A
““ .
1 8
— 3 8 8 — u 15 8 89 2
8
"
1— 1
nats⸗
“ Amtliche
Kronie des Tages.
Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben dem Stadtrich⸗ er Schwarz zu Trachenberg den Charakter als Ju⸗ tiz Rarh allergnaͤdigst zu ertheilen geruhet.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Landschafts;⸗ Maler Wilhelm Barth das Praͤdicat eines Hofma⸗ ers beizulegen geruhet. “
1 8 8
Zeitungs⸗Nachrichten.
J.
Duͤsseldorf, 24. Oktober. Verflossene Nacht ist Ze. Koͤnigl. Hoheit, der Prinz Friedrich von Preußen, on Paris hierhin zuruͤckgekommen; Hoͤchstderselbe be⸗ ab sich diesen Morgen nach dem Schlosse Benrath.
Ausland.
Paris, 24. Oktober. Der Koͤnig hat auf die ivil Liste 2000 Fr. fuͤr die Brandschaͤden im Departe⸗ ent Cote d'Or und 1000 Fr. fuͤr die von der Vorstadt Chamblanc de Seurre angewiesen.
Die schwedische Brig Norden, von 128 Tonnen, Capitain Sanders, welche den 11üten von Rouen nach Stockholm seegelte, ist an der Kuͤste ohnfern Calais ge⸗ cheitert. Die Mannschaft und Passagiere wurden gerettet, edoch saͤmmtliche Ladung ging verloren. Es befanden ch auf diesem Schiffe viele Kisten mit Meubles fuͤr Seine Majestät dem Koͤnige von Schweden, auch eine Menagerie von wilden Thieren, die einem Deutschen, Namens Malsaͤsser, gehoͤrten. Alle diese Thiere, 3 loͤwen, mehrere Tiegerkatzen u. a. m., sind todt an das lfer geworfen worden.
In den Hafen von Antwerpen ist seit einigen Ta⸗ gen ein chinesisches Schiff eingelaufen, was die Neu⸗ hierde des Publikums reizt; von allen Gegenden stroͤ⸗
en die Menschen herbei, es zu sehen, besonders sind vaͤhrend der Mahlzeit der Mannschaft die Besuche am haͤufigsten. Es wird manchem Leser vielleicht nicht uninteres⸗ ant sein, zu erfahren, wie viel die Koͤniglichen Thea⸗ er zu Paris der Regierung kosten: Academie royale de Musique 800 000 Fr. Theatre Italten 28 400,000 Zuschuß dem Theater françois 100,000 Zuschuß dem Odeon . 100,000 180,000
Zuschuß der e Total 1,580,000 Fr.
2
Opera comique
* . *2
8 11.“*“
Zu dieser jaͤhrlich zu zahlenden Summe muß man noch die unvorhergesehenen Ausgaben, außerordentlichen Gratifikationen, und die außergewoͤhnlichen Faͤlle rech⸗ nen. Dieses letzte Kapital hat in diesem Inhre allein 1 500,000 Fr. durch den Ankauf und die Reparatur des Saales Favart fuͤr die italiaͤnische Oper gekostet. Fuͤr die komischen Schauspiele ist daher in diesem Jahr uͤber 3 Millionen Fr. gezahlt worden. “
Von Adge, Departement des Herault, schreibt man, daß die Ueberschwemmung des Herault zfurchtbar war, und niemand sich einer aͤhnlichen erinnern kann. Am 3. Abends 11 Uhr toͤnte die Sturmglocke und schon war die Schiffbruͤcke fortgerissen. Vier Barken mit Mehl und Getraide beladen, und noch mehrere Schiffe, so stark sie auch an dem Ufer besestigt waren, wurden los gerissen. In der großen Straße stand das Wasser 3 Fuß hoch in dem ersten Stockwerk der Haͤuser. Alle Wege sind unbrauchbar gemacht und unter Wasser gesetzt.
Hr. v. Lafayatte hat in] Amerika zwei Millionen erhalten, die Eine in Laͤndereien, die er verpachtet hat, die Andere in Gelde. Diese Unterstuͤtzung wird ihm erwuͤnscht kommen; denn sein Vermoͤgen ist nach und nach bis auf 25,000 Fr. Einkuͤnfte geschmolzen. Man glaubt, der General werde mit jenem Geschenke seine Enkel dotiren, und den ihn treffenden Theil der Ent⸗ schaͤdigung, von 2 bis 3 Millionen, zu einem großen National⸗- oder philantropischen Zwecke bestimmen.
Die Etoile theilt uns von Rom aus ein interessan⸗ tes Aktenstuͤck mit, dessen Entstehung das philosophische Kollegium zu Louvain zum Grunde hat. 8
Um naͤmlich den angehenden katholischen Geistli⸗ chen fuͤr die Zukunft eine hoͤhere geistige Bildung zu geben, hatte Sr. Majestaͤt der Koͤnig der Niederlande befohlen, ein philosophisches Kollegium zu Louvain zu errichten. Zu gleicher Zeit wurde ein Buch von Scipio Ricci, Bischof von Pistoja, das unter der Regierung Kaiser Joseph des 2ten gedruckt war, wieder aufgelegt. Dessen Inhalt ist eine Apologie der Kirchen⸗Verbesse⸗ rungen und deshalb wurde es zu jener Zeit in Rom verdammt.
Die hoͤheren Geist ichen der Niederlande schienen diesen wohlthaͤtigen Zweck des Koͤnigs nicht erkennen und die Seminaristen nur in dem Grade der Aufklaͤ⸗ rung lassen zu wollen, welcher ihnen selbst zu Theil wurde. Sie vereinigten sich, protestirten gegen die Er⸗ richtung dieses Kollegiums, suchten so viel sie vermoch⸗- ten den Geist des Volks dagegen zu stimmen und wen⸗ deten sich deshalb nach Rom.
An der Spitze dieser Vereinigung stand der Erz⸗ bischof von Mecheln. An diesem ist auch folgendes apostolische Schreiben gerichtet.
Mein Herr! Ich halte es fuͤr meine Pflicht, sie mit dem Resul⸗