1825 / 268 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 16 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

waͤrtige, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, der⸗ gleichen Geschaͤfte zu uͤbernehmen. Berlin, den 30. Oectober 1825. S Haupt⸗Verwaltung der Staats Schulden.. (gez.) Rother. v. Schuͤtze. Beelitz. Deetz. v. Rochow.

Der Deputirte der Neumark. (gez.) v. Romberg.

Angeko mme n. Se. Excellenz der Koͤnigl. Fran⸗

zoͤsische General⸗Lieutenant, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf

von St. Priest, von Paris. .““

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Paris, 8. November. Nachdem die Nachricht bei der Londner Boͤrse eintraf, daß fuͤr die Anleihe von Haiti nur 76 pCt. geboten waren, fielen alle suͤdame“ rikanischen Papiere auf 72 pCt. Seit man aber er⸗ fahren, daß zu 80 pCt. abgeschlossen ist, hat man die von Haiti zu 2 ½⅞ pCt. Gewinnst verlangt.

Die Etoile sagt, die Nachricht, welche die Quoti— dienne heute mittheilte, daß 2 Regimenter zum Dienst der Kolonien formirt wuͤrden, ist falsch. Ein neues Linien⸗Regiment, das ö5lste, hat sich unter dem Ruf: Es lebe der Koͤnig! nach den Antillen eingeschifft. ½

Fuͤr den Grafen La Forest und den, Vicomte d'Am⸗ bray, welche beide um Entlassung von ihrer Stelle bei der Liquidations⸗Commisston der Emigrauten nachge⸗ sucht haben, hat Se. Majestaͤt die Pairs, Marquis d'Herbouville und Grafde Noé und fuͤr den verstorbe⸗ nen Herrn von Verignyden Staatsrath de Frenilly ernannt.

Von St. Croix de Teneriffa den 7. September mel⸗ det die Etdile: Die Kanarischen Inseln werden durch eine Menge suͤdamerikanischer Korsaren beunruhigt. Sie nehmen nicht allein die spanischen Schiffe weg, sondern haben schon Landungen versucht, Haͤuser verbrannt und Menschen und Vieh geraubt. Auch fuͤrchtet man Ein⸗ verstaͤndnisse der Republik Columbien mit den Bewoh⸗ nern dieser Inseln.

Der Courier vom 8. November berichtet, daß der Marquis oon Livron seit seiner Ruͤckkunft aus Alexandrien mehrere Kriegsschiffe fuͤr Rechnung des Pascha von Egypten anfertigen laoͤßt, die zur Ausrot⸗ tung der letzten Ueberreste des griechischen Volkes be— stimmt sein sollen. Auf den Schiffswerften wird so eben der Kiel des ersten dieser Schiffe, eine Fregatte von 44 Kanonen, gelegt.

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Man schreibt von Lyon vom 7. Nov., daß die Rho wieder in ihr Bett zuruͤckgekehrt ist. Bis die Briz Morand wieder hergestellt ist, unterhaͤlt eine Faͤhre Passage. Die Times, so sagt die Etoile, enthaͤlt Betra tungen uͤber die maäncherlei Spekulationen, welche j die Englaͤnder beschaͤftigen; sie scheint daruͤber zu⸗ schrecken und glaubt, daß Geitz, Wortbruͤchigkeit, Sucht auf jedem Wege und mit jedem Mittel se Vermoͤgen zu vergroͤßern, auch die niedrigste Kla ergreifen wird. Die Bemerkungen des englischen B tes sind wohl einiger Aufmerksamkeit werth. Es sah daß ihm das Betragen der Spieler und Spekulan von Profession nicht die mindeste Furcht einjage, n. dies ihr Beruf, und ihr Einfluß nur auf einen eng Kreis beschraͤnkt sei. Aber es fuͤrchtet fuͤr die Ma— litaͤt des englischen Volks, wenn es seinen Adel, im Allgemeinen so viele ehrenwerthe Mitglieder zißt von dieser Epidemie angesteckt sieht; es fuͤrchtet fuͤr Grundbesitzer in den Provinzen (country gentleme die ohne eben sehr erleuchtet zu sein, bisher sehr sunde Grundsaͤtze hatten; es fuͤrchtet fuͤr die Handze haͤuser, deren Firma mit Ehre und Rechtlichkeit glei lautend war. Lords, nicht mit den Einkuͤnsten weitlaͤufigen Besitzungen zufrieden, verlangen jetzt u den Metallen der amerikanischen Berge und nach Perlen in der Tiefe des Ozeans. Die Grundbest der Provinzen, die wahrscheinlich die Aufhebung in Getrai he⸗Monopols fuͤrchten, suchen in dem Ertrage! Kanaͤle, die durch Granit Felsen fuͤhren, oder in, Erziehung der Seidenwuͤrmer, in den Suͤmpfen u Nebeln Irlands eine Entschaͤdigung. Unsfre Kauflem nicht mehr eifersuͤchtig auf die Ehre, die (tärkstz Stuͤtzen unsrer freien Konstitution zu sein, haben e zur Unterjochung eines bedruͤckten Volkes bereitwil und huͤlfreich gezeigt. Aber wir beschwoͤren diese M schen, nur einen Augenblick inne zu halten, und zu denken, ob sie, trotz der Aussicht auf einem ungehen Gewinn, ihren Ruf nicht zu einem elenden Preise; kaufen; und, wenn ihnen auch Geld mehr ist, als guter Name, ob ihnen das, was sie gewonnen, auch si bleiden wird. Wenn der Nationalgeist des Volks nichtet, wenn England eine Nation von Spielern' Spekulanten wird, so darf man nicht mehr Vaterlan liebe unter uns suchen, die edlen Gesinnungen werz verschwinden, durch die unsre Insel sich kuͤhn so vieh vereinigten Kraͤften entgegen stellen köonnte. Alle se energischen Unternehmungen, die so unbescholtene dustrie, dieser Quelle unserer Vaterlandsliebe, selbstel ser Muth werden schwinden, denn in den Herzen e Klassen des Volks gruͤndeten sie Achtung fuͤr sich sch und fuͤr Andere. Wenn das Volk erst diesen esde Stolz, der aus einem begruͤndeten Rufe entspring verloren, wenn erst Geitz durch die kleinlichen Chith ken, die ihm folgen, die Nichtachtung seiner selbst; Begleiterin hat; dann wird unsre moralische Wuͤr

al des Debats, em Herzoge von Infantado gehalten worden. Es heißt,

der Hauptgegenstand der Berathung die Zuruͤckzie⸗ der franzoͤstichen Truppen aus Spanien gewesen, . von denen diese Idee aus⸗ egangen sein soll, voraussehend, daß man ihnen die Unmoͤglichkeit, die franzoͤsische Schuld zu zahlen, ent⸗ egen setzen wuͤrde, eine Vorausnahme auf die Staats⸗ innahmen vorgeschlagen haben, wodurch jene Schuld tzahlt werden koͤnnte. Die Furcht herrscht allgemein nter den Anhaͤngern der gemaͤßigten Partei. Der Ge⸗ eral Cruz und Graf d'Espagne, der Ober Intendant der Holizei, Recacho, viele Mitslieder der berathenden zunta, und alle Anhaͤnger des Hrn. Zea erhalten taͤg⸗ ch anonyme, mit Drohungen angefuͤllte, Briefe.

Der Aristarque sagt: Mehrere Staatsbehoͤrden atten der Schatzkammer Gold angeboten, falls Herr ea abgesetzt werden wuͤrde. Die Geistlichkeit zsoll 26 jillionen Realen dargeboten haben.

Aus Almeria wird unterm 17. Oct. gemeldet: Es findet sich auf unserer Rhede eine bewaffnete griecht⸗ he Brigg nebst einem genommenen sardinischen Fahr⸗ üge, welches sie unter dem Vorwande, daß es tüͤrki⸗ hen Unterthanen gehoͤre, genommen hat. So weit ist es it der Sicherheit unserer Kuͤsten gekommen, Colum⸗ r hatten wir schon, es fehlten uns nur noch grie— sche Seeraͤuber.

ung en nd daß die Apostolischen,

ichtet der Constitutionel: Man hat gestern den Her⸗ g von St. Cartos an die Stelle des Herzogs von In, ntado vorgeschlagen; doch scheinen die Apostelischen steren nicht mehr recht zu trauen; sie fuͤrchten, daß in Paris zu sehr die Grundsaͤtze des dortigen Mini,⸗ rii eingesogen habe. Der Kriegsminister, Marquis n Zambrano, ist gestern nach dem Escurtal gereist, um Vorstellungen mehrerer Corps⸗Chefs aus Andalulien uͤberreichen, welche die starke Desertion der Truppen [den. Auch der General⸗Kapitain von Valla dolid hat aliche Berichte eingesandt. Man verlangt von den skischen Provinzen 3,000000 Fr., die sie in den ersten Monaten von 1826 als ihre Beisteuer fuͤr die Jahre 26, 1827 und 1828 voraus bezahlen sollen. Allein Deputirten dieser Provinzen waren nur authorisirt Haͤlfte dieser Summe, und nur zu den fruͤher be— umten Terminen zu zahlen. Sie haben daher den trag abgelehnt. Der General⸗Schatzmeister Soret entlassen und an dessen Stelle der reiche Banquier hallero ernannt. Die Mexicaner haben die auf einer Chaluppe ge⸗ chten Gefangnen dem Gouverneur von St. Juan Ulloa zuruͤckgeschickt. Hierauf hat das Schloß die schießung der Stadt eingestellt. Aus dem Haag, 8. November. In der gestri— Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten Nnichts von Belang vor. Nachdem von Seiten Sr. heine neue Redaktion des 3ten Titels des zweiten

Nach dem statistischen Versuche des Hrn. Balbi

uͤber Brasilien, betraͤgt die Bevoͤlkerung dieses 140,625]

Quadratmeilen großen Reiches uͤber 4 Millionen, naͤm⸗ lich 900,000 Weiße, Neger⸗Selaven 1,900,000, Freie

ches des buͤrgerlichen Gesetzbuchs, „uͤber das Eigen⸗ m“eingereicht war, die zum Druck und zur Ver⸗ lung unter die Sectionen beordert ward, erstattete Central⸗Section Bericht über die Gesetz, Entwuͤrfe

unsre Handelsgroͤße, die ganze Kraft Englands Grunde gehn.

Auch in Tours, so wie in allen Staͤdten Frat reichs, ist das Namensfest des Koͤnigs feierlich begn

Neger 160,000, Mulaten Sclaven 200,000, Freie Mu⸗ laten 500 000, Indianer 440,000. Am 2. dieses ist die Corvette Hebé von dem

eu der neuen Goldmuͤnze und der Graͤnzscheidung Provinzen Nord⸗Brabant und Antwerpen, woruͤber hsten Donnerstag berathschlagt werden soll.

gen worden. In Tours haben die daselbst wohnend Englaͤnder dieses Fest durch ein Pferderennen gefeier! Das Sinken der oͤffentlichen Fonds zu Amsterdan

Schiffs, Kapitain La Treyte und die Kriegsbrigg, der Drache, von dem Fregatten⸗Kapitain Laͤhellier befehligt, auf der Rhede von Rochefort angekommen. Mehrere Kauffarthei⸗Schiffe, Truppen nach den Antillen, dem Senegal und Cayenne

die zum Transport von

Oberstlieutenant, Baron von Heerdt, ist Adjutant

sagt die Etoile, schreibt man dem Preojekt einer N—. Maj. des Koͤnigs geworden.

leihe von 50 Millionen Gulden zu, welche die Regih rung des Koͤnigreichs ber Niederlande, um seine Coloneh Die Jansenisten zu Utrecht haben eine Vertheidi⸗ aufzuhelfen, entworfen hat. Die koͤnigl. Rede bei Cg wider den Papst in oͤffentlichen Blaͤttern einruͤcken oͤffnung der Sitzung der General⸗Staaten scheint daßn .

gemiethet sind, warten auf guͤnstigen Wind zum Aus⸗ laufen. Die Fregatte, Flore und Amphitrite, so wie die Fluthschifse, der Adour und die Mosel, welche letz⸗ tere Truppen zum Einschiffen nach den Kolonien hieher gebracht hatten, liegen immer noc

auf zu deuten. Zu Rotterdam wuͤthen noch fortwaͤhrend die Blat⸗ Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 60 C. Dreiprochws., Seit dem Monat Mait sollen uͤber 1800 Indi⸗ 70 Fr. 90 C. en davon befallen sein. 1

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auf hiesiger ectsnn

Madrid, 27. Oktober. Gestern, meldet das Jon ie Kornpreise sind hier gestiegen.

ist das erste Minister⸗Conseil unter

Nach Privatschreiben aus Madrid vom 27. Oktober

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Bruͤssel, 7. Nov. Am 2. wurde auf der Boͤrse zu Ghent angezeigt, daß die hiesige Bank den Discont von 3 auf 4 pCt. erhoͤht habe, was starken Eindruck machte. Man rechnet, daß Ghent allein monatlich 200,000 Fl. bei der Bank discontiren laͤßt. Copenhagen, 8. Nov. Am öé6ten d. hatten wir einen so heftigen Sturm, daß das Wasser beinahe aus dem Canal bei Odense herausgetrieben wurde. Auch in den Belten hat der Orcan furchtbar gehaust, und man befuͤrchtet, daß an den Nordoͤstlichen Kuͤsten bedeu⸗ tende Ueberschwemmungen stattgefunden haben. Zuͤrich, 1. November. Die Anlegung einer oͤffentlichen Spielbank, nach dem Beispiel der zu Paris vorhandenen, auf dem Rigi (einem ganz freistehenden, eine herrliche Aussicht auf die Eisgebirge und die Seen von Luzern, Zug und Lowerz darbietenden Berge, 5550 Fuß uͤber dem Meere), wird abermals zur Sprache ge⸗ bracht, und soll, wie man versichert, im naͤchsten Som— mer ausgefuͤhrt werden. Diese Spekulation ruͤhrt von einem Manne her, der ehemals in hollaͤndischen Dien⸗ sten gestanden, und seinen Sold regelmaͤßig auf der Roulette verspielt hat. Um nun sein Kapital nebst den Ziusen wieder zu gewinnen, hatte er sich, im verflossse— nen Sommer, mit einem Israeliten in Verbindung ge⸗ setzt, um eine salche Spielbank zu errichten, wozu Letz⸗ terer 30,000 Gulden gegen Sicherstellung hergeben sollte. Sonderbar genug wurde die Bewilligung zu diesem Un⸗ ternehmen deshalb verweigert, weil der Associe des Ban⸗ kiers ein Jude sei; Ersterer hat nun gesucht, sich als solchen einen Christen zuzugesellen, und sein Begehren erneuert.

Stuttgart, 9. November. Folgende Koͤnigl. Verordnung theilt die Stuttgarter Zeitung mit:

Durch Unsete Erklaͤrung vom 8. Dec. 1821 haben Wir den Rechts Zustand des Unserer Hoheit untergebe⸗ nen vormals reichsunmittelbaren Adels nach Maßgabe des Art. 14. der Deutschen Bundesakte festgestellt.

Da Wir nun nach Anhorung Unseres Geheimen Raths die Entschließung gefaßt haben, diese Unsere Erklaͤrung ihrem ganzen Inhalte nach auch auf den alt⸗ landsaäͤßigen Adel des Koͤnigreichs, jedoch gegen Verzicht⸗ leistung auf die Patrimonial⸗Gerichtsbarkeit, Ortspolizei und Forst Gerichtsbarkeit, in so weit auszudehnen, als die diesfaͤlliaen Anspruͤche in dem Besitzstand vor dem 10. Mai 1809 begruͤndet, und nicht durch neuere Ver⸗ traͤge oder sonstige besondere Rechtstitel erloschen find, so wollen Wir dieselbe andurch verkuͤndigt wissen.

Unser Ministerium des Innern ist mit der Vollzie⸗ hung dieser Verordnung beauftragt.

Gegeben Stuttgart, den 24. Okt. 1825.

1 Wtililhelm.

Batavia, 29. Juni. Von der Insel Celebes ha⸗ ben wir guͤnstige Berichte. General van Geen ist am 27sten Februar mit seinem Truppen⸗Korps, das durch 400 Mann unter dem Koͤnig von Goah ver⸗ staͤrkt worden, von der Rhede von Macassar unter Segel gegangen, um wider die treulosen Bonier zu Felde zu ziehen. Am 29sten Februar kam er auf der Rhede von Bonthain an, saͤuberte vor allem die Ebenen um diesen Platz und Boelecomba und suchte zu verhindern, daß keiner der Haͤupter nach Boni ent⸗ wischte. Nachdem dieses gluͤcklich vollfuͤhrt war, schiffte sich die Hauptabtheilung der Expedition wieder zu Bont⸗ hain ein. Eine Colonne unter den Befehlen des Ma⸗ jor Lebron blieb jedoch zuruͤck, um den Zug zu Lande nach Boni fortzusetzen. Am 8ten Maͤrz leistete der Feind am Flusse Lembang einigen Widerstand, wurde aber nach kurzem Gefechte mit Verlust vertrieben. Bei dieser Gelegenheit erklaͤrte der Kraing von Kadjang, sich dem Major Lebron unterwerfen zu wollen, und

ben anmelden.

ließ sich zu dem Ende mit seinem Gefolge bei demsel⸗ Kaum waren sie aber zugelassen, als

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