1825 / 228 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 30 Sep 1825 18:00:01 GMT) scan diff

richtet und mehrere mit Zuͤcker beladene⸗Schiffe sind un⸗ tergegangen. Man glaudt, der Schaden, den die Pflan⸗ zer erlitten, werde die gegenwaͤrtige und auch nech die folgende Erndte verzoͤgern. Zu Portorico soll auf der. gauzen Insel ein unberechnenbarer Schaden entstanden sein. Die schoͤne Caffeeerndte ist verschwunden, und sämmiliche Schiffe rund um die Insel sind entweder verloren gegangen oder gestrandet. Unter den erstern sind drei bis vier deutsche Schiffe, einige mit, andere ohne Ladungen. Eine zahllose Menge Haͤuser ist zer⸗ stoͤrt worden. Zu St. Kitts und Nevis sieht es auch schlimm auf den Plantagen aus. Die meisten Muͤhlen sind schwer beschaͤdigt. stem Jaͤhre ist mit der Wur der gegenwaͤrtigen Erndte so gut wie vernichtet, da Muͤh en nicht so schuell wieder hergestellt werden koͤnnen und das Rohr unter der Zeit verdorben seia wird. Ueber die Zerstörungen auf Guadeloupe wollen wir einen Brief aus Basseterre vom 29. Juli selbst reden lässen: 1

„Unsere ungluͤckliche Sradt und den groͤbten Theil der Colonte hat ein schreckliches Ungluͤck betrossen. Ein Orcan, furchtbarer, wie irgend einer in den Jahrbuͤchern dieser Insel erwaͤhnte, verwandelte Besseterre in weni⸗ gen Seunden in einen Truͤmmerhaufen. Am 26. um 9 Uhr Morgens zeigten uns verschiedene Vorzeichen das Annahen der Zernoͤrung an. Das Wetterglas fiel einige Linien unter Sturm, und der Wind dbliez stoßweise und wirbelnd. Die Ueberschwemmung des Graestusses, der uͤber das Gelaͤnder der Bruͤcke stieg und in Stroͤmen in die Straßen floß; eine wuͤthende Fluth nebst Erdbeben; das Einstuͤrzen von Haͤusern und oͤffentlichen Gebaͤuden; die groͤßesten Baͤume mit der Wurzel a gerissen. Dieses zusammen bot den furchtbarsten Anblick dar, woran ich ohne Schaudern nicht denken kann. Das Land hat ebenfalls sehr gelitten. Haͤuser, Maschinerieen, Baume, alles ist zerstoͤrt. Unsere ungluüͤckliche Stadt mit ihrer Nachbarschaft, vor wenigen Tagen noch so bluͤhend, ist jetzt nur eine große Ruine. Eine Menge

Kenschen sind unter den einstuͤrzenden Haͤusern zerschmet⸗ tert oder von dem Fluß wesggefuͤhrt worden. Wir sind jetzt mit Heinwegraͤumung des Schuttes beschaͤftigt, un⸗ ter welchem schon 150 Leichen, und unter diesen mehrere von sehr angesehenen Leuten der Insel hervergezogen sind. Zu Basseterre sind 500 Häaäuser zum Theil abgedeckt, zum Theil ganz zerstoͤrt, und die stehengebliebenen haben meyr oder weniger gelitten.“

„Das Regierungsgebaͤude, der Justizpallast und andere der schoͤnsten oͤffentlichen Gebaͤunde, sind groͤßten⸗ theils zerstoͤrt. Ein Theil der Waͤlle des Forts Riche⸗ panse ist niedergestuͤrzt u. . w. Die Regierung hat unmittelbar Befeyle zur Eröffnung der Haͤfen der Co⸗ lonie erlaͤssen.“ 1

London, 24. September. Vorgestern d. wurde im auswaͤrtigen Amte von 2 bis 5 Uhr Kabinetsrath gehalten; nach dessen Beendigung wurde der Koͤnigs⸗ bote Ruff an den Lordkanzler nach Encombe in Dor⸗ setshire abgesandt.

Gestern fruͤh ging Graf Liverpool nach Windsor ab. Heute Mittag wird wiederum ein Kabinetsrath gehalten werden.

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Man ist in sehr gespannter Erwar⸗ tung, hinsichtlich des von den Ministern zu fassenden Beschlusses uͤder die Ausloͤsung des Parlaments.

Am 21sten Nachmittags hatte der Kaiserl. Oester⸗ reichische Gesandte, Fuͤrst Esterhazy, geraume Zeit Ge⸗ schaͤfte mit dem Minister Canning im auswaͤrtigen Amte. b

Ein Brief aus Portauprince vom 31. Juli enthaͤlt die unverbuͤrgte Nachricht, daß Praͤsident Beyer Spa⸗ nien eine Abstandssumme fuͤr seinen vormaligen Auntheil Haiti's bieten lassen wolle.

Amerikanische Zeitungen bis zum 2. d. M. bringen uns Nachrichten aus Buenos⸗Aires vom 8. Juli, wo

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Das junge Zuckerrohr zu naͤch⸗ ras- offen, wi zel ausgerissen und das Uebrige die

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Tage vorher das Brastl. Geschwadg Arm. Lo aus der Fregatte Maria da Glotia, Corvetten, drei Kanonen- Briggs, einem Schooner drei Kauonen Booten besteheud, auf die aͤußere gelegt hatte, und unter dem Vorgeben, Seerauh dern zu wollen, passirenden Schiffe visitirte. Admiral san n Officier ans Land, um zu langen, daß Bnenos⸗Aires alle Anspruͤche auf N video ausgebe und den Kaiser als rechtmaͤßigen T desselben anerkenne. Die Antwort war: praͤlimin muͤsse das Geschwader zurüͤckgezogen werden, ehe unterhandeln koͤnne. Der Verkehr mit Monte

ff ie gewoͤhnlich, aber alles Geschäft a tern Orte zu Ende. In der Banda waren Menn und Colonia fortwaͤhrend von la Valleja zu Land geschliossen. Von General Sucre war an den C. die amtliche Nachricht eingegangen, doß die Brastt Truppen die Provinz Chiquitos am 26. April und die Fahne der Plata⸗Provinzen beschimpft he worauf er, der 15,000 Mann zu seiner Verfü hatte, eine hihreichende Macht abgeschickt, um eie silier wieder zu rertreiben. Hierauf wurbe G Alvear von Buenos⸗Aires mit einem Auftrage a neral Sucre geschickt. Aus der Banda waren zu geordnete zum Plata⸗Congreß eingetroffen. Geu Valleja hatte ein Baltimoresches Schiff gekaust als Kaper ausgeruͤstet.

Der Portug. General Araujo e Silva zeigt General Sucre aus seinem Hauptquartier in Su⸗ am 26. April an, daß er Chiquttos vermoͤge ein daͤsselbe ehrenvellen Capitulation eingenommen un derselben unter einstimmigen Acckamationen der woyhner mit dem großen Reiche Brasilten eim habe, weshalb er sich aller Feindseligkeiten, die abzuweyren wissen wuͤrde, enthalten solle. Dem tair-Befehlshaber der (Plata⸗-) Provinz Sta zeigte er zugleich an, daß wenn derselbe sich nicht verhalte, er kommen, ihn und seine Truppen! ten und zum Denkmal fuͤr die Nachwelt in desh Sta. Cruz keinen Stein auf den andern lassen

Naͤch cer Lima⸗Zeitung kam Adm. Rosamel 1 Koͤnigl. Franzoͤsit. Fregarte Marie Therese am 16. in Corillos an, verlangte und erhielt am 18. in dalena eine Zusammenkunft mit Bolivar, welchz zu dessen Zufriedenheit zu gereichen schien.

Ueber Jamaica haben wir Berichte aus 1. vom 20. Juli, und Peru vom 1. Mai. Außer di lumbischen Ministern waren auch drei Perua uischt allgemeinen Americanischen Congresse in Panama kommen, auf welchem Herr Alaman Mexico und Molina Guatimala repraͤsentiren wird. Herr 9 aus Guayaquil war zum Celumb. Gesandten am gen Koͤnigl. Hofe ernannt.

Bis zum 5. Juni war Callao noch nicht uͤben Vorgestern war die halbjaͤhrliche Versammiug Bank⸗Actionaire, welche aber keinen bedeutenden fluß auf die Stocks hatte. Die umlaufenden! betragen c. 18,200,000 Pfd. St., oder etwa 4 Pfd. St. weuiger als im vorigen Jahr. Der Belauf der in drei Monaten verkauften Staatskan scheine ist nicht uͤber 670,000 Pfd. St. Die auf pothek ausgeliehenen Gelder betragen nicht uͤber 1,40 und die auf Stocks 480,000 Pfd. St. So daßt haupt gar keine bedeatenden Aenderungen ersch Ein halbjaͤhriger Dividend von 4 pCt. wurde emn mig beschlossen.

Am Dienstag

sich einige e Lobo,

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war der letzte Tag zur Umtaust von eingerufenen Schatzkammerscheinen oderzneue Scheine, welche bevorstehende Frist bet lich so sehr auf den Fall derselben gewuͤrkt hatte. Minister hatten fuͤr jeden Fall sechs Millionen in noten zur Verfuͤgung der Treasury gestellt, abet

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fuͤr noͤthig gehalten, den Zins von den Scheinen hoͤher zu stellen. Die beabsichtigte Wuͤrkung, naͤmlich Ver⸗ trauen zu den Mitteln der Regierung, ist erfolgt und es werden, nach der Meinung der am besten Unterrich⸗ teten, nicht mehr als eine Million PfdSt. auszuzah⸗ len sein. 1 1

Hr. Cas. Perier befand sich am 21ster Bruͤssel, 21. September. Se. unser Koͤ⸗ nig haben zu Großkreuzen des Belgischen Loͤwen⸗Ordens ernannt, die Prinzen Karl und Albrecht von Preußen, ten Herzog von Cumberland und den Fuͤrst von Witgen⸗ stein; zum Kommandeur des Wilhelms⸗Orden den Koͤ⸗ nigl. Preuß. General⸗Major von Writzleben.

Die Englische Jacht the Reoyal Souvereign, an deren Bord der Herzeg und die Herzogin von Clarence sich besinden, ist mit dem Dampfschiff Kemet bet der Ebbe in voriger Nacht unter Segel gegangen.

Der Graf Duͤbois de Ghisignies ist Abends im Helder angekommen, und hat sich auf der Koͤnigl. Fregatte Bellona eingeschifft, nach Batavia uͤberfuͤhren soll. Der Resident und Militair⸗Commandant zu Pa⸗ dang, Oderst v. Stuers, ist von der Regierung zum Ostindischen Commissair ernaunt worden, um im Na⸗ men Sr. Maj. des Koͤnigs das Fort Marlborough und Bencoolen in Besitz zu nehmen, welche England, dem letzten Tractate zusolge, an die Niederlande abgetreten hat. Am 28. Maͤrz hat sich der Oberst in Batavia gach seiner Bestimmung eingeschifft. Die Expeditien besteht aus einer Corvette und einer Brigg, mit 400 M. besatzung. Sobald unsere Flagge zu Bencoolen wehen vird, begiebt sich der Oberst v. Stuers nach Natal, um uch dieses in Besitz zu nehmen, so daß die ganze Ost⸗ aste der wichtigen Insel Sumatra, die fruͤher Ens⸗ und mit zugehoͤrte, hinfuͤhro einem und demselben

hcepter gehorchen wird. Beim Abgange der Briefe von Pabang heirrschte dort vollkommene Ruhe. Die Malaten legten sich mit Eifer auf Ackerbau und Han⸗ el, welcher letztere schon sehr bluͤhend war.

St. Petersburg, 20. Sept. Am 13. d. haben Se. Maj. der Kaiser ihre Reise in die suͤdlichen Pro⸗ binzen des Reichs angetreten und begeben sichzzuerst nach Taganrog.

Der vor kurzem hier angekommene Befehlshaber es zweiten Armee⸗Corps, Graf von Wittgenstein, wird jaͤchstens wieder an seinen Posten zuruͤckkehren.

Der K. Oesterr. Botschafter, Graf Lebzeltern, traf am 10. d. von seiner Badereise nach Reval wieder ier ein.

Unser Consul zu Leipzig, Staatsrath Freigang, ist General Consul fuͤr das Koͤnigreich Sachten geworden. Der bei der K. Russischen Gesandtschaft in Ber— in augestellte Rath Voͤlkersahm ist zum Collegien⸗Asses⸗ or, der General⸗Adjutant, Graf Orlow Denissow, an i Stelle des wegen Kraͤnklichkeit entlassenen Grafen kambert zum Chef des 5ten Reserve⸗Cavallerie⸗Corps, ad die Obersten Bibikow und Guéroi sind zu Fluͤgel⸗ Adjutanten Sr. Maj. des Kaisers ernannt worden.

Der Stallmeister des K. Hofes, Fuͤrst Dolgorucky, at sich eines sehr schmeichelhaften Allerhoͤchsten Rescripts ür bedeutende, von ihm gemachte Ersparnisse, in den on ihm dirigirten Hofmarstaͤllen und der Hofequipagen⸗ ommittee zu erfreuen gehabt.

„Der Director des Berg⸗ und Salz⸗Departements, birklicher Staatsrath Karnejew, ist zum Mitgliede der Dberschuldirection ernannt.

Der Divistons⸗Chef, General⸗Lieutenant Lisanewitsch

er erste, ist mit Tode abgegangen.

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auf unsrer

am 18. am 19. die ihn

Mensch war noch vor wenig Jahren Handels⸗ und zu Lima wohnhaft; 8 spanisches Corsarenschiff in der I1ö“

vX““ k“ Soöpanien. Die Etoile enthaͤlt folgende Nachrich⸗ ten aus Madrid vom 13. Sept.: Der General⸗Kapi⸗ 8 taine von Grenada, D. Joseph Alvarez Campana, hat⸗ in dieser Stadt eine ⸗Verschwoͤrung gegen die souverai⸗ nen Recht: des Koͤnigs, unseres Herrn, entdeckk. Sie wurde von einem Faͤhndrich des 3ten Kavallerie⸗Regi⸗ ments und drei anberen Officieren, nebst einigen Ver⸗ trauten von Bessté es angestistert. Sie hatten den kuͤh⸗ nen Plan gefaßt, ihren eigenen Obristen zu verführen; aber von zwei Unterofsicieren, Namens Crescenzid Saecz und Michel Vilches, wurde alles in Zeiten entdeckt. Der Koͤnig hat auf die Nachricht von diesem verbre⸗ cherischen Umtriebe Befehl ertheilt, so schleunig als moͤglich, nach Maßgabe der Dekrete vom 17. und 21. August uͤber die Schuldigen zu richten. .

Zwei oder drei Officiere der Garnison von Telosa hatten das Cemplot gemacht, diese Stadt am 27. Au., gust in Aufruhr zu bringen. Nach Einigen war es auf Vernichtung der Negros abgesehen; nach Anderen wollte man sich eines Jeden entledigen, den man zu beseitigen fuͤr gut finden moͤchte. Der Gouverneur vom Platz erhielt daruͤber von dem Schloß⸗Comman⸗ danten, dem man Antraͤge gemacht hatte, Naͤchricht, in deren Folge er die geeigneten Anstalten traf. Die Haͤup⸗ ter des Complots sind verhaftet und werden nicht lange auf die verdiente Bestrafung warten. Wer sich einen Reyalisten nennt und dem Koͤnig ungehorsam ist, der ist nichts weiter als ein verstellter Revolutionair. Den Maaßregeln der Minister, in die Se. Maj. ihr Ver⸗ fuͤr einen Aufruͤhrer erklaͤren. Der Koͤnig hat, auf die Vorstellungen des fraun-⸗

Decrets vom 17. August die fruͤheren Douanen⸗Regle⸗ ments wieder in Kraft gesetzt, wonach kein Haus eines fremden Kaufmanns, der wegen Contrebande in Ver⸗ dacht ist, ohne Dazwischenkunft des Consuls seines Fuͤr⸗ sten, durchsucht werden darf. 1 Die Zeitung von Madrid enthaͤlt heute ein Schrei⸗ ben aus Lissabon, worin die im dasigen Hafen erfoigte Ankunft des portugiesischen Fahrzeugs Tralan von Rio⸗ Janeiro gemeldet wird. An letztgenanntem Orte wurde Alles zum Empfang Sir Ch. Stuarts vorbereitet, des- sen Mission, wie es heißt, die baldige Beendigung der Zwistigkeiten zwischen Portugall und Brasilien hoffen laͤßt. Man macht die Bemerkung, daß in jenem Artia«“ kel der Regent D. Pedro nur der Kronprinz ge’⸗ nannt wird. Zu Cadix hat man Nachricht erhalten, daß der Dey von Algier ein sehr strenges Ediet gegen den un⸗ erlaubten Schießpulverhandel erlassen hat, der zu Bona von der Mannschaft der europaͤischen Schiffe betrieben wurde. Auch hat der Dey die Schenkhaͤuser jener Stadt schließen lassen, wegen der haͤufigen Unordnungen, die durch den Mißdrauch des Weins und der starken Ge⸗ traͤnke veranlaßt worden, Seit dem 26. August erscheint zu Cadix eine, dem Handelsverkehr insbesondere gewidmete Zeitschrift, unter dem Titel: El commercio de los dos mundos. Sie wird alle Freitage ausgegeben. In dem Blatte vom 2. Sept. befindet sich eine Bemerkung uͤber den schaͤndlichen Martinez, der das Linienschiff Asta den Columbiern uͤberliefert hat. vilet ilo

spaͤterhin befehligte er ein

Die brittischen Fabriken.

Unter dieser Ueberschrift brachte unlaͤngst die in

London und Stuttgart gleichzeitig erscheinende Monats⸗

Am 11. d. wurde hier das St. Alexa est aufs feierlichste begangen. ““ 8

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der⸗Newsky⸗

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schrift Brittannia, folgenden Aufsatz:

Nein es ist nicht immer wahr, daß die Bluͤthe

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trauen gesetzt, entgegen zu arbeiten, heißt offenbar, sich

zoͤsischen und oͤsterreicheschen Geschaftstraͤgers, mittels