in in einem hohen Stande von Civilisation, wovon un⸗ sere Reisenden, dei ihrem mehrwoͤchentlichen Auffenthalte in der Hauptstadt sich naͤher zu unterrichten Gelegen⸗ heit hatten. Besonders ward ihre Verwunderung durch eine Truppen⸗Revue, der sie beizuwohnen Gelegenheit hatten, in hohem Grade erregt. Sieben Tausend Mann Reuterei waren in regelmaͤßige Regimenter abgetheilt und in vollstaͤndiger Ruͤstung. Sechs Tausend trugen vollkommene Panzer nach Art der alten normaͤnnischen Ritter, und was das seltsamste ist, Tausend hatten voͤllig altroͤmische Ruͤstung.
Der Courier giebt folgenden Auszug eines Privat⸗ briefes des Consuls der vereinigten Staaten zu Tan⸗ ger: „Ich habe gehoͤrt, daß in den Zeitungen der ver⸗ einigten Staaten gemeldet worden, ich haͤtte eine An⸗ zahl spaͤnischer Pattioten, welche aus Spanien sich hier⸗ her gefluͤchtet, unter meinen Schutz genommen. Dies ist nicht der Fall; sie sind jederzeit unter dem Schutze der maurischen Flagge gewesen. Der hiesige Pascha hat ihnen Acte des Wohlwollens angedeihen lassen, durch die er mir theuer geworden ist. Er ist hinwie derum mein Freund. Ich wuͤrde mein Leben, meine Freiheit und alles was habe, ihm anvertrauen. Der Adel seiner Seele wuͤrde einen Jeden ehren. Sein Verfahren hat die Bestaäͤtigung, Mouley Abdorrhamen's, des Koͤ⸗ nigs der Mauren und Beschuͤtzers der Leidenden.
Folgendes Schreiben des General Bolivar an den bekannten Joseph Lancaster, jetzt in Caraccas wohnhaft, ist aus dem Colombiano genommen:
Lima, den 16. Maͤrz. Mein werther Herr!
Ihren sehr schmeichelhaften Brief aus Baltimore zu empfangen. Die Antwort darauf war auf einem großen Umwege nach den Vereinigten Staaten von America gerichtet, und mußte den Empfang nothwendig sehr ver⸗ zögern. Ich erfahre jetzt mit dem groͤßten Vergnuͤgen, durch Ihre Zuschrift aus Caraccas, Ihren Entschluß, daß Sie zu dem lobenswerthen Zwecke bei uns bleiben wol⸗ len, das Lancastersche Erziehungs System unter uns zu verbreiten und zur Vollkommenheit zu bringen — ein System, das zur Besoͤrderung der Entwickelung des menschlichen Verstandes von wesentlichem Nutzen gewe⸗ sen ist und bleiben wird, und das wir dem seltenen Genie des Mannes verdanken, der so guͤtig ist, sich dem Unterrichte meiner jungen Mitbuͤrger zu widmen. Sie scheinen zur Ausfuͤhrung Ihrer wohlthaͤtigen Ab⸗ sichten eine Unterstuͤtzung fuͤr nothwendig zu halten; ich beeile mich daher, Ihnen 20,000 Dollars anzubieten, um sie zur Befoͤrderung der Erziehung der Kinder in Caraccas zu verwenden. Diese 20,000 Dollars werden Ihnen in London von den Agenten Peru’s ausgezahlt weerden, auf welche letztern sie diese Summe auf 3 bis 4 Monat Zeit entnehmen koͤnnen. Diese Agenten haben Befehl, den Betrag au jeden auszuzahlen, den Sie um Empfang desselben beauftragen. Sollten Sie nicht von der ganzen Summe in London Gebrauch zu machen uͤnschen, so koͤnnen Sie ja sehr leicht den Rest nach Caraccas uͤbersenden lassen. Ich fuͤge noch hinzu, daß wenn Sie glauben, daß eine groͤßere Summe nuͤtzlich angelegt werden koͤnnte, und Sie das fuͤr gut finden sollten, ich auch diese gern zu gleichem Zwecke hergeben werde. In diesem Falle haben Sie nur die Guͤte, mir Ihre Meinung hieruͤber mitzutheilen. Die Regierung von Peru hat sich auf tausend verschiedenen Wegen hoͤchst freigebig gegen mich gezeigt, und 1 Million Dol⸗ lars fuͤr die Columbier zu meiner Verfuͤgung gestellt. Bei der Vertheilung dieser Summe werde ich zuerst an die oͤffentliche Erziehung denken. Aus dieser Ursache faͤllt es mir nicht beschwerlich, das Emporkommen jener Erziehungs⸗ Institute zu befoͤrdern, die unter die Lei⸗ tung Ihres Genies gestellt sind. Empfangen Sie die
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und meiner Dankbarkeit fuͤr den Vorzug, den Sie n nem Vaterlande gegeben haben, indem Sie sich in we selben niederließen. Mit der groͤßten Zuneigung Igr⸗
Ich habe die Eyre gehabt⸗
Bolivar.
Spanien. Nach Briefen aus Ferrol vom 1 Sept. ist (wie franzoͤsische Blaͤtter melden) die Exye tion nach Havannah noch nicht von Ferrol ausgelan und wird auch vermuthlich nicht eher unter Segel hen, bis die Corvette Descubierta, mit einer Lad Flinten, dazu gestoßen sein wird. Die Transportsc haben Munition und Geschuͤtz aller Art und Groͤße Bord; sie werden von dem Linienschiff Guerrero, zwei neugebauten Fregatten, drei Corvetten und ebem viel Briggs escortirt werden. — Der General Kapige Eguia ist fortwaͤhrend zu Ferrol und wird vermugf erst nach der Expedition von da abgehen. Ein Privatschreiben aus Madrid vom 19. 6 (im Journal des Débats) enthalt folgendes: Die richtung der neuen Junta ist jetzt allgemein der Ge stand des Tagesgespraͤchs, vermoͤge der Besorgnisse, sie bei Einigen und der Hoffnungen, die sie bei am erregt; im Allgemeinen aber hat diese Maßregel sehr guten Eindruck auf den oͤffentlichen Geist gen Man schmeichelt sich, daß nach erfolgtem Zusamman der Junta, es leichter werden wird, eine Anleihen schließen. — Die großen Maßregeln der En twaff der koͤnigl. Freiwilligen, der Publikation einer Am ohne Ausnahme und der Aufloͤsung der Reinige Commissionen stehen dermalen im Gegensatz mit Ideen der exaltirten Partei, daß die Rgierung nicht stark genug haͤlt, an diese kitzlichen Fragen sf hen, ohne sich auf ein Corps zu stuͤtzen, wo alle El der Nation durch die vornehmsten Glieder derselbe präͤsentirt werden. „
Hayti. Die Etoile enthaͤlt folgendes aus au⸗Prince vom 4. August: Wir wußten bereits, man im Norden bei dem ersten Eindrucke steheng ben war, den hier die Koͤnigl. Ordonnanz, welßt sere Unabhaͤngigkeit verkuͤndet gemacht, hatte, m die Erlaͤuterungen des Herrn v. Mackau, welcht vollkommen zufrieden gestellt, dort nicht eben se bekannt worden waren, und daher jenen ersten Em dort nicht hatten verloͤschen koͤnnen. Einige Uns. dene, die man stets im Auge behielt, und deren sichten man lieber fruͤher als spaͤter kennen zu wuͤnschte, haben auch nicht gezoͤgert, den Schleier, zuwerfen. Es ist eine Verschwoͤrung entdeckt, un ren Haupturheber sind alsbald verhaftet worden. nige verabschiedete Offiziere von ¹ Christophs, sind in die Sache verwickelt. Die keit des Generals Magnier hat diese Meuterey se unterdruͤckt.
— Vom 13. August. Die Ruhe ist im N; ganz hergestellt; aber es sind dort viele Verhafn erfolgt. Mehrere Ober Offiziere sind bereits untg deckung eingetroffen, und werden vor ein Kriegege gestellt werden.
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Posen. In der Stadt Wronke wird ein Hospitalgebaͤude errichter und noch in diesem ₰. von den Hospitaltten bezogen werden. v. Gorszensky hat in Bialeszyn eine bauen angefangen. — Eine besondere die hier errichtete Kranken⸗Anstalt der grauen stern. Nicht nur der Erzdischof v. Verleihung eines Capitals von 2000 [Thlr.
Krankenbette gegruͤndet, sondern die milden Beitt
neue Kirch
ersicherung meiner Bewunderung, meiner Hochachtung
errschende Scharlachfieber
der vormaligen
— Der Erzül Theilnahme fe
Gorszensky hat wh ein U.
—
welche auf Veranlassung Ihro Koͤnigl. Hoheit, der Prin⸗
zessin Louise von Preußen, vermaͤhlten Fuͤrstin⸗Raozivil, uͤr die Anstalt gesammelt worden, sind nicht unbedeu⸗
teud hewesen.
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1. S. “ S Berichte uͤber den Gesundheits⸗Zustand aus dem Innern des Reichs vom End September. 1“
I. Ostpreußen. — Koͤnigsberg. In einigen Gegenden grassiren noch die Pocken, doch nur in min⸗ derem Grade. Andere bedeutende Krankheiten haben nicht geherrscht und die Sterblichkeit ist nicht ungewoͤhn⸗ lich gewesen. — Gumbinnen. Vom Einfluß der Wit⸗ terung auf die Gesundheit der Menschen wurde nichts Nachtheiliges bemerkt. Der Sterbefaͤlle waren wenige und nur in Orzechowen, Lycker Kreises, kamen einige
Nervenfieber vor, welche den Tod zur Folge hatten.
II. Westpreußen. — Marienwerder. Der Gesundheitszustand der Menschen ist im Allgemeinen gut und bedeutende Krankyheiten haben sich nirgends ge⸗ eigt. In einzelnen Ortschaften des Culmer Kreises, desgleichen in der Stadt Briesen und in dem Dorfe Mocker bei Thorn sind zwar die natuͤrlichen Blattern ausgebrochen, es sind aber zur Unterdruͤckung des Uebels hereits zweckmaͤßige Vorkehrungen getroffen worden.
III. Brandenburg. — Potsdam. Ansteckende Krankheiten haben unter den Menschen nicht geherrscht. Scharlachfieber, Brustentzuͤndungen und intermitti⸗ ende Fieber waren die Haupt⸗Krankheiten, auch gab s hie und da Gallenruhren und Durchfaͤlle. Der allge⸗ eine Charakter der Krankheiten war rheumatisch⸗gast⸗ isch — Frankfurt. Die Sterblichkeit im Laufe des Rouats August ist in dem natuͤrlichen Verhaͤltnisse ge⸗ lieben. Gallenkrankheiten sind unter den Menschen orherrschend wahrgenommen worden, so wie gichtische nd chronische Uebel gewoͤhnlich gewesen sind; auch er⸗ igneten sich bei der großen Hitze mehrere Faͤlle von
chlagfluͤssen. Zu Rufen, im Soldiner Kreise und in ehreren andern Orten, hat sich das unter den Kindern mehr ausgebreitet und ist oͤsartiger geworden; wogegen haͤufig Belladonna als Praͤservativmittel gebraucht und bewaͤhrt gefunden wird.
W. Pommern. — Stettin. Krankheiten gab tnicht wenige, besonders haͤufig waren Katarrhe, auch amen gastrische und nerveuse Fieber vor. Das Schar⸗ achfieber raffte durch Vernachlaͤßigung und Nachkrank⸗ eiten in einem großen Theile des Randowschen Krei⸗ 8, in Cosenow, Anklamschen Kr. und in Gieskow, amminschen Kr. sehr viele Kinder fort. — Coͤslin. Die Sterblichkeit unter den Menschen hat keine unge⸗ aoͤhnlichen Erscheinungen geltefert. Das Scharlach⸗ eber herrscht noch am hiesigen Orte, in Franzen, chlaweschen⸗, und in Trienke, Fuͤrstenthumschen Kreises;
auch in Flederdorn, Neustettinschen Kreises ausge⸗ rochen, woselbst mehrere Kinder an dieser Krankheit estorben sind. Im Belgardschen Kreise ist dasselbe zu jetzow vöoͤllig erloschen und zu Gr. Panknin im Ab⸗ hmen. In Herzberg, Neustettinschen Kreises, herrscht a6 hitzige Nervenfieber. — Stralsund. Der Keich⸗ sten, der im Monat Juli sich in Barth vorzuͤglich ugefunden hatte, dauert daselbst in gleicher Staͤrke rt. Dies ist auch der Fall mit dem hier in Stralsund asstrenden Scharlachfieber, wodurch sehr viele Kinder ener August das Leben verloren haben. Vorzuͤg⸗ ih wurden die Kinder armer, in kleinen engen Weh⸗ ugen lebender, Aeltern ven dieser Krankheit ergriffen
faͤhrlichkeit derselben. Der Chararter der sonstigen vorherrschenden Krankheiten war, so wie im Julimonat der katarrhalisch⸗rheumatische, daher sich besonders Rheu⸗ matismen, gallichte Erbrechen, Durchfaͤlle, diese hin und wieder mit Blutabgang und Stuhlzwang und gallichte Fieber zeigten, auch fanden sich Roͤtheln und Wind⸗ blattern. — Ausgenommen, daß am hiesigen Orte viele Kinder und mehrere junge Leute am Scharlachfieber starben, war die Sterblichkeit allgemein in diesem Mo nate nicht groͤßer, wie gewoͤhnlich.
V. Schlesien. — Breslau. Der gastrische Krankheits⸗Charakter blieb vorherrschend, doch war er zuweilen mit Entzuͤndungszufällen begleitet. Mitunter zeigten sich auch Katarrhe, asthmatische Leiden, beson⸗ ders das Asthma millari. Unter den Kindern hier in der Stadt ging noch immer der Keichhusten herum, hie und da erschienen auch die Varicellen. Die Menschen⸗ blattern waren bei einer Mutter und ihrem Kinde zu Trachenberg, bei einem jungen Menschen zu Hassitz bei Glatz, bei einem Kinde zu Rosenthal, Habelschwerdter Kreises, und zu Schmidtsdorf und Langwaltersdorf, Waldenburgschen Kreises, ausgebrochen; das Scharlach— fieber zu Karschau, Nimptschen Kreises und zu Rauße, Neumarktschen Kreises in einem Hause, wo jedoch die zwei damit befallenen Kinder im Genesen sind. — In der Gegend von Wuͤnscheldurg waren einzelne Faͤlle von Nervenfieber vorgekommen. — Liegnitz. Die Krank⸗ heiten im Monat August waren größtentheils rheuma tisch⸗gastrisch. Kolik, Erbrechen und Durchfaͤlle kam:
haͤufig vor. Unter dem Iugendalter breitete sich der Keichhusten mehr aus, und fing an den Kindern, be sonders in der Zahnperiode, gefaͤhrlich zu werden. — Das Scharlachfieber herrscht noch an einigen Orten
aber ohne besondern Umfang und Boͤsartigkeit. Zu Neugabel, im Sprottauschen Kreife, ist ein unverehe⸗ lichtes Frauenzimmer aus Glogau, an den natuͤrlichen Blattern erkrankt, und wird mit aller Vorsicht zur Verhuͤtung weiterer Verbreitung behandelt. — Oppeln 8 Gelbzuchten, Koliken, gastrische Fieder und Ruhr waren
die Haupt⸗-Krankheiten unter den Erwachsenen. Kinde
litten vorzuͤglich am Keichhusten und ebenfalls an Ruhr
meist vom Genuß der frischen Kartoffeln und des kaun
halb reif gewordenen Obstes erzeugt. Mehrere Kinder⸗ verloren dadurch ihr Leben. Zu Buͤrgsdorf, Creutzbur
ger Kreises, ließen sich Spuren des Nervenfiebers blik⸗ en. .
—
Obgleich in saͤmmtlichen Kreisen dee Regierungs⸗ bezirks mit Impfung der Schutzslattern fortgefahren wird, und schon seit dem vorigen Jahre eine allgemeine Nachimpfung aller noch Impffaͤgigen bis zum 25sten Le⸗ bensjaͤhre angeordnet worden ist, so konnten doch die natuͤrlichen Pocken und deren fernerer Ausbruch nicht unterdruͤckt werden. Diese Krankheit hat in Neisse in Monatsfrist 18 Menschen, seit dem Ausbruche derselben uͤberhaupt 49, und unter diesen mehrere in einem Al⸗ ter zwischen 15 und 20 Jahren hingerafft. Es sind ge⸗ gen diese Krankh it alle zweckdienlichen Mittel ange⸗ wandt worden. Zu Lubom, Ratiborer Kreises, erkrank⸗ ten 7 Personen durch den Genuß des Fleisches einer am Milzbrande erkrankten und geschlachteten Kuh an den sogenannten Karbunkeln. Einer der Erkrankten starb aus Mangel aͤrztlicher Pflege. Dieselbe Krankheit befiel auch 4 Personen zu Urbanowitz, Coseler Kreises, welche ebenfalls vom Fleische einer am Milzbrande kran⸗ ken Kuh genossen hatten. Eine dieser Personen starb auch davon. Zu Centawa, Groß⸗Strehlitzer Kreises, haben sich eine Bauersfrau und deren Tochter, mit dem Blute einer an derseiben Krankheit leidenden Kuh be⸗ spritzt, und leiden noch an den Folgen.
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VI. Pesen. — Posen. Der Gesundheitszu
d die Unvorsichtigkeit der Aeltern vermehrte die Ge⸗
unter den Menschen ist im Ganzen erfreulich. Zwar ist