1825 / 225 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 27 Sep 1825 18:00:01 GMT) scan diff

die regste Thaͤtigkeit fuͤr diesen Zweck sichbar;

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Kanzler von Muͤller,

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Die Societaͤt wird diese Schrift in allen Theilen des Koͤnigreichs vertheilen lassen, und zugleich eine Praͤmie in der Maaße ausloben, daß demjenigen, welcher durch ein Attest der Ortsobrigkeit oder zweier Mitglieder der Societaͤt beweiset, wie er die Erzeugung des Leinsaa⸗ mens auf die vorgeschriebene Art bewerkstelligt habe, der Saamen auf dem Stengel voͤllig reif geworden, und in den Knoten nachgereift sei, fuͤr jeden Himten Saamen, den er producirt hat, bis zu der Zahl von fuͤnf Himten, 1 Thaler Praͤmie verguͤtet werden soll. Mit dem obengedachten Atteste sind 3— 4 Loth von dem voͤllig reifen und nachgereiften Saamen an die Socie⸗ taͤt zur Ansicht einzuschicken. Weimar, 20. September. Residenzstadt, so. ist im ganzen Lande allenthalben das Regierungs⸗Jubilaͤum unseres geliebten Landesvaters auf das feierlichste begangen worden und an allen Orten hat man sich beeifert, neben der voruͤbergehenden Feier des Tages gemeinnuͤtzige und bleibende Anstalten zum dauernden Gedaͤchtniß des so schoͤnen als seltenen Festes ins Leben zu rufen. Schon seit Monaten war uͤberall hier sollte ein neues oͤffentliches Gebaͤude an dem festlichen dritten September eingeweiht, dort zu einem andern der Grund⸗ stein an diesem Tage gelegt werden. Neue Kirchen, Schulen, Hospitaͤler, Bildungs⸗ und Armen⸗Versor⸗ gungsanstalten, viele andere milde Stiftungen von Ge⸗ meinden und Einzelnen, nicht minder neue Chausseen und andere Wegebauten, Straßenpflasterungen und Ver⸗ schoͤnerungen verdanken dem Feste ihre Entstehung: ge⸗ nug, allenthalben hat man dasselbe auf eine wuͤrdige und dem erhabenen Sinne des verehrten Fuͤesten ent⸗

So wie in hiesiger

„sprechende Weise zu feiern sich freudig bestrebt.

Im Uebrigen verdient zu dem, was von jener Ju⸗ belfeier fruͤher (s. Staats⸗Zeit. Nr. 211) bereits gemel⸗ det worden, nachtraͤglich noch besonders bemerkt zu wer—

den, daß ein von dem Staatsminister von Goͤthe, dem Oberbaudirektor Coudray, Hof⸗

rath H. Meyer und Professor Riemer gestifteter Pri— vat⸗Verein treuer Verehrer Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs, eine Denkmuͤnze veranstaltet hat, welche nach Goͤthe's Angabe und des Hofraths Mayer Zeich⸗ nung unter thaͤtiger Mitwirkung der Herren Professo⸗ ren Rauch und Tiek zu Berlin, von dem dasigen ge⸗ schickten Kuͤnstler Hrn. Brand vortrefflich gravirt worden.

Zur Ueberreichung dieser Denkmuͤnze begab sich Goͤ— the am 3. September in der Stille der fruͤhesten Mor⸗ genstunde zum Großherzog und von welcher Fuͤlle der Ge⸗ danken und Empfindungen mag Goͤthe (den wir in we⸗ nig Wochen auch funfzig Jahre lang den unsrigen neil⸗ nen werden) auf diesem Wege zu seinem „August und Maecen“ und bei dessen Begluͤckwuͤnschung sich durch⸗ drungen gefuͤhlt haben!

Die Denkmuͤnze,

die so wie einige darauf Bezug habende und gleichzeitig uͤberreichte Stanzen, von Sr. Koͤnigl. Hoheit huldreichst ausgenommen ward, zeigt auf der Hauptseite, in antikem Stile gehalten, das sehr aͤhnliche Brustbild des Großherzogs, umgeben von einem am Rande umherlaufenden starken, durch zwei Rosetten verbundenen Lorbeerkeauze⸗ Auf der Kehrseite sind am Rande, in zwoͤlf Feldern, auf mattem Grunde die Sternbilder des Thierkreises dargestellt, und zwar so, daß die Waage, in deren Zeichen Sr. Koͤnigl. Ho⸗ heit geboren wurde, sich oberhalb in der Mitte befindet und die uͤbrigen Sternbilder nach der Reihe der Mo⸗ nate folgen. Von diesen zwoͤlf Sterubildern umgeben, in einem tieferen glaͤnzenden Felde steht Helios mit fliegendem Gewande auf einer Auadriga, die Rechte emporgehoben, in der Linken aber eine Fackel haltend und miteden, das Haupt schmuͤckenden Sonnenstrahlen an die Waage hinanreichend. Darunter steben die Worte: Der funfzigsten Wiederkehr. E111

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*“ ““ Die trefflichen, wie man hoͤrt von dem Kanz uͤler gedichteten Stanzen lauten wie folgt:

Wenn langer Jahre thatenreiches Streben Zu ew'gen Ruhmes Vorbild sich verklaͤrt, Ein segenvoll unsterblich Fuͤrstenleben Nun aͤtherklaren Uebverblick gewaͤhrt,

Und was der Eine Tausenden gegeben, Jetzt tausendfach der Einzelne erfaͤhrt:

Da darf sich kuͤhn der Treuen Schaar verbuͤnden So seltnes Gluͤck der Nachwelt zu verkuͤnden.

Doch solchen Lebens unermeßne Fuͤlle,

Wo Sternen gleich sich That an Thaten reiht, Das Greze stets in menschlich schoͤner Huͤlle

Dem Augenblicke hoͤchsten Werth verleiht, 8 Wo waͤr' ein Lied das wuͤrdig sie enthuͤlle,“ Dem spaͤten Enkel unsre goldne Zeit? 82 Laß Deine Huld den stolzen Wunsch gewaͤhren: Im eignen Bild Dich liebend zu verklaͤren.

Du gabst Dich selbst, laß Dir Dich wiedergebe Der vielgeliedten Zuͤge Allgewalt Jahrhunderte in allen Herzen leben, Soweit Dein Ruhm, soweit die Sprache schallt; Und was die Herrscher Koͤstlichstes erstreben, Den Goͤttern gleich, der Liebe Vollgehalt, Es wird Dein Bild sie ewig neu entzuͤnden, Ein ewig Reich in edlen Geistern gruͤnden.

Tuͤrkei. Folgendes ist der Beschluß (der im! strigen Blatte abgebrochenen) Auszuͤge des oͤsterreich schen Beobachters aus der griechischen Chronik:

Vom 31. ZJuli.

Schon wieder Aufforderung zu jeder beltebigen d pitulation. Die Antwort soll Morgen erfoljen. Mi lerweile wird fort gefeuert. Die Tuͤrken marschisren ßig hin und her; vielleicht wollen sie die Nacht stuͤrm Gegen Mitteruacht schreibt der Kiutajer (Reschid scha), wir moͤchten ihm vorlaͤufig zwei Botterien⸗

ein Thor uͤbergeben, um 500 Mann hineinzulegen,

die Capitulation fertig und unterschrieben sei.

8 Vom 1. August. Einstimmige Antwort an den Kiutajer, daß of Blut Messolonghi nicht uͤbergeben werde; wenn er B. terien und Thore haben wolle, so moͤge er nur komnmn und sie mit Gewalt der Waffen wegnehmen. Gens Lambro Veiko (ein Albaneser in griechischen Diensta schrieb zugleich an seinen Freund im tuͤrkischen Lacg Tair⸗Abas, (einen anderen Aldaneser) mit einhellige Einverstaͤndniß im naͤmlichen Sinn, und begle itete d Schreiben mit vier Bouteillen Rum fuͤr seine Baite tars zum Sturm.

Auf diese Briefe das erbittertste Feuer von Land 1 Meer. Abenos Leitern bei den tuͤrkischen Vorposten. Lautes Gebet im tuͤrkischen Lager.

(Uus Nr. 56 bis 60 der griechischen Chronik von

““ Vom 2. August.

Beim Aufgange des Morgensterns weckte die Tro pete die Krieger, um sich in Reih und Glied zu stell Die Unsrigen in den Batterien Franklin, Betze Macri und Montalembert sahen die Feinde in Bem gung, zum Sturme; daher die ganze Besatzung“ den Basteien stand. Bei den ersten Strahlen der M. genroͤthe ließen die Feinde unter dem Franklin eine M. springen, und stuͤrmten dann auf diese Batterie, 1 pflanzten an 20. Fahnen auf derselben auf. Das ne liche geschah auch unter dem Botzari, Macri und Me

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den Seiten, aus Kanonen, Moͤrsern und Haubiz Die Feinde wollten diese Batterien mit Sturm n. men,

von allen Seiten herbei, und hinderten nicht nur d

talembert. üͤgleich begann allgemeines Feuern auf be 9

aber die unsrigen, entschlossen zu sterben, eiltn

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eitere Vordringen, sondern töͤdteten an fuͤnf Hundert *) ann, verwundeten sehr viele, eroberten mehrere Fah⸗ en, Waͤssen und andere Beute, und jagten die uͤbrigen einde nach einem dritthalbstuͤndigen Kampfe in ihre berschauzungen zuruͤck. Der Kampf war sehr hart⸗ zckig; vor Rauch konnte man kaum drei Klafter weit zterscheiden; in den feindlichen Redouten, in den aus— fuͤllten Graͤben, und außer der Mauer liegen sehr viele jndliche Leichname.

Waͤhrend dieß die Landbelagerer thaten, ruͤckte auch Flottille heran. Zuerst zuͤndete sie eines ihrer Boͤte ‚um, wie es scheint, unter dem Rauche desselben, die nderen ungesehen operiren zu lassen. Das Stratagem lang ihr schlecht; der kleine Rauch konnte nicht alle chiffe verdecken, und kaum war sie an 10 Klafter vor⸗ üuͤckt, als unsere Kuͤstenbatterien sie zum Nuͤckzuge hangen. 3

Dieß waren die Thaten des heutigen Tages, den eGriechen als einen Tag des Nationatsieges, und als

glaͤnzendste Trophaͤe dieses Jahres feiern muͤssen. ir erwarten mit Ungeduld, ob der Feind in der Lage noch ein Mal sein Gluͤck zu versuchen. Von uns d nur zwanzig in allem tedt oder verwundet. aͤͤhiges Feuer bis gegen Abend. Bewegungen im ndlichen Lager; auf, und abmarschirende Haufen, ch die ganze Nacht weniges Feuern.

Vom 3. August.

Da die Feinde sich auf den Vorposten sammelten, blieben die unsrigen die ganze Nacht unter den Waf⸗ ; die Batbaren versuchten jedoch nichts. Wir hoͤr— suͤdwestlich kanoniren, und schrieben es der Ankunft serer Flotte zu, die auf den Feind gestoßen sein mogte.

der Fruͤhe berichtete uns der Eparch von Anato⸗

, daß gestern mehrere feindliche Cerps nach dem eme nach Hause kehrten. Maͤßiges Feuer den gan

Tag. Die feindliche Flottille wagt sich bis an den gang von Anatoliko, und zuruͤck. Nur vier feind⸗ e Schiffe liegen in unserm Hafen, die uͤbrigen sind unserm Horizonte verschwunden. Abends etwas staͤr⸗ 6 Feuer vom Lande, von der Flottille alles ganz still. Z“ Vom 4. August. Unsere innern Arbeiten hielten die Tuͤeken fuͤr ei⸗

Aasfall, daher schossen und kanonirten sie stark, Hso auch wir, aber alles legte sich nach einer halben

ude. In der Fruͤhe Nebel; Kanonade zur See,

z nahe; die vier feindlichen Schiffe gingen schleu st unter Segel gegen Patras. Der Nedel verzieht ; eine Flotte erscheint, vierzig Schiffe, auch Zwei⸗ er es ist die griechische. Hohe Freude! Von den

tuͤrkischen Schiffen verbrannten die Feinde selbst eine, und retteten sich auf das zweite, ein algieri⸗

s, das sich auf die Kuͤste werfen mußte; die Mann⸗ ft rettete sich ans Land, bis anf 12 Mann, die im bte nicht Platz fanden, diese ergaben sich an die un⸗ en als Gefangene; die andern zwei entfernteren hiffe retteten sich nach Lepanto. Die feindliche Flot⸗

in unsern Lagunen ging unter Segel gegen das er des Kiutajers zu, der fortfaͤhrt, auf uns zu

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Gegen Mittag sahen wir die feindliche Flotte von nonia her gegen die unsrige segeln, die sogleich mit in Westwinde (ponente maestro) ihr entgegenging.

Kampf war sehr hartnaͤckig; die unsrigen schlugen

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Der Triestiner Correspondent der allgemeinen Zeitung (vom 7. Sept.) laͤßt „uͤber zwoͤlftausend todte und bles⸗ sirte Tuͤrken in den Festungsgraͤben von Messolongi lie⸗ gen, ohne die Vielen auf den benachbarten Feldern zu rechnen;“ das Journal des Debats (vom 7. Sept.) be⸗ gnuͤgt sich mit sechstausend; der Constitutionel (vom naͤm⸗ lichen Tage) waͤhlt die Mittelzabl ueuntausend!

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sie in die Flucht, wiewohl unter dem Winde.

ritzi und Apostoli den Feind verfolgten. Drei Frenden⸗ Salven wegen der Aukunft der Flotte. Die feinblech Flotille ist ans Land gezogen werden, und hat Batte⸗ rien errichtet, um sich zu schuͤtzen.

Die ganze Nacht Feuer. Der Feind ardeitet bei

rüm

Karaiskaki und die uͤdrigen Feldherrn schreiben: werden die kommende oder naͤchstfolgende Nacht ersche nen. Admiral Sachturi hat um Mittag unsere Mauer besehen. Abends starkes Feuern. 1500 Mann werden diese Nacht, sobald Karai⸗kaki mit dem Feinde zu schie⸗ ßen anfaͤngt, einen Ausfall thun. Der Feind blieb die Nacht ruhig. 1

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Voem 6. August.

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Unsere Flotte ist wieder

gen geckte ihre Landbatterie, und 1000 Mann Kavalle⸗ Lager herbei.

Manthos, der Sohn J. Tricupi's. raiskakt's, den Tsavellas und anderen, machte um 1 Uhr Nachts das verabredete Zeichen. Um 3 Uhr griff es die Feinde an, und auch die Uasrigen fielen aus, fin⸗

ders viele Arbeiter, und kehrten nach einem vierthalb⸗ stuͤndigen Kampfe verabredtermaaßen in die Stadt zu⸗ ruͤck. Mittlerweile dauerte das gegenseitige Feuer auf de. Westseite fort. 17 Griechen sind bei diesem Aus⸗ falle geblieben, 13 verwundet; vom getoͤdtet. Vom 7. August.

ist unter Segel, nach Krioneri, Patras gegenuüͤber.

Vom 8. Aug. Lautes Gebet im feindlichen Lager. Griechen vom Franklin, wobei 7 Mann geblieben, und 9 verwundet wurden, darunter die Offiziere Tsiliki, Ko⸗ liopaschali und Tillios. kannt. Immerfort Feuern.

Vom 9. August.

Franklin, um von da aus unser Inneres zu uͤbersehen.

Immerfort Feuer. Vom 10. August.

Mauer getoͤdtet. General Rinjassa ist heute an seinen Wunden gestorben. Es wird fortwaͤhrend gefeuert. Haben wir einmal, mit Gottes Willen, den Feind von unserm heiligen Boden verjagt, dann werden wir nicht ermangeln, auch die Namen der Maͤrtyrer zu ver⸗ kuͤndigen, die ihrem Eise, frei zu leben oder zu sterden, getreu, als Opfer fuͤrs Vaterland gefallen sind.

Diesen Auszuͤgen fuͤgt der oͤsterreichische Beobachter folgendes hinzu: Da man sicher annehmen darf, d ß die vorstehenden Auszuͤge aus der Messolongi⸗Zeitung die fuͤr die Griechen vortheilhafteste Schilderung der dortigen Ereignisse enthalten, so ergiebt sich von selbst, was von allen uͤbrigen in teutschen, franzoͤsischen und italienischen Blaͤttern verbreiteten Nachrichten uͤber den ungeheuern Verlust der Tuͤrken bei den Stuͤrmen auf Messolongt, uͤber die gaͤnzliche Aufhebung der Belage⸗ rung dieser Festung- von der Landseite, uͤber den Ruͤck⸗

(Anmerk des öͤsterr. Beob.)

zug des Seraskiers bis Vrachori u. s. w. zu halten ist. v

Dann landete um 11 Uhr (eine Stunde vor Sonnenunter⸗ gang) Admiral Sachturi mit fuͤuf Schiffen die von der Regierung gesandten Kriegs und Mundvorraͤthe, wäh⸗ rend die uͤbrigen 28 Schiffe unter Miauli, Colando,“

E11“ lotte ganz in unserm Hafen. Angriff auf die Flottille, von welcher sieben noch nicht ans Land gezogene Barken genommen wurden; die uͤbri⸗

rie und Infanterie eilten mit einer Kanone aus dem 1 Die Griechen verloren bei diesem See⸗ treffen 7 Todte und 5 Blessirte, darunter toͤdtlich auch Das zu Lande

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gen in den Labyrinthen der feindlichen Schanzen beson⸗ 8

Des Feindes Verlust ist unbe⸗

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Ausfall der

kommende Huͤlfscorps, destehend aus den Truppen Ka-⸗

Feinde uͤber 000

Der Feind arbeitet an einer Redoute vor dem

Miauli hat unsere Stadt besichtiget, unter 3 Salven.

unsern Franklin, um einen neuen Sturm zu erleichtern.

sie

Große Stille des Feindes. Ein Theil unserer Flotte

Der Feind hat seinen Zweck mit der Redoute vor dem Franklin erreicht, und uns heute 9 Mann auf der