtlichen Verhaͤltnisse der dem letz zugehoͤrigen Herrschaft Kniephausen unter † mittlung der Hoͤfe zu Wien, St. Petersburg! Berlin, abgeschlossene Uebereinkunft. Darin ist Art⸗ folgendes verabredet;
„Der Deutsche Bund ist um Uebernahme der? rantie dieses Abkommens mit der Wirkung zu ersuch daß er auf die genaue und vollstaͤndige Erfuͤllung! in demselben enthaltenen Bestimmungen achten, w insbesondere darauf halten wolle, daß die zwischen Durchlaucht dem Herzoge von Oldenburg und! Herrn Grafen entstehenden Streitigkeiten auf N durch das gegenwaͤrtige Abkommen vereinbarten 2. zur Entscheidung gebracht, und die erfolgten Erken nisse auch puͤnktlich vollzogen werden. Zu dem steht dem Herrn Besitzer der Herrschaft der Recurs die Bundeeversammlung in allen vorkommenden F.
offen.“
Innern zugefuͤhrt wird; sie kaufen dagegen europaͤise
die ahß
Unruhen, welche vor Kr zem in jenem Landesstrich durch die gegenseitige Eis⸗
schaftliche Dazwischenkunft der Kolonial-⸗Regierung e
Die Vieh⸗Einfaß
etrag gehalten, und nach vorjaͤhriger Abstimmung
stand, ist sie in demselben Zeitraume ein Jahr spiß
gleich
W“ 1 ö1114ö4X“ In Folge dieser Bestimmung erklaͤrte sich der ge⸗ achte Bundestaggesandte, von Sr. Durchl. dem Herzoge en Oldenburg beauftragt, die Garantie des Bun⸗ s fuͤr jenes Abkommen nachzusuchen. Die Mehrheit r Gesandtschaften stimmte sofort fuͤr die Gewaͤhrung eses Antrags; da aber noch nicht alle Gesandtschaften it Instruktion versehen waren, so wurde die foͤrmliche chlußziehang dis zum Eingang der noch fehlenden bstimmungen, nach Ablauf der diesjaͤhrigen Ferien, sgesetzt. vauf dem Wiener Congreß ist die Feststellung der erhaͤltnisse der unter Koͤniglich Suͤchsischer Hoheit hender Fuͤrsten und Grafen von Schoͤnburg Deutschen Bunde vorbehalten worden. Um diese bewirken, haben sich die Fuͤrsten und Grafen von schoͤnburg schon fruͤher an die Bundesversammlung wandt, und neuerlich ist auch von Koͤniglich Saͤchsi⸗ er Seite dieser Gegenstand in Anregung gebracht nd die Entscheidung des Bundes uͤber die fraglichen, ner Bestimmung unterliegenden Verhaͤltnisse, verlangt orden. Demzufolge hat die Bundesversammlung be⸗ ts in ihrer 7ten diesjaͤhrigen Sitzung eine Commission r Eroͤrterung dieser Angelegenheit ernannt, welche in genwaͤrtiger Sitzung daruͤber Vortrag erstattete. In maͤßheit des von ihr gemachten Antrages wurde erauf von der Versammlung einhellig beschlossen: „ daß saͤmmtliche Gesandtschaften sich die In— struktionen ihrer Regierungen daruͤber erbitten woollen, welche Stellung, Vorzuͤge und Rechte dem Hause Schoͤnburg im Deutschen Bunde unnd durch denselben zu gewaͤhren seien? um
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hiernaͤchst innerhalb sechs Monaten daruͤber ab⸗ stimmen zu koͤnnen.“
In Betreff der Forderungen an die Reichs⸗ erationskasse zeigten die Gesandten von Oester⸗ ch, Preußen und Bayern, die von ihren Hoͤfen er⸗ gte Eruennung von Rechnungsverstaͤndigen zur Bil g einer Liquidations⸗Commission an, welche, nach hierauf gefaßten Beschlusse, im Februar kuͤnftigen res in Frankfurt zusammentreten soll.
Endlich ist wegen der Besoldungs, und Pen⸗ ns-Ruͤckstaͤnde der zum vormaligen Reichskam⸗ rgericht gehoͤrenden Personen, ein Commissions⸗
Beschluß dahin gefaßt worden, daß dem von der Bundestags⸗Commission fruͤ— her gemachten Antrage auf eine Geldumlage nach der Bundesmatrikel zur Bezahlung der Forderungen an die kammergerichtliche Kasse dermalen keine Folge zu geben sei; vielmehr diejenigen Regierungen, welche noch mit Ruͤck staͤnden bei dieser Kasse aufgefuͤhrt sind, zur Berichtigung derselben aufzufordern seien. ich wurde die Auszahlung der in der Bundeskasse onirten Baarschaft, mit 24,900 Fl. 21 ½ Kr., zur Frcgung eines Theils der Besoldungs⸗Ruͤckstaͤnde net. Aus der Rheinpfalz, 10. September. Die nderungen nach Brasilien fangen an sich zu verviel⸗ gen; gestern sind wieder 4 Familien aus der hiesi⸗ Gegend nach Hamburg abgegangen. Man hatte gehofft, daß die in den oͤffentlichen itern eingeruͤckten Warnungen einigen Eindruck ma⸗ sollten, aber die Verblendung, oder vielmehr die uͤhrung, ist so groß, daß, anstatt die Auswanderungs⸗ gen abzuschrecken, die Sucht, ihr Geburtsland zu assen, taͤglich zunimmt. Es ist keinem Zweifel un⸗ vorfen, daß der groͤßere Theil jener, welche entweder Nabgereist sind, oder sich zu entfernen beabsichtigen, bruͤckenden Umstaͤnden sind, aber manche stehen gut verwerthen was sie koͤnnen, um dem großen Ueber⸗
unruhigen Lande auf sie warten
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1— Das landwirthschaftliche wird in diesem Jahre am 28. Sept. auf sche. nstadt gefeiert werden. Ueber die im Jahr 1823 den evangelischen Deut⸗
sunden und noch dazu soll, entgegen zu gehen. 299 † fnbi he
Stuttgart, 10. Sept. Hauptfest
dem gewoͤhnlichen Platze bei Kan
schen Schallehrern vorgelegte Preisfrage: „Welche zweck⸗ maͤßige Anwendung laͤßt sich von der Bell⸗Lancaster'’⸗ schen Schul-Einrichtung auch in unsern Volksschulen machen?“ sind bei der vorjaͤhrigen Synode 13 Abhandlun⸗ gen eingekommen, wovon 8 vergleichungsweise mit den uͤbrigen des Preises oder der Auszeichnnng werth ge— halten wurden. . Fuͤr das gegenwaͤrtige Jahr ist die Preis⸗Aufgabe: „Ueber die Nothwendigkeit und zweckmaͤßige Anwen⸗ dung der Denk; oder sogenanten Verstandes⸗Uebungen,
schule, sowohl in formeller als materieller Hinsicht.“
Folgendes aus Zante vom 18. Aug.: „Eben eingehenden politza und Navarino neuerdings besetzt; letztgenannte Stadt soll bei Annaͤherung der Griechen von der tuͤr⸗
kischen Besatzung freiwillig verlassen worden sein, die sich nach Modon zog. Ibrahim Pascha soll bei Tripo⸗
tamia, dem alten Psophis, im Mittelpunkte des Pelo⸗ In den Gewaͤssern von
ponnes, eingeschlossen sein. Missolunghi hat die tuͤrkische Flotte in einem met den Griechen einige Schiffe verloren.“ Spanien. Wie es scheint, (sagt ein Privatschrei⸗ ben aus Madrid vom 29. August, in Pariser Blaͤttern) sind dem General⸗Capitaine von Madrid und der Si⸗ cherheits⸗Junta sehr bestimmte Befehle in Bezug auf die Entwaffnung und Organisation der Koͤnigl. Frei⸗ willigen zugegangen; soviel ist wenigstens gewiß, daß die Artillerie⸗Brigade der Freiwilligen von Madrid auf⸗ geloͤßt und deren Kanonen bei dem Artillerie-Park von St. Joseph ausbewahrt worden sind.
In Folge der bei Bessières gefundenen Papiere, sind in den beiden letztvergangenen Naͤchte wiederum wichtige und zahlreiche Verhaftungen erfolgt; der Su⸗ perior so wie mehrere Moͤnche aus dem Kloster des heil. Philipp von Neri hierselbst, befinden sich unter den Ver⸗ hafteten; mehr als diese hat jedoch die Verhaftung des Hru. Gordan, Secretairs des Raths von Kastilien und Präͤsidenten der obersten Reinigungs⸗Junta fuͤr Civil⸗ Beamten, die oͤffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezo⸗ gen. Derselbe ist nach dem Adels⸗Seminar in enge Haft gebracht worden, und seine ganze Familie, wo⸗ unter sich zwei bereits in angesehenen Posten stehende Soͤhne befinden, hat strengen Hausarrest.
Herr Zea hat Sr. Maj. einen ausfuͤhrlichen Bericht den Aufstand Besstéres erstattet.
Nach Briefen aus Cadix hat General Aymeric am 22. August daselbst seinen Einzug gehalten.
Die Gazetta enthaͤlt eine Proclamation des Gene⸗ ral Capitaine von Arragonien, General Bassecourt, nebst einem Polizei⸗Befehl, worin sich folgende Be⸗
uͤber
estimmun⸗ gen finden: Ein Jeder, ohne Unterschied des Ranges und Standes, der na auf der Straße zu finden ist, soll verhaftet und in
zur Armee gehoͤrigen Individuen, die Koͤnigl. Freiwil. ligen und die Bauern, welche patrouilliren; sie muͤssen jedoch einen Ausweis bei sich fuͤhren, der ihnen zu dem Ende ertheilt werden wird, und zwar den Milt
tairs durch die Koͤnigs⸗-Lieutenants, den Koͤnigl. Frei⸗
willigen von ihren Obristen, den Bauern und Zollbe⸗ amten von den Viertels⸗Commissarien und den Polizei⸗
e, der in ei 2 ker 8 in einen ungebauten, unbevoͤlkerten, unge⸗
Agenten e Polizei⸗Intendant.
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als eines besondern Lehr-Gegenstandes in der Volks⸗ Tuͤrkei. Die roͤmischen Notizie del Giorno enthalten
Nachrichten zufolge, hat Yosilanti's Armeekorps Tri⸗
ch dem Angelus noch bewaffnet
strenges Gefaͤngniß gebracht werden, ausgenommen die