1825 / 222 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 8 8 Schiff in zwei Zimmern Raum genug, um gegen ein⸗ hundert Personen aufnehmen zu koͤnnen. Der Erbauer und eine Deputation der erwaͤhnten Gesellschaft, den Kommerzienrath Heymann von der Koͤnigl. Handels⸗ kammer zu Koͤln an der Spitze, empfingen Se. Maje⸗ staͤt am Bord des Schiffes, auf welchem sich auch das Mustkchor des 28sten Infanterie⸗Regiments befand. Nach einigen Bewegungen, um die Lenksamkeit des Fahrzeu⸗ ges darzuthun, wurde dasselbe in der Richtung auf Koͤln gewendet und fuhr nun, im eigentlichen Sinne des Worts, pfeilschnell davon. Das Wetter war unge⸗ mein guͤnstig. Bei einer sehr milden Luft und etwas bedecktem Himmel konnten sich die hoͤchsten Herrschaften immer auf dem Verdeck, welches noch mit einem Zelte versehen war, aufhalten und so die Annehmlichkeiten der reizenden Gegenden in vollem Maaße genießen. Die schon von der Natur an sich so beguünstigten Rhein⸗Ufer erhielten einen neuen Reiz durch das rege Leden, wel,⸗ ches sich waͤhrend der ganzen Fahrt uͤberall offenbarte. Bei den Staͤdten und Doͤrfern, in den Rebenhuͤgeln, auf Thuͤrmen und Felsen, war die ganze Uferbevoͤlte⸗ rung versammelt, um den verehrten Movnarchen mit Freudenruf zu empfangen. Zahlreiche Mustkchoͤre, zum Theil zu den in den nah gelegenen Ortschaften kanto⸗ nirenden Truppen gehoͤrig, waren laͤngs des Stromes aufgestellt und bewillkommneten das Koͤntgliche Fahr⸗ zeug. Alle dasselbe begegnenden Schiffe begruͤßten es und mehrere, in denen sich heimkehrende Landwehren eingeschifft hatten, riefen ihrem Koͤnigl. Feldyerrn ein kriegerisches Hurrah entgegen und sangen das bekannte: „Heil Dir im Siegerkranz ꝛc.“ So im steten Wechsel von reizenden Naturscenen und ruͤhrenden Beweisen treuer Anhaͤnglichkeit glitt das Fahrzeug auf dem schoͤ⸗ nen Strom mit unglaublicher Schnelle vorwaͤrts, ge⸗ langte schon um 11 Uhr auf der Hoͤhe von Bonn und um 1 Uhr bei Koͤln an, wo eine unglaubliche Men⸗ schenmasse, ungeachtet des mittlerweile eingetretenen Regens, am Ufer versammelt war. Das Boot passirte die geoͤffnete Schiffbruͤcke, fuhr noch eine Strecke den Fluß hinab, wandte dann um und fuhr mit derselben Leichtigkeit stromaufwaͤrts. An der Bruͤcke legte es an Wund Se. Majestaͤt bestiegen das Land unter einem schwer zu beschreibenden Jubel. Nach einem kurzen Aufenhalt haben Hoͤchstdieselben die Reise nach Bruͤssel fortgesetzt und werden heut in Aachen uͤbernachten. Se. Mazjestaͤt haben noch auf dem Schiffe die Bitte der Ei⸗ genthuͤmer genehmigt, dem Fehrzeug den Allerhoͤchsten Namen beilegen zu koͤnnen. Breslau. Bei dem Handel mit Eisen scheinen die seither aͤußerst niedrigen Preise sich etwas heben zu wollen, doch bleiben sie noch bedeutend gegen die fruͤ— hern zuruͤck. Auf dem am 15. zu Namslau abge⸗ haltenen Viehmarkt wurden, ausser mehr als 400 Pfer⸗ den, aufgetrieben 571 inläaͤndische Ochsen, 627 Kuͤhe, 2199 Schweine, 7744 Hammel, und verkauft: 134 in, aͤndische Ochsen, 205 Küüͤhe, 1336 Schweine und 7032 Hammel. Die Ochsen galten 7 bis 14 Thlr., die Kuͤhe 0 bis 12 Thlr., die Schweine 3 bis 8 Thlr., und Hammel das Paar 3 bis 5 Thlr. ““

d. M. hier abgehaltenen Viehmarkt,

Brieg, 10. September. Zu dem am 5. und 6. wurde nachstehen— des Vieh aufgetrieben, als: 1) inläͤndische Pferde circa 400 Stuüͤck; 2) Land⸗ und Strang⸗Ochsen und inlaͤndi⸗

che Kuͤhe, waren auffallend wenig aufgetrieben; 3) Schwar vieh 3000 Stuͤck; 4) Schaafe 10,000 Stuͤck. Weder auslaͤndische Ochsen noch Pferde, desgleichen auch keine inlaͤndischen Arrende⸗Ochsen wurden aufgetrieben.

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Das obgenannte Vieh ward zu solgenden Preisen kauft, als: 1) die Land⸗ und Strang⸗Ochsen, die beg zu 20 bis 29 Thlr., die mittlern zu 15 bis 19 Th eie geringen zu 10 bis 14 Thlr.; 2) die Kuͤhe, die sten zu 12 bis 14 Thlr., und die mittlern und gering zu 6 bis 10 Thlr.; 3) die Schweine, das Paar he denweise die besten zu 10 bis 13 ½ Thlr., die mitte zu 8 bis 9 ½ Thlr.; 4) die Schaafe, das Paar die bes zu 4 Thlr. 22 ½˖ Sgr., 4 Thlr. 25 Sgr. und 5 A 5 Sgr, die mittlern zu 4 Thlr., und die geringen 3 Thlr.

Danzig. Im Monat August sind hier eing gangen 175 Sreschiffe; naͤmlich 147 mit Balla, mit Ballast und Stuͤckgut, 14 mit Staͤckgut, 41 Salz, 2 mit Heringen, 2 mit Oel und Talg, 11 Dachpfannen und Mauersteinen, 1 mit Kalk und 1 Steinkohlen beladen. Von diesen kamen 3 aus Prea schen, 92 aus Englischen, 37 aus Niederlaͤndischen, aus Franzoͤsischen, 10 aus Daänischen, 6 aus Hanul rischen, 6 aus Hanseatischen, 4 aus Russischen, 2 Schwedischen und Norwegischen und 1 aus Oldenbm schen Haͤfen. Abgegangen sind uͤberhaupt 111 8 schiffe, von denen 3 mit Ballast, 75 mit Holz, 13 Weitzen, 4 mit Holz und Asche, 4 mit Hotz und; pelbier, 2 mit Holz und Weitzen, 2 mit Holz und 2 mit Knochen, 1 mit Getreide, 1 mit Roggen, 1 Gerste, 1 mit Erbsen, 1 mit Weitzen und Leinen; 1 mit Holz und Mehl befrachtet waren. Davon ging 82 nach Englischen, 12 nach Niederlaͤndischen, 52

Franzoͤsischen, 5 nach Daͤnischen, 3 nach Hannoͤverisäch

2 nach Schwedischen und Norwegischen, 1 nach Re schen und 1 nach Portugiestschen Haͤfen. Iant bing sind angekommen: 1 Niederlaͤndisches Schiff Ballast von Ravel, und abgegangen 1 Oldendburgiks mit Holz nach Oldenburg, 1 Preußisches leer nach 2 zig. Der Holzhandel erhaͤl sich in seiner bises

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Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 22. September. Im Schauspielhan „Die Galeerensclaven,“ oder: „Die Muͤhle von Sa Alderon,“ Melodrama in 3 Abtheil., mit Tanz; dem Franzoͤsischen uͤbersetzt von Th. Hell. Hier⸗ „Die Wiener in Berlin,“ Liederposse in 1 Auf von C v. Holtet.

Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗2 6 verkauft, welche mit Freitag bezeichnet sind.

Freitag, 23. Septbr. Im mann,“ oder: „Der Thurm von Neustadt,“ Open 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen, von Sie Musik von Dalayrac. (Neu einstudirt.)

Die zu der Oper Lehmann bereits gekauften, Donnerstag bezeichneten Opernhaus⸗Billets sind Freitag guͤltig, auch werden die zu dieser Oper zu verkaufenden Billets, ebenfalls mit Donner bezeichnet sein.

Daß der Verkauf der Billets fuͤr die Koͤnigl. ter, Opernhaus und Schauspielhaus zu Berlin,2 das Schloßtheater zu Charlottenburg, von Sonntas! 2. Oktober an, nicht mehr in der Dorotheenstr. Nb. sonderu im Koͤnigl. Schauspielhause auf dem Geut men⸗Markt, statt findet, wird hierdurch zur alzs nen Kenntniß gebracht. - .

Der Eingang zu dem neuerrichteten Billets’* kaufs Buͤreau, ist von der Seite der Jaͤgerstraße.

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Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem General— tenant und kommandirenden General des Aten te⸗Corps, von Jagow, den rothen Adler-Orden Classe mit Eichenlaub zu verleihen geruhet.

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Abgereist. Der Oberlandes⸗Gerichts⸗Praͤsident Hempel, nach Stettiumu. b8

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Heute koͤmmt der Koͤnig ar um der Trauerfeier am Todestage Lud⸗ 6 XVIII. beizuwohnen.

Eine koͤnigliche Entscheidung hat den Streit zwi⸗ nden Staͤdten Arbois und Besangon, ruͤcksichtlich zu Ehren des Generals Pichegru zu errichtenden numents, beendigt. Die Stadt Arbois verlangte, Geburtsort des Generals, daß das Monument in r Mitte aufgefuͤhrt wuͤrde; Besaugon machte, als Hauptstadt der Provinz, die naͤmliche Forderung, Letztere hat auch den Sieg davon getragen.

Die hiesigen Zeitungen machen darauf aufmerksam, das englische Blatt, der Courier, die Nachricht von Unterwerfung der Griechen von Napoli di Roma⸗ unter den englischen Schutz, ohne irgend eine Be⸗ kung aufgenommen habe, und daß diese Nachricht er auf die englischen Fonds noch auf die griechische ihe eine Wirkung gehabt hat.

Im Moniteur liest man folgenden Artikel: Es ist erst schwierig, ruͤcksichtlich der griechischen Angelegen en eine bestimmte Ansicht zu gewinnen, da die ein⸗ nden Berichte stets widersprechende Nachrichten ent— en. Die Thatsachen, welche nachstehendes Schreiben heilt, beziehn sich zwar nicht auf die Kriegsereig⸗ :t, da sie aber ganz authentisch sind, und dazu die— koͤnnen, die Ansichten des Publikums in einigen entlichen Punkten umzubilden, so theilten wir es ; es ist aus OQursac v. 18. August: „Man klagt so allgemeiner und lauter uͤber die Raͤubereien der

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Nachrichten.

den 23 sten September 1825.

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griechischen Corsaren, als weder Genugthuung no Entschaͤdigung von der griechischen Regierung zu erhal⸗ ten ist. Die Mitglieder derselben leben selbst vom Tage und sind in jener Beziehung ganz machtlos. Ihre Gewalt ist beinahe null, ihr Ansehn noch geringer, und es ist in der gegenwaͤrtigen Lage Griechenlands physisch und moralisch unmoͤglich, einen maͤchtigen Verband zu bil⸗ den. Was vorhanden ist, besteht nur noch, weil Ri⸗ cardo ausgesprochen hat, das Geld der griechischen Anleihe werde nur dann an das Land gebracht werden wenn die gegenwaͤrtige Regierung fortbestehe. Diese schon im voraus aufgezehrte und gepluͤnderte Anleihe hat die Griechen dergestalt demoralisirt, daß der Buͤr⸗ gerkrieg unfehlbar mit neuer Wuth ausbrechen wuͤrde wenn Ibrahim Pascha Morea verlassen sollte. See⸗ räͤubereien sind recht eigentlich das Wesen der griechi— schen Seeleute und der Inselbewohner. Die Regierung hat auf sie keinen Einfluß, es besteht uͤberhaupt hier kein anderes Recht, als das des Staͤrkern, nach diesem allein wird unter den SS alles entschieden. Ver⸗ darauf gedrungen, daß Ce 1 ausgegeben würden, denn nun uüben sie 8 Ftac mit Briefen aus; will man ihnen nachsetzen, so kann man sie gar nicht wieder finden; sie verstecken G sich auf den Inseln und in den Felsen, verkleiden sich, verstecken ihre Waffen, und wenn sie wieder zum Vorschein kom⸗ men, so sind es nie die naͤmlichen Mannschaften, noch dieselben Schiffspatrone; sind aber die Kriegsschiffe erst fort, so fangen sie von vorne an. Der Zustand Grie, chenlands, sowohl der Regierer wie der Regierten ist 3 gegenwäͤrtig so beschaffen, daß die Raͤubereien aller Art zu einem Punkte gediehn sein werden, wo es 2. * . 8 8 d ss Handel weder Frieden noch Sicherheit geben Die ehemaligen Colonisten von werden gegenwaͤrtig, zum Behufe ihrer aufgefordert, uͤber ihre Besitzungen und deren Flaͤchen⸗ inhalt, uͤber die Bebauung derselben, uͤber die Zahl ihrer Sklaven, uͤber den ungefaͤhren Werth und das Einkommen der Besitzung, Nachrichten an das Liquida⸗ tions⸗Buͤreau gelangen zu lassen. r 8* Z“ Rente 99 Fr. 50 C. Dreiprocent. London, 13. September. Amtliche Nachrichten aus Madras bis zum 18. und Calcutta bis zum 16. Maͤrz enthalten Berichte von den Fortschritten unsrer Corps unter den Generalen Campbell und Merrison im z6 8 er oͤsterreichische Gesandte, Fuͤrst Esterhazi heute Geschaͤfte im auswaͤrtigen vb 8e b Hr. Stratford Canning, der sich hier kuͤrzlich ver⸗ heirathet hat, wird nicht vor dem 26. d. mit der K. Fregatte Thetis nach Constantinopel abgehen. 8

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San Domingo Entschaͤdigung,