1825 / 257 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 03 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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8 A“ In⸗,] Theil des Wintergetreides ist bereits wieder bestellt. Die Getreidepreise sind unbedeutend gestiegen Stral⸗ sund. Die Erndte ist nunmehr bis auf einen Theil der Heuwerbung vom zweiten Schnitt und bis auf das Einbringen der Kartoffeln, welche meistens noch im Felde stehen, voͤlltg beendigt, und es haben die Arbeiten zur Bestellung der Wintersaat in den meisten Gegenden dieses Bezirks schon um die Mitte des Monats Sep⸗ tember begonnen; es wuͤrde rascher damit vorgeschritren sein, wenn sie nicht durch die anhaltenden Regenguͤsse unterbrochen worden waͤren. Die diesjaͤhrige Erndte ist nach den Aeußerungen der Landleute nicht zu den guͤn⸗ stigen zu zaͤhlen, dieselbe ist jedoch im Ganzen besser ausgefallen, als man nach den fruͤhern Aussichten zu er⸗ warten berechtigt war. In einigen Gegenden, nament⸗

Iag des besonderen Dankes und Gebets, damit Gott ] groͤßten 48 und 60 Pfunder eine gute Stunde langj allen Gliedern der Familie Jacob seine Verheißungen Thaͤtigkeit. 1 1 Vom 9. September,

erfuͤllen moͤge. Fuͤnfprocentige Rente 95 Fr. Dreiproct. 71 Fr. Wir setzten unsere inneren Arbeiten mit aller 2 85 C. reitwilligkeit fort. Die Tuͤrken aber arbeiten mit gi Madrid, 16. Oktober. Die Gemuͤther scheinen ßer Muthlosigkeit in den Batterie Franklin. sich zu beruhigen. Die innere Ordnung stellt sich her, Heute starb der General⸗Capitain Anastasius Th und die Geschaͤfte nehmen einen festeren Gang an. Die nu, der am 29. vor. Monats verwundet worden. Banden, welche die Umgegend von Madrid unsicher Nach Mittag hielten beide Theile Ruhe. Aben machten, werden mit mehr Thaͤtigkeit verfolgt. Das aber ward wechselseitig das Feuer abermal erneuert, Ganze nimmt eine ernstere Richtung. Und doch ver⸗ nach Mitternacht. Das Kleinfeuer dauerte aber d breiten die Unzufriedenen das Geruͤcht, daß zwischen ganze Nacht fort. Die Feinde gingen in ihren Sche Vom 10. September. es stille. Doch dauern .

andwirthschaftliche Berichte aus dem

nern des Reichs vom Ende September.

I. Ostpreußen. Koͤnigsberg. Die Erndte

vollendet, und die fruͤhern Anzeigen uͤber den nur irtelmaͤßigen Ertrag derselben bestaͤtigen sich im Allge⸗ einen. Gumbinnen. Die Erndte des Somwer⸗ etreides ist, mit Ausnahme einiger weniger Felder, uf welchen solche durch Strichregen verzoͤgert worden, eendigt und im Ganzen mehr als mittelmaͤßig ausge⸗ allen. Dagegen giebt das Wintergetreide in den mei⸗ en Gegenden der Provinz nur einen sehr geringen rtrag, indem beim Dreschen groͤßtentheils nur Trespe ewonnen wird. Die Wintersaat ist durchweg bestellt nd gut in die Erde gebracht.

der Regierung und dem paͤbstlichen Nuntius Mißver⸗ Auch heute fruͤh blieb

staͤndnisse obwalten, und ergreifen alle Mittel, den Koͤ⸗

nig glauben zu machen, daß die Berathungs⸗Junta den Weg zu dem repraͤsentativen System bahne.

Genua, 18. Oktober. Eine sardinische Fregatte, an deren Vord der Chevalier Sivori, Commandant der Flortille, sich befand, die nach der Levante unter Segel gegangen war, um die Mißverstaͤndnisse, welche zwischen Sr. Majestaͤt dem Koͤnig von Sardinien und dem Dey von Tripolis entstanden waren, zu beseitigen, kehrt so eben in den Hafen von Genua zuruͤck. Die Flottille, aus 2 Fregatten, 1 Brigg, 1 Corvette und drei Trans⸗ portschiffen bestehend, hat mit einer beispiellosen Schnel⸗ ligkeit die Sache beendet. Hr. Sivori, welcher die Er— fuͤllung des bestehenden Traktates mit den Barbaresken, von dem Dey nicht erhalten konnte, welcher noch außer— dem 4000 Piaster fuͤr den Frieden verlangte, ließ ihm wissen, daß er die Stadt und die Forts angreifen wuͤrde, wenn in Zeit von 4 Stunden der sardinische Consul ihm nicht ausgeliefert waͤre. Da der Termin abgelaufen war, ohne daß der Consul erschien, hielt der Commandant Wort. Er griff 2 tripolitanische Goelet⸗ ten, welche vor Anker lagen, an, und defahl das Aus⸗ schiffen von Truppen, um die Kanonen auf einer der staͤrksten Batterien der Stadt zu vernageln. Eine die⸗ ser Goeletten wurde verbrannt, die andre scheiterte. Nun bat der Dey den Commandanten einer hollaändischen Brigg, sich in's Mittel zu legen, doch dieser erhiel von dem Herrn Sivori die bestimmte Antwort, daß er die Stadt in Brand schießen wuͤrde, wenn der Dey seinen Forderungen nicht erfuͤlle. Dieser wendete sich nun an den englischen Consul, welcher sich als Parla— mentair am Bord der Fregatte begab. Naͤch einigen Unterhandlungen unterzeichnete der Dey die Ausliefe⸗ rung des sarsinischen Consuls, und die Bestaͤtigung des alten Traktats. Hierauf wurden die Feinoeseligkeiten von der Floctille eingestellt. Hr. Sivori, welcher bei dieser Gelegenheit so viel Festigkeit und Much bewie⸗ sen hat, ist ein Genueser und ein ehemaliger franzoͤsi scher Marine Offizier. Den Tag vor dieser Begeben⸗ beit hatten die Niederlaͤnder ihren Traktat mit dem Dey erneuert, wodurch sie ihm 5000 Ptiaster Tribut zaͤhlen muͤssen. Den Tag darauf kam das neapolltant⸗ sche Schiff, der Vesuv. Der Dey, der Kanonade der Sardinier noch gedenkend, beeilte sich, seine Forderung von 100,000 Pisstern an Se. Majestaͤt dem Koͤnig beider Sicilien zu entsagen, und begnuͤgte sich mit dem fruͤher bestimmten jaͤhrlichen Tribut von 12,000 Piastern. Wien, 26. October. Die Nauammern 69 bis 71 der griechischen Chronik, vom 10. bis 17. September (neuen Styls), die wir so eben uͤber Corfu erhalten, liefern nachstehende Fortsetzung des Belagerungs⸗Jour⸗ nals von Messolongi: Messolongi, den 8. September. Der Feind hat, nachdem er sein Fruͤhfeuer in Thaͤ— tigkeit gesetzt, seine Arheiten im Franklin wieder vorge⸗ nommen. Mittags herrschte tiefe Stille von beiden Sei⸗ ten. Abends richteten, wie gewoͤhnlich, die Tuͤrken ei⸗ nige Bomben gegen die Stadt; auch setzten sie ihre

Arbeiten beiderseits ununterbrochen fort. Messolongi, den 11. September.

Das naͤchtliche Kleinfeuer waͤhrte wie gewoͤhnlich,

Mittags richteten wir unser Feuer auf die feind chen Gezelte. Unsere maskirte Batterie, die Kutzonej versehen mit dem großen Ferntreffer, zwei kleinen Fel kanonen und einem Moͤrser, richtete ihre Kugeln au geschickteste.

Auch Nachmittags warf der Feind sehr viele Gr. naten und Bomben gegen unsere maskirte Batter Doch bewahrte ihre hohe Richtung die Batterie vor 1 lem Schaden, beschaͤdigte aber zwei Haͤuser in der Statb Indeß ward von einer Kugel Oberst Anastasios, vo Corps des General G. Vatino, getoͤdtet.

Die ganze Nacht war bloß das Kleingewehrfeu in Thaͤtigkeit. Vom 12. September.

und wenigen Kanonenkugeln.

herrschte tiefe Ruhe auf beiden Seiten. Abends abe begann unausgesetztes Kanonen- und Bombenfeuer vo unserer Seite; unsere Bomben wurden meistens gege den Einigungsdamm gerichtet, und gegen die feindliche Gezelte. Der Feind beantwortete dies unser Feuer m.

aͤußerster Muthlosigkeit. Vom 13. September.

Nach Mitternacht schleuderten wir von Zeit zu Ze Blitze in die feindlichen Schanzen, waͤhrend das Klei feuer ununterbrochen fortgesetzt wurde. In der Fruͤ dauerte das beiderseitige Geschuͤtzfeuer nur kurze Zei

Der Feind hat abermals seine meisten Gezelte weite an den Fuß des Gebirges zuruͤck versetzt. Ohne Zweis haben unsere Bomben diese Translocation veranlaßt.

Der Feind faͤhrt fort in seinem Vorwerke zu ar beiten, ob ihn schon die Batterie Kutzonejka unaufhoͤr lich von allen Seiten beschießt.

Abends waren alle unsere Batterien in Thaͤtigkeit

und besonders die Moͤrser und Haubitzen. Vom 14. September. Unser Horizontal- und Perpendikularfeuer dauert die ganze Nacht sort. In der Fruͤhe gegenseitige Ruhe. (Schluß folgt.) Briefe von Solonichi sagen von neuem, Belagerung von Missolonghi aufgehoben sei. Der Cat pitain⸗Pascha soll vor Scondra erschienen sein, und von dem dortigen Pascha 3000 Mann verlangt haben, um einen neuen Landungeversuch zu wagen. Man be⸗ hauptet, Ibrahim Pascha habe sich von Tripolitza, wel ches die Griechen bloquirt hielten, nach Navarin durche geschlagen. Er soll hiebei viel verloren haben und seine Blessirten in die Haͤnde der Griechen gefallen sein. Andere Nachrichten jedoch behaupten, daß die Lage die

daß die

ses Anfuͤhrers immer noch vortheilhaft sei.

schse und des Obstes beendigt.

nnachmath ist schnell vorgeschritten

II. Westpreußen. Danzig. Die Getreide⸗

endte ist uunmehr groͤßtentheils beendigt und kann aach den uͤbereinstimmenden Nachrichten nicht einmal r mittelmaͤßig erachtet werden. n, besonders auf der Hoͤhe, ist nur wenig mehr als e Aussaat an Winterkorn gewonnen worden, und von elen wird besorgt, daß es dem Landmanne dort im ichsten Fruͤhjahre an noͤthigem Brodgetreide und an ommersaat mangeln werde. üͤsegaͤrten versprechen reichliche Ausbeute.

In einigen Gegen⸗

Die Obst⸗- und Ge⸗

III. Brandenburg. Potsdam. Die statt

fundenen trockenen und warmen Tage des September konats wurden von dem Landmann zum Aufnehmen ar Kartoffeln und zur Heuerndte benutzt. chte Frucht ist in diesem Jahre nicht so ergiebig und ch nicht von der Guͤte, wie im vorigen Jahre.

Unsererseits ward die Kanonade in der Fruͤhe e eugewinn ist im Allgemeinen ansehnlich ausgefallen, theils gefoͤrdert, theils behindert, neuert, und zwar besonders aus der unsichtbaren Battz och wurde der anhaltende heftige mit Sturm ver— rie Kutzonejka. Der Feind antwortete mit Granatendene Landregen, welcher in den Tagen vom 6. bis September fiel, in dessen Folge an vielen Orten die Um Mittag und bis zum Untergang der Songpisse und Baͤche aus ihren Ufern traten, hin und wie—

Die erstge⸗ Der

der Heu Erndte sehr verderblich und namentlich ha⸗ die an der Stepnitz, Loͤcknitz, Karthane, Inglitz und

hsse belegenen Guͤter und Gemeinden durch die Ueber⸗

emmung ihrer Wiesen einen bedeutenden Heuverlust tten. Den jungen Saaten war die Witterung

r guͤnstig und man sieht schon uͤberall Roggensaaten

ils in schoͤnem Gedeihen, theils im Aufgehen.

IV. Pommern. Stettin. Die fruͤher an⸗

stende Duͤrre und schnelle Abwechselung der Kaͤlte mit

ker Hitze, haben nabtheilige Folgen fuͤr die Feld—

chte, Obst und Gartengewaͤchse gehabt. Die Erndte

mit Ausschluß der Kartoffeln, weniger Warzelge⸗ Der eingeerndtete Rog⸗ verspricht einen geringen Ertrag. Die Aehren ent⸗ en wenig Koͤrner, und diese sind klein. Die Erndte Weizens und der Gerste ist gut ausgefallen, der er, welcher an vielen Orten mit Ruß befallen war, pricht nur einen mittelmaͤßigen Ertrag. Mit der und solche sehr ebig gewesen. Ein Gleiches verspricht die Kartoffel⸗ dte. Das Obst und die Gartengewaͤchse haben durch

duͤrre und schnell abwechselnde Witterung und durch

daher entstandenen vielen Raupen und anderes Un efer sehr gelitten. Das Oost findet sich zum großen lmit Warmstichen unter den Baͤumen. Die Oöst⸗ dte wird daher schlechten Ertrag gewähren. Coöoͤs⸗

Die Anfangs warme, hernach mit Regen unter⸗ hte, im Ganzen aber vortheilhafte Witterung im at September, hat die Erndte befoͤrdert, und die

chnell beendet worden. Im Roggen wird eine Mit⸗ dte angenommen, da der Ausdrusch nicht sehr lohnt, gen ist der Ertrag des Weizens, der Gerste und des rs im Allgemeinen gut ausgefallen. D

EöE 8 . 88:

bringung des Sommergetreides und des Nachhaues

lich im Franzburger Kreise, soll die Erndte zu den er— giebigen gehoͤren. Meistentheils stimmen die eingegan⸗ genen Nachrichten darin uͤberein, daß der Roggen an Fuderzahl keinen großen Ertrag gegeben habe, nur schlecht lohnend, und nicht von besonderer Guͤte sei. Besser steht es mit dem Weizen und Sommergetreide, welche Getreidearten fast uͤberall reichlich eingeerndtet, aber nicht gleich gut gerathen sind. Die erstere Gattung soll groͤs⸗ tentheils von vorzuͤglicher Guͤte sein, letztere aber nicht, weil sie durch die starke Hitze im Juli und August zu schnell gereift hat. EEEEEEEEEe“ IEI“ rgisai ahf V. Schlesien. Breslau. Im Monat Sep⸗ tember war die Witterung ziemlich milde, von trockner, mittler Temperatur, oft windig, aber ohne eigentlich. stuͤrmisch zu sein. Diese Witterungsart hat nach der Verschiedenheit der Bodenarten die Winter⸗Einsaat im Ganzen ist jedoch die Einsaat groͤßtentheils bewerkstelliget. Da auch in den letzten Tagen des genannten Monats etwas Regen eingetreten ist, so wird solcher das Aufgehen der Saa⸗ ten sehr befoͤrdern und man kann im Allgemeinen hof⸗ fen, daß die Winterung gut und zu rechter Zeit in die Erde kommen wird, welches eine gute Aussicht fuͤr das kuͤnftige Jahr eroͤffnet. Die Grummet⸗Erndte ist in Folge der trocknen Witterung im Ganzen gering ausge— fallen und der reichliche Vorrath, den voriges Jahr an Heu und Stroh zur Fuͤtterung gewaͤhrte, ist nicht ganz vorhanden. Indeß wird bei dem guten Ausfalle der Getreide⸗Erndte, und dem noch immer niedrigen Preise desselben, das Fehlende durch Koͤrner ersetzt werden. Die Kartoffeln scheinen keinen reichlichen Ertrag zu ge⸗ waͤhren, welches auch bei Kraut und Ruͤben der Fall ist. Die Plage der Feldmaͤuse hat sich jetzt schon wieder in mehreren Gegenden gezeigt. Die Kleefelder werden von denselben ganz besonders beschaͤdigt. Die anhal⸗ tende Duͤrre laͤßt Mehlnoth besorgen. Die Muͤhlen am Waydaflusse stehen bereits still und auch in anderen Gegenden ist Wassermangel eingetreten, welcher z. B. im Nimptscher Kreise so groß ist, daß die Einwohner sich zuweilen einige Tage ohne Brod behelfen muͤssen. Liegnitz. Das Erndtegeschaͤft der Halmfruͤchte ist be⸗ endigt. Den Feldarbriten war die Witterung des ver⸗ flossenen Monats sehr guͤnstig. Die Wintersaaten stehen gut. Dagegen war die trockene Wirterüng dem Wachs⸗ thum der Erdfruͤchte nachtheilig; sie erzeugte Raupen und befoͤrderte die Vermehrung der Feldmaͤuse. Das Obst ist in einigen Gegenden verdorben und verkruͤppelt, faͤllt ab und fault leicht, wahrscheinlich in Folge der statt gefundenen unguͤnstigen Fruͤyjahrswitterung. Der Wein in der Gegend um Gruͤnberg scheint gut zu ge⸗ deihen, ist aber, weil er fruͤher durch den Frost gelitten hat, in der Quantitaͤt geringer als sonst. Oppeln. Im Laufe des Monaks September wurde die Grummet⸗ Eendte beendigt, fiel aber nicht sehr erqiebig aus, weil die Hitze und Trockenheit das Wachsthum des Grases

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verhindert haben. Aus demselben Grunde wird aucch