weder der Kunst, noch ihm die eigentliche Befriedigung gewaͤdren. 1
Noch leichter und bei weitem verderblicher aber tritt derselbe Umstand dem Studium des sich bildenden Kuͤnst lers in den Weg. Die kostbarste, ihm (wie z. B. bei Bildungsreisen ins Ausland), bestimmt und eng zuge⸗ messene Zeit sieht er sich genoͤthigt, mit Beschaͤftigungen zu zersplittern, die ihn seinem wahren Ziele nicht näher fuͤhren, wenn nicht gar davon entfernen. Gleich groß ist auf der andern Seite fuͤr diejenigen, welche die Kunst, ohne sie selbst zu uͤben, kennen, und mit Geschmack lie ben, die Schwierigkeit, sich den Besitz wahrhaft guter Kunstwerke zu verschaffen. Zwar giebt es in den groͤ— ßern Staͤdten der Monarchie, und namentlich in Ber— lin, groͤßere und kleinere Privatsammlungen, und was die einsichtsvolle Befoͤrderung der Thaͤtigkeit der vater⸗ laͤndischen Kuͤnstler betrifft, so verdankt die Kunst hierin dem huldreichen Schutze Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und des Koͤniglichen Hauses so viel, daß es kaum der ein⸗ fachen Erinnerung daran bedarf. Manches ist auch von Kirchen und andern Instituten und von Privatleuten geschehen. Alles dies aber scheint nur um so mehr zu beweisen, daß es gerade jetzt der angemessene Zeitpunkt ist, eine noch allgemeinere Theilnahme anzuregen und moͤglich zu machen.
Die Absicht des Vereins ist nun, Preisbewerbun⸗ gen fuͤr anzufertigende Kunstwerke anzustellen, die Aus— fuͤhrung entworfener, und die Vollendung angefangener zu erleichtern, schon fertige an sich zu kaufen und die— jenigen, welche auf diesem Wege an ihn uͤbergehen, un⸗ ter seine Mitglieder zu verloosen. Auf diese Weise bleibt dem Kuͤnstler mit der Freiheit der Wahl seines Gegen— standes die Sicherheit, seine Zeit ohne GSefahr, einem groͤßern Werke widmen zu koͤnnen. Die Verloosung der Kunstwerke aber schien den Stiftern des Vereins besser und der Kunst foͤrderlicher, als wenn man sie häͤtte ver— kaufen, oder aus ihnen eine Sammlung des Vereins bilden wollen. Sie werden auf diesem Wege in alle Provinzen der Monarchie verbreitet, und kommen auch in den Besitz derer, die öigch sonst nicht haͤtten ver— schaffen koͤnnen.
Auch ist wohl nicht zu verkennen, daß ein gutes Kunstwerk in einer Privatwohnung, als Familienbesitz, wo es einzeln, oft, in verschiedenen Stimmungen, und nach und nach doch von sehr vielen betrachtet wird, einen tieferen und richtigeren Eindruck auf das Gemuͤth hervorbringt, als wenn man es in oͤffentlichen Ausstel— lungen und Sammlungen jedesmal absichtlich aufsuchen muß. Die Preisbewerbungen hat der neue Verein fuͤr den Augenblick nur fuͤr diejenigen Preußischen Kuͤnstler bestimmt, die sich, zum Behuf ihrer Studien, in Ita— lien aufhalten. Diese Beschraͤnkung hoͤrt aber sogleich auf, als dem Vereine seine Mittel weiter zu gehen er— lauben, auch ist dieselbe schon vor dieser Zeit dem hoͤ— hern Gesetz untergeordnet, daß der Verein seine Unter— stuͤtzungen immer nur auf wirklich ausgezeichnete Kunst— werke verwendet.
Um sich die nothwendigen Mittel zur Erreichung seines Zwecks zu sichern, bestimmt der Verein den jaͤhr— lichen Beitrag seiner Mitglieder auf fuͤnf Thaler. Da— fuͤr nimmt jedes mit Einem Loose an den Verloosungen der Kunstwerke Theil. Es steht indeß Jedem frei, sich mit einem hoͤhern Beitrag einzuzeichnen, und er em— pfaͤngt alsdann fur jede fuͤnf Thaler, die er uͤber den gewoͤhnlichen Beitrag zahlt, ein Loos mehr.
Da die Bestimmung der Preisaufgaben, und die Beurtheilung der einkommenden, oder sonst anzuschaf— fenden Kunstwerke nur von Kuͤnstlern ausgehen kann,
so ist festgesetzt worden, daß, außer dem Direktorium
des Vereins, von welchem die Haͤlft
auch aus Kuͤnstlern bestehen muß, noch ein eigener A. chuß aus den vier im Direktorium sitzenden, und h andern Kuͤnstlern gebildet werde, welcher all in uͤber ¹ Gegenstaͤnde entscheidet, die kuͤnstlerische Beurtheiln erfordern. Es hat nicht zweckmaͤßig geschienen, dies Ausschuß in dem Statut genaue Anweisungen uͤber! Bestimmung der Preisaufgaben die Zuerkennung Preise, die Auswahl der zu befoͤrdernden oder anzukn fenden Kunstwerke zu geben. Man hat vielmehr Ueberzeugung gehegt, daß es besser sei, wenn die M glieder des Vereins die Kuͤnstler, welche den Aussch bilden sollen, nach Stimmenmehrheit waͤhlen, alsdann demselben die Besorgung des ihm uͤbergeben Geschaͤfts, mit vollem Vertrauen auf die Richtigt ihres Kunstgefuͤhls und die Unpartheilichkeit ihrer scheidungen in voͤlliger und unumschraͤnkter Freif uͤberlassen.
Um die Begruͤndung des Vereins keiner Zoͤgen auszusetzen, haben die Herren: W. v. Humboldt, Ben Juͤngken, Friebe, Rauch, Tieck, Schinkel, Wach, Schadow, Begas und Kolbe fuͤr jetzt die Geschaͤfte Direktoriums und des Ausschusses uͤbernommen. Kl. tig werden sowohl das Direktorium als der Autst
von den Mitgliedern des Vereins in den oͤffentlice
A.
Versammlungen von zwei zu zwei Jahren gewaͤhlt! den. Die naͤheren Bestimmungen hieruͤber, so wie alle anderen Punkte, welche es noͤthig schien, „. Anfangs festzusetzen, sind in dem Statut enthaltnn Dies Statut ist von den Obgenannten Sr. A dem Koͤnige yorgelegt worden, und Se. Majestaͤt he nicht nur dasselbe allergnaͤdigst zu genehmigen, son auch das Patronat des Vereins anzunehmen geruht. Der Verein wird sich am 1. Januar 1826 alb Wirksamkeit tretend ansehen. Wer bis zu diesem; punkt Mitglied desselben zu werden wuͤnscht, han dem Secretair des Vereins, Herrn Dr. Juͤngt (unter den Linden 56.), seinen Namen und Beitre die Liste der jetzigen Mitglieder einzuzeichnen, und gen ein Exemplar des Statuts in Empfang zu neh Nach diesem Zeitpuntte muß jeder Neubeitretende zwei Mitgliederm vovgeschlagen sein. Minden. Amih ahhugust Abends 11 Uhr n. zu Herford eine große Peerkugel in der Richtung! Osten nach Norden am Horizonte wahrgenommen Im Kreise Hoͤxter wurde am 3. mit Nordwestwind am 24. August mit Westwind Hoͤhenrauch verspuͤrt. Trier. Der gefuͤrchtete Futtermangel hat pld eine Stoͤrung im Viehhandel verursacht, wodurch ohnehin geringen Preise des magern Viehes noch! gesunken sind. Das fette Vieh wird dagegen aus naͤmlichen Ursache gesuchter und theurer werden, ders die Schweine, wegen der beinahe ganz verdor Eichelmast. Nach Wollenvieh, womit sonst um! Jahreszeit besonders verkehrt wird, ist unr wenig! frage. Bedeutender ist der Handel mit Lohrinde, von fuͤr die Gerbereien zu Malmedy und Umgegen traͤchtliche Ankaͤufe zu guten Preisen gemacht me
Schauspiele
Im Schauspich in 1 Aufzug. Hie „ Lustspiel in? vom Thete
als Gastrole
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dittwoch, 21. September. „Haß allen Frauen,“ Lustspiel „Die unterbrochene Whistparthie, theil., von Schall. (Hr. Wegener,
Frankfurt a. Main: Herr von Bern,
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Donnerstag, den
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Se. Maj. der Koͤnig haben Allerhoͤchstihrem Ge⸗ aten in der Schweitz, Freiherrn von Otterstedt, rothen Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub,
erleihen geruhet.
Se. Maj; der Koͤnig haben dem bei der General⸗ bens⸗Commission angestellten Calculator Peisker Kanzlisten Rohde den Geheimen Secretair⸗Titel 111111111121A“*““
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Paris, 15. Septe Ludwigs XVIII., Boͤrse geschlossen sei
Herr Pedro de Mello ist zum Gesandten des Koͤ— von Portugal an unserm Hofe ernannt worden.
Feronnays, franzoͤsischer Gesand⸗ „wird ehestens hier erwartet.
n schreibt man unterm 28. Juli, man wegen der jetzt herrschenden großen Hitze fͤrch⸗ die epidemischen Fieber, von denen die ¹ aten so oft heimgesucht werden, moͤ en arg zu grassitren. he 197 Personen daran gestorben. Cruz (Mexico) herrschen
Der Graf von la n St. Petersburg Aus Washington
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mber. Morgen, als am Todes⸗
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Vereinigten ten wieder an— sind in einer Zu Alvarado diese Krankheiten
Zu Neu⸗Yor
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sten September 1825.
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unverholen aussprechen zu duͤrfen. Wen glaubt ma. denn zu taͤuschen „ indem man taͤglich wiederholt der einzige Zweck dieses Aufruͤhrers sei gewesen, den Koͤ⸗ nig Ferdinand zu noͤthigen, den Minister Zea⸗Bermude fortzujagen und ein Ministerium zu ernennen, was s der Ansicht der großen Mehrheit der Spanier besser im Einklange sei? Man bemerke zuvoͤrderst, daß diejeni⸗ gen, welche laut nach einem unbeschraͤnkten Koͤnig ru⸗ fen, damit anfangen, daß sie ihm ihren eignen Willen ihre eignen Ansichten aufdraͤngen, und ihm sogar ein Recht streitig machen wollen, welches selbst die Consti— tution der Cortes geschont hatte, naͤmlich das Recht seine Minister zu waͤhlen. Es koͤmmt wenig darauf an, daß Bessières in seiner Todesstunde ausgerufen habe: es lebe der Koͤnig, Tod den Ministern; die notorische, die entscheidende Thatsache, von der man jetzt wenig oder gar nicht mehr spricht, ist die beruͤchtigte Rede womit Bessiéres die Soldaten zur Desertion auffor⸗ derte, und worin es ausdruͤcklich hieß: sie wuͤrden von nun an einem andern Herrn dienen, 4 nand des Thrones unwuͤrdig erkannt worden sei.“ Daß aber Bessieres falsch und luͤgenhaft seine eigne Ansich⸗ ten und Leidenschaften fuͤr die Meinung der Mehrheit des spanischen Volks ausgab, dies beweist genugsam die Treue und Anhaͤnglichkeit der Truppen und des Volkes bei dem Aufruhre, der auch deshalb sobald un⸗
terdruͤckt werden konnte. Fr. 60 C. — Dreiprocent.
Fuͤnfprocentige Rente 9 71 86. 60 C. 8 8.
London, 10. September. Die forde Huͤlfsgesellschaft zum Unterhalt der daag. dehesch. sionacien unter den Heiden hielt am 7. d. eine Siz⸗ zung. Hr. Mariot gab in einer Rede den jaͤhrlichen Aufwand des Vereins, von dem jene Gesellschaft ein 8 89 8 Sterl. an und stellte dabei aus ar a ie Mi
enar, ß bie Missionen uͤberall den besten Der Courier liefert im gestrigen Blatte den Anfang eines langen Privatschreibens, worin der Verfasser aus⸗ einandersetzt, daß die Regierung aus politischen Gruͤn⸗ den die Expedition des Lords Cochrane nach Griechen⸗ land nicht zugeben koͤnne. Der Courier erklaͤrt sich mit dieser Ansicht einverstanden, indem er seine Meinung seit den 5 oder 6 Jahren, wo die analoge Frage in Bezug auf Suͤdamerika entstanden, nicht geaͤndert habe. Inzwischen koͤnnten doch, meint der Courier, hinsicht⸗ lich der practischen Behauptung des Grundsatzes dabei
der Abgebrannten von Salins uf 6500 Fr. belaufen.
von Bordeaux aͤußert sich in Be—
ung von Bessières in folgender
: Wir streiten fortwaͤhrrnd fuͤr die Legitimitaͤt und
ben eben deshald,
unsere Meinung uͤber Bessières
Schwierigkeiten entstehen, die leichter nachzuweisen als hinwegzuraͤumen seien. — Vom 12. Wir haben Neu⸗Yorker Blaͤtter bis zum 17. August erhalten; die franzoͤsische, aus 9 Se⸗ geln bestehende Flotte, ist aus Havannah in der Chesa-
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